Nur noch 4,49% für die FDP • Liberale verlieren 4 Ratssitze • Große Enttäuschung bei der FDP-Spitzenkandidatin Nicole Finger

Bernhard Wilms [ - Uhr]

Gab es vor Wochen noch Gedankenspiele zu der Neuauflage einer Kooperation zwi­schen einer möglicherweise erstark­ten CDU und der FDP im Rat, müssen solche Über­legungen nun „ad acta“ gelegt werden.

Sicherlich war dies nicht vordergründig die Ursache für die Enttäuschung, die Nicole Finger am Wahlabend im Gespräch mit unserer Zeitung äußerte:

BZMG: Frau Finger, Freude sieht anders aus …

Nicole Finger: … ja, wir sind sehr enttäuscht.

BZMG: Woran machen sie das Ergebnis fest?

Finger: Das Ergebnis bildet klar den Bundestrend ab. Nach dem Wahlkampf hatten wir ein positiveres Gefühl. Ich hätte nicht gedacht, dass wir unter 6% landen. Die Gründe erschließen sich für mich heute Abend noch nicht aus kommunalen Zusamenhängen.

Es ist traurig, wieviele verschenkte Stimmen nun im Rat landen mit Leuten, wie DIE PARTEI, die eigentlich gar keine Politik machen wollen, sondern nur Quatsch – so habe ich das bis jetzt zumindest wahrgenommen.

Man wird sehen müssen, wie viele die Rechten bekommen. …

BZMG: … FWG mit momentan nur 1,8% …

Finger: … nun gut, die FWG hatte „ihr“ Thema … und das bildet sich auch im Wahlergebnis ab.

Die – wie die RP schrieb – „Selbsthinrichtung“ ist dann wohl auch bis zum Wähler durchgedrungen. Die FWG hatte im Wahlkampf kein herausragendes Thema.

BZMG: … aber davor, mit der Zustimmung zum Haushalt usw. …

Finger: Ja, aber das hatte sie dann wieder hinter sich gelassen.

 

Für die FDP bedeutet die Reduzierung der Ratssitze auch eine Verringerung der Einnahmen aus städtischen Mitteln für die Fraktionsarbeiten und damit, dass einige bislang hauptamtlich Beschäftige ihre Arbeitsplätze verlieren.

4 Kommentare zu “Nur noch 4,49% für die FDP • Liberale verlieren 4 Ratssitze • Große Enttäuschung bei der FDP-Spitzenkandidatin Nicole Finger”
  1. Quatsch? Nö. Kenne viele die DIE PARTEI gewählt haben, weil die von den normalen Parteien die Nase voll haben und trotzdem wählen wollten. Also irgendwie Protest. Mal schaun, was draus wird.

    Die Arroganz der großen Parteien, die im Verhältnis zur Wahlbeteiligung gar nicht so groß sind, ist ganz schön heftig. Die merken das gar nicht mehr. Die benehmen sich wie Platzhirsche.

    Dann das Gemoser über die Sperrklausel. Als ob das Abendland untergeht weil kleinere Parteien dabei sind. Haben die Angst, die wachsen und werden groß?

    Konkurrenz belebt das Geschäft.

  2. … und wenn die Spaßpartei DIE PARTEI plötzlich ernst macht und sich zu einer ernsthaften Konkurrenz entwickelt, weil sie anders ist als die „Etablierten“? Dann ist aber Schluss mit Lustig. Sicher nicht für DIE PARTEI, sondern für die „Etablierten“.

    Möglich ist alles. Warten wir es ab. Bald wissen wir mehr, ob die das Zeug dazu haben, bei den nächsten Wahlen noch besser abzuschneiden.

  3. DIE PARTEI legt mit ihrem „Quatsch“ den Finger in die Wunden.

    Den anderen Parteien fehlen vielfach die Pflaster.

    Da wir zum Glück in einer Demokratie leben, scheidet das Pflaster der Einschränkung der Medienfreiheit aus.

    Somit ist es auch für die FDP sinnvoll, sich mit dieser Art von Polit-Satire auseinander zu setzen.

    Denn eines beherrscht DIE PARTEI in einer Zeit, in der Spaß, Comedy und Kabarett floriert, Fernsehsender um Einschaltquoten und Zeitungen um erhöhte Auflagen ringen: Die Aufmerksamkeit des Publikums.

  4. Frau Fingers Frust kann ich verstehen.

    Aber: „Es ist traurig, wieviele verschenkte Stimmen nun im Rat landen mit Leuten, wie DIE PARTEI, die eigentlich gar keine Politik machen wollen, sondern nur Quatsch – so habe ich das bis jetzt zumindest wahrgenommen.“

    1 verschenkte Stimme für DIE PARTEI nach Frau Finger. Verschenkt? Mal abwarten ob der „Quotentürke“ (Namen habe ich wieder vergessen, nicht ganz easy zu merken) „nur Quatsch“ macht.

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