Kleine Tonnen passé? • Teil XXVIII: FDP: „Mindestvolumen bei Rolltonnen führt zu erwarteten Bürgerprotesten“ • „Müll-Taste“ für die mags

Hauptredaktion [ - Uhr]

Wie zu erwarten war, sorgen die von der mags GEM verschickten Schreiben über die neuen Müllvolumen-Berechnungen für Bürgerproteste.

„Vielen Bürgern wird durch die Info-Briefe erst richtig klar, dass Sie zukünftig nicht nur einen Platz für ihre große Rolltonne finden müssen, sondern darüber hinaus auch noch nicht mal frei in ihrer Tonnenwahl sind, sondern erheblich höhere Mindestvolumen abnehmen müssen. Dass die Bürger hiergegen protestieren, kann ich absolut verstehen“, kommentiert die stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzende Natascha Stephan die zahlreichen Leserbriefe und Facebook Diskussionen von Mönchengladbacher Bürgern.

„Ich kenne viele 3-köpfige Familien, die bisher bei ordentlicher Trennung von Glas, Papier und Biomüll problemlos mit 25l pro Woche (also 70l bei 14-tägiger Leerung) ausgekommen sind. Jetzt werden sie gezwungen, bei gleichzeitiger Nutzung einer Biotonne mindestens 45 l pro Woche abzunehmen. Da es nur Einheiten von 60l und 120l gibt, wird die Volumengröße für diese Familien sogar noch aufgerundet auf 120l, d.h. also 60l statt 25l wöchentlich“, beklagt die FDP Ratsfrau.

„Wie soll man Bürger hier noch motivieren, auch weiterhin den Müll konsequent zu trennen? Der Gedanke der Müllvermeidung wird hier völlig missachtet!“, pflichtet FDP-Ratskollege Reiner Gutowski bei.

Auch eine transparente Darstellung, wie dieses Mindestvolumen zustande kommt, fehlt bisher.

So liegt Mönchengladbach mit der Mindestvolumenhöhe von 20 l (ohne Biotonne) gemeinsam mit Köln an absoluter Spitze, Städte wie Aachen, Bonn, Essen oder Münster kommen mit deutlich weniger Mindestvolumen (7,5l – 10l) pro Woche aus.

„Warum geht dies in Mönchengladbach nicht?“, fragt sich Natascha Stephan, “für die Bürger sieht es so aus, als seien diese Volumen willkürlich festgelegt worden.“

Dabei wäre es ohne weiteres möglich, mit den ohnehin vorhandenen neuen Chipsystemen die Müllmengen je nach Abfuhrhäufigkeit und damit nach tatsächlichem Müllaufkommen zu berechnen.

„Leider haben wir uns mit unserer Idee, eine Grundgebühr, z.B. für 13 Abfuhren festzulegen und für jede weitere Abfuhr einen zusätzlichen Gebührenbetrag festzulegen, in den Gremien nicht durchsetzen können“, bedauert Reiner Gutowski, der die FDP im Verwaltungsrat der mags vertritt.

„Dabei hätte die Stadt hier mit der Einführung einer APP oder eines digitalen Müllknopfs (Trash Buttons), über den eine weitere Leerung angefordert werden kann, einen weiteren großen Schritt in Richtung Digitalisierung machen können, doch dieser Vorschlag hat sich leider nicht durchgesetzt“, beklagt er.

„Wenn die neuen Gebührenbescheide verschickt werden, wird wohl die nächste Protestwelle der Bürger auf die mags zurollen, denn dann wird sich herausstellen, dass die Behauptung, mit den neuen großen Rolltonnen werde alles günstiger, für viele Bürger eben nicht stimmt“, befürchtet Natascha Stephan.

 

3 Kommentare zu “
Kleine Tonnen passé? • Teil XXVIII: FDP: „Mindestvolumen bei Rolltonnen führt zu erwarteten Bürgerprotesten“ • „Müll-Taste“ für die mags”
  1. Müll nicht trennen macht nix. Der wird sowieso verbrannt.

    Auch wenn wir trennen wie die Weltmeister. Alles wird sowieso verheizt.

    Dafür haben wir demnächst zig Riesentonnen rumstehen. Woch auch immer. Platz dafür haben die Meisten nicht.

  2. Wir trennen fleißig und kommen bisher mit einer 25-Liter-Tonne gut aus. Meistens ist die Tonne am Tag der Müllabholung noch nicht mal voll.

    Wenn unsere Tonne demnächst größer ausfällt, dann werden wir ganz bestimtm nicht mehr so viel trennen.

    Weshalb soll ich mir die Mühe machen, zum Altglascontainer zu fahren, wenn ich das Altglas demnächst bequem in der heimischen Tonne entsorgen kann?

    Genauso verhält es sich mit dem gelben Sack.

    Da bei uns auf der Straße nie die Rollen mit den gelben Säcken verteilt werden, muss man jedes Jahr bei der MAGS um gelbe Säcke „betteln“, damit man welche bekommt.

    Das Problem hat sich demnächst mit der großen Tonne erledigt.

    Es ist also demnächst nicht nur die kleine Tonne passé, sondern auch die Mültrennung passé.

    Das ist so.

  3. Wir haben eine Müll Mafia die GEM & MAGS

    In Viersen bezahlt man nur für den Müll den man entsorgt und nicht für die Menge die befohlen wird

    Die mags GEM sollten offen legen wie viel Geld Sie für die Wertstoffe Glas Papier Plastik bekommt.

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