FDP: Dr. Anno Jansen-Winkeln zum Oberbürgermeister-Kandidat gewählt
Hauptredaktion [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Mit überwältigender Mehrheit von 20 Stimmen wählten heute (22.11.2008) die 23 anwesenden Delegierten des außerordentlichen FDP-Parteitages ihren Fraktionsvorsitzenden Dr. Jansen-Winkeln zu ihrem Kandidaten für die Oberbürgermeisterwahl.
Schon 2004 war Jansen-Winkeln angetreten und hatte damals 8,8% der Stimmen erreichen können; die FDP war seinerzeit mit 8,4% und 7 Mandaten in den Mönchengladbacher Rat eingezogen.
In seiner für seine Verhältnisse kurzen Ansprache stellte er heraus, dass die FDP die Reduzierung der Stadtbezirke für sich als Erfolg reklamieren könne. Das wäre ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal gegenüber den anderen Parteien. So hätte sich die CDU damit sehr schwer getan, die SPD hätte sich gedrückt, die FWG hätte den „großen Schritt“ nicht erkannt und DIE GRÃœNEN seien „umgefallen“.
Als OB würde er (Jansen-Winkeln) Mönchengladbach mehr gesamtstädtisch ausrichten. Er forderte „richtige“ Strukturen und Kenntnisse über die Strukturen und meinte damit die Verwaltung. Das von der FDP geforderte „Raumkonzept“ (in Hinblick auf einen Rathausneubau in Rheydt) sei unzureichend und ohne nachvollziehbar Bedarfsberechnungen. Dazu forderte er ein „Energiekataster“.
Den Stadtrat bezeichnete Jansen-Winkelns als „Aufsichtsrat“ für ein Unternehmen von 3.000 Mitarbeiter und bemerkte, dass der Rat diese Aufgabe unzureichend wahrnehme. Beim Personal erwarte er mehr „Bewegung“ auch unter Berücksichtigung der Alterspyramide. Hier zeichne sich nicht zuletzt wegen der 12-monatigen Wiederbesetzungssperre (Anm. der Red.: durch die Kommunalaufsicht) ein erheblicher Know-how-Verlust ab. Jansen-Winkeln würde als OB die Verwaltungsvorgänge strukturieren und „normieren“ und dabei verstärkt auf Datenverarbeitung setzen.
Die unzureichende Aufsichtsratsfunktion (des Rates) sähe er auch exemplarisch aktuell an der Theater-GbR. Die seit langem geforderte Anpassung des „Geschäftsmodells“ sei nicht vorgenommen worden und er sah das als Versäumnis, für das er kein Verständnis habe.
Er sei nicht gegen das Stadttheater, das sähe man daran, das man zwar kein weiteres Geld mehr zur Verfügung stellen wolle, aber den Vorschlag gemacht habe, ein Darlehen zu gewähren, was natürlich zurückgezahlt werden müsse.
Mit Bezug zum Thema Bildung erklärte Jansen-Winkeln, hier müsse mehr investiert werden und hob dabei vornehmlich auf Baumaßnahmen für Brandschutz und bei Hauptschulen und die Verpflegung in Schulen mit Ganztagsunterricht ab.
Forderer nach weiteren Gesamtschulen warf er vor, sich aus der „Verantwortung zu stehlen“, indem sie dem Haushalt nicht zustimmen würden.
An seine (bisherigen) OB-Gegenkandidaten Norbert Bude und Norbert Post gewandt stufte er diese als „Geschichtenerzähler“ ein, wobei sich besonders Bude als „Gute-Nacht-Geschichten-Erzähler“ qualifiziert habe.
Nach seiner Wahl zum OB-Kandidaten stellte ein Delegierter die Frage, was geschehe, wenn Bude oder Post neuer OB würde, da es ja keine Stichwahl mehr gebe. Hier sprang erst einmal Ratsherr Ralph Baus mit der Bemerkung ein: „Es ist uns egal, wer sonst noch OB werden will. Und was dann passiert, ist ein anders Blatt“.
Schlussendlich gab’s dann noch das obligatorische Foto vor einem neuen Wahlplakat und zuvor noch ein „staatstragendes“ mit der kleinen Tochter von Kämmerer Bernd Kuckels auf Schoß und Arm.
Nach eineinhalb Stunden war er auch schon vorbei, der OB-Wahlparteitag der Mönchengladbacher FDP auf dem zu Beginn die innenpolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion Gisela Piltz versucht hatte, unter dem Thema „Chancen und Herausforderungen der FDP in NRW-Großstädten im Wahljahr 2009″ den Gladbacher FDP-Politikern eine „Lehrstunde in Sachen PR“ zu geben.
Ob dieser Versuch den erhofften Erfolg bringen wird, darf ob der von zwei Delegierten gestellten Fragen angezweifelt werden. Lesen Sie hierzu den gesonderten Artikel.
3.
Kritiker schrieb am 23.11.2008 um 17:29 Uhr:
@windel.willy
Hier eine ach so geliebte Gute Nacht Geschichte.
Ein lieber Onkel sorgte sich um die kleinen Kinder in MG, die bei Schneetreiben (schau raus) eine Schule suchten, um dort zu lernen.
Er dachte laut: Ich baue ein Haus als Schule, integriere den gesetzlichen Brandschutz und eine Küche. Dann lernen glückliche Kinder in MG nochmal so gerne.
Und die mittelständische (Wähler-)Wirtschaft hat Aufträge und verdient viel Geld.
Im Wahlkampf verkaufe ich das dann als aktive Bildungspolitik und werde als OB gewählt.
Noch Fragen?
Gute Nacht.
2.
windel.willy schrieb am 23.11.2008 um 16:49 Uhr:
also, ich bin ja noch nicht aus den windeln raus
deshalb verstehe ich das folgende nicht:
„Mit Bezug zum Thema Bildung erklärte Jansen-Winkeln, hier müsse mehr investiert werden und hob dabei vornehmlich auf Baumaßnahmen für Brandschutz und bei Hauptschulen und die Verpflegung in Schulen mit Ganztagsunterricht ab.“
was haben baumaßnahmen, brandschutz und verpflegung mit bildung zu tun?
wer kann mir das erklären?
ach ja: gute-nacht-geschichten liebe ich!
1.
Kritiker schrieb am 23.11.2008 um 16:27 Uhr:
Jansen-Winkeln kann noch so viel Blödsinn versprechen und von sich geben, er hat ein Zwischenspiel medienwirksam erledigt.
Die FDP nimmt ab sofort am Wettkampf um den OB-Posten teil, mit Erfolgschancen sicher nicht. Ist auch egal für Jansen-Winkeln.
Er sieht nur sein Konterfei auf den Plakaten, nur das zählt.
Er braucht dieses Baupinsel-Gefühl für sein Ego – das ist es was für J-W zählt.