Werden die Wanloer Bürgerinnen und Bürger verschaukelt?
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Was machen die Bagger auf dem Grundstück, dass der EWMG gehört und auf dem die NVV gerne ihre Biogasanlage bauen würde? Laut Aussage eines vor Ort arbeitenden Wissenschaftlers werden archäologische Grabungen vorgenommen um zu verhindern, dass eventuell historische Funde eine spätere Bebauung verzögern.
Bedeutet das, dass sich EWMG und NVV bereits vor dem Ende des laufenden Genehmigungsverfahrens einig sind, das Projekt realisieren zu können?
Ist die viel propagierte Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger mehr Schein als Sein?
Martin Selt von der Bezirksvertretung West hat dazu eine Anfrage an die EWMG gestellt.
Grundsätzlich thematisiert DIE LINKE die derzeitige Situation in Wanlo. Der persönliche Eindruck, den man bei der Begehung des gesamten Dorfes gewinnen kann, ist erschreckend.
Es zeigt sich ein Bild der Verwahrlosung und der Trostlosigkeit. Es ist an der Zeit, diesen Zustand zu ändern und den Bürgerinnen und Bürgern ihre Lebensqualität und Zufriedenheit zurück zu geben und diese nicht zu verschaukeln.
Eine Neugestaltung des Marktplatzes und der nötige Ausbau von Bürgersteigen und Radwegen, eine durchgehende „ZONE 30″ und die Verbannung von landwirtschaftlichem Verkehr aus dem Ortskern müssen oberste Priorität haben.
Zahlreiche Beschwerden der Wanloer Bürgerinnen und Bürger, die bei Martin Selt, Bezirksvertreter West und Mitglied im Planungs- und Bauausschuss für DIE LINKE. Mönchengladbach, eingegangen sind, beweisen hier unbedingten Handlungsbedarf, der nicht mit der „Kein Geld-Argumentation“ seitens der Stadt quittiert werden darf.
Die Wanloer Bürgerinnen und Bürger zeigten sich bereits äußerst aktiv, denkt man allein an die Aktion im letzten Jahr, bei der eine gesamte Straße (hier zum Friedhof) gesäubert wurde und der gesamte Bürgersteig von Verwachsungen befreit werden musste.
Auch der Marktplatz wurde von Unkraut und Unrat befreit. Die Stadt zeigte sich hier nicht zuständig – warum auch?
Auch für dieses Jahr ist eine derartige Aktion geplant, die unsere Unterstützung findet.
Martin Selt erklärt dazu: „Ich bin dabei, damit Wanlo wieder ein lebenswerter Teil von Menschengladbach wird.“
1.
Jose schrieb am 10.03.2010 um 14:28 Uhr:
Vielleicht ist die Diskussion um die Biogasanlage für Wanlo auch eine Chance?
Endlich rückt dieser „vergessene Stadtteil“ einmal in den Fokus der Öffentlichkeit. Dort scheint wirklich die Zeit still gestanden zu haben. Nicht im positiven, sondern negativen Sinn.
Stadtentwicklung? In Wanlo ein Fremdwort. Gut, die Sparkasse hat mal einige Bänke spendiert –attraktiver ist der Stadtteil davon nicht wirklich geworden.
Seien wir ehrlich, so mancher Gladbacher weiß gar nicht wo Wanlo liegt oder ist sogar erstaunt, dass es zu MG gehört.
Vor diesem Hintergrund muß man den Unmut gegen die Biogasanlage einzig und allein sehen. Die Bürger haben dort inzwischen das Empfinden in einem Industriepark zu leben.
Wer es nicht glauben will, kann einmal hinfahren oder einen Makler fragen. Objekte in Wanlo sind perse schon mal 20% weniger wert. Die Biogasanlage wird keinesfalls zu einer Wertsteigerung beitragen.
Mal ernsthaft, wer würde sich über so etwas plus zusätzlichem Verkehr als Zugabe freuen? Eine win-win-Situation sieht anders aus.
Politik und Verwaltung sind hier eindeutig gefordert.
Passiert in unserer Stadt eigentlich nur noch etwas, wenn sich Bürger wehren? Meist ist dann schon viel Porzellan zerdebbert, konstruktive Gespräche nahezu unmöglich weil Emotionen und Verärgerung überwiegen.
Warum lässt Politik und Verwaltung es überhaupt so weit kommen? Wohnen nicht auch in diesem Stadtteil BürgerInnen und WählerInnen? Wahrscheinlich zu wenige. Oder nur nicht die „richtigen Leute“, wie manche auch sagen? Anders kann man sich nicht erklären, was hier geschieht.
Getreu dem Motto: Die beruhigen sich schon wieder. Hauptsache NVV/RWE bekommen was sie wollen. Dass man sich hier eindeutig für die Green-Washed-Poltik und massive Eigeninteressen eines Energiekonzernes benutzen lässt, scheint niemanden zu interessieren, geschweige denn auch nur ein Gedanke daran verschwendet.
Solche Vorkommnisse fördern nur die ohnehin schon große (auch Politik-) Verdrossenheit der Bürger.