Volksbegehren für G9 in NRW • Teil VI: LINKE mahnt: „Augen auf beim Volksbegehren zu G9 … es geht um mehr als das!“
Hauptredaktion [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
[04.02.2017] In NRW ist gerade das Volksbegehren „G9 jetzt“ gestartet und auch in Mönchengladbach können die BürgerInnen in den Meldestellen dafür unterschreiben.
DIE LINKE Mönchengladbach warnt davor, dieses Volksbegehren auf die Abschaffung des sogenannten „Turbo-Abi“ (G8) und die Wiedereinführung des Abiturs nach 13 Schuljahren (inklusive Grundschulzeit) zu reduzieren.
„Wer den vorgeschlagenen Gesetzestext genau ließt, weiß dass die Wiedereinführung von G9 kostenneutral erfolgen soll“, sagt der Landtagskandidat Torben Schultz.
Dafür stehe eine Reduzierung der Wochenstunden von 188 auf 180 aller Schulformen in der Sekundarstufe I im Text des Volksbegehren. Das sei also faktisch eine Stärkung der Gymnasien auf Kosten aller anderen Schulen und somit auch indirekt die Verabschiedung vom Ganztag.
Belegt werde dies auch in der Kostenabschätzung der Initiative selbst, dort steht: „Dieses Gesetz verursacht keine Kosten – im Gegenteil, durch den Wegfall der höheren Stundenzahlen entstehen Einsparungseffekte.“
Für DIE LINKE ist aber klar, dass mehr in Bildung investiert werden muss und nicht noch weniger.
Generell fordert DIE LINKE „Eine Schule für Alle“ in der längeres gemeinsames lernen möglich ist und sich Kinder nicht schon nach der vierten Klasse entscheiden müssen welchen Schulabschluss sie machen werden.
Dieses an skandinavischen Modellen ausgerichtete Schulsystem wurde ähnlich und mit großem Erfolg an der Laborschule Bielefeld angewandt.
Um diese Schulform einzuführen will DIE LINKE vorübergehend ein Zwei-Säulen-Modell aus Gesamtschule und Gymnasien.
„Gerade in Mönchengladbach erleben wir jedes Jahr 300 bis 500 Ablehnungen an den Gesamtschulen“, sagt Schultz, „Es ist also ein dringend nötiger Schritt schnell die Gesamtschulplätze zu erhöhen. Und das selbstverständlich als Ganztagsschule. So sehr ich also die Rückkehr zu G9 befürworte, so wenig kann ich dieses Volksbegehren unterschreiben. Statt die dringend nötige Reform anzustoßen, würde meine Unterschrift nur zu einem Schritt zurück führen.“
Deswegen macht DIE LINKE Mönchengladbach noch mal deutlich:
„Wir verstehen den Wunsch vieler für G9 zu Unterschreiben, doch wer das tut muss sich bewusst sein gleichzeitig für Kürzungen im Bildungsbereich und gegen die Gesamtschulen zu unterschreiben. Dies sehen auch die Stadtschulpflegschaften Bonn (Dr. Ulrich Meier), Duisburg (Dr. Christina Herold) und Köln (Reinhold Goss) so.
Mehr Informationen in weiteren Teilen der BZMG-THEMENREIHE „Volksbegeehren für G9“
1.
Ypsilon schrieb am 7.02.2017 um 20:09 Uhr:
Nachvollziehbar, was Herr Schultz/Die LINKE hier erläutert.
Mich ärgert maßlos, dass ständig von der Politik erklärt wird, dass für Schulen, Inklusion und Bildung/Weiterbildung nicht mehr Geld zur Verfügung gestellt werden kann.
Da liegt das eigentliche Problem, denn sonst würde niemand auch nur einen Gedanken an die absurde Streichung von 8 Schulstunden/Woche für alle Schulformen verschwenden, falls es wieder G9 geben sollte!
Kaum ist eine Bank in Schieflage, ist Hilfe, gerne auch im 2-3-stelligen Milliardenbereich, alternativlos und schwupps, schon stehen diese Milliarden bereit. Und zwar sehr schnell!
Nicht wie bei der lausigen „Erhöhung“ des Kindergeldes um 2 Euro, i.W.: ZWEI Euro!!
Darüber wurde zwei Jahre diskutiert und Schäuble erklärte die Erhöhung zur „Entlastung für Familien“. Ich weiß immer noch nicht ob der das nur ironisch, zynisch oder wirklich ernst meinte.
Ich weiß auch nicht, in welchem Paralleluniversum der zuhause ist. 2 Euro pro Monat, also 24 Euro im Jahr! Wahnsinn!
Ist dem Mann klar, dass es dafür nicht mal ein Paar vernünftige Schuhe für Kleinkinder gibt?
Kinder sind in Deutschland und für dessen Zukunft angeblich wichtig – offensichtlich aber nur, wenn sie den Staat so wenig wie möglich kosten.