Reden zum Haushalt 2016 • Teil VI: Von „Suppenkasper“ und „Steuerkasper“ • Auch Torben Schultz (DIE LINKE) erteilt AöR und Haushalt 2016 eine Absage [mit Audio & Download]
Bernhard Wilms [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Er brauchte nicht viele Worte, der Fraktionsvorsitzende von DIE LINKE, Torben Schultz, um das Verhalten des CDU-Fraktionsvorsitzenden Dr. Hans Peter Schlegelmilch hinsichtlich Steuererhöhungen zu beschreiben.
In einem kurzen Gedicht, frei nach Psychiater Heinrich Hoffmann, dem Erfinder von „Suppenkasper“ zeigte Schultz die „Wandlungsfähigkeit“ Schlegelmilchs auf.
Seine Abwandlung von Hoffmanns Gedicht betitelte er dann auch mit „Steuerkasper“ und ist es wert, hier zitiert zu werden:
Der Haushalt war nie kerngesund,
kein dicker Bub, nicht kugelrund.
Er hatte Löcher rot und groß;
Wurd‘ er auch mit Stärkungspakt nicht los.
Dennoch fing Peter an zu schrein:
„Steuererhöhung, das lass sein!
Ich erhöhe diese Steuer nicht!
Nein Steuer erhöhen, mach ich nicht!“
Im nächsten Jahr – ja sieh nur her!
Da wollt der Peter plötzlich mehr.
Da fing er diesmal an zu schrein:
„Steuererhöhung – das muss sein!
Ich erhöhe alle Steuern schlicht!
Für AöR, der Bürger merkt’s schon nicht!“
Unschwer zu erkennen ist, dass – wie die übrigen „Nicht-GroKo-Angehörigen“ – auch DIE LINKE der Steuererhöhung und dem millionenschweren Konstrukt AöR „Sauberkeit“ und damit auch dem Haushalt 2016 nicht zustimmen würde.
Dass ausgerechnet DIE LINKE und IHK gleichermaßen Standortnachteile befürchten, weist auf die Fragwürdigkeit der „Sauberkeitsmanie“ der CDU hin.
Als „überhastet“, „handwerklich schlecht gemacht“ und vor allem „teuer“ beschreibt Schultz die Vorbereitung der AöR.
Insgesamt bezeichnete er den Haushalt 2016 als ein nicht die Handschrift des Kämmerers Bernd Kuckels (FDP) tragendes Werk, in dem auch der Oberbürgermeister keine „Richtungsentscheidungen untergebracht“ habe.
Schultz verwies auf die 16 Anträge von DIE LINKE, in denen sie u.a. eine 7. Gesamtschule und eine Ausweitung der Straßensozialarbeit vorgeschlagen hatte.
Alle diese Anträge wurden schlussendlich „en bloc“ von der Ratsmehrheit abgelehnt.
Der LINKEN-Sprecher forderte die GroKo auf, „Abschied von der ‚Arroganz der Macht‘ zu nehmen“ und stellte fest:
„Es nützt doch niemanden etwas, wenn wir 2020 auf einer sauberen grünen Wiese sitzen, umzingelt von hochwertigem Wohnraum, aber uns selbst kein Dach über dem Kopf leisten können.“ (Zitat Ende)
[audio: 15-12-16-AUDIO-linke-hh-rede.mp3][nachgesprochen • ca. 9 Min]Haushaltsrede 2016 zum Download
3.
M. Angenendt schrieb am 2.01.2016 um 20:32 Uhr:
Wenn der hochwertige und exklusive Wohnraum gemietet werden soll, wird es eng.
Wr sich eine teure Mietwohnung der gehobenen Preisklasse leisten kann, kauft sich diekt eine Immobilie.
Sollten es teure Luxus-Eigentumswohnungen werden, können wir uns überraschen lassen, wer sich die ausgerechnet in MG kauft.
Auch wenn die GroKo und das, ich nenne es mal „bauaffine Umfeld“ derselben, glaubt, dass die Nachfrage dafür vorhanden wäre.
Immer schön aufpassen, dass es nicht irgendwann puff macht, die Blase platzt und die Preise, auch bzw. grade dieser vermeintlichen Luxusimmobilien ins Bodenlose purzeln.
Wird zwar grade gern in Betongold investiert, ob das auch eine gute Investition ist, hängt von vielen Faktoren ab.
GroKo und Materplanern ist das alles vollkommen egal, Hauptsache Investoren finden, die den Mut haben (denen auf den Leim gehen?) in MG im gehobenen Segment Geld locker zu machen.
Planen, bauen, verkaufen – nach uns die Sintflut. Die haben ihr GEld gemacht. Was die Investoren oder Eigentümer dann mit dem Stein gewordenen (Alb-?) Traum machen, kann denen vollkommen egal sein. Die haben ihr Geld im Sack.
2.
Zwiebelpiefke schrieb am 28.12.2015 um 22:25 Uhr:
@ Ypsilon
Hochwertiger Wohnraum. Ob die Gladbacher teuer wohnen WOLLEN wird nicht das Thema sein. Ob es sich genug Gladbacher leisten KÖNNEN!
1.
Ypsilon schrieb am 28.12.2015 um 20:44 Uhr:
Wie recht Sie haben Herr Schultz!
Schlegelmilch und GroKo sich von der Arroganz der Macht verabschieden???
Sie haben aber Ideen!
Schlegelmilch sagte schon unmittelbar nach der Wahl, dass er damit prima leben kann. Beweist er nun bei jeder sich bietenden GElegenheit.
Sie meinen:
„Es nützt doch niemanden etwas, wenn wir 2020 auf einer sauberen grünen Wiese sitzen, umzingelt von hochwertigem Wohnraum, aber uns selbst kein Dach über dem Kopf leisten können.“
Es könnte noch schlimmer kommen: hochwertiger Wohnraum, den keiner will und Leerstände.
Warten wir mal ab, ob wirklich so viele in Gladbach teuer wohnen wollen.