Demnächst „Redezeit-Stopp-Uhr“? • Disziplin und Stil im Rat Nebensache?
Glossi [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
[14.07.2017] Tach liebe Leute, es kann nicht nur an den hohen Temperaturen bei der Ratssitzung am 05.07.2018 gelegen haben, dass einiges aus dem Ruder zu laufen drohte.
Vielmehr waren es die teilweise erhitzten und wenig disziplinierten Gemüter, die Sachfragen zu teilweise ideologischen Angriffen nutzten.
Dem konnte auch der Leiter der Ratssitzung, OB Hans Wilhelm Reiners (CDU), nicht Herr werden.
Wenn er freundlich auf die Einhaltung der Redezeit von 5 Minuten hinwies, interessierte das manche Redner nicht die Bohne.
„Ja, nur noch einen Satz“, meinte ein Fraktionsvorsitzender und setzte seinen Redeschwall fort, nicht ohne das zu wiederholen, was er wenige Minuten vorher schon von sich gegeben hatte bzw. was vor ihm schon jemand anders gesagt hatte.
Vielleicht würde dem OB ja eine „Redezeit-Stopp-Uhr“ bei dem Versuch helfen, etwas mehr Disziplin „in den Laden“ zu bringen. Ein einfacher Tastendruck würde genügen, um für alle gut sichtbar den Fortschritt der Redezeit anzuzeigen.
Wenn das nicht reicht, könnte „On top“ das Ende der Redezeit auch noch akustisch deutlich gemacht werden.
Bei einem Tagesordnungspunkt wollte ein Ratsmitglied, dass es ein Ende habe solle mit dem Hin- und Her und stellte einen Geschäftsordnungsantrag „Ende der Debatte“.
Was er wohl nicht auf dem Schirm hatte, war, dass er einen solchen Antrag gar nicht stellen durfte, da er sich kurz zuvor selbst an eben dieser verbalen Auseinandersetzung beteiligt hatte. Irgendwie peinlich!
Nachdem einige andere Ratsmitglieder das bemerkt und darauf hingewiesen hatten, stellte ein anderes Ratsmitglied aus derselben Fraktion den selben Antrag, wodurch dann auch Schluss war mit Wortausschweifungen bei diesem Thema war.
Auch Zwischenrufe waren wieder einmal angesagt und kamen aus den Reihen der GroKo, wenn Redner aus der „Opposition“ das Wort hatten. Zustimmendes Tischklopfen einzelner Ratsmitglieder eingeschlossen.
Dass sich diesem „Tischklopfen“ sehr gut vernehmbar auch ein Mitglied des Verwaltungsvorstandes freudig erregt grinsend anschloss, lässt an „Stilsicherheit“ zweifeln.
Würden Kopfnoten beispielsweise für ein solches Verhalten vergeben, wäre das Ergebnis „entspricht nicht den Erwartungen“, allenfalls „entspricht den Erwartungen mit Einschränkungen“.
Das wollt‘ ich nur mal gesagt haben.
Euer Glossi
1.
Stadtfilzer schrieb am 16.07.2017 um 22:33 Uhr:
Na, das klingt vertraut.
Ganz wie in alten CDU-Dominanz-Zeiten und seitens CDU-Ratsmitgliedern in der Ampelzeit.
Die plauderten und plapperten auch fröhlich und ungetrübt mit ihren Parteikollegen, als seien sie nicht im Ratssaal, sondern in launiger Runde irgendwo in einer Kneipe.
Die SPD hat sich während der GroKo-Zeit wunderbar an diese Unsitte gewöhnt und macht fleißig mit.
Das bisschen Opposition interessiert doch sowieso nicht.
Schon gar nicht, was die zu sagen haben.
Das ist nicht nur mangelnde Disziplin und Respekt vor anderen, sondern schlicht Arroganz.
Die fühlen sich im Ratssaal sozuagen „unter sich“, der Rest stört nicht bzw. schon.
Vor allem wenn dieser Rest anderer Meinung ist.
Schlicht unerhört. Ungehöriges, disziplin- und niveauloses Pennälerverhalten.
Schulkinder würde man in die Ecke stellen wegen Schwatzens und Störung des Unterrichts oder vor die Tür schicken.
GroKo – wo wir sind interessiert nichts anderes bzw. ist quasi nichts und niemand außer „man“ selbst vorhanden.
Die haben die Mehrheit, deshalb können die (auch wenn es nicht so sein darf) den Restrat getrost ignorieren.