CDU: „Im Unterschlagungsfall wird weiter konsequent gehandelt – Schaden minimieren, Ansprüche durchsetzen“
Hauptredaktion [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Die CDU Mönchengladbach handelt in dem Unterschlagungsfall, der Ende Februar aufgedeckt worden war, weiter konsequent. Nachdem Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft erstattet worden war und ein unabhängiger Wirtschaftsprüfer mit der Untersuchung des Falles beauftragt worden war, gibt es nun erste Ergebnisse.
Die von der CDU Mönchengladbach beauftragte Kanzlei Freckmann & Partner aus Coesfeld hat das Ergebnis ihrer Prüfungen dem CDU-Vorstand vorgestellt und Maßnahmen empfohlen.
Diesen Empfehlungen folgt der CDU-Kreisverband in jeder Hinsicht. Wichtigster Punkt ist, dass mögliche Ansprüche aus der Unterschlagung, durch die der CDU Mönchengladbach ein finanzieller Schaden in Höhe von 240.000 Euro entstanden ist, aufrecht erhalten werden. Dies bezieht sich zunächst auf den Nachlass der früheren Mitarbeiterin.
Norbert Post, Vorsitzender der CDU Mönchengladbach: „Der Vorstand hat den Mitgliedern unserer Partei die vollständige Aufklärung des Falles zugesagt, und daran halten wir uns. Selbstverständlich sind wir auch verpflichtet, den entstandenen Schaden so gering wie möglich zu halten, und deshalb ist es richtig, vorsorglich unsere Ansprüche in alle denkbaren Richtungen anzumelden.“
Zur Unterschlagung selbst, die in der Zeit von 2003 bis Anfang 2008 erfolgte, stellten die Wirtschaftsprüfer fest, dass die exakten Abläufe nicht nachvollziehbar sind, weil durch die Mitarbeiterin Belege gefälscht und Manipulationen an Datenträgern vorgenommen wurden, die der Abwicklung des Zahlungsverkehrs dienten.
In diesem Zusammenhang ist der zweite Punkt des Vorstandsbeschlusses der Neuaufbau der Buchführung des CDU-Kreisverbandes, die aufgrund der Manipulationen erforderlich ist.
Der Vorstand der CDU Mönchengladbach hat weiterhin beschlossen, unverzüglich den CDU-Landesverband Nordrhein-Westfalen über das Ergebnis der Untersuchungen zu.
1.
Bernhard Wilms schrieb am 11.06.2009 um 11:14 Uhr:
Dass der CDU-Vorstand den Unterschlagungsfall rasch aufgeklärt wissen will, ist richtig.
Bedenklich ist hingegen, dass die Wirtschaftsprüfer eine Schuld des Vorstandes nicht haben „erkennen“ können, weil das Delegieren von Kontrolle legitim auf den Geschäftsführer gewesen sei.
Delegieren – auch von Kontrolle – entbindet die Führungskräfte (einer Partei) nicht davon, sich davon zu überzeugen, dass die delegierten Aufgaben auch korrekt durchgeführt werden.
Auch wenn zukünftig externe Wirtschaftsprüfer den Jahresabschluss prüfen sollten, wäre das keine Gewähr für Manipulationen im „Tagesgeschäft“.
Auch wenn man jetzt in der Mönchengladbacher CDU glaubt aufatmen zu können: Spätestens bei der nächsten Mitgliederversammlung dürften die Mitglieder äußerst kritische Fragen an den CDU-Vorsitzenden und seine Vorstandskollegen haben.
Da diese nicht mehr vor der Kommunalwahl stattfinden dürfte, ist das „Aufatmen“ zumindest bis zu diesem Zeitpunkt nachvollziehbar.
Siehe aber auch: http://www.bz-mg.de/politik-verwaltung-parteien/cdu/gedanken-zum-betrug-bei-der-cdu-monchengladbach-und-deren-stellungnahmen.html