Post und Schroeren vor einer Woche zu CDU-Landtagskandidaten gewählt [mit O-Tönen]
Hauptredaktion [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Daran, dass die Mitglieder der Mönchengladbacher CDU ihre bisherigen Landtagsabgeordneten wieder ins Rennen um die Wahlkreise 49 und 50 schicken würden, bestand kein Zweifel.
Dies bestätigte dann auch die CDU-Mitgliederversammlung am 26.03.2012 im Großen Saal der Stadthalle Rheydt in „Ballsaal-Atmosphäre“.
Jeweils mehr als 150 der 165 anwesenden und wahlberechtigten Mitglieder wählten Norbert Post (Wahlkreis 50) und Michael Schroeren (Wahlkreis 49) zu ihren Kandidaten.
In seiner einführenden Rede, die gerne auch als Kandidatenrede hätte „durchgehen“ können, schwor der Vorsitzende der Mönchengladbacher CDU, Dr. Günter Krings, seine Parteifreunde auf den bevorstehenden kurzen Landtagswahlkampf ein.
Das Ziel sei klar, sagte Krings, am 13. Mai müsse es eine stabile Mehrheit für eine andere Politik in Düsseldorf unter Führung der CDU geben. Man habe nunmehr die unverhoffte Chance, der „furchtbaren“ Politik der zwanzig Monate andauernden rot-grünen Minderheitsregierung ein Ende zu setzen.
„Die rot-grüne Landesgerierung verkauft uns allen ernstes Schulden als Zukunftsvorsorge,“ meinte Krings und verglich die Schlussfolgerung daraus „je mehr Schulden umso besser geht es uns in der Zukunft“ mit der „Dialektik, die man schon aus der DDR kannte“ und NRW mit Griechenland.
[audio:12-03-26-cdu-ltw-stadthalle-02-krings-auftaktrede.mp3][ca. 15 Min]In seiner etwa 10-minütigen Bewerbungsrede zog Michael Schroeren erwartungsgemäß ein negatives Resümee der rot-grünen Minderheitsregierung, stellte das Scheitern von Hannelore Kraft fest, die mit den Stimmen der Linken, die man „hier in Nordrhein-Westfahlen durchaus als Kommunisten bezeichnen darf“ (Zitat), gewählt worden sei.
Die Aufzählung der Erfolge am Ende seiner Rede, die er als Landtagsabgeordneter für Mönchengladbach zu verzeichnen habe, erinnerte sehr stark an die Aufzählung aus seiner Bewerbungsrede zur Landtagskandidatur 2010.
Warum Schroeren sich veranlasst sah, ausdrücklich zu betonen, dass er fünf weitere Jahre wieder in den Landtag einziehen wolle, lässt sich nur damit erklären, dass es hierzu im Vorfeld Unklarheiten gegeben haben muss.
Für Norbert Post kann man als selbstverständlich unterstellen, dass er weitere fünf Jahre Landtagsabgeordneter sein möchte, ohne dass er darauf besonders hinweisen musste.
[audio:12-03-26-cdu-ltw-stadthalle-03-schroeren.mp3][ca. 10 Min]Die Rede von Norbert Post dauerte etwa dreimal so lange, wie Schroerens, was den wesentlich breit gefächerten Inhalten geschuldet war. Auch Post liess ebenfalls kein „gutes Haar“ an der rot-grünen Minderheitsregierung.
Den Schulkompromiss zwischen SPD, Grüne und CDU begründete Post mit dem Bestreben, dass wieder Schulfriede einziehen sollte und sich Schüler und Eltern nicht weiterhin Sorge um ihre Schulen machen müssten.
Hart ging Post auch mit der Hochschulpolitik und dem Nichtraucherschutzgesetz ins Gericht.
In der Hochschulpolitik habe die rot-grüne Regierung durch die Rücknahme der Studiengebühren eine erhebliche „Bremsspur“ hinterlassen, die für die hiesige Hochschule 13 Mio. EURO ausmache.
Zum Raucherschutz meinte Post, er als Nichtraucher könne nicht nachvollziehen, dass man erwachsene Menschen erziehen möchte.
„Wenn an einer Kneipe ein Schild hängt, dass dies eine Nichtsraucherkneipe ist, dann wissen die Menschen, ob sie rein gehen oder nicht“, erregte sich Post.
Obwohl ihn alle Anwesenden kannten, hatte er zu Beginn seiner „Vorstellung“ kurz seinen familiären Status beschrieben, und hervorgehoben, dass er immer noch mit seiner Frau Uschi verheiratet sei und fügte als Reaktion auf ein leichtes Raunen im Saal süffisant hinzu: “ Ja, das muss man heute betonen, meine Damen und Herren.“ Worauf er damit anspielte, war nicht zu erkennen.
[audio:12-03-26-cdu-ltw-stadthalle-04-post.mp3][ca. 30 Min]Im Verlauf der Veranstaltung und vor den beiden Wahlgängen fragte Dr. Krings mehrfach in den Saal, ob es weitere Wahlvorschläge gebe.
Anders als 2010 hatte Michael Schroeren diesmal keinen Gegenkandidaten.
Seinerzeit war der Odenkirchener Erwin Rüttgers unter Beteiligung von doppelt so vielen CDU-Mitgliedern parteiintern gegen Schroeren angetreten und ihm knapp unterlegen; Rüttgers hatte sich diesmal erspart, erneut anzutreten.
Die bereitstehenden und u.a. von Michael Weigand „bewachten“ Wahlkabinen blieben unbenutzt.
Für den 09.05.2012 um 19:00 Uhr hat Dr. Krings den Besuch der CDU-Parteivorsitzenden Angela Merkel und des CDU-Spitzenkandidaten Norbert Röttgen in Mönchengladbach geplant.
1.
Ypsilon schrieb am 4.04.2012 um 15:22 Uhr:
Schroeren? Dazu fehlen einem glatt die Worte. Was die CDU mit diesem Mann im Landtag will ist ein absolutes Rätsel. Glaubt er immer noch die Millionen aus dem Konjunkturpaket II nach Gladbach geholt zu haben? Lassen wir ihn weiter träumen.
Schroeren hat offensichtlich immer noch nicht den Knall gehört und fordert neue Straßen! Geht’s noch?
Posts Äußerungen zum Nichtraucherschutzgesetz sind Populismus. Er setzt sich sehr für Neuwerk ein und ist dort zu Recht beliebt, deshalb muss er sich bei den Vereinen trotzdem nicht mit sowas anbiedern.
Seine süffisante Bemerkung immer noch mit seiner Uschi verheiratet zu sein finde ich absolut albern. Klar pfeifen die Spatzen von Gladbachs Dächern ein ganz spezielles Gerücht. Aber, was soll das?
Soll Herr Post froh sein, dass seine Ehe gehalten hat. Nicht jede Ehe, die „noch“ besteht ist eine gute Ehe. Eine Trennung ist oft ehrlicher. Und: Privatangelegenheit. Oder machen wir jetzt auch schon Wahlkampf à la USA? Heuchlerischer Unsinn.
Dr. Krings und die Studiengebühren? Dazu:
http://www.bild.de/regional/koeln/koeln-regional/cdu-will-studiengebuehren-in-nrw-nicht-wieder-23461972.bild.html
Wo allerdings der Fehler sein soll Bildung für alle und nicht nur für Kinder und Jugendliche aus „besseren Verhältnissen“ zu fördern verstehe ich nicht. Hat Herr Dr. Krings jemals Studiengebühren zahlen müssen?
Logisch wäre, dass zunächst einmal die zur Kasse gebeten werden, die bereits ohne Gebühren studiert haben und deshalb einen gut bezahlten Job ergattern konnten. Davon war selbstverständlich nie die Rede. Ausgerechnet diejenigen, die die Studiengebühren abschaffen wollen haben ALLE ohne Gebühren studieren können.
Dass Herr Rüttgers seinerzeit gegen einen Schroeren (leider!) „unterlag“ hatte ganz andere „Gründe“.
Zumindest für ein Mitglied der Jungen Union hat sich das damalige Votum für Schroeren gelohnt.