Neubau Zentralbilbliothek: Grundstück an der Blücherstraße • Schenkung mit „Bibliotheksverpflichtung“ • Kulturdezernent Dr. Gert Fischer (CDU) und Ampel ahnungslos
Red. Politik & Wirtschaft [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
In der gestrigen Kulturausschuss-Sitzung referierte Kulturdezernent Dr. Fischer (CDU) im Zusammenhang mit der Exlibris-Schenkung in epischer Breite über Chancen und Risiken der Stadt als Beschenkte, woraus wohl geschlossen werden sollte, dass er Fachmann auf diesem Gebiet sei.
Die Grenzen seines Wissens um konkrete Mönchengladbacher Schenkungen wurden allen Teilnehmer deutlich, als Erich Oberem (FWG) Dr. Fischer die Frage stellte, ob ihm bekannt sei, dass das Grundstück an der Blücherstraße, auf dem die Stadtbibliothek steht, der Stadt mit der Maßgabe geschenkt wurde, hier zeitlich uneingeschränkt eine Bibliothek betreiben zu müssen.
Diese Frage traf den „Schenkungsfachmann“ vollkommen überraschend, und es war nur Oberems Gefühl für Stil zu verdanken, dass Fischer nicht ausdrücklich zugeben mußte, was alle Anwesenden sofort erkannten: Fischer hat keine Ahnung von dieser Schenkung.
Oberem stellte also fest, dass die Verwaltung die Schenkungsfrage offensichtlich noch nicht geprüft habe und bot an, der Verwaltung die entsprechenden Unterlagen aus 1923 [PDF durch Klick auf Grafik öffnen] und 1959 zur Verfügung zu stellen. Im Jahre 1959 habe die Bezirksregierung diese Schenkung genehmigt.
Oberem baute Fischer in seiner Frage sogar noch eine Brücke, indem er ihn fragte: „… oder wollen Sie die Frage bis zur Ratssitzung beantworten“, die Fischer sichtlich erleichtert gerne betrat und zusagte, dazu bis zur Ratssitzung (am 13.03.2013) etwas zu sagen.
Eine solche Erleichterung dürften die Ampel-Vertreter kaum verspürt haben, wurde ihnen doch schlagartig bewußt, dass auch sie weder Ahnung noch Wissen von diesem Schenkungsakt hatten.
Und dass sie ganz offensichtlich, geblendet vom Willen, etwas Spektakuläres schaffen zu wollen, jemandem „aufgesessen“ waren, der schon seit vielen Jahren versucht, eine neue Bibliothek zu bekommen. Spekulanten meinten, es wäre eine Führungskraft aus der Verwaltung.
Nun muss man die drei Ampelpartner nicht bedauern, denn die Informationen über das Grundstück sind jedermann zugänglich. Ein Blick in die Akten des Stadtarchivs hätte gereicht.
Nicht ausgeschlossen ist, dass „Ampel-Partner“ OB Norbert Bude (SPD) von dieser Tatsache gewußt haben könnte. Wie zu erfahren war, zählt Bude nicht zu den Befürwortern eines Neubaus.
Dass dieser sich nicht öffentlich dazu äußerte, ist ebenso „ein Zeichen“, wie die Tatsache, dass Bude auf Nachfrage am heutigen Tage von Hans-Wilhelm Reiners (CDU) erklärte, dass es innerhalb des Verwaltungsvorstandes kein einheitliches Meinungsbild zum Bibliotheksneubau gebe, wie Reiners den Ausschussmitgliedern und Zuhörern mitteilte.
Dass das Vorhaben der Ampel partu eine Bibliothek neu bauen zu wollen, nicht nur wegen der Grundstücksproblematik Blücherstraße auf tönernen Füßen steht, zeigten sowohl die Art des Antrages, die „fachlichen“ und politischen Grundlagen, wie dieser Antrag zustande kam und die teilweise schwachen Argumentationen der Ampelvertreter in der Sitzung des Kulturausschusses. Darüber wird in Kürze an anderer Stelle auf BZMG zu berichten sein.
3.
M. Angenendt schrieb am 22.02.2013 um 21:52 Uhr:
@kulturbanause
„Vielleicht hätte er ja mal jemanden fragen sollen, von dem man erwarten dürfte, dass der es weiß, nämlich den Leiter der Bibliothek, Herrn Weiers.“
Es wäre ein Wunder, wenn der Bibliotheksleiter nichts von der Stiftung weiß.
Der wusste doch von den Verkaufsplänen, und dass durch den Erlös die neue Bibliothek mit finanziert werden soll. Warum hat der sich nicht wenigstens dazu geäußert?
2.
D. Pardon schrieb am 22.02.2013 um 16:53 Uhr:
Was der FDP das Abenteuer der Planung eines Gewerbegebietes auf Sumpfgelände wert ist (siehe BZMG-Reihe „Trabrennbahn“ – letzter öffentlicher Stand: http://www.bz-mg.de/stadtbezirk-ost/neuwerk/gewerbegebiet-trabrennbahn-einfach-geht-es-nicht.html)
ist den Grünen bei der Vision Neubau Stadtbibliothek offensichtlich nur billig.
Die SPD kann einem (fast) leid tun. Allerdings: Hätte sie nicht zumindest von ihren Partnern eine Alternativplanung zur Nutzung der alten Stadtbücherei verlangen können?
Natürlich nicht, denn: Nun kann auch die SPD im Wünsch-Dir-Was-Spiel mitmachen.
Alle drei dürfen allerdings den Bürgern ihre Sparziele und Sparzwänge erklären – spätestens zur Kommunalwahl 2014.
1.
kulturbanause schrieb am 22.02.2013 um 10:29 Uhr:
Guten Morgen.
Wenn es noch eines weiteren Nachweises bedurft hätte, dass Herr Fischer nicht weiss, was in seinem Zuständigkeitsgebiet los ist, dann hat er den wohl gestern selbst erbracht.
Er ist zuständig für Sport, Bildung und Kultur in der Stadtverwaltung und damit auch für das zugehörige Equipment und Personal.
Bei den Schulen und Sportanlagen tut er so, als wisse er über alles bescheid.
Bei der Bibliothek offensichtlich gar nicht. Vielleicht hätte er ja mal jemanden fragen sollen, von dem man erwarten dürfte, dass der es weiss, nämlich den Leiter der Bibliothek, Herrn Weiers.
Oder sollte der im das vielleicht sogar verschwiegen haben?
Was im übrigen auch ein Beweis dafür wäre, dass Herr Fischer seinen Laden nicht im Griff hat.