Grünen-Politiker veröffentlicht Nazi-Vergleich – Krings fordert öffentliche Entschuldigung und Distanzierung
Hauptredaktion [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
[pmcdu] Der CDU-Kreisvorsitzende Dr. Günter Krings ist über die Äußerungen des Mönchengladbacher Ratsherren der Grünen Thomas Diehl entsetzt.
Diehl hatte in seinem Internet-Profil bei Twitter über den Besuch von Verteidigungsminister zu Guttenberg in Afghanistan öffentlich geschrieben: „Guttenberg nimmt in Afghanistan ne Talkshow mit Kerner auf – da kann Goebbels sich propagandamäßig noch was abgucken!“
Krings fordert Diehl zu einer sofortigen öffentlichen Entschuldigung auf – außerdem erwarte die CDU, dass die Grünen in Mönchengladbach sich mit dem skandalösen Vorgang beschäftigten und sich unmissverständlich von ihrem Ratsmitglied distanzierten.
„Man kann über den Truppenbesuch eine eigene Meinung haben. Das ist das gute Recht von Herrn Diehl. Ich finde, dass zu Guttenberg ein positives Zeichen der Unterstützung für die deutschen Soldaten setzt, wenn er sie in der Vorweihnachtszeit im Einsatz besucht“, so Krings.
„Hier geht es aber nicht um eine unterschiedliche Auffassung, sondern um eine üble Beleidigung des Ministers und aller deutschen Soldaten im Einsatz. Diehl muss sich dafür beim Minister und bei den Soldaten entschuldigen. Er setzt den Minister und die Soldaten mit Kriegsverbrechern gleich. Gerade als gewählter Vertreter der Mönchengladbacher Bürger im Rat der Stadt hat Diehl jedoch eine ganz besondere öffentliche Verantwortung. Wie wollen die Grünen diese Äußerung den Soldaten und ihren Angehörigen aus Mönchengladbach und jenen im JHQ erklären, die teilweise selbst schon in Afghanistan im Einsatz gewesen sind?“
9.
Kritiker schrieb am 14.12.2010 um 22:20 Uhr:
Sollte @ emmerich glauben und „meinen“ alle Menschen mit „Fehl und Tadel“ sollten aus öffentlichen positionen (Rat der Stadt) „verschwinden“, so bin ich gespannt auf seine Liste derjenigen.
Gleichsam interessant werden sicher auch seine Idden zur praktischen Umsetzung zur Entfernung aus dem Rat sein.
Möglicherweise möchte er den Bann bundesweit ausweiten. Bin gespannt auf die Steinewerfer im Glashaus.
8.
emmerich schrieb am 14.12.2010 um 21:18 Uhr:
Voller Entsetzen las ich den Vergleich des Thomas Diehl mit Goebbels.
Dies ist schon die zweite Entgleisung des oben genannten „Ratsherrn“.
Zur Erinnerung: er diffamierte Menschen mit Behinderungen (Tourette-Syndrom) in einem Leserbrief von Herrn Heinen.
Meines Erachtens sind solche Außerungen nicht zu entschuldigen! Solche Leute gehören nicht in die Partei der „ Grünen“ und auch nicht in den Rat der Stadt Mönchengladbach.
7.
Redaktion BZMG schrieb am 14.12.2010 um 15:55 Uhr:
Für die CDU ist das Thema beendet, wie Geschäftsführer Jochen Klenner mitteilt:
Sehr geehrter Herr Diehl,
vielen Dank für Ihre Nachricht und Ihre erläuternden Worte zu Ihrer gestrigen Äußerung zum Besuch von Verteidigungsminister Guttenberg in Afghanistan.
Über die Form und den Besuch an sich kann sich jeder seine eigene Meinung bilden und diese auch veröffentlichen.
Für Ihren Vergleich mit Goebbels haben Sie sich mittlerweile entschuldigt.
Damit ist für die CDU Mönchengladbach die Angelegenheit erledigt.
Mit freundlichen Grüßen
Jochen Klenner
Geschäftsführer CDU Mönchengladbach
6.
Mine schrieb am 14.12.2010 um 11:59 Uhr:
Die Politiker sollen endlich mal aufhören, Vergleiche zum Nazi-Regime zu machen.
Wenn man immer wieder damalige Zustände und Politiker mit heutigen Zuständen und Politiker vergleicht, dann verliert die Vergangenheit an Schrecken.
Diese dunkle Zeit in unserer Geschichte ist nämlich unvergleichbar und eigentlich verbietet schon der Respekt vor den Kriegsopfern und Opfern der Nazi-Dikatur jeglichen Vergleich.
5.
Hülldopp schrieb am 14.12.2010 um 09:58 Uhr:
Immer wieder peinlich, wenn Parteien (egal welche!) versuchen etwas für sich auszunutzen.
Der Tweet war dumm. Keine Frage.
Allerdings, was sich das Verteidigungsministerium bei dem Tripp gedacht haben mag, ist auch einer mehr als kritischen Frage wert. Vermutlich konnte sich keiner, auf Grund des dahinter strehenden politischen Einflusses, dieser Darbietung widersetzen. Schon gar nicht die armen Soldaten.
Schowtime am Hindukusch?
Will man Herrn Karl-Theodor von und zu Guttenberg unbedingt zum strahlenden Vorzeige-Kanzler (à la Kennedy gar?) aufbauen?
Bitte auch nicht die Frage vergessen, welche „graue(n) Eminenz(en)“ und Strippenzieher hinter ihm steht (stehen) und ihn mit Macht pushen. Dort, im Hintergrund wird nämlich Politik gemacht.
Bedaure, er ist einfach noch zu jung. Man hat bei der Politik immer mehr das Empfinden von Orientierung an Umfragewerten, Frauen/Migrationshintergrund-Quote oder Jugendwahn, auf dass auch diese Wähler bedient werden können (in diesem Fall: jung, dynamisch, schneidig, adlig, Familie, CSU, – christlich-katholisch – ! – das kommt an).
Beliebigkeit und Show?
Wir brauchen keine amerikanischen Verhältnisse. Es reicht auch so schon.
Das war und ist definitiv des „gutten“ zu viel.
4.
Jose schrieb am 13.12.2010 um 23:47 Uhr:
Keine Frage, so ein Vergleich geht gar nicht. Erst recht nicht von einem Mandatsträger.
Trotzdem kann ich den Ausführungen von Dr. Krings so nicht folgen. Die Interpretation, dass Diehl den Minister und die Soldaten mit Kriegsverbrechern gleich setze, geht dann doch zu weit.
Thema ist einwandfrei das medienwirksame „in Szene setzen“. Dazu auch der Kommentar von Malte Stein.
Fühlten sich seinerzeit durch Herrn Kohls Vergleich auch die Bundestagsabgeordneten, deren Präsident Wolfgang Thierse nun einmal war, verunglimpft?
Seine (Diehls) Äusserung eine Beleidigung für alle deutschen Soldaten im Einsatz?
Wer jetzt noch erklären will, dass die sich riesig über den Besuch freuten (sozusagen auf Befehl), muss sich die Frage gefallen lassen, wem solche Besuche an der Front oder in Krisengebieten, inklusive entsprechender Bilder/Filme, mehr nutzen? Dem Besucher (in diesem Fall Herrn zu Guttenberg nebst imagemäßig angeschlagener Gattin) oder den Besuchten (Soldaten)? Und on top noch ‘ne Talkrunde frisch vom Hindukusch?
Die Antwort dürfte nicht schwer fallen.
Da hinein interpretieren zu wollen, dass es sich um einen Besuch im Zusammenhang mit der Vorweihnachtszeit handelt, bedarf schon mehr als nur einiger Mühe. Mag sein, dass man die als passenden Vorwand nahm. Vielleicht.
Die Medienpräsenz des „Powerpaares von und zu Guttenberg“ ist massiv und erinnert an amerikanische Verhältnisse. Wie schrieb ein Kommentator in einer anderen Online-Zeitung zu dem Überraschungsbesuch: „ … das sei überkandiert“. Freudsche Fehlleistung? Könnte sein.
Bei soviel Zucker und Süßholz das da geraspelt wird, könnte es dem Bürger auch ganz schnell mal zu viel werden und das Powerpaar + CDU/CSU sorgt nur noch für (und nicht nur Magen-) Verstimmung.
Stellt sich doch auch hier mal wieder die Frage: cui bono (wem nutzt es)?
3.
Thomas R. Diehl schrieb am 13.12.2010 um 23:29 Uhr:
Ja, die Formulierung war mehr als schlecht, sie war unterirdisch und das tut mir Leid.
Zurückweisen möchte ich jedoch den Vorwurf der CDU, ich diffamierte die Truppen. Denn diese habe ich mit keinem Wort erwähnt.
Dass Guttenberg die Truppen in Afghanistan in der Vorweihnachtszeit besucht, finde ich durchaus nicht schlecht. Im Gegenteil: Es freut mich, dass der Minister diese Leute, ohne maßgeblich eigenes Verschulden fern der Heimat, auf diese Weise unterstützt.
Mit einer Aussage wie „Ich finde, dass zu Guttenberg ein positives Zeichen der Unterstützung für die deutschen Soldaten setzt, wenn er sie in der Vorweihnachtszeit im Einsatz besucht“ bin ich vollkommen d’accord, egal was ich sonst vom Kriegseinsatz in Afghanistan halten mag. An dem Einsatz sind ja nicht die Soldaten schuld.
Was ich aber kritisiere ist das Verhalten Guttenbergs, einen Talkshowmoderator (Johannes B. Kerner) mitzunehmen und in einem Kriegsgebiet fürs Privatfernsehen (Sat.1) eine Talkshow aufzunehmen.
Das ist ein Akt, der in der deutschen Nachkriegsgeschichte einmalig ist.
Kriegsberichterstatter und Dokumentarfilmer sind eine Sache, das Einfliegen eines nicht eben billigen Moderators in ein Kriegsgebiet zwecks Aufzeichnung einer Talkshow ist eine unglaublicher Akt der Propaganda, der sich meiner Meinung nach eben auf dem Hintergrund der deutschen Geschichte verbietet.
In einem Land, das solche Erfahrungen mit Kriegsverherrlichung und Propaganda hat wie Deutschland, zeichnet man nicht mal eben in einem Kriegsgebiet eine derartige Sendung auf.
Im auch in der Pressemitteilung zitierten Tweet (übrigens ein Vollzitat, es fehlt nur die Verschlagwortung) habe ich ausdrücklich von „propagandamäßig“ gesprochen. Nichts anderes als Guttenbergs Propaganda-„Arbeit“ war gemeint.
Nicht Guttenbergs Person oder Biografie, nicht die Bundesregierung und schon gar nicht die Soldaten in Afghanistan.
Also, nochmal in drei Sätzen zusammengefasst:
1. Ja, die Formulierung war Mist. Das sehe ich ein und entschuldige mich.
2. Über die deutschen Soldaten habe ich kein abfälliges Wort gesagt
3. Ich halte nichtsdestotrotz die Aufzeichnung einer Talkshow im Kriegsgebiet für einen skandalösen Vorgang, der in der deutschen Nachkriegsgeschichte einmalig ist
2.
Malte Stein schrieb am 13.12.2010 um 15:36 Uhr:
Ich kann und will hier Herrn Diehl nicht in Schutz nehmen, allerdings sollten wir die Kirche auch im Dorf lassen und uns wirklich mal die jüngste Geschichte ansehen:
„Das ist der schlimmste Präsident seit Hermann Göring.“ (Helmut Kohl über Wolfgang Thierse)
„Das ist ein moderner kommunistischer Führer, der war nie in Kalifornien, nie in Hollywood, aber der versteht etwas von PR. Der Goebbels verstand auch etwas von PR. Man muss doch die Dinge auf den Punkt bringen!“ (Helmut Kohl über Michail Gorbatschow)
1.
herbert schrieb am 13.12.2010 um 13:23 Uhr:
ich bin (gottlob) kein „twitterer“ und nehme an, dass die cdu hier nichts falsches schreibt.
das geht gar nicht, herr diehl!
das hat auch nix mehr mit „jugendlichem leichtsinn“ oder sowas zu tun.
man mag über auslandseinsätze der bundeswehr und über den verteidigungsminister denken, was man will und vielleicht auch schreiben.
so etwas ist unter demokraten gegen jede „kleiderordnung“!
die forderung nach einer entschuldigung von herrn diehl ist mehr als angebracht.
vielleicht sollte herr diehl außerdem mal nachhilfe in jüngster geschichte nehmen!