CDU: „Diese Schule wird geschlossen!“

Bernhard Wilms [ - Uhr]

schule-wird-geschlossenSo oder so ähnlich könnte das Plakat aussehen, das die CDU landesweit ab morgen vor (fast) jede Schule hängen will, wie Stefan Lauscher recherchiert hat.

„Wagt Nordrhein-Westfalen (wie es viele Länder vorgemacht haben) den Schritt zu einem längeren gemeinsamen Lernen? Oder bleibt es beim frühen Aussortieren schon nach der 4. Klasse: Die Guten, die Chancenreichen aufs Gymnasium, die anderen, die vermeintlich weniger Klugen auf die Real- oder Hauptschule?“, fragt der wdr-Autor in WDR-KLARTEXT.

Flächendeckend (oder wie Lauscher es bezeichnet: „wahllos“) soll man diese Aussagen lesen können.

„Im Bestand gefährdet oder nicht: Keiner hat es nachgefragt! Die CDU macht Wahlkampf mit der Angst. Mit der Angst von Schülern, Eltern und Lehrern. Abgebrühtere Geister mögen einwenden: Ist doch Wahlkampf. Ich – sorry – finde es einfach nur widerlich!“, so Lauscher weiter.

Seiner Schlussfolgerung kann jeder normal empfindende (Wahl-)Bürger nur folgen, wenn er den CDU-Start in den Landtagswahlkampf als „Schmutzwahlkampf“ bezeichnet.

Übrigens: Wie war das noch: „Der Wahlkampf beginnt erst nach Ostern“ (so CDU-Landtagskandidaten uni sono, wenn sie danach gefragt werden – oder auch nicht)?

Die Fastenzeit endet bekanntlich mit Ostern. Irgendwie scheint bei manchen Politikern das Fasten, also die Zurückhaltung, schon jetzt zu ende zu sein, denn sie machen Wahlkampf obwohl Ostern erst in 23 Tagen vorbei ist.

Ein Kommentar zu “CDU: „Diese Schule wird geschlossen!“”
  1. Herr Lauscher sollte lieber mal auf die Bürgerinnen und Bürger hören. Die wollen nämlich nicht, dass in ihrer Stadt die Hauptschulen, die Realschulen und die Gymnasien verschwinden und durch eine Einheitsschule von rot-rot-grün ersetzt werden.

    Alle Eltern wissen, dass Kinder eben nicht gleich sind und individuelle Förderung benötigen. Die Behauptung, dass längeres gemeinsames Lernen den Kindern hilft, sind schlichtweg falsch.

    PISA beweist im Gegenteil, dass dieser Zusammenhang nicht nachweisbar ist: Zitat aus der OECD-Studie „Lernen für die Welt von morgen. Erste Ergebnisse von PISA 2003“, OECD (Hrsg.) 2004, S. 300. Quelle: http://www.pisa.oecd.org/dataoecd/18/10/34022484.pdf

    Ein wichtiger Aspekt der Einteilung in Leistungsgruppen ist das Alter, in dem die Aufteilung auf verschiedene Schultypen im Allgemeinen erfolgt und Schüler und Eltern folglich mit Entscheidungen konfrontiert werden.

    In Deutschland und Österreich werden solche Entscheidungen sehr früh getroffen, in etwa im Alter von 10 Jahren. In Ländern wie Neuseeland, Spanien und den Vereinigten Staaten findet hingegen keine formelle Differenzierung vor Ende der Sekundarschulzeit statt, zumindest nicht zwischen den Schulen.

    Es besteht kein statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen dem Alter, in dem die Selektion stattfindet, und den Durchschnittsergebnissen der Länder.

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