Schillerplatz: „Ich glaube, das kann was werden …“ [mit O-Tönen und Slideshow]
Red. Politik & Wirtschaft [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
… hatte Baudezernent Andreas Wurff zu der Initiative der Bürger des Gründerzeitviertels rund um den Schillerplatz, ihr Lebensumfeld gestalten zu wollen, gesagt und unterstütze diese Idee im Rahmen seiner Möglichkeiten.
Was tun, wenn die Stadt andere Probleme und kein Geld hat?
Man nehme:
- Ein paar Leute, die sich verstehen, mit offenen Augen durch „ihr Viertel“ gehen, gerne dort leben, Vorstellungen entwickeln, wie ihr Umfeld besser werden könnte und nicht jammern, sondern selbst anpacken wollen.
- Einen Baudezernenten, der weiß, wie wertvoll bürgerliches Engagement „vor Ort“ ist und für den Bürgerbeteiligung mehr ist, als das Auslegen von Flächennutzungs- und Bebauungsplänen und darauf warten, welche Einwände kommen, die dann zu prüfen und zu gewichten sind.
Bemerkenswert ist, wie im konkreten Fall der Workshop zustande kam, in dem die Bürger am Freitag, den 02. und Samstag, den 03.12.2011 strukturiert ihre Ideen zusammen trugen und sich als „Bürgerplaner“ für ihr Quartier betätigten.
Dies beschrieb Philipp Molitor in einem BZMG-Interview. Darin erläutert Molitor auch die Motive und die Ziele der als e.V. eingetragenen und gemeinnützigen „Initiative Gründerzeitviertel“:
[audio:11-12-03-interview-molitor.mp3][ca. 11 Min]Beim ersten Workshop wurden die Teilnehmer von einem Moderatorenteam der Hochschule Niederrhein unter Leitung von Prof. Nicolas Beucker professionell unterstützt.
Nicht nur dabei, sondern mittendrin waren auch (v.r.) die beiden Wissenschaftlichen Assistenten und Dipl.-Designerinnen Anna Lührmann und Monika Zuranstzis, Martin Platzer (Design-Student) und Produktdesigner und Absolvent der Hochschule Niederrhein, Johann Jansen, der nach eigenem Bekunden „nur als Visualisierer“ der Ergebnisse fungierte.
Als „Experiment“ hatten Baudezernent Andreas Wurf, Prof. Nicolas Beucker und Philipp Molitor (v.l.) das Vorhaben bei Beginn bezeichnet.
Ein Experiment, an dem sich viele Bürger unterschiedlichsten Alters und unterschiedlicher Herkunft intensiv beteiligten.
Und es kamen nicht nur unmittelbare Anwohner des Schillerplatzes, sondern auch viele aus der Umgebung, wie die roten Punkte verdeutlichen; für manch einen reichte die Karte nicht aus.
Als einziger Politiker aus dem „Wahlkreis“ beteiligte sich Hans Wilhelm Reiners (CDU) an beiden Tagen am Workshop – und das nicht nur als Beobachter.
Ein Teilnehmer meinte, es sei enttäuschend, dass sich von den anderen Wahlkreiskandidaten nicht einer zumindest habe sehen lassen.
Reinhold Schiffers (SPD) war in seiner Funktion als Bezirksvorsteher Nord und interessierter Beobachter an beiden Tagen ebenfalls „vor Ort“ .
Die in sechs Themenbereiche eingeteilte „Post-It-Wand“ wurde von den Moderatoren betreut und füllte sich rasch.
Im Vorfeld hatten Kinder und Jugendliche ihre Wünsche und Vorstellungen zu Papier gebracht. Auch das Scaten am Schillerplatz fand bei den späteren Diskussionen große Beachtung.
Insgesamt kristallisierten sich vier Komplexe heraus, die am 2. Workshop-Tag von vier Bürger-Teams visualisiert und später allen Anwesenden präsentiert wurden.
Dabei ging es um die generelle Platzgestaltung aber auch um viele Details.
Auch Fragen der Kommunikation, der Verknüpfungen mit örtlichen Einrichtungen, zum weiteren Vorgehen und damit auch um die „Kümmerer“ aus der Initiative und der Verwaltung wurden bearbeitet.
Bemerkenswert war, dass sich die Bürger den Schillerplatz multifunktional wünschen, bei dem daher die Grünflächen keine dominierende Rolle spielen sollen.
Einig war man sich, dass die momentane Betoneinfassung der Funktion des Platzes nicht gerecht wird und entfernt werden müsse.
Für Anfang des Jahres (Januar/Februar) stellte Baudezernent Wurff einen Plan in Aussicht, in dem die Bürger-Planungen einfließen sollen und der dann in einem weiteren Workshop erneut mit den Bürgern erörtert und modifiziert werden kann.
Wurff zog nach dem 2-tägigen Workshop in einem BZMG-Interview ein positives Resümee und machte dabei deutlich, dass dieses für Mönchengladbach erstmalig durchgeführte „Experiment“ eine von vielen Möglichkeiten der aktiven Bürgerbeteiligung sei:[audio:11-12-03-interview-wurff.mp3][ca. 5 Min]
TIPP: Klicken Sie unterhalb des Bildes auf dieses Icon, um die Slideshow im Vollbildmodus anzusehen
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Birgit schrieb am 20.02.2012 um 19:00 Uhr:
Von meinem Schwager bekam ich den Artikel über die Initiative Gründerzeitviertel.
Finde ich eine ganz tolle Idee, vor allem die Zusammenarbeit der Bürger und der Stadt!
Sollte man hier in Buenos Aires, wo ich seit über 40 Jahren wohne, versuchen umzusetzen.
Es gibt so viele schöne alte Gebäude, leider ziemlich verwahrlost.
Bei den Plätzen tut sich schon etwas, aber man sollte die Bevölkerung mehr einbinden.
Gruss aus dem sehr heissen Buenos Aires