Methangas-Anlage Wanlo: SPD-Info-Veranstaltung mit grüner „Entscheidungshilfe“?

Hauptredaktion [ - Uhr]

BioGasAnlage_0111_2Gestern, 04.02.2011 veranstaltet die SPD eine Informationsver­anstaltung zur geplanten Methangas-Anlage in Wanlo.
 
Vor dem Eingang zum Veranstaltungsgebäude, dem Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Gymnasiums in Mönchengladbach, verteilten die Grünen einen Flyer, in dem sie noch einmal die zehn Hauptbeweggründe für ihre ablehnende Haltung zu dieser Anlage dargelegt haben.

Nur einzelne Besucher verwehrten die Annahme dieses Papiers, von dem Grünen-Vorstandssprecher Uli Laubach sagt: „Wir wollen nach unserem Parteitag mit unserem Flyer die wichtigsten Gründe für unsere ablehnende Haltung zur geplanten Biogasanlage in Wanlo der Öffentlichkeit und auch unseren Ampelpartnern darlegen, damit diese die Gelegenheit haben, sich vor Ihren Parteitagen mit unseren Positionen intensiv inhaltlich auseinander zu setzten.“

Zur Verteilung des Flyers bemängelte Hermann-Josef Krichel-Mäurer, der die SPD-Veranstaltung leitete, die Verteilung solcher Flyer sei „kein Umgang unter Ampelpartnern“.

Die zehn Hauptsgründe, die bei den Grünen den Ausschlag für ihre Positionierung gegeben hatten, stellten sie so dar:

  1. Eine Klimaschutz-Nullnummer
  2. Unzumutbare Mehrbelastung für Wanlo – massiver Bürgerprotest
  3. Verkehrsbelastung: Gutachten mangelhaft
  4. Ökologie statt Bodenausbeutung und Marktverzerrung
  5. Nahrungsmittel – auf den Teller statt in den Tank
  6. Strom aus Biogas durch Intensivanbau – ein falsches Signal
  7. Subventionierung – wirtschaftlich unsinnig und riskant
  8. Gefährdung für Umwelt und Artenvielfalt verhindern
  9. Umweltfreundliche Alternativen nutzen
  10. Bürgerwille muss mehr zählen als Rendite
4 Kommentare zu “Methangas-Anlage Wanlo: SPD-Info-Veranstaltung mit grüner „Entscheidungshilfe“?”
  1. @ Jose

    Ich glaube schon, dass unser OB die Ampel möchte.

    Eine Ampel die immer auf grün steht. Und damit meine ich nicht Bündnis90/Die Grünen.

    Übrigens die Aktion finde ich gut. Den Flyer sollte sich auch die NVV und Kreisbauernschaft zu Gemüte führen.

    Lustig finde ich die Ausführungen der NVV zu Fakten und Hintergründe der Biogasanlage.

    Sicher ist der Grundwasserschutz ein wichtiges Projekt, nur gibt es doch sicherlich rechtliche Bestimmungen die auch andere Betreiber (sollten sich plötzlich alle für Wanlo interessieren) einhalten müssten. Oder liebe NVV?

    Wann hört ihr endlich auf, uns Bürger zu veräppeln.

    Mein Dank an die Bündnis90/Die Grünen, Die Linke und die Gegner der Anlage bei SPD und CDU. Umweltschutz sieht anders aus und Subventionen können und sollten sinnvoll genutzt werden. Zur Steigerung des Profits sicher nicht.

  2. So ein bißchen Nach-, Entwicklungs- oder Entscheidungshilfe ist doch prima!

    Was ich hier so lese ist klar, logisch und hält Nachfragen und –prüfungen stand.

    Gratulation an die Grünen, die hier kompakt und, wie ich finde, sehr klar und informativ die Sache auf den Punkt gebracht haben!

    Einfacher kann man Informationen oder mindestens Denkanstöße nicht bekommen!

    Es sei denn, man verlässt sich allein auf die NVV und ihre, selbstverständlich vollkommen uneigennützigen (?), ausschließlich auf die Versorgungssicherheit der Bürger unserer Stadt abgestellten (?), Greenwash-Infos, bunten Bildchen und Flyer.

    Eben die gesamten Märchen, die die NVV uns ständig verkaufen will …

  3. @ Dark Grey

    Ihr Schlusssatz: „Vieles würde einfacher für eine diktatorische Stadtpolitik.“

    Was meinen Sie denn, was „unser“ OB gerne hätte?

    Die Ampel wollte der doch nie! Viel zu anstrengend! Es stellt sich immer mehr die Frage, welcher Partei er überhaupt angehört.

    Das färbt auch auf die SPD ab, die immer farb- und profilloser wird.

    Beine hat er (vermutlich) vorgeschickt. Der durfte die Prügel einstecken. Das hat dieser auch brav getan.

    Hat aber nur so lange geklappt, bis mal gefragt wurde, wie denn „unser“ erster Bürger zur Methangasanlage steht.

    Warum Herr Beine sich vor den Karren (ob von Bude und/oder NVV) hat spannen lassen? Das wird nur er beantworten können.

    Dass es vor allem nur um das Abschöpfen von Subventionen geht, dürfte ihm als ehemaligem Finanzbeamten klar sein. Wenn nicht ihm, wem dann?

  4. Ich denke mal nicht, dass die SPD eine „Entscheidungshilfe“ von Seiten der Grünen braucht.

    Hat doch der SPD-Frontman Bude seine Genossen auf die Anlage längst eingeschworen.

    Wobei…… ich muss mich entschuldigen…. Sozial Demokratischer Frontmann ist wohl falsch.

    Was ist an Herrn Bude`s Spielzeug MGA sozial und demokratisch?

    Bündnis90/Die Grünen haben einen Flyer verteilt. Dass nicht jeder diesen Flyer angenommen hat, ist ja normal.

    Vielleicht hatten diese Leute ja Bedenken, dass in diesem Flyer Argumente stehen, denen man sich nicht entziehen kann und die ein Umdenken, also einen Widerstand gegen Beine, Bude und Co, hervorrufen könnte.

    Wo kämen wir den da hin???

    Herr Krichel-Mäurer sieht die Verteilung der Flyer als „kein Umgang unter Ampelpartnern“ an. Stellt sich mir die Frage nach dem Warum…..

    Warum darf ein Ampelpartner keine eigene Meinung haben und diese auch vertreten?

    Wenn die Ampel geschlossen Herrn Bude folgen würde, dann bräuchten wir keine Parteienlandschaft mehr und leisten uns ein Einparteiensystem. Vieles würde einfacher für eine diktatorische Stadtpolitik.

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