Greenpeace bestätigt NEIN der Grünen zur geplanten Biogasanlage in Wanlo: „Anlage in Wanlo ist nicht BIO“

Hauptredaktion [ - Uhr]

[PM Grüne] greenpeace-BiogasIn einem aktuellen Faktenblatt mit dem Titel „Biogas – Fehlentwick­lungen korrigieren!“  bestätigt die Umweltschutzorga­nisation Greenpeace die ablehnenden Gründe von Bündnis90/Die Grünen, Kreisverband Mönchengladbach, zur geplanten maisbetriebenen  Biogasanlage (BGA) in Wanlo.

Zum Hintergrund: Auf einem Parteitag am 27.01.2011 in Wanlo sprachen sich 82% der Mitglieder gegen eine BGA in Wanlo aus. Vor einer Woche hat der Kreisverband die 10 wichtigsten Gründe gegen eine Biogasanlage in einem Papier zusammengefasst.

Nun sehen sich die Grünen nach Angabe von Vorstandssprecherin Gaby Brenner durch  Greenpeace inhaltlich voll bestätigt: „Der Großteil der Biogasanlagen ist heute auch nicht „Bio“, sondern wird mit kon­ventionell sehr intensiv angebauten Pflan­zen, vor allem Mais, betrieben. Mais ist ein Humuszehrer, baut also Kohlenstoff im Ackerboden ab und wird zudem in­tensiv mit Stickstoff gedüngt, was wie­derum besonders klimaschädliche Lach­gasemissionen zur Folge hat. Auch sind Biogasanlagen aufgrund ihres Flächenbedarfs für die Substratherstel­lung keine nachhaltige Lösung des Ener­gieproblems….

Eine Ausweitung des Anbaus von Energiepflanzen wie Mais ist um­weltpolitisch kontraproduktiv…Durch eine steigende Biogaserzeugung und Einspeisung wird die Konkurrenz zur Nahrungsmittel-produktion zusätzlich an­geheizt. Biogas heizt auch die Profiterwartungen an Massentierhaltung und intensiver Land­wirtschaft an. Massentierhaltung und Mo­nokulturen sind nicht ‚Bio‘ “  (Zitate aus dem Greenpeace-Faktenblatt).

„Wer jetzt immer noch behauptet, dass die geplante MGA in Wanlo irgendetwas mit Klimaschutz zu tun hat, den straft das vorliegende Papier Lügen“, so Brenner weiter.

„Hier geht es einzig und allein nur noch um Abschöpfung von Subventionen zu Lasten der betroffenen Bevölkerung in und um Wanlo“, ergänzt Vorstandssprecher Uli Laubach.

7 Kommentare zu “Greenpeace bestätigt NEIN der Grünen zur geplanten Biogasanlage in Wanlo: „Anlage in Wanlo ist nicht BIO“”
  1. Die auch hier betriebene einseitige Darstellung ist in der Tat einmal zu korrigieren. Selbstverständlich spricht Greenpeace nicht direkt von Wanlo. Einige der Argumente können aber auf diesen Fall übertragen werden.

    Andererseits – und deshalb dieser Kommentar – ist auch festzuhalten, dass einzelne Punkte durchaus beachtet wurden(Kein Genmais, Keine Monokulturen). Andererseits ist zum Beispiel der Verzicht auf Pestizide wohl kein spezielles Thema des Maisanbaus oder von Methangasanlagen.

    In der Sache macht man es sich daher zu leicht, stets falsche Argumente zu wiederholen. Dies führt nur dazu sich mit den Befürwortern, die in der Tat Sachargumente manipulieren und den Bürgerwillen lange Zeit gar nicht und danach auch nur zögerlich beachtet haben, in der Argumentationsführung gleich zu machen.

    Auch die Gegner der Anlage sollten daher neben Sachkenntnis etwas mehr Ehrlichkeit an den Tag legen, denn die in der Tat guten Argumente gegen die Technik (ob dies nun stets durchschlagend ist oder nicht) sowie den konkreten Standort, verlieren nur an Wirkung, wenn man unnötige Angriffsflächen bietet.

    Als abschließendes Beispiel sei nur noch mal auf den Vergleich mit der Stromleistung verwiesen: Man mag sich ja streiten, ob das Etikett „Bio“ richtig ist. Fakt ist aber nun mal, dass diese Anlage GAS produziert, der beim Endabnehmer in Wärme umgewandelt wird.

    Wer also keine Elektroheizungen betreibt, muss sich fragen wie er denn sein Eigenheim wärmt; gerade bei steigenden Rohstoffpreisen und der Idee tiefliegende Erdgasvorkommen mit grundwassergefährdenden Mitteln zu fördern, sollten Alternativen geprüft werden dürfen.

    Dass in der Spitze Gas auch wieder zur Herstellung von Strom gebraucht wird, ändert erst mal nichts daran, dass es zu vorderst für die Wärmeerzeugung genutzt wird.

    Die Ablehnung dieses Vorhabens wäre meines Erachtens jedenfalls überzeugender und vor allem ehrlicher, wenn man sich auf die guten Argumente beschränkt und positives auch so offen anspricht.

  2. @Karl Delf

    Was ist DAS denn für ein Kommentar?

    Dass sich Greenpeace hier nicht ausschließlich um eine geplante Methangas-Anlage in Wanlo kümmert, versteht sich wohl von selbst.

    Dass andererseits Methangasanlagen (fälschlicherweise und gewollt irreführend als BIO-Gasanlagen bezeichnet) im Allgemeinen disqualifiziert werden, ist ebenfalls für jeden erkennbar.

    Die Argumente, die dagegen sprechen, liegen so offensichtlich auf der Hand, dass sie eigentlich keines weiteren Kommentars bedürfen, es sei denn, man WILL es einfach nicht wahrhaben. Das ist aber eine andere Sache.

    Und Ihre abschließende Frage an Gandalf, der sich wie viele andere Kommentatoren, durchaus als sachkundig erwiesen hat – wie ja auch in seiner Antwort an Sie – ist einfach nur polemisch!

  3. @ Karl Delf.

    Vielen Dank für Ihren Hinweis, dass der Strom aus der Steckdose kommt. War mir selbstverständlich nicht wirklich präsent. 🙂

    Wie ich bereits ausführte, produziert Deutschland 20% mehr Strom als wir brauchen. Dieser Übeschuss wird an der Strombörse verschleudert. Wozu also eine Methangasanlage, für die seitens der NVV u.a. mit dem Argument der „Versorgungssicherheit“ geworben wird?

    Die geplante Anlage könnte, rein theoretisch, 1.500 Haushalte = ca. 6.000 – 8.000 Menschen mit Strom versorgen. MG hat 264.000 Einwohner. Wie wollen Sie mit einer solch mickrigen Leistung Versorgungssicherheit schaffen?

    Für Subventionen von mindestens EURO 20 Millionen auf die geplante Laufzeit gerechnet. Energie aus Methangasanlagen ist die teuerste und uneffizienteste überhaupt!

    Wenn Sie das Thema wirklich interessiert finden Sie hier unter „Themenreihen“ unter dem Punkt „Methangasanlage“ genügend Ausführungen. Auch im www übrigens.

    Ebenfalls zu empfehlen: Die Studien des Umweltbundesamtes und des Sachverdständigenrates Umwelt zur Energiewende 2050. Alles ganz easy zu googeln.

    Auch ohne Greenpeace (gilt nun mal für alle Methangasanlagen) sind die Argumente klar und logisch.

    Bebauen Sie 30% der Fläche Deutschlands für Energiezwecke und gerade mal 2,3% der Bevölkerung haben dann Strom aus der Steckdose.

    Und wenn das alles immer noch nicht die Unsinnigkeit dieses Projektes erklärt, gibt es eine ganz einfache Frage an die NVV:

    Wollen Sie diese Anlage auch noch immer auf Biegen und Brechen, wenn Sie keinen Cent Subventionen (auch Vergütungen und Boni genannt) bekommen?

    Gäbe es nämlich keine Subventionen, gäbe es das Thema „Methangasanlage“ in MG überhaupt nicht.

    Wir diskiutieren hier über die Greenwashing-Politik eines Konzerns: RWE.

    Politik muss nicht jeden Unsinn mitmachen, nur weil aus Steuermitteln Gelder abgeschöpft werden können.

    Wir Bürger zahlen dafür nämlich über Steuergelder und unsere Engergierechnungen. Und dann kommt diese blödsinnige Aussage der Energiekonzerne, dass grüner Strom die Energiepreise verteuert.

  4. Wie demokratisch ist es eigentlich, wenn eine stimmungsmachende Zeitung und eine handvoll Politiker, die ihre Ratskolleginnen und Kollegen unter massiven Druck setzen, weil sie – aus welchen wirklichen Gründen auch immer – für eine BGA in Wanlo sind?

    Andererseits sind tausende sachlich argumentierende Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt gegen eine solche Anlage am geplanten Standort.

    Noch Fragen ?

  5. Greenpeace schreibt gar nichts von Wanlo! Nvv und Bauern machen doch tw. sogar was Greenpeace fordert. Schlechter Kronzeuge für die Grünen!

    @Gandalf

    Wieso brauchen wir den Strom nicht? Weil der aus der Steckdose kommt?

  6. Na, da werden sich NVV und die Herren Wappenschmidt, Beine und Bude aber freuen!

    Kommt jetzt auch hierzu die Äusserung, dass alles widerlegt wird, wie bei den Einwendungen der (dummen?) Bürger angeblich bereits geschehen?

    Sicher irrt auch Greenpeace. Genauso wie der BUND, NABU, WWF, das Umweltbundesamt, der Sachverständigenrat für Umwelt, der Wissenschaftliche Beirat sowieso und auch die EU, die Deutschland wegen der verfehlten Methangasförderung bereits seit Jahren rügt.

    Dazu Herr Beine im Interview mit dem „Stimmungsmacher Nr. 1“ von Gladbach:

    „Es kann nicht sein, dass wir Politiker Dinge ablehnen, von denen wir überzeugt sind, dass sie gut und richtig sind. Dann bekäme am Ende immer der Recht, der seine Bedenken am lautesten artikuliert.“

    Hat Herr Beine Recht, weil er von etwas (Falschem) überzeugt ist und weil er Politiker ist? Leise kann man bei solchen Politikern mit Sicherheit auch nichts erreichen, weil die sonst überhaupt nicht hinhören. Und noch etwas gab er zum Besten:

    „Die SPD ist für den Atomausstieg und für den Einsatz Erneuerbarer Energien. Darum sind Biogasanlagen von prinzipieller Bedeutung – wenn sie richtig geplant und umgesetzt werden.“

    Danke, dass die SPD für den Atomausstieg ist! Das ist doch schon mal was! Alternativ muss nun (von NVV/RWE) in eine unsinnige Subventions-Methangasanlage investiert werden weil sie „richtig geplant und umgesetzt wird“?

    Die geplante Anlage hätte prinzipiell die Bedeutung eines Perpetuum mobile und würde prinzipiell ausschließlich dazu dienen die Taschen eines Energieversorgers und 79 Landwirten zu füllen, denn wirklicher Energieversorgung dienen. Soll sie doch prinzipiell Strom produzieren, den wir prinzipiell gar nicht brauchen, nur deshalb, weil der am höchsten subventioniert wird, obwohl Deutschland sowieso eine Überproduktion von 20% hat!

    Da dürfen wir aber dankbar sein, dass es „nur“ eine Methangasanlage sein soll und AKWs gerade nicht mehr en vogue sind! Auf dem Gebiet ist RWE schließlich auch ganz voRWEg!

    Wenn Politiker so ticken, wird es allerhöchste Zeit, dass sie einmal prinzipiell intensiv über das meditieren, was sie so von sich geben. Auch das ist von prinzipieller Bedeutung.

  7. Genau!

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