Geringe Lebenserwartung: Grüne fordern Masterplan Gesundheit
Hauptredaktion [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Menschen, die in Münster, Bonn, Aachen oder Paderborn leben, haben eine deutlich höhere Lebenserwartung als Bewohner des Ruhrgebiets oder von Mönchengladbach.
Das zeigt der aktuelle Landesgesundheitsbericht 2015, den NRWs Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne) jetzt veröffentlicht hat.
Je nach Wohnort, so der Bericht, können zwischen der höchsten und niedrigsten Lebenserwartung etwa vier Jahre (bei Frauen) oder knapp fünf Jahre (bei Männern) knapp liegen.
Eine geringe Lebenserwartung haben – gerade in Mönchengladbach mit seiner hohen Hartz-IV-Quote – Menschen, die von Armut bedroht oder arbeitslos sind.
Sie sind häufiger krank und sterben eher. Männer sterben demnach häufig an Herzerkrankungen und Lungenkrebs, Frauen zudem an Brustkrebs – die Zahl rauchender Frauen ist in den letzten Jahren deutlich angestiegen.
Rückläufig ist laut Bericht zwar die Sterberate bei Säuglingen in NRW, sie lag dennoch deutlich über dem Bundesdurchschnitt.
Auch hier nimmt Mönchengladbach einen der Spitzenplätze ein, denn die „Vitusstadt“ hat gehört zur Gruppe mit der höchsten Säuglingssterblichkeit im Lande NRW (Spitzenreiter ist Gelsenkirchen mit einer Sterberate von 6,3 auf 1.000 im Dreijahresmittel).
Als Grund nennt der Bericht: Viele werdende Mütter in Mönchengladbach ernähren sich schlecht, sie rauchen, sie trinken Alkohol.
Woran liegt es nun, dass in Mönchengladbach die Menschen eher sterben als in Münster oder Aachen?
Laut Landesgesundheitsbericht sind es zum einen die hier herrschenden schlechteren Umweltbedingungen (verschmutzte Luft, Lärm, belastetes Wasser).
Zum anderen liege es an einer „Akkumulation ungünstiger sozialer und individueller Gesundheitsdeterminanten“.
Soll heißen: Es liegt an den Verhaltens- und Lebensweisen der Menschen, an der Beeinflussung etwa durch Familie und Freunde, die der Gesundheit förderlich sein können, an den Lebens- und Arbeitsbedingungen und natürlich am durch Armut bedingten geringeren Lebensstandard und einem Arbeitsmarkt, der vielen armen und arbeitslosen Menschen keine ausreichende oder dauerhafte Teilhabe ermöglicht.
„Bei den letztgenannten Faktoren sieht es in Mönchengladbach nicht gerade gut aus, sie führen in der Gesamtheit zu diesem schlechten Ergebnis“, stellt Grünen-Fraktionssprecher Karl Sasserath fest.
Seine Forderung: „Der Oberbürgermeister muss das jetzt zur Chefsache machen, die Gesundheitskonferenz muss den Landesgesundheitsbericht in den Mittelpunkt nehmen.“
Die Grünen, so Sasserath weiter, fordern im nächsten Ratszug angesichts der vorliegenden Zahlen ein kommunales Präventionskonzept, einen „Masterplan Gesundheit“ für die Stadt.
1.
Pluto schrieb am 4.07.2016 um 13:57 Uhr:
Ich weiß ja nicht was die Lebenserwartung verringert, aber irgendetwas läuft schief in Gladbach.
Letzten Mittwoch stand ich in Rheydt an der Bushaltestelle Rathaus und von der gegenüber liegenden Straßenseite war ein lautes Anschreien zu hören.
Ein paar Minuten später kamen einige Passanten auf meine Straßenseite.
Eine sehr chic gekleidete junge Frau ging an mir vorüber, drehte sich noch einmal kurz zur anderen Seite um und sagte dann – sinngemäß – ganz laut: Nur noch Drogendealer, Alkoholiker und Bekloppte in Mönchengladbach und schickte noch ein ziemlich ungehöriges Schimpfwort hinterher.
Wenige Minuten danach kam dann auch die Anschreierin an mir vorbei und schrie dann jeden zweiten grundlos nieder.
Ich muss gestehen, dass ich die Aussage der jungen Frau habe nachvollziehen können.
Vielleicht sollten wir nicht vorrangig in die Sauberkeit von Bürgersteigen und Parks investieren sondern uns erst mal um die Menschen kümmern.
Da werden mir doch ziemlich viele allein gelassen mit ihren Sorgen und Nöten. Wenn wir das nicht machen wollen, dann besteht auch kein Grund, länger in Mönchengladbach verweilen zu wollen.
Da mag es noch so sauber sein.