Bildungsstreik: Grüne unterstützen Forderung nach Abschaffung der Studiengebühren
Hauptredaktion [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Über 85.000 Schülerinnen und Schüler, Studentinnen, Studenten und Auszubildende in über 60 Städten des Landes streikten erneut für ein besseres Bildungssystem. Aus Sicht des Mönchengladbacher Grünen-Ratsherrn Thomas Diehl waren die Streikmaßnahmen gerechtfertigt – insbesondere junge Menschen aus sozial benachteiligten Familien werden nämlich durch die Studiengebühren von der Aufnahme eines Studiums abgeschreckt.
Beim Thema Bildung geht die Jugend derzeit auf die Barrikaden: Schüler kritisieren das „Turbo-Abitur“, fordern mehr Lehrerinnen und Lehrer und kleinere Klassen.
Studentinnen und Studenten kritisieren die so genannten Bologna-Reformen, im Zuge derer hierzulande die Studiengänge von Diplom und Magister auf Bachelor und Master umgestellt werden und fordern die Abschaffung der Studiengebühren.
Auch Thomas Diehl zählt zu den Protestlern – der Grünen-Ratsherr und Student der Linguistik in Düsseldorf hat klar Position bezogen im aktuellen Bildungsstreik: „Wir Grünen unterstützen die Forderungen der Studierenden nach besseren Studienbedingungen und Abschaffung der Studiengebühren ausdrücklich.“
Nicht nur in der Landeshauptstadt, sondern gerade auch in Mönchengladbach gibt es aus seiner Sicht viele junge Menschen aus sozial benachteiligten Familien, die durch die Studiengebühren von der Aufnahme eines Studiums abgeschreckt und so um ihre Zukunftschancen gebracht werden.
Diehl: „Was hier passiert, ist genau das Gegenteil von dem, was die Minister Pinkwart (FDP) und Sommer (CDU) öffentlich verkaufen, nämlich Investitionen in die Bildung.“
Dr. Ruth Seidl, hochschulpolitische Sprecherin der Grünen-Landtagsfraktion, stellt vor diesem Hintergrund heraus, dass Bildung eine öffentliche Aufgabe ist.
„Wir haben deshalb im Landtag einen Gesetzentwurf zur Abschaffung der Studiengebühren eingebracht“, erklärt Ruth Seidl.
Gleichzeitig, so die Landtagsabgeordnete, haben die Bündnisgrünen der Landesregierung eine Vorlage mit an die Hand gegeben: Danach sollen den Hochschulen 100 Millionen Euro zusätzlich für die Verbesserung der Lehre zur Verfügung gestellt werden.
1.
mike_nrw schrieb am 24.11.2009 um 01:20 Uhr:
Bündnis 90/Die Grünen hatten bereits bei der 28. Ordentlichen Bundesdelegiertenkonferenz am 14.-16. November 2008 ein klares Nein zu Studiengebühren geäußert.
Die Piratenpartei Deutschland hat ebenfalls an zahlreichen Hochschulen aktiv den Bildungsstreik landesweit unterstützt. Im Wahlprogramm 2009 zur Bundestagswahl stand die Forderung:
„Jeder Mensch hat das Recht auf freien Zugang zu Information und Bildung. Dies ist in einer freiheitlich-demokratischen Gesellschaft essentiell, um jedem Menschen, unabhängig von seiner sozialen Herkunft, ein größtmögliches Maß an gesellschaftlicher Teilhabe zu ermöglichen.“
und
„Bildungsgebühren jeglicher Art schränken den Zugang zu Bildung ein und sind deshalb kategorisch abzulehnen.“