Barbara Gersmann (SPD) zur Bezirksvorsteherin SÜD gewählt • Peter Dörrenberg (FDP) wurde ihr 2. Vertreter
Bernhard Wilms [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Wäre es nach den Planungen der „GroKo“ gegangen, hätte es mit Barbara Gersmann (SPD), Sylvia Kaumanns (CDU) und Monika Schuster (SPD) ein „Dreimädelhaus“ bei der politischen Leitung des Stadtbezirks Süd (Rheydt und Odenkirchen) gegeben. Aber es kam anders.
Die Wahl des Bezirksvorstehers wird als „Listenwahl“ und nach d’Hondt durchgeführt. Abstimmen können die wahlberechtigten Bezirksvertreter nur mit Zustimmung oder Enthaltung, also ohne Nein-Stimmen. Alles geschieht ohne vorherige Diskussion.
Hätte es nur eine Liste (die der GroKo) gegeben, wäre alle drei Kandidatinnen auf Grund des Stimmenverhältnisses in der BV Süd (13:6) gewählt worden.
Kurz vor der gestrigen konstituierenden Sitzung der BV Süd legten B90/Die Grünen eine weitere Liste vor, in der sie Peter E. Dörrenberg (FDP) als Kandidaten vorschlug. Das hatte zur Folge, dass die Verwaltung die vorbereiteten Stimmzettel durch neue ersetzen musste.
Zuvor hatte Peter Dörrenberg, der als lebensältestes BV-Mitglied die Sitzung eröffnete und die Wahl leitete, den Mitgliedern ausführlich das Wahlprozedere erläutert und die gesetzlichen Regeln verlesen.
Die GroKo-Liste erhielt die erwarteten 13 Stimmen, die Liste der Grünen die restlichen 6 Stimmen der insgesamt 19 Bezirksvertreter. Entsprechend des Berechnungsverfahrens nach d’Hondt entfiel der 2. Vertreter der neuen Bezirksvorsteherin auf die Grünen-Liste und damit auf Peter Dörrenberg; die Odenkirchenerin Monika Schuster ging somit leer aus.
Wer Dörrenberg kennt, der weiß, dass er zu den Politikern zu zählen ist, die sich allein ihrem Gewissen und einer Sache verantwortlich fühlen und kann seine Entscheidung nachvollziehen, auch wenn sie der FDP-Parteiführung möglicherweise nicht gefallen dürfte.
Neu auf dem kommunalpolitischen „Parkett“ ist Rechtsanwältin Sylvia Kaumanns, die im Wahlbezirk 26 (Dohr, Mülfort, Römerbrunnen) mit ca. 2%-Punkten Henning Haupts (SPD) unterlegen war. Sozusagen „aus dem Stand heraus“ wurde die engagierte CDUlerin zur 1. stellvertretenden Bezirksvorsteherin gewählt.
Gersmann wünscht sich eine „neue politische Kultur miteinander“. Einen ähnlichen Wunsch hatte sie schon an die Delegierten auf dem SPD-Unterbezirksparteitag am 12.01.2014 gerichtet.
Die Bezirksvertretung solle ein Ort der guten politischen Diskussion und der zügigen Entscheidungen um der Sache willen sein.
Dies nahm eine „ungewöhnlich große Zahl“ (O-Ton Dörrenberg bei der Eröffnung der BV-Sitzung) von Zuhörern auf der Zuschauertribüne – unter ihnen Ex-OB Norbert Bude (SPD) – zur Kenntnis. Dörrenberg forderte bei dieser Gelegenheit die Zuhörer auf, auch weiterhin Interesse an den Sitzungen der BV zu zeigen und diesen beizuwohnen.