Jahresbilanz 2007: Feuerwehr auch als „Geburtshelfer“ im Einsatz
Hauptredaktion [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Insgesamt 27.466 Einsätze, 472 mehr als im Vorjahr, verzeichnete die Mönchengladbacher Berufsfeuerwehr im vergangenen Jahr. Für Feuerwehrchef Jörg Lampe war es ein vergleichsweise ruhiges Jahr, zum Glück ohne spektakuläre Einsätze mit Brandtoten. Dafür hat sich die Zahl der Brandverletzten von 17 auf 34 verdoppelt.
Insgesamt 762.892 Anrufe erreichten die Leitstelle der Feuerwehr von Hinweisen auf Ampelausfällen bis zum Verkehrsstau oder Meldung verdächtiger Gerüche.
„Wir gehen in jedem Fall allen Hinweisen nach, wobei es in den meisten Fällen nicht zum Einsatz kam“, weiß Feuerwehrchef Jörg Lampe. Die Zahl der konkreten Hilfeersuche schätzt Lampe auf rund 200.000. „Dies macht einmal mehr deutlich, dass wir als Feuerwehr, egal ob bei Ehekrisen oder als Ansprechpartner für ratsuchende Schüler bei Hausaufgaben, Ansprechpartner in allen Lebenslagen sind“, blickt er zurück.
Zwar ist die Zahl der Brände um 24 auf 674 leicht gestiegen – darunter nur zwei Großbrände -, dafür nahmen aber die Einsätze bei technischen Hilfeleistungen von 1.985 in 2006 auf 1.777 ab. Darunter zählen auch insgesamt 524 Einsätze mit Tieren, 323 weniger als im Vorjahr. Der Grund: im Frühjahr 2006 hatte es die Feuerwehr mit der in Deutschland grassierenden Vogelgrippe zu tun. Ein Geschehen, das im vergangenen Jahr ausblieb.
Umso heftiger fiel der Orkan „Kyrill“ zu Beginn des Jahres mit rund 400 Einsätzen ins Gewicht. Zu den technischen Hilfeleistungen zählen auch Einsätze, bei denen verdächtige Gasgerüche gemeldet werden. „Davon haben wir etwa zwei bis drei Fälle pro Woche, die wir sehr ernst nehmen und denen wir alle in enger Zusammenarbeit mit der NVV nachgehen“, so Lampe
Die Zahl der Notfalleinsätze ist von 23.714 in 2006 auf 24.324 im vergangenen Jahr leicht gestiegen, wobei die Einsätze für Notärzte von 6.432 auf 6.412 sanken. Unvergessen ist für Feuerwehrchef Jörg Lampe der Einsatz am 22. Januar, als der Rettungsdienst zu einer Patientin mit vorzeitigen Wehen auf die Adam Romboy-Straße gerufen wurde.
„Noch bevor der ebenfalls verständigte Notarzt eintraf, verhalfen die beiden Rettungsassistenten einem Mädchen das Licht der Welt zu erblicken. Dann sind unsere Leute auch schon mal als Geburtshelfer tätig“, erinnert er sich.
Als problematischer erwies sich dagegen ein ausgedehnter Wohnungsbrand Anfang April in einem achtgeschossigen Wohnblock zur Burgmühle in Odenkirchen, bei dem rund 70 Kräfte zum Einsatz kamen. Bereits beim Eintreffen der Feuerwehr schlugen die Flammen aus den Fenstern, für die Bewohner waren die Rettungswege durch Rauchgas versperrt.
„Die Menschen wurden über Drehleitern und mit Fluchthauben durch den Treppenraum gerettet. Drei Personen erlitten eine Rauchgasvergiftung, eine Person musste mit schweren Verbrennungen in eine Klinik“, berichtet Lampe weiter aus dem Einsatzgeschehen 2007.
Als positiv bewertet der Feuerwehrchef den Rückgang der böswilligen Fehlalarmierungen von 14 auf acht Anrufe. Die Gesamtzahl der Fehlalarmierungen stieg indes von 645 auf 691. „Als Fehlalarmierung gilt schon, wenn jemand in guter Absicht die Feuerwehr anruft, wir aber letztendlich doch nicht ausrücken müssen“, betont er.