Tierversuchsgegener: „Tierversuche – Verbrechen an Mensch und Tier“
Red. Natur, Umwelt & Energie [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
„Die Verwandlung eines Lebewesens in ein Bündel von Schmerzen und stummer Verzweiflung ist ein Verbrechen – was sollte eigentlich sonst ein Verbrechen sein?“ (Prof. Dr. Robert Spaemann, Philosoph)
Mit dieser Frage startet der Tierversuchsgegner BRD e.V.“ genau eine Woche vor der Bundestagswahl „eine der größten Kampagnen, die es in der Geschichte des Tierschutzes je gegeben hat.
Unter der Überschrift „Verbrechen an Mensch und Tier“ erscheinen seit vorgestern in zahlreichen großen Tageszeitungen ganzseitige Anzeigen zum Thema Tierversuche:
- 12.09.2013: DIE ZEIT
- 13.09.2013: Berliner Morgenpost, DER TAGESSPIEGEL, Berliner Zeitung
- 14.09.2013: FAZ, Süddeutsche Zeitung (Gesamtausgabe), WESER-KURIER, Bremer Nachrichten
- 15.09.2013: FAZ am Sonntag, Bremer Nachrichten
- 17.09.2013: Kölner Stadt-Anzeiger, Oberbergischer Anzeiger, Rhein-Sieg-Anzeiger, Kölnische Rundschau, Rhein-Sieg-Rundschau, Bergische Landeszeitung, Oberbergische Volkszeitung
Die 5.000 Mitglieder starke Organisation will die Öffentlichkeit mit ihrer Kampagne rückhaltlos über Tierversuche aufklären und dazu bewegen, denjenigen Parteien die Stimme zu verweigern, die die schreckliche Entwicklung der vergangenen Jahren zu verantworten haben. So werden die Leser darüber informiert, wie sich Politiker von der Lobby der Chemie- und Pharma-Industrie beeinflussen lassen, und Experimente mit Tieren ein immer größeres Ausmaß annehmen und dazu auch noch die politische Legitimation erhalten: Anzeige „Tierversuche“ als PDF öffnen
1994 stimmten die Abgeordneten der„christlichen“ Unionsparteien mit überwältigender Mehrheit gegen die Aufnahme des Tierschutzes ins Grundgesetz. Wegen des massiven Widerstandes der CDU/CSU konnte erst im Jahr 2002 der Tierschutz zum Staatsziel erklärt werden.
Vor kurzem wurden vom Deutschen Tierschutzbund (auf der Basis der sogenannten Wahlprüfsteine) die Positionen der im Bundestag vertretenen Parteien zu aktuellen tierschutzpolitischen Themen hinterfragt. Dabei stellte sich heraus, dass CDU/CSU und FDP gesetzliche Regelungen zugunsten der Tiere kategorisch ablehnen!
Im Hinblick auf ein Verbot oder mindestens eine Reduzierung von Tierversuchen, sowie die Förderung und Umsetzung alternativer, tierfreier Versuchsmethoden fehlt definitiv der politische Wille.
„Wir werden die unheilvolle Kumpanei zwischen Politik und Industrie gnadenlos aufdecken und die politisch Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen“, so Rainer Gaertner, der Vorsitzende der Tierversuchsgegner.
Im Anzeigentext werden Personen und Parteien namentlich erwähnt, die diesen „politischen Betrug“ maßgeblich zu verantworten haben, wie z.B. durch den Bau neuer Tierversuchszentren mittels Förderung durch öffentliche Gelder.
Es werden Milliarden an Steuergeldern von Bund und Ländern für Tierversuche vergeudet, statt sinnvolle, tierversuchsfreie Forschungs- und Behandlungsmethoden zu fördern, die es bereits gibt.
Arzneimittelschäden und die sogenannten Zivilisationskrankheiten wie Krebs, Herz- und Kreislaufleiden, Leberschäden, Rheuma, Diabetes, Alzheimer, Parkinson, Allergien und weitere, breiten sich unaufhaltsam aus – trotz millionenfacher Tierversuche.
Tierexperimente haben wegen der mangelnden Übertragbarkeit auf die menschliche Krankheitssituation keinerlei medizinischen Nutzen.
Sie dienen der chemisch-pharmazeutischen Industrie lediglich dazu, die Nützlichkeit und Gefahrlosigkeit bestimmter Produkte zu suggerieren, die aber in Wahrheit nicht gegeben ist. Patienten und Verbraucher werden auf diese Weise in die Irre geführt.
Die „Tierversuchsgegner BRD e.V.“ machen darauf aufmerksam, dass jedes Jahr allein in der Bundesrepublik weit über drei Millionen Hunde, Katzen, Kaninchen, Affen, Ratten und Mäuse in grausamen und sinnlosen Experimenten zu Tode gequält werden.
In Frankfurt, Würzburg, Mainz, Erlangen, Jena und Göttingen entstanden bzw. entstehen neue Tierversuchszentren. Und das, obwohl Industrie und Universitäten seit Jahren zusagen tierversuchsfreie Untersuchungen einführen zu wollen!
Am 16.08.2013 wurde auf der Ostsee-Insel Riems (Rostock) ein neues, 300 Millionen teures, aus Steuergeldern finanziertes Tierversuchslabor des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) zur Erforschung von Tierseuchen eingeweiht.
Die bundesweite Vereinigung „Ärzte gegen Tierversuche e.V.“ prangert die dort hinter hermetisch verschlossenen Türen durchgeführten Experimente mit Großtieren wie Rindern, Schweinen und Schafen als „sinnlose Tierquälerei“ an.
Tierversuche im Bereich der Tierseuchenforschung sind ein lukratives Geschäft, lassen sich doch mit Impfstoffen und Medikamenten gegen Seuchen Milliardengewinne einfahren. Tiere müssen für den Profit doppelt leiden, einerseits im Labor und andererseits in der tierquälerischen Massentierhaltung, die oftmals die Ursache von Seuchenausbrüchen ist.
Tatkräftig unterstützt wird dieses Geschäftsgebaren von der Bundesregierung.
Allen voran Bundeskanzlerin Angela Merkel, die seit ihrem Amtsantritt über die entsetzlichen Qualen der Tiere hinwegsieht und daher auch keine Hemmungen hatte, das gigantische Hochsicherheits-Tierversuchslabor auf der Insel Riems einzuweihen – so als ginge es dabei um die Eröffnung eines neuen Freizeitparks.
Auch in der Hauptstadt Berlin soll gebaut werden.
Das Berliner Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) plant, versteckt in einem Waldstück, ein riesiges neues Tierversuchslaboratorium zu errichten.
Allein dieser Bau soll Platz für 4.000 Käfige bieten. Das bedeutet, dass hier jedes Jahr zehntausende (!) Lebewesen in qualvollen Experimenten getötet werden sollen.
Schon jetzt plant das MDC Kapazitäten von rund 20.000 Käfigen und die Genehmigung für Versuche mit einer halben Million Tiere ein!
Die „Tierversuchsgegner BRD e.V.“ fordern deshalb ein gesetzliches Verbot der Tierversuche und kündigen an, die begonnene Aufklärungskampagne in großem Stil fortzusetzen.