Der Dachs ist Wildtier des Jahres – Dachse kommen vereinzelt auch in Mönchengladbach vor
Red. Wickrath [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Die wenigsten haben ihn je zu Gesicht bekommen, dennoch taucht der Dachs vereinzelt auch in Mönchengladbach auf. Bevorzugter Lebensraum sind hier die ruhigeren Waldgebiete am Rande der Stadt. Nun kommt „Meister Grimbart“, wie das Tier in der Fabelwelt genannt wird, zu ganz besonderen Ehren.
Wie der städtische Fachbereich Umweltschutz und Entsorgung mitteilt, hat die Schutzgemeinschaft Deutsches Wild den Dachs zum Wildtier des Jahres 2010 gewählt. Gleichzeitig widmete das Bundesministerium für Finanzen dem Tier eine 55 Cent-Sonderbriefmarke, die den markanten schwarz-weißen Kopf des Dachses zeigt.
Der Dachs ist das größte Tier in der Familie der Marder und lebt vorwiegend im Wald. Als dämmerungs- und nachtaktives Tier verschläft er den Tag meist im selbst gegrabenen Bau und ist nur schwer zu beobachten. „Einen freilebenden Dachs werden daher nur die wenigsten Menschen einmal in freier Wildbahn gesehen haben“, so der Fachbereich.
Ein ausgewachsener Dachs hat eine Kopf-Rumpf-Länge von ca. 70 bis 80 cm, eine Schulterhöhe von etwa 30 cm und eine Schwanzlänge von ungefähr 15 bis 20 cm.
Weil Dachse keinen Winterschlaf, aber eine energiesparende Winterruhe halten, müssen sie sich vorher ein ordentliches Speckpolster anfressen. Sein Gewicht variiert im Sommer zwischen 10 und 12 Kilogramm sowie im Spätherbst zwischen 14 und 16 Kilogramm.
Als Allesfresser sind Dachse nicht wählerisch, stehen aber eher auf Pflanzenkost als andere Marder. Obst, Samen, Pilze, Wurzeln, Mais und Hafer machen drei Viertel der Gesamtnahrung aus.
Allerdings verschmäht der Dachs auch Insekten und Schnecken nicht – und Regenwürmer mag er genauso gerne. Zudem frißt er gelegentlich Vögel und Mäuse und läßt sich die Eier von Bodenbrütern sowie gefiederte Nesthocker und Junghasen schmecken.
Die fast gleichmäßige Verbreitung des Dachses erstreckt sich über Europa, mit Ausnahme von Nordeuropa, und über das gesamte gemäßigte Asien. Bei der Nahrungssuche ist der Dachs ein Einzelgänger, lebt aber sonst in sozialen Familienverbänden.
Zu seinem Lebensraum gehören Feld- und Waldlandschaften, besonders Laub- und Mischwälder, aber auch Parks.
In den späten 60er und frühen 70er Jahren waren Tollwut, Straßenverkehr und Bejagung die Ursachen für den massiven Rückgang dieser heimischen Tierart.
Inzwischen haben sich die Dachsbestände landesweit soweit erholt, daß er fast alle ihm zugesagten Gebiete wieder besiedelt. Auf der Roten Liste der in ihrem Bestand gefährdeten Säugetiere des Landes Nordrhein-Westfalen wird er mittlerweile als „ungefährdet“ geführt.