„Mal richtig abschalten!“ war das Motto einer Aktion von campact! auch in Mönchengladbach
Red. Stadtmitte [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Das wollten viele Mönchengladbacher vor dem alten Stadttheater auf der Hindenburgstraße. Auf Liegestühlen, Luftmatratzen, Badetüchern, Gartenstühlen und sogar einer Hängematte beteiligten sie sich bei strahlendem Sonnenschein und passenden Temperaturen an einer Aktion von campact!, die in rd. 40 Städten statt fand.
Mit dieser Aktion forderten die Mönchengladbacher Aktionsteilnehmer den CDU-Bundestagsabgeordneten Dr. Günter Krings auf, sich für die Abschaltung der Atomkraftwerke einzusetzen.
Die Mehrheit der Bevölkerung wolle nicht längere, sondern kürzere Laufzeiten für Atomkraftwerke. Die Pläne der Bundesregierung die Laufzeiten der Atomkraftwerke zu verlängern sei nach Meinung vieler BürgerInnen unverantwortlich.
An Informationsständen gab es reichlich Informationen. Flugblätter wurden an Passanten verteilt.
Manche Passanten blickten etwas irritiert auf die bunte Truppe, die es sich rund um den Platz vor den Stufen des alten Stadttheaters gemütlich gemacht hatte, und auf diese ungewöhnliche Weise ihrem Unwillen über längere Laufzeiten und die Risikotechnologie Atomkraft Ausdruck verliehen.
Auf einen langanhaltenden Signalton hin sprangen alle auf und hielten Plakate hoch: „Dr. Günter Krings, Atomkraft abschalten!“
Ob der sich für diese Aufforderung interessiert? Immerhin rd. 70% der Deutschen unterstützen diese Forderung. Das bedeutet, dass darunter auch viele CDU-Wähler sind.
War es Zufall, dass sich just zur selben Zeit, als diese ungewöhnliche Demo stattfand, der CDU-Landtagsabgeordnete Michael Schroeren in einem namhaften Café unweit vom Ort des Geschehens aufhielt? Wer weiß?
Zumindest hatte er dort, je nachdem, die Möglichkeit unbemerkt einen Blick, sozusagen von oben, auf das Geschehen zu werfen. Sicher war er „rein zufällig“ zur gleichen Zeit am (fast) selben Ort!?
Wie dem auch sei. Ziel der Demonstranten war es, ihren Argumenten gegen die Lauzeitverglängerung friedlich und auf eine entspannte, ungwöhnliche Weise Nachdruck zu verleihen. Das ist ihnen wohl auch gelungen. Hier die Gründe, mit denen sie ihre Forderung nach einem Atomausstieg unterstrichen:
- „Das Risiko von Unfällen steigt mit jedem Betriebsjahr, denn die deutschen Reaktoren werden immer maroder.
- Atommüll strahlt unbegrenzt! Allein in deutschen Atomreaktoren entstehen jährlich 450 Tonnen hochradioaktiver Müll! Eine sichere Entsorgung gibt es nicht – und das über Millionen Jahre!
- Atomstrom verstopft die Netze und blockiert obendrein den Ausbau der Erneuerbaren Energien, denn Atomreaktorn können ihre Leistung nicht flexibel an die wechselnde Stromerzeugung durch Sonne und Wind anpassen. Hocheffektiv arbeitende Kleinkraftwerke mit Kraft-Wärme-Kopplung leisten dies.
- Strom ist genug vorhanden, denn etliche Atomkraftwerke produzieren nur für den Stromexport ins Ausland.
- Billiger wird der Strom nicht durch Atomkraft, sondern macht lediglich die Konzerne reich. Jedes Jahr Laufzeitverlängerung bedeutet für die Unternehmen 10 Milliarden Euro Gewinn. Enorme Kosten entstehen z.B. für die Endlagerung, die hauptsächlich der Bund und somit alle BürgerInnen zahlen.“
Daher lautete die Hauptaussage der Demonstration: „Wir können aus der Atomkraft aussteigen und sogar auf neue Kohlekraftwerke verzichten. Deshalb wird der Strom bei uns nicht knapp, und wir müssen auch keinen aus anderen Ländern importieren.“