Luftqualität im Jahr 2009 – Maßnahmen zur Verminderung des Feinstaubs zeigen Wirkung, jedoch weiterhin hohe Belastungen mit Stickstoffdioxid

Hauptredaktion [ - Uhr]

bzmg-imgp0577Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucher-Schutz (LANUV) NRW hat die Messdaten des nordrhein-westfälischen Luftmessnetzes für das Jahr 2009 endgültig überprüft, aus­gewertet und veröffentlicht.

Danach hat sich die Senkung der Feinstaubbelastungen stabilisiert.

Trotz mehrerer Perioden mit schlechtem Luftaustausch im Januar und April 2009 wurde der strenge europa­weite Grenzwert für das Tagesmittel der Feinstaubfraktion PM10 (50 MS/m³ bei 35 zulässigen Überschreitungen) nur noch an 8 der 69 Messstationen teilweise knapp überschritten.

Dagegen ist die Luftbelastung durch Stickstoffdioxid in verkehrsreichen Straßen zu hoch. An 76 von 121 Messorten wurde der ab 2010 einzuhaltende Grenzwert von 40 ug/m³ im Jahresmittel zum Teil deutlich überschritten.

Alle Messorte mit Grenzwertüberschreitungen lagen an Straßen mit hoher Verkehrsbelastung und beidseitig geschlossener Bebauung, so dass der Straßenverkehr als Hauptverursacher außer Frage steht. Besonders hohe Stickstoffdioxidkonzentrationen über 60 ug/m³ wurden in Düren (erstmalig), in Düsseldorf, Münster, Köln, Hagen und Dortmund gemessen.

Der europaweit geltende Jahresmittel-Grenzwert für die Feinstaubfraktion PM10 (40 ug/m³) wurde, wie bereits im Vorjahr, überall eingehalten. Der Grenzwert für das Tagesmittel von 50 µg/m³ bei 35 zulässigen Überschreitungen wurde im Jahr 2009 noch an 8 von 69 Messstationen überschritten.

So auch in an der Friedrich-Ebert-Straße. Hier wirde die Meßstation vor einigen Wochen wieder abgebaut.

Auch die Feinstaubbelastung an dicht bebauten Innenstadtstraßen mit hohem Verkehrsauf­kommen ist im mehrjährigen Vergleich weiter gesunken, so in Düsseldorf (Corneliusstraße) (von 64 Überschreitungstage in 2007 auf nunmehr 47 Überschreitungstage) oder in Dortmund (Brackeler Straße) (von 83 Überschreitungstage in 2007 auf nur noch Überschrei­tung an 42 Überschreitungstage in 2009).

In Mönchengladbach (Friedrich-Ebert-Straße) wurde der Feinstaubgrenzwert mit 36 Überschreitungstagen erstmalig knapp überschritten.

Ab dem Jahr 2015 ist für die Feinstaubfraktion PM 2.5, von der eine besonders hohe Gesundheitsgefährdung ausgehen kann, ein Grenzwert von 25 ug/m³ im Jahresmittel einzuhalten.

Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) NRW hat im Jahr 2009 neben den fortlaufenden Messungen in den Stationen erneut zusätzliche preisgünstige Messverfahren (Passivssammler) für Stickstoffdioxid eingesetzt, wobei die Messkapazität von 108 Messstationen (2008) auf 121 Messorte deutlich erhöht werden konnte.

Die Passivsammler werden bevorzugt an Straßen mit hohem Verkehrsaufkommen eingesetzt, wo aufgrund von Modellrechnungen und Voruntersuchungen mit hohen Stickstoffdioxidbelastungen gerechnet werden musste.

Auch für Benzol können Passivsammler eingesetzt werden, für Feinstaub steht dagegen kein preiswertes Messverfahren zur Verfügung.

Der europaweite Grenzwert für die kurzfristige Einwirkung von Stickstoffdioxid-Spitzenwerten (Stundenmittel von 200 µg/m³ mit zulässigen 18 Überschreitungen pro Jahr) wurde überall in NRW eingehalten.

An 76 der insgesamt 121 Messorte (62%) wurde jedoch der ab dem Jahr 2010 einzuhaltende Grenzwert für das NO3-Jahresmittel von 40 µg/m³ überschritten.

In den Gebietskörperschaften Bielefeld, Bönen, Erwitte, Gevelsberg, Gladbeck, Kamen, Mettmann, Remscheid, Mönchengladbach, Siegen und Hamm wurden überwiegend aufgrund ausgeweiteter Messungen neue Grenzwertüberschreitungen für das Stickstoffdioxid-Jahresmittel von 40 µg/m³ festgestellt.

Für diese Kommunen müssen Minderungsmaßnahmen festgelegt und neue Luftremhaltepläne erstellt bzw. bereits bestehende Luftreinhaltepläne fortgeschrieben werden. Die Messungen waren ausgeweitet worden, weil Modellrechnungen auf erhöhte Belastungen in bestimmten Straßenzügen dieser Kommunen hingewiesen hatten.

Wegen der teilweise hohen Grenzwertüberschreitungen ist trotz der eingeleiteten Minderungsmaßnahmen im Verkehrsbereich nicht von einer Einhaltung des Grenzwertes im Jahr 2010 auszugehen.

Weitere Informationen: http://www.lanuv.nrw.de/home_umwelt.htm

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