Gefahrenpotenzial Windrad • Gedanken … nicht nur zur Osterzeit
Kurt Sasserath [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Als Peter Härtling am Anfang der 80er Jahre des vorigen Jahrhunderts seine Erzählung „Das Windrad“ schrieb, thematisierte er die Hoffnung, im Zuge einer Demokratisierung der Energiepolitik gefährliche Techniken wie die Atomenergie überwinden zu können.
Der Jahrgang 1983 ist zwischenzeitlich erwachsen, die Hoffnung ist noch da, eine Problemlösung nicht.
Das Gefahrenpotential der Atomkraft lässt sich sicherlich nicht mit den Gefahren der Windkraftanlagen vergleichen, diese aber zu verharmlosen, ist eine Missachtung des Natur- und Artenschutzes.
Windräder sind eine Tötungsmaschinerie für Fledermäuse und für Vögel.
Die Landschaft im Südwesten des Stadtgebietes zwischen dem Buchholzer Wald und dem Hardter Wald ist ein Refugium für sensible Arten wie Habicht, Wanderfalke, Schleiereule, Kiebitz, Feldlerche, Wachtel und Bekassine, um nur einige Beispiele zu nennen, und für die kollisionsgefährdeten Fledermausarten Großer Abendsegler, Breitflügelfledermaus, Rauhhautfledermaus und Zwergfledermaus.
Zugvögel wie Weihen und Kraniche nutzen den Luftraum als Korridor für ihre Wanderungen, und Kraniche fliegen durchaus nicht nur in großen Höhen, wie es Gutachten, die sich in beschwichtigenden Prophezeiungen ergehen, vorgaukeln wollen.
Der Verfasser dieser Zeilen hat so manchen Tag der letzten vier Jahrzehnte hier verbracht und sogar auf den Feldern rastende Kraniche beobachtet.
Windräder sind eine unzumutbare Beeinträchtigung der Lebensqualität aller Menschen, die in der Nähe dieser Anlagen leben müssen, und sie geben mit ihrer hässlichen Gestalt der Landschaftszerstörung eine neue Dimension: die Vernichtung des Horizonts.
Die vielen Milliarden, die allein für die Vernetzung von Windkraftanlagen gebraucht werden, fänden für die Erforschung der Wasserstofftechnik und den Ausbau der Biomassetechnik mit ihren vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten, die Jahrzehnte, vielleicht Jahrhunderte die Energieversorgung sichern könnten, eine sinnvollere Verwendung.
Die Biomassetechnik funktioniert mit Fäkalien und Grünabfällen, die Tag für Tag in großen Mengen anfallen.
Darüber hinaus könnte ein europaweit von Ort zu Ort gepflanztes Verbundsystem von Hecken, vergleichbar den Landwehren früherer Jahrhunderte oder dem Straßenbegleitgrün entlang der Autobahnen in unserer Zeit, für stets nachwachsenden Rohstoff sorgen. Profitinteressen sind keine Nachhaltigkeit, auch nicht im Hinblick auf Arbeitsplätze.
Es gilt an dieser Stelle, Dr. Günter Krings zu danken für seine entschlossenen Bemühungen, der Rücksichtnahme auf den Menschen und auf andere Lebewesen Nachdruck zu verleihen.
Peter Härtling • Das Windrad • Die Geschichte eines Aussteigers
2.
Brummbär schrieb am 11.04.2015 um 11:28 Uhr:
@ M. Agenendt
So ist das leider. Deutschland ist Exportweltmeister bei Müllverbrennungsanlagen und ist gleichzeitig Weltmeister im Importieren von Müll.
Dabei müsste es unbedingt so sein, dass wirklich recycelt wird. Prof. Braungart nennt es upcyceln. Gemeint ist, dass aus dem Müll anschließend auch wirklich wichtiges herausgeholt wird und der „Rest“ so verarbeitet wird, dass dieser auch tatsächlich wieder verwendet wird, so dass es sich ressourcenschonend auswirkt.
Aktuell wird vor allem nur verbrannt. Sinnlos verbrannt! Nicht einmal die Abwärme wird genutzt, was jetzt auch „schon“ aufgefallen ist und geändert werden soll. Einige solcher Anlagen gibt es.
Kupfer ist bereits knapp und wir vernichten es in Müllverbrennungsanlagen, statt es vorher herauszuholen. Braungart hat auch einiges zum effizienten, energiesparenden Bauen entwickelt, das letztendlich Energie spart.
Es wird Zeit, dass alles intelligenter gehandhabt wird, als wir es aktuell tun.
Das Konzept heißt: Cradle to Cradle.
Nicht von der Wiege bis zur Bahre, also der „Beerdigung“ von allem Abfall, sondern von der Wiege zur Wiege, also intelligente Wiedernutzung des Abfalls(egal ob Hausmüll oder Kühlschrank) und Widerverwendung.
Trigema produziert bereits ein T-Shirt, das am Ende seines Lebens kompostiert werden kann. Es gibt auch Turnschuhe und einen Stoffhersteller (Vorhänge, Polsterstoffe etc.), mit denen dies möglich ist.
Es geht Prof. Braungart um intelligente Verschwendung.
Ein interessanter Beitrag ist hier zu sehen (ARD-Beitrag, diestory – im Ersten):
Cradle to Cradle – Nie mehr Müll – Leben ohne Abfall
https://www.youtube.com/watch?v=4YLNbhglD5M
Problem: Genauso wie (vor allem) mit den alten Kohlekraftwerken und AKWs lässt sich mit den Müllverbrennungsanlagen richtig viel Geld verdienen. Je älter, desto mehr.
Unsere Welt ist einfach krank! Liegt selbstverständlich auch an uns, weil wir sie „behandeln“ wie wir es aktuell tun.
Die entsprechenden Industrien/Konzerne und Lobbyisten freut es. Das sind letztendlich in finanzieller Hinsicht die Gewinner in diesem ganzen miesen „Spiel“!
Der Bürger hätte es in der Hand etwas zu ändern und diese Änderungen einzufordern, denn wir haben nur diesen einen Planeten.
Aber warum sollte er! Lieblingssatz der allermeisten: Man kann doch sowieso nichts ändern – und weiter geht’s wie bisher.
1.
M. Angenendt schrieb am 9.04.2015 um 18:40 Uhr:
Na ja, die Aussage zu Dr. Krings, Zitat:
„…zu danken für seine entschlossenen Bemühungen, der Rücksichtnahme auf den Menschen und auf andere Lebewesen Nachdruck zu verleihen.“
klingt zwar gut, aber das war es auch schon. Dabei ist mindestens genauso viel politisches Kalkül im Spiel, denn nach der Wahl ist vor der Wahl.
Bezüglich der Biomasse wäre noch vieles möglich, das daran scheitert, dass es noch viel zu viele Müllverbrennungsanlagen gibt, die mit Hausmüll gefüttert werden müssen, damit für die Betreiber die Kasse stimmt.
Deswegen importieren wir sogar Müll aus dem Ausland! 2 Millionen Tonnen, das entspricht einem mit Müll beladenen Güterzug von 1.000 Kilometer Länge. Nur damit die Anlagen ausgelastet sind.
Damit der Wahnsinn auch weitergehen kann und die Kassen weiter klingeln, werden immer noch Müllverbrennungsanlangen gebaut und bestehende Anlagen ausgebaut.
Ein absolut krankes System. Wer zahlt dafür? Richtig. Wir Bürger und die Umwelt! Denn wirkliches Recycling wird leider gar nicht zum Einsatz gebracht und vieles, was gebraucht wird, wird einfach sinnlos verheizt.
Besonders übel daran: Noch nicht mal mit der Möglichkeit die entstandene Energie zu nutzen.
Wann handelt die Politik endlich!
Recycling schafft bis zu sieben Mal mehr Arbeitsplätze als die Müllverbrennung ohne Sinn und Verstand.