Gartenrotschwanz ist Vogel des Jahres 2011
Red. Wickrath [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Der früher weit verbreitete und recht häufige Singvogel mit dem namensgebenden ziegelroten Schwanz ist heute in vielen Regionen selten geworden. Besonders im Westen Deutschlands ist er aus zahlreichen Dörfern und Kleinstädten verschwunden. Immer weniger Gärten genügen heute noch seinen Ansprüchen.
Gartenrotschwänze brauchen Nisthöhlen, wie sie vor allem in alten Obstbäumen zu finden sind. Streuobstwiesen zählen daher zu den typischen Lebensräumen.
Mit ihren hochstämmigen Obstbäumen, die ein hohes Alter erreichen können, bieten sie sowohl geeignete Brutplätze als auch die notwendigen Sitzwarten, von denen aus die schlanken, etwa 14 Zentimeter großen Singvögel, nach Insekten jagen.
Mit dem Rückgang der Streuobstwiesen haben auch die Bestände des Gartenrotschwanzes abgenommen. Neben Obstwiesen sind strukturreiche Kleingartenanlagen mit altem Baumbestand zunehmend von Bedeutung. Hier findet der Gartenrotschwanz oftmals letzte Rückzugsräume.
In Mönchengladbach ist der Gartenrotschwanz mittlerweile ein sehr seltener, unregelmäßiger Brutvogel, so der Fachbereich Umweltschutz und Entsorgung der Stadt. Der Naturschutzbund (NABU) Mönchengladbach bestätigt seit den 1980er Jahren einen starken Bestandsrückgang.
Zuvor war er auch in Mönchengladbach recht häufig und fand sich verbreitet in Wäldern, Parkanlagen, Friedhöfen und Gärten. Heute ist er nur noch mit wenigen Brutpaaren zum Beispiel im Hardter Wald, in Wickrathberg und im Buchholzer Wald zu finden.
In der Roten Liste NRW für das Jahr 2009 wird der Gartenrotschwanz als „stark gefährdet“ eingestuft. Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen bezeichnet den Erhaltungszustand der Art in NRW als „ungünstig und unzureichend“.
Als Insektenfresser lebt der Gartenrotschwanz nur im Sommerhalbjahr bei uns. Den Winter verbringt er in den afrikanischen Savannen südlich der Sahara. Auch dort und entlang seiner Zugwege ist er etlichen Gefahren ausgesetzt. Großflächige Monokulturen verdrängen mehr und mehr die natürliche Baumsavanne und nicht wenige der Vögel werden Opfer der in manchen Ländern noch üblichen Singvogeljagd.
Langfristig könnten allerdings die Folgen des Klimawandels schwerwiegender sein. Dürreperioden im Mittelmeerraum und in der Sahelzone nehmen zu, die von den Vögeln zu überwindenden Wüsten dehnen sich von Jahr zu Jahr weiter aus.
Zum Schutz des farbenprächtigen Singvogels, fordert der Naturschutzbund ein Umdenken bei der Gestaltung von Gärten und Parks, denn der Gartenrotschwanz braucht abwechslungsreiche Landschaften.
Auf sterile Rasenflächen, fremdländische Gehölze und den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln muß zugunsten von natürlicher Vielfalt verzichtet werden. In passender Umgebung kann dem Gartenrotschwanz auch mit speziellen Nistkästen geholfen werden.
Weitaus bekannter und häufiger als der Gartenrotschwanz ist sein naher Verwandter, der schlichter gefärbte Hausrotschwanz. Dieser stammt ursprünglich aus felsigen Bergregionen. Als Kulturfolger hat er sich unsere Städte als „Ersatzfelsen“ erobert. Garten- und Hausrotschwanz werden daher leicht miteinander verwechselt.
Weitere Informationen sind über das Umwelttelefon der Stadt Mönchengladbach unter 02161/ 25-2222 erhältlich.