Ferkelfabriken: AbL fordert nach ARD-Sendung ein Umdenken und Agrarwende [mit youtube-Video]
Red. Natur, Umwelt & Energie [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
„Wie viele andere Bürger sind wir und auch viele Bauernfamilien tief betroffen von den Bildern, die in der ARD-Sendung „Gequält, totgeschlagen und weggeworfen — das Leid in Deutschlands Ferkelfabriken“ gezeigt wurden“- …
so die Reaktion des Landesverbandes Niedersachsen/Bremen der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) zu der Exclusiv-Reportage der Report-Mainz-Journalisten Monika Anthes und Edgar Verheyen vom Montag.
Das Foto zeigt den Idealzustand, der in „Ferkelfabriken“ nicht vorkommt.
Wer in der Agrarbranche auf diese Zustände immer noch mit dem Hinweis auf „Einzelfälle“oder gar mit dem Lamentieren über die angebliche Ungesetzlichkeit dieser Filmaufnahmen reagiere, habe die Tragweite dieser Bilder und dieser Zustände immer noch nicht erfasst.
Hier gehe es stattdessen um die rasche Korrektur einer generell fatalen agrarindustriellen Fehlentwicklung in der Tierhaltung — mit ihrer
Massen- und Überschussproduktion, bei der Tiere wie Sachen behandelt würden und bei der „überzählige“ Ferkel zum System gehörten.
Deshalb reichten genauere Regeln zum Töten der Ferkel und deren Kontrolle auch nicht aus — von Verbrauchern, Handel, Tierhaltern, Schlachtkonzernen und allen Beteiligten sei eine rasche Agrarwende gefordert – hin zu einer artgerechten Tierhaltung ohne Überforderung der Tiere, ohne systematische Überproduktion und mit Achtung vor den Tieren als Mitgeschöpfen.
Eine solche Tierhaltung, die die EU in ihrer Schweine-Richtlinie seit Jahren vorschreibe und die in den skandinavischen Ländern längst umgesetzt sei, verlange die EU nun auch mit Androhung von Vertragsstrafen von allen EU-Ländern.
Der schon von der alten niedersächsischen CDU-Landesregierung verabschiedete und nun von der rotgrünen Landesregierung von 2006 an umgesetzte Tierschutzplan werde mittlerweile auch von NRW und Schleswig-Holstein verfolgt und ab 2018 auch von EU-Nachbarländern.
Dieser Tierschutzplan müsse nun endlich auch von anderen Bundesländern umgesetzt – und auch von dem im ARD-Beitrag lediglich auf die Bundesländer verweisenden Bundesagrarminister Schmidt.
Der mit diesen – europaweit geltenden – Tierschutzvorgaben verbundene Überschussabbau schafft laut AbL auch neue Rahmenbedingungen für bäuerliche Strukturen und für ein Ende der seit Jahren ruinösen Erzeugerpreise.
Eine artgerechte Tierhaltung mit begrenztem Auslauf und Stroh und ohne Kastenhaltung der Sauen sei in großen Agrarfabriken strukturell kaum möglich, deshalb sei die Baugesetznovelle (mit dem Vetorecht der Gemeinden gegen gewerbliche Anlagen mit mehr als 1.500 Mast- und 560 Sauenplätzen) im Interesse von Umwelt, Tieren und auch mittelständisch-bäuerlichen Tierhaltern zu begrüßen.
Dieser Agrarfabriken-Stopp müsse vom Bundestag nun aber rasch auf sämtliche Großställe ausgeweitet werden.
Der AbL-Vertreter im bundesweiten Bürgerinitiativen-Netzwerk „Bauernhöfe statt Agrarfabriken“, Eckehard Niemann, verlangte von etlichen „immer noch agrarindustrie-geneigten“ Bundesländern vor allem in Ostdeutschland
ein Ende des „Durchwinkens“ von Agrarfabrik-Bauanträgen und ein konsequentes Vorgehen gegen die Missstände in Agrarfabriken von Agrarindustriellen — bis hin zum Berufsverbot und bis zur Stilllegung dieser Agrarfabriken.
Nicht nur bei den im ARD-Beitrag genannten Agrarindustriebetrieben von „Gut Losten“, SAZA oder Straathof müssten jetzt von den Agrarministern von Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, sowie von anderen Bundesländern bei Verstößen endlich Konsequenzen gezogen werden.
In dem ARD-Beitrag ist laut Niemann aber auch deutlich geworden, dass agrarindustrielle Techniken und Verhaltensweisen nicht mehr nur auf große Agrarfabriken beschränkt seien — neben besseren Rahmenbedingungen für eine artgerechte Tierhaltung in bäuerlichen Strukturen sei deshalb auch bei etlichen Bauern eine klare Abkehr von der Agrarindustrie nötig.
Angesagt sei ebenso eine Neu-Besinnung in der gesamten Tierhaltung, in der landwirtschaftlichen Ausbildung und in den Agrarverbänden.
Die bereits jetzt auf vielen Bauernhöfen praktizierte artgerechte und verantwortungsvolle Tierhaltung müsse zum Maßstab für die gesamte Branche werden.
Dabei werde es auch weiterhin Nottötungen geben – aber nur in Fällen wirklich begründeter Nicht-Überlebensfähigkeit und nicht als eingeplanter Bestandteil einer agrarindustriellen Überproduktion.
Foto: „Lausitzer Kindl“ UG / pixelio
18.
Brummbär schrieb am 23.07.2014 um 09:15 Uhr:
Es läuft vieles absolut falsch. Das ist es auch was in der Mitteilung des AbL, der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft, kritisiert wird.
Die „großen“ Player in diesem Geschäft sind z.B. Wiesenhof (Wesjohann), Straatmann, Vion. Kann mir jemand erklären, dass das, was in deren Ställen und Schlachthöfen passiert, richtig ist?
Dort wird mit mensch- und tierverachtenden Methoden „produziert“. Ich denke, dass nahezu jeder schon etwas davon mitbekommen hat, auch wenn es keiner wirklich (vor allem beim Einkauf und Essen) wahrhaben will.
Die Zustände und auch der Medikamenteneinsatz sind seit Jahrzehnten bekannt und haben sich ständig verschlechtert, verstehen können ich und viele andere nicht, dass Aufsichtsbehörden und Politik(er) nicht endlich handeln.
Auf den Packungen für Fleisch, Wurst, Eiern und Milchprodukten, ja sogar teils auf Süßwaren, prangen die Bilder von prachtvollen, freilaufenden auf jeden Fall immer glücklichen Hühnern, Kühen, Schweinen und gerne auch Küken und Kälbchen.
Diese Bilder suggerieren eine heile Welt, die es schon lange, lange nicht mehr gibt. Der Verbraucher kann aber getrost behaupten, diesen Bildern vertraut zu haben. Obwohl jeder weg zappt, wenn etwas über Massentierhaltung und allem, was damit zusammenhängt in der Flimmerkiste kommt.
Wer wirklich will kann sich dieses kurze Video mal ansehen, das keinesfalls Ausnahmen zeigt. Es zeigt lediglich den Widerspruch zwischen Werbeaussagen und Realität. Das ist die Regel und leider nicht die Ausnahme in deutschen Ställen. Klar wird gerne kolportiert, dass das nur Ausnahmen wären. Das beruhigt.
Zynismus in der Werbung:
http://www.youtube.com/watch?v=HO_fGSDwkIg&feature=player_embedded
Auch wenn jetzt der nächste Aufschrei kommt, weg zu diskutieren sind die nachstehenden Fakten auch für Fleischliebhaber nicht. Wer mag kann den Originaltext (vom 2.Juni.2010) hier lesen:
http://www.guardian.co.uk/environment/2010/jun/02/un-report-meat-free-diet
„UN drängte bereits 2010 auf einen globalen Wechsel zu einer fleisch- und milchfreien Ernährung!
Warum drängt die UN darauf?
Zitate:
„Eine weltweite Verschiebung zu einer veganen Ernährung ist unverzichtbar, um die Welt vor dem Hunger, durch hohe Energiekosten verursachte Armut und den schlimmsten Folgen des Klimawandels zu retten“
„Tierprodukte verursachen mehr Schaden, als Baustoffe wie Sand, Beton, Plastik oder Metall herzustellen. Biomasse und Futtermittel für Tiere sind so schädlich, wie fossile Brennstoffe zu verbrauchen.“
„Landwirtschaft, vor allem Fleisch- und Milchprodukte, sind für 70 % des weltweiten Frischwasserkonsums, 38 % des gesamten Landverbrauchs und 19 % der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich.“ (Anmerkung: Laut einer Studie des renommierten WorldWatch Institute ist die Fleisch- und Milchproduktion für über 51 % der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich, wenn auch die indirekten Effekte eingerechnet werden).“ Zitat Ende.
Dem kann man sich verweigern, es anzweifeln, ablehnen, was auch immer. Jeder hat inzwischen die Möglichkeit den Wahrheitsgehalt der vorstehenden Aussagen zu hinterfragen, prüfen, was auch immer.
@ Noch enne Buur
Für die allermeisten ist nur der Preis das Auswahlkriterium, obwohl weniger und besser mehr wäre. Wie Sie es bereits beschrieben haben.
Für immer mehr Menschen ist Fleisch aber aus den verschiedensten Gründen kein Thema mehr. Das ist auch gut so. Ihnen mag Hühnersuppe schmecken, und es wird immer wieder gerne berichtet wie gesund die z.B. bei Erkältungen sein soll oder (wie von Ihnen erklärt) Kraft geben soll.
Damit konnte man mir noch nie einen Gefallen tun. Im Gegenteil. Auch in Gemüse-, Linsen- Erbsensuppe, da nehme ich auch gleich die Bohnen dazu, will ich keine Fleischeinlage. Egal welcher Art oder Sorte. Seit Jahrzehnten fehlt mir nichts, gesund bin ich auch und was Erkältungen anbelangt weniger oft dabei als die meisten Allesesser.
Ich will keine Tiere und deren Produkte wie Milch und Eier essen, das ist der einzige Beweggrund. Essen tue ich deswegen keinesfalls schlechter. Im Gegenteil. Wer kochen und backen kann, kann das auch ohne tierische Zutaten – und das sogar sehr abwechslungsreich und schmackhaft, denn ich koche und esse gerne. Auf die Wiese gehe ich nicht, knabbere auch nicht lustlos an Möhrchen oder picke nur freudlos Körner. Das sind die üblichen immer wieder gerne und oft bemühten lächerlichen Klischees, die inzwischen aber längst überholt sein dürften.
Was ich aber sehr wohl immer und immer wieder (unaufgefordert) gesagt bekommt, wenn sich herausstellt, dass ich keine tierischen Produkte esse: Ja, ich esse auch kaum Fleisch und wenn, dann nur gutes. Aha. Da wären wir dann wieder beim Ausgangspunkt, wie auch schon von Ihnen sehr richtig beschrieben.
Es gibt auch eine große Zahl von Menschen (die sogar zunimmt), denen es schlicht nur darum geht, dass keine Lebewesen ohne triftigen Grund getötet werden, und erst recht nicht leiden sollen, so wie es heute an der Tagesordnung ist. Und zwar überall wo Tiere, deren Eier, Wolle oder Federn das „Ausgangsprodukt“ sind.
@ Pincopallino
Ihre Beweggründe kann ich absolut nachvollziehen und stimme Ihnen zu– auch wenn das für die allermeisten (vielleicht?) nicht möglich ist oder schlicht abgelehnt wird. Besser wird die zweifellos widerliche Situation in der „tierproduzierenden“ und „tierverarbeitenden“ Industrie deshalb leider nicht.
Es fehlt den allermeisten doch sogar an dem Willen wenigstens das wirklich zu tun, was seltsamerweise die allermeisten immer behaupten: nur „gutes“ Fleisch zu kaufen und/oder weniger zu essen. 95% des in Deutschland angebotenen Fleisches inkl. Geflügel, stammt nun mal aus der Massentierhaltung mit ihren widerlichen Auswirkungen von der Aufzucht bis zum Schlachthof.
Dieselben Menschen, die ihre Haustiere verhätscheln, stören sich nicht daran, denn es sind ja „Nutztiere“ die weit außerhalb von Augen und Ohren von der Geburt (wie im Artikel beschrieben) bis zum Tod leiden. So einfach ist das. Leider.
17.
Noch enne Buur schrieb am 22.07.2014 um 20:39 Uhr:
@Ypsilon
Esch mot he jätt klo’er ställe:
Dat möt de „Pflegschaft“ wu’er Ehrenamtlich, möt de Bestallungsurkund vom Jerich. Wo et mesch dropp aanko’em wu’er alleen dä Ömjang möt de Lüüt. Wenn die sesch vreuden wenn se mesch so’eche wu’er dat Lu’en jenoch vörr mesch.
Wie da loss jing möt Betreung vörr Jeld, hann esch opjehu’ed. Dat wu’er net mii Denge.
Do hat sesch be mesch bal dr Maach ömjedri’ent, wii esch dat jelä’ese hann wat et all eso jöff. Basses – Pannekook uut de Fläsch.
Aver enns jätt Angisch:
Vrö’er kräsche de Lüüt dii jätt schwaak op de Been wu’ere Hönnerzup. Dovü’er ko’em enn Honn enn dr Pott on wu’ed uutjekokk. Von dii Bröö jo’evet en Tass voll on e drüsch Bröttsche zem zoppe. Wenn dat em Maach bli’ef, jo’evet von dönn jeschni’e Eierpannekoog (Striipe) en de Hönnerzupp.
Dat jeet och Hüüt noch!
Möt Jemöszupp hat dat nii jeklapp!
Dä näkste Schritt wu’er dann (wä et sesch leiste koss): E Jlaas Ru’etwiin möt e Ei joot opschlare on et Morjens dreenke.
Nu kütt et sesch dropp aan, wo dat Honn on de Eier vonaff send.
Dat es jaanet esu schwo’er: De Buure affklabastere on kikke wii dat Viezeusch jehalde wed.
Jenau esu jeet dat möt däm Vleesch – dä Mäzjer köpp dat Vee hee be de Buure – Dat Vee es blos ca. enn vi’el Stond em Hänger.
Dat Janze es dü’eder wii em Supermaat – dovü’er deet äver och bä’eter schmekke.
Err könnt also senn, dat mr oser Vleesch on Jemös he em Önkreis mö Vaarad besorje donnt.
On noch jätt:
Äzezupp – do donn mr emmer so vönnef bes si’eve Litter en enne jru’ete Pott ko’eke. Hämmsche uut ko’eke – dat Vleesch ut plümme – Jemöös drenn – affschmäkke – dr Rääs wed enn jevfoore.
Jenau esu jeet dat möt de Linsezupp. Blos es do kee Hämmsche drenn – do kütt Jullaschvleesch (vü’erher aan jebroone) erenn.
Dat möt de dekke Autos – wat mennt Err – all Bezallt? Enne Janze Hoop send de Autos am affstottere.
Ps. Wenn er jät net esu richtisch lä’ese könnt – Laut lä’ese or mesch vroore.
16.
Pincopallino schrieb am 22.07.2014 um 18:36 Uhr:
@Noch enne Buur
Übersetzung war überflüssig – ich habe Sie sprachlich schon richtig verstanden. Vielleicht haben Sie nur zu viel Interpretationsspielraum gelassen, der zu Missverständnissen führt.
Ihr Platt ist ja ganz nett zu lesen, allerdings finde ich Ihren letzten Satz „Die Lüüt, die vü’er jä’eve Platt ze könne, on et doch net könne – heesche he „Stömper“ ziemlich arrogant!
Es dürfte Ihnen aufgefallen sein, dass Ihnen bislang niemand auf Platt geantwortet hat – vermutlich aus dem einfachen Grund, dass es nicht allzu viele Leute in MG gibt, die das (noch) schreiben können.
Wenn Sie nur Antworten von Leuten akzeptieren, die wie Sie Platt schreiben können, dann sagen Sie das doch bitte beim nächsten Mal.
Das würde die Sache vereinfachen und Sie würden vermutlich nur recht spärlich einen Antwortkommentar zu lesen bekommen.
Vielleicht schreibe ich demnächst auch mal in einer Sprache, die hier kaum einer versteht…
Und an dieser Stelle klinke ich mich hier aus – das wird mir echt zu blöd.
15.
Noch enne Buur schrieb am 22.07.2014 um 12:20 Uhr:
@Pincopallino
Jlisch, en minne i’eschte Breef steet:
„En de Verkesfabrikke mot op de Schnell dat Jeld vr dinnt we’äde – ejal wie – de Haupsaak dat Verke wed flökk op Jeweet (Gewicht) jebreit. Es e Verke kapott jejange? Es doch ejal – mr hand doch jenoch Nö’e do.“
Ins Deutschen übersetzt:
„In den Schweinefabriken muß auf die Schnelle das Geld verdient werden – egal wie – die Hauptsache das Schwein wird schnell auf Gewicht gebracht. Ist ein Schwein verendet? Es ist doch egal – es sind genug neue da“.
On e Stökkse dodronger:
„Dat möt däm Halde von Viezeusch en jru’ete Masse – dat sollden vr bo’ene wä’ede – do vält doch de Achtung vör et Le’ävewe’äs.“
Ins Deutsche übersetzt:
„Das mit dem Halten von Tieren in großen Massen – das sollte verboten werden – da fehlt doch die Achtung für das Lebewesen.“
„Wie es dat dann möt dat Jeenmanepoleerde (Genmanipulierte) Jröönzeusch? Es etwa en de Plante kee Lä’eve? Do wä’ede de Plante jrausam vrjewaltisch – es dat etwa jät Normales?“
Zitat:
„Wie anders bitte hätte man das auffassen sollen? Sie stellen eindeutig genmanipuliertes „Grünzeug“ in einen Zusammenhang mit veganer Ernährung…….“
Ins Deutschen übersetzt:
„Wie ist das dann mit dem genmanipulierten Grünzeug? Ist etwa in den Pflanzen kein Leben? Da werden die Pflanzen grausam vergewaltigt – ist das etwa etwas normales?“
Zitat:
„Ich denke, ich habe Sie schon recht gut verstanden, auch wenn ich „dat Platt net eso rischtisch kalle or lä’ese kann“ wie Sie.“
Tja – dat Dänke sollde mr de Pä’ed överloote – die hand jrröttere Köpp – et kütt op dat Könne aan – on dat könnt Err net.
Err jlöfft doch wal net em Erns, dat esch mesch von Ösch sätte lot on mesch „jätt schänke“ donn!
Da enziste wat esch mesch schänke donn es, vü’er Lüüt, die meene Platt ze könne, on o’ene ze wi’ete wat dat Jeschri’evene heesche or bedü’e soll, on jlisch möt dä jru’ete Knöppel dropp schlare donnt – vörr e sonn Lüüt donn esch mesch dat Överssätte spare!
Die Lüüt, die vü’er jä’eve Platt ze könne, on et doch net könne – heesche he „Stömper“.
http://www.rp-online.de/nrw/panorama/der-rhein/die-rheinischen-dialekte-werden-verschwinden-aid-1.4401543
14.
Ypsilon schrieb am 22.07.2014 um 12:13 Uhr:
Interessante Diskussion, die hier „entbrannt“ ist.
@ Noch enne Buur
Vorab ein Kompliment an Sie zur Beherrschung Ihrer weiteren Sprache sogar in Schriftform! Ich lese Ihre Kommentare immer sehr gern. Auch was den Inhalt/Aussagen anbelangt.
Ja, in einigen Punkten kann ich auch diesmal nur zustimmen.
Wirklich kochen können/wollen leider immer weniger. Vieles ist nun mal eine Frage der Organisation und des Wollens. Die doppelte Zeit, statt die für Fertigfutter und schon hätte man ein leckeres, frisch gekochtes Essen.
Leider wird die beim Kochen eingesparte Zeit (meistens) nicht für Sinnvolles eingesetzt, sondern für mehr Verweildauer vor dem Fernseher. Ist wirklich sehr schade. Wenn die Leute wüssten, was gutes, richtiges Essen für eine Freude ist! Das trifft auch für Leute mit sehr schmalem Geldbeutel zu, weil es immer möglich ist, auch mit wenigen finanziellen Mitteln was Leckeres zuzubereiten. Wenn man es wirklich will.
Sogar Bratkartoffeln gibt es fertig in einer Aluverpackung zu kaufen! Bratkartoffeln! Selbstverständlich mit der Möglichkeit zwischen den Varianten „Natur, „mit Zwiebeln“ oder „mit Rosmarin“ zu wählen! Oder Kartoffeln (!), Porree (!)im Glas. Ganz toll: Pfannkuchenteig in Flaschen (muss nur noch Milch dazu gekippt werden) und Fonds (also Wasser mit Geschmack) in Gläsern!!!
Geht’s eigentlich noch??? Dafür wird Energie verschwendet, Unmengen Abfall produziert, der ständig mehr, statt weniger wird. Aber kein „natürlicher“ Abfall, sondern Verpackungsmüll und die Straßen werden durch LKWs, die das ganze Zeug ständig kreuz und quer durch die Republik karren, nicht nur verstopft, sondern auch regelrecht kaputt gefahren (dank Überlastung). Von der dadurch entstehenden, überwiegend vollkommen unnötigen CO2-Belastung mal ganz zu schweigen.
Ja, auch ich liebe es, wenn die Nobelschlitten von BMW, Mercedes, Porsche (auch schon erlebt!) und andere und SUVs bei Aldi, Lidl, Penny & Co. auf dem Parkplatz stehen. Dort kaufen diese Herrschaften billig alles was die kriegen können. Vor allem gerne die „nobleren“ hochpreisigeren Produkte (für Discounter) wie Wein, Schampus, Lachs, Feinkost usw.
Erst mit Verlassen des Parkplatzes sind die sich dann wieder ihrer „besseren“ Stellung bewusst. Man is(st) schließlich was Besonderes!
Ihre Meinung zu Mensch, Tier, Natur (Reihenfolge) kann ich durchaus nachvollziehen, bin da aber trotzdem etwas anderer Meinung, weil leider alles miteinander zusammenhängt.
Dass Sie auf Grund Ihres Berufes viel Elend gesehen haben, ist nachvollziehbar. Sicher sind Sie mit Ihren Erfahrungen nicht allein.
Aber: Das, was hier seit Jahrzehnten (leider geht das schon so lange) in der sogenannten „Landwirtschaft“ und insbesondere „Tierveredelung“ (sehr geschickt gewählte Ausdrucksweise) meist weit ab von Augen, Ohren und Geruch der allermeisten Menschen geschieht, ist keinesfalls hinnehmbar oder gar zu tolerieren. Da hilft es auch nicht zu sagen: jeder wie er mag.
@ Pincopallino
Ihren Argumenten kann man sich (ehrlicherweise) nicht verschließen. So wie es aktuell und leider schon seit Jahren „läuft“ kann es mit Sicherheit nicht weitergehen. Für die „Nebenwirkungen“ zahlen wir nun mal alle. Mit Geld und Umweltverschmutzung (Gülle, Wasser, Boden).
13.
Pincopallino schrieb am 22.07.2014 um 08:29 Uhr:
@Noch enne Buur
Ich hatte ja schon geahnt, dass auch diese Diskussion fruchtlos verlaufen würde, hatte aber wohl doch die leise Hoffnung, dass wir nicht gänzlich aneinander vorbeireden bzw. -schreiben würden – war wohl nix.
Immerhin bestätigen Sie ja nun, dass Sie den „Driss“ gesehen haben und, ich interpretiere mal, dass Sie die Dokumentation offenbar negativ bewerten. Wenn ich es richtig verstehe, bedeutet „Driss“ doch sowas wie „Mist“, oder? Dass der ARD-Beitrag alles andere als Mist ist und die mittlerweile immer offensichtlicher werdende Realität in deutschen Ställen aufzeigt, wird niemand mit einem lapidaren „Ist alles gar nicht wahr“ vom Tisch fegen können.
Sie haben aber nach wie vor nicht beantwortet, ob Sie die gezeigten Handlungen gutheißen und ob Sie mit Ihren Tieren ebenso umgehen. Wenn das für Sie alles OK ist, könnten Sie uns das ja sagen.
Dass Menschen, die sich für Tiere einsetzen, dabei – ob gewollt oder nur im Nebeneffekt – auch gleichzeitig etwas für Umwelt und Menschen tun, sollte ich eigentlich dargestellt haben. Ansonsten gibt es einen weiteren Hinweis darauf in dem Beitrag von Heike Steffens.
Im ZDF wurde übrigens gestern die Doku „Hühnchenreste auf Reisen“ gesendet (hier zum Nachsehen: http://www.zdf.de/ZDFmediathek#/beitrag/video/2102202/ZDFzoom:-Hähnchenreste-auf-Reisen), ein weiteres Kapitel aus dem Buch „Maximaler Profit zulasten von Mensch und Tier“.
Mit Einem gebe ich Ihnen völlig Recht: Die Verbraucher tragen eine große Verantwortung für das, was hier passiert und viele sind tatsächlich zu bequem und zu faul, selbst richtig zu kochen und machen stattdessen lieber eine Dose auf, stellen ein Fertiggericht in die Mikrowelle oder kaufen sich mundgerecht vorbereitete Fleischteile, weil’s halt bequemer ist. Manche haben womöglich tatsächlich keine Zeit, weil berufliche Verpflichtungen immer mehr von ihrer Zeit vereinnahmen, aber ich denke, die meisten könnten anders, wenn sie denn wollten.
Und jetzt noch mal zu der von Ihnen aufgeworfenen Genmanipulation: Sie hatten geschrieben:
„Enn von „Jrausam fre’e Ernärung? Vejan?
Wie es dat dann möt dat Jeenmanepoleerde (Genmanipulierte) Jröönzeusch? Es etwa en de Plante kee Lä’eve? Do wä’ede de Plante jrausam vrjewaltisch – es dat etwa jät Normales?“
Wie anders bitte hätte man das auffassen sollen? Sie stellen eindeutig genmanipuliertes „Grünzeug“ in einen Zusammenhang mit veganer Ernährung und darauf habe ich Ihnen geantwortet, dass ich keinen einzigen Veganer kenne, der diese Praktiken befürworten würde. Wie gesagt, es geht NICHT nur um die Tiere, sondern um Menschen, Tiere und Umwelt – egal in welcher Reihenfolge.
„Vleeje möt de Klatsch platt maake – Müüs en de Schlachvall platt maake – or de Ratte möt Jeef dezemeere – es dat och jrausam?“
Nein, das ist üüüberhaupt nicht grausam, das ist Ausdruck tiefsten Respekts vor dem Leben und ganz und gar nicht willkürlich. [Ironie off].
Ich weiß schon, was Sie vermutlich jetzt antworten würden, also können Sie sich das schenken.
Es ist ein Unterschied, ob eine Grausamkeit aus einer Notwendigkeit heraus unvermeidlich geschehen MUSS, oder ob ich eine Wahl habe. Bei einer Rattenplage habe ich keine Wahl, beim Töten von Tieren, nur weil mir ihr Fleisch schmeckt, schon!
Dazu passt der letzte Satz aus dem Beitrag von Heike Steffens:
„Es ist unmöglich, in unserem Zusammenleben mit den Tieren alles richtig zu machen. Doch gibt uns das noch lange nicht das Recht, alles falsch zu machen.“
12.
Noch enne Buur schrieb am 21.07.2014 um 21:58 Uhr:
@Pincopallino:
Nu mott esch äver enns laache: Dat möt „Männke or Wiffke“ sollden en Vroch senn? Do kütt et sesch doch do dropp aan, wat dohenger jeschri’eve es!
Esch jöff Ösch enns enne Tip: He dat Platt heesch „süd-nieder-fränkisch“ – enns beem „LVR“ no kikke. Et jöff och hee jenoch Literatur zem lä’ese – sojar von enne Rektor.
Op esch dä Driss jesenn hann?
Wat mennt Err wal, woröm esch he jeschri’eve hann? Etwa aleeen op Ö’ere ennbetonneerde Övverzeujung?
Wenn Err dat Platt rischtisch jelä’ese hött, hött Err flökk jemärk, wat do minn Ennställung es.
Zitat: „Wie kommen Sie eigentlich auf die absurde Idee, Veganer würden Genmanipulation befürworten?“ Wo steet dat von mesch jeschri’eve?
Äver et i’esch enns dropp kloppe – ejal op dat rischtisch es or net.
Tja – de Äppel möt Biire vrjliike: Vör mesch send emmer noch de Mingesche an de i’eschte Stell.
Wat Hüüt „Betreuung“ heesch, heeschden vrö’er „Pflegschaft“ – on dat han esch jemäkk. Wat do en de Hüser an seelisch Krü’epel erömm vejeteert – on dat e Lä’evelang – do komme vörr mesch de Deeres et i’esch an de zwädde Ställ.
Wenn Err ösch schon vü’er de Deeres ennsätte dot – wii sütt dat dann uut möt de Vischer em Böösch? (Wil Verkes – ru’et Weld usw?)
Driive mer et enns op de Spezz: Vleeje möt de Klatsch platt maake – Müüs en de Schlachvall platt maake – or de Ratte möt Jeef dezemeere – es dat och jrausam?
11.
Pincopallino schrieb am 21.07.2014 um 19:16 Uhr:
@Noch enne Buur
Aha, Sie meinen also, ich hätte Ihre Fragen nicht beantwortet und somit nicht das Recht, eine Antwort auf meine zu erwarten?
Ich denke, Ihre Frage, ob ich ein Mann oder eine Frau bin, ist für die Sache völlig irrelevant, oder muss ich sagen unerheblich, unbedeutend, damit es in Ihren Augen nicht so „jeschwolle“ oder „schlau“ erscheint?
Was haben Sie denn noch gefragt? Ach ja, „wat is jrausammer?“ – diese Frage habe ich beantwortet. Man sollte nicht Äpfel mit Birnen vergleichen wollen, das führt zu nichts.
Auch Ihre Frage nach meinem Einsatz für die Mitmenschen habe ich beantwortet. Ich bin Ihnen maximal eine Antwort auf die Frage schuldig geblieben, ob ich auf dem Marktplatz in Rheydt über Veganismus sprechen werde. Nein, werde ich nicht.
Kommen jetzt Ihre Antworten auf MEINE Fragen?
Bin gespannt …
@Kerstin Königs, medienanalystin
Schön zu lesen, dass noch andere Menschen das Problem erkennen!
10.
Noch enne Buur schrieb am 21.07.2014 um 17:32 Uhr:
@ medienanalystin:
Do mot esch Ösch reit jä’eve!
Esonne Driss kütt hee be oss net op der Dösch!
Nu es et jo esu, de Lüüt jälde sesch li’ever enne dekke Auto or noch enne jröttere Fernseh.
Möt dat jru’ete Auto jed et do no dr Aldi & Co öm do ärsch bellisch en ze koope. Sälever ko’eke? Äh – wat es dat dan – do maake se en Bükks op or en Pizza uut dr Jefreerkaas.
Sojar dr Kaffe mot uut de Maschin komme.
Wä kännt do noch e „Pännsche Industri“ (Bratkartoffel) uut en äffe Iserpann en uutjeeloote Spekk jebroone? Och jo – möt Ei on en Komp (Schüssel) Schloot (Salat)!
Wat mr noch ä’ete kösse?
Lüüt – jott doch blos dökker op dr Maat – do jöff et jenoch vresch Zeusch ze koope.
Do menden lez enn Vrau: „Da muss ich ja das alles zum Kochen erst fertig machen“!
Do henger kütt dann och noch: „Da bleibt zuviel übrig“ – Die hann esch dann enns jevroch, op se se noch all hat – dat ma dat, wat zevöll es, alles en enne jru’et Pott deet on jät Angisch dovon maake köss – dat wu’er zevöll. Tja – als die dann hee enns „Dureenjekokk“ op dr Täller hot – och Jott – wat hat die sesch de Täller erenn jesatt.
Hüüt jo’evet „Dekke Bonne en duurwaaße Speck aan jemäkk“ – sescher – die Bonne wu’ere vresch uut de Schote.
Do haue sesch de Lüüt li’ever dä vädije Driss möt völl Schemii in dr Hals als dat se enns jät Vresches op dr Täller bränge.
@ Pincopallino:
Mein Jott Err mött äver schlau senn – sojar dat möt de – Zitat: „……herausragendsten Persönlichkeiten der Geschichte“.
Wat mennt Err, wämm dat entresseere deet? Etwa dänne Lüüt die von Harz IV lä’eve mösse? E bisske wänijer jeschwolle jeschrii’eve kütt bä’eter aan.
Do vällt et mesch jo noch enn: Zitat: „Es ist bezeichnend, dass Sie auf keine einzige meiner Fragen eingehen……“ Och joo – sed Err op minn Vrore ennjejange? Esch han do nikks von Ösch jelä’ese.
On övverhaup – wä hot do möt de Kenger aanjevange? Esch bestemmp net.
Dot Ösch et i’esch enns an de eeje Naas pakke – bevü’er Err lossläje dot. Ammeng dot Err do jo jätt venge.
9.
Heike Steffens schrieb am 21.07.2014 um 15:10 Uhr:
„Wenn wir den Fleischkonsum in den reichen Ländern reduzieren, ihn weltweit bis 2050 auf einem Pro-Kopf-Verbrauch auf dem Niveau von 2000 festschreiben – also auf jährliche 37,4 kg/Kopf – dann könnten ungefähr 400 Millionen Kilo Getreide für die menschliche Ernährung freisetzt werden. Das ist genug um 1,2 Milliarden Menschen mit ausreichend Kalorien zu versorgen“.
(Olivier de Schutter, Sonderberichterstatter der Vereinten Nationen zum Recht auf Nahrung, 3.12.2009)
So viel zum Thema, dass die Menschen, die sich für die Belange der Tiere einsetzen, die Interessen der Menschen missachten.
Vor einigen Jahren bereits gab es einen bemerkenswerten Artikel in der ZEIT zu diesem Thema, das die Albert-Schweitzer-Stiftung kommentierend aufgegriffen hat und der mir ausnehmend gut gefällt, zumal es für jedes noch so ausgeklügelt erscheinende Argument der Fleisch-Fraktion ein unwiderlegbares Gegenargument gibt:
http://albert-schweitzer-stiftung.de/aktuell/zeit-titelgeschichte-lasst-das
Die Wochenzeitung »DIE ZEIT« bildet auf ihrer Titelseite (Nr. 33 / 2010) zwei Stücke Fleisch ab und schreibt in großen Lettern »Lasst das!«.
Der Untertitel lautet: »Seine höhere Intelligenz gibt dem Menschen nicht das Recht zum Fleischverzehr«.
Auf drei ganzen Seiten widmet sich die ZEIT dann dem Fleischkonsum. Oder besser: dem Vegetarismus. ZEIT-Redakteurin Iris Radisch schreibt auf die Frage, wer wen warum töten darf: »Die Entscheidung ist bereits gefallen. Der Mensch genießt das Recht auf leibliche Unversehrtheit. Das Recht des Tieres, das wir ihm einräumen, besteht demgegenüber darin, vor dem Zerstückelt- und Ausgenommenwerden durch einen Metallbolzen, der ihnen den Schädel spaltet, betäubt oder an einem Haken aufgehängt durch ein elektrisches Wasserbad gezogen zu werden. […] Es ist die Grundlagen dessen, was wir als Normalität bezeichnen. Aber was, wenn wir uns einfach geirrt haben? Ist es möglich, dass, was seit Jahrtausenden als normal gilt, dennoch ein ungeheures Unrecht ist?«
Diese Frage bejaht die Autorin und nimmt sich daraufhin die Rechtfertigungen von Fleischessern vor: Das Fleischessen liege in der Natur des Menschen, heißt es oft.
»Seit Jahrtausenden ist der Mensch damit beschäftigt, die rohen Sitten seiner Urahnen zu zähmen und zu kultivieren«, schreibt die Autorin.
»Ein Vorgang, den man Zivilisation nennt und der uns immerhin schon so weit gebracht hat, Zeitung zu lesen, zum Mond zu fliegen und von der Unsitte des angeblich besonders schmackhaften Menschenfleischverzehrs abzulassen […]. Warum sollten wir ausgerechnet an der Fleischtheke in der Steinzeit stehen bleiben?«
Auch der angeblich so viel höheren Intelligenz der Menschen widmet sich Iris Radisch.
Sie beschreibt eindrucksvoll, dass Tiere schlichtweg anders intelligent sind als Menschen und stellt die provozierende Frage: »Und was, wenn die Evolution noch eine Ehrenrunde dreht und eine Spezies hervorbringt, die uns für zu dumm hält und uns deswegen einsperrt und auffrisst?«
Und auch auf das Totschlagargument, man könne nun mal nicht alles perfekt machen, hat die Autorin eine Antwort: »Es ist unmöglich, in unserem Zusammenleben mit den Tieren alles richtig zu machen. Doch gibt uns das noch lange nicht das Recht, alles falsch zu machen«.
Bravo!
8.
Red. Natur, Umwelt & Energie schrieb am 20.07.2014 um 22:53 Uhr:
Inzwischen ist die Staatsanwaltschaft Schwerin tätig geworden. Justiz Online in Mecklenburg-Vorpommern meldet am 18.07.2014:
„Die Staatsanwaltschaft Schwerin hat gegen die Geschäftsführer der Tierzucht Gut Losten GmbH & Co. KG ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz eingeleitet.
Beamte der Krimalpolizeiinspektion Schwerin haben unter Beteiligung von Vertretern des Veterinäramtes des Landkreises Nordwestmecklenburg am gestrigen Tage die Geschäftsräume der Firma in Losten durchsucht und Beweismittel, unter anderem Kadaver von Ferkeln, Mitarbeiterlisten, Arbeitsanweisungen und Belehrungen, sichergestellt.
Den Beschuldigten wird vorgeworfen, die Mitarbeiter angewiesen zu haben, Ferkel ohne vernünftigen Grund zu töten.
Anlass der Ermittlungen ist ein am 14.07.2014 in der Sendung „Report Mainz“ ausgestrahlter Bericht, in dem zu sehen war, wie vermeintliche Mitarbeiter des Unternehmens überzählige Ferkel auf qualvolle Weise töteten.
§ 17 TierSchG enthält als Strafandrohung Geldstrafe oder Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren.
Die Staatsanwaltschaft ist gehalten, auf den Grundsatz der Unschuldsvermutung hinzuweisen.“
http://www.mv-justiz.de/aktuell.htm
7.
medienanalystin schrieb am 20.07.2014 um 17:21 Uhr:
Heute Anzeige auf der Titelseite Extra-Tipp:
Frische Hähnchenschenkel mit Rückenstück, Handelsklasse A, 100 g: 0,15 Euro.
15 Cent für 100 g Hähnchenfleisch? Also 1 kg für nur 1,50 Euro! Handelsklasse A? WIE geht das! Selbst bei dem doppelten Preis kann das nicht funktionieren.
Die Hähnchenproduktion ist nichts anderes als das, was mit den Ferkeln geschieht.
Zu diesem Preis, auch wenn es ein Sonderangebot ist, werden Tier und Mensch (Arbeitskräfte, die zu Hungerlöhnen in den Betrieben und Schlachthöfen arbeiten müssen) missbraucht und Wasser und Böden mit Unmengen Gülle belastet.
Gekauft wird das Fleisch aus diesem Super-Sonderangebot garantiert mit Freuden. An das Elend dahinter denkt dabei niemand. Sonst müsste das bleischwer in der Kühlung liegen bleiben. Wird es aber mit Sicherheit nicht. Alle wissen, was überall in der Massentierhaltung, bei Tiertransporten in den Schlachthöfen und Aquafarmen passiert. Vor allem bei diesen Preisen. Wer zieht daraus Konsequenzen?
Kann man da noch sagen: Guten Appetit?
6.
Kerstin Königs schrieb am 20.07.2014 um 12:45 Uhr:
Ist schon eigenartig. Ich habe das auch schon häufiger bei Diskussionen erlebt. Nicht nur der Satz: Dann darf man gar nichts mehr essen oder man kann doch sowieso nichts tun, kommt dann ganz schnell regelmäßig.
Auch z.B. wenn es um Flüchtlinge/Asylanten geht (hatten wir zuletzt die Diskussion bei einem geselligen Beisammensein), kommt reflexartig, dass es auch bei uns genug zu tun gäbe und vor allem sich um Kinder gekümmert werden müsste oder könnte.
Als ob das eine das andere ausschließen würde oder zwangsweise müsste.
Aber: Leider führen diese (Aus-) Reden oft die, die selbst weder für das eine noch das andere etwas tun.
Was auch immer wieder vorkommt, ist die Aussage (nicht ohne Stolz), dass die Deutschen weltweit am meisten spenden würden. Bin mir da jetzt nicht wirklich sicher ob das stimmt. Sicher ist, dass viel gespendet wird. Ob wir nun an erster, dritter oder xter Stelle stehen, ist dabei doch eigentlich unwichtig, sondern, dass gespendet wird. Aber: es geht nicht, dass das Spenden von Geld (oder Sachspenden) gleichbedeutend ist, damit genug getan zu haben.
Ich bin der Meinung, dass wir alle jeden Tag etwas tun können. Ob das weniger oder gar kein Fleisch zu essen bedeutet, weniger oder nur das Nötigste mit dem Auto zu fahren, ordentlich miteinander umzugehen. Bewusster mit vielen Dingen, auch den Kleinigkeiten (die in der Menge viel ausmachen) umzugehen. Es gibt viele Möglichkeiten. Und das hat jeder Einzelne in der Hand und würde uns allen sicher nur gut tun.
Immer dann, wenn jemand sich irgendwie angesprochen (unangenehm berührt?) fühlt, dann sofort mit etwas daher zu kommen, wo man dem/den anderen dann direkt (aber nicht offen ausgesprochen) klar machen kann, dass es an anderer Stelle noch viel wichtiger und nötiger wäre was zu tun, kommt leider ständig vor.
Ganz nach dem Motto: Was Du da machst kannst du auch lassen, es wäre viel wichtiger z.B, wie hier auch wieder thematisiert, was für Kinder zu tun.
Dann bitte auch mal her mit den Beispielen wie das zu geschehen hat oder gehen kann. Nicht nur mit ein paar Euro, die man spendet.
Wichtig sind vor allem auch Dinge, die jeder sofort und ohne großen Aufwand umsetzen kann. Dazu gehört nun mal, sich auch um unsere Umwelt, also unsere Lebensgrundlage zu kümmern.
Das geht am schnellsten und einfachsten mit weniger Fleischkonsum (ja, ich weiß, besser wäre gar keiner, das zu sagen, dafür wird man aber fast gesteinigt), weniger Autofahren (genauso problematisch) und dem Sparen von Ressourcen, wo es eben geht.
Geht es so weiter wie bisher, werden wir sowieso in nicht all zu ferner Zukunft an diesen Dingen und womöglich noch vielen mehr, sparen müssen. Fragen wird uns dann keiner mehr, ob es uns gefällt.
5.
Pincopallino schrieb am 20.07.2014 um 08:55 Uhr:
@Noch enne Buur
Ich denke, ich habe Sie schon recht gut verstanden, auch wenn ich „dat Platt net eso rischtisch kalle or lä’ese kann“ wie Sie 😉
Es ist bezeichnend, dass Sie auf keine einzige meiner Fragen eingehen und stattdessen gleich die Keule „Kindesmissbrauch“ schwingen mit der Aufforderung, dass man sich gefälligst zunächst einmal darum zu kümmern habe.
Das ist, wie zu sagen: Ich interessiere mich nicht für Tiere, weil es wichtiger ist, dass man sich um die Probleme der Menschen kümmert“, so als ob Ersteres automatischen Letzteres ausschließen würde…! Allerdings sind diejenigen, die derartige Standpunkte vertreten, gerade die, die üblicherweise keinerlei Beitrag leisten – weder für Tiere, noch für Menschen!
Als ob wir uns nicht auch für die Probleme unserer Spezies interessieren würden … Als ob wir unsere menschlichen Ressourcen nur zum Nutzen der Tiere einsetzen würden; als ob es nicht möglich (und wünschenswert) wäre, sich um die einen wie um die anderen zu kümmern!
Haben die herausragendsten Persönlichkeiten der Geschichte, wie Franz von Assisi, Albert Schweitzer, Leonardo da Vinci, Pythagoras, Schopenhauer, Gandhi, Einstein, Edison, ecc., die Liebe und Respekt für Tiere gefordert hatten, etwa in irgendeiner Weise die Interessen der Menschen dabei außer Acht gelassen?
Unser Ethikverständnis zwingt uns zu handeln, zu helfen und zwar nicht aufgrund der Zugehörigkeit zu einer Spezies, sondern aufgrund des Ausmaßes an Ungerechtigkeit und Schmerz, die die Opfer erdulden müssen. Jeder findet einen Grund, der seiner Sichtweise und der Sensibilität seines Gewissens entspricht. Andernfalls gäbe es keinen Grund für das Bestehen all jener Organisationen von Freiwilligen, die nicht unmittelbar für die Verteidigung der Menschen arbeiten. Die Logik der Prioritäten würde die Lösung des Problems der Tiere der Lösung sämtlicher menschlicher Probleme unterordnen, was bedeuten würde, dass es niemals gelöst werden würde.
Hier ein paar Gründe, warum wir uns für Tiere einsetzen:
Wir kümmern uns um Tiere, weil sie die unmittelbaren Opfer der Bosheit der Menschen sind, auch der Menschen, die für Recht, Justiz und Frieden einstehen;
Wir kümmern uns um Tiere, weil es nicht darum geht, einige wenige fühlende Wesen zu verteidigen, sondern Milliarden von Geschöpfen, die seit Jahrtausenden auf verschiedenste Weise von einem winzigen und gleichzeitig unvergleichlich grausamen Teil der Erdbewohner misshandelt werden;
Weil es nicht darum geht, eine Reduzierung der Arbeitszeiten oder eine Gehaltserhöhung zu erstreiten, sondern darum, das systematische Abschlachten apokalyptischen Ausmaßes von fühlenden Wesen zu stoppen;
Wir kümmern uns um Tiere, weil es bereits ein ganzes Heer von Menschen gibt, die sich umfassend um die Belange der Menschen kümmern;
Weil die Tiere keine Stimme haben, um der Welt ihren Schmerz und die Ungerechtigkeit ins Gesicht zu schreien, die sie ertragen müssen;
Weil, auch wenn Menschen manchmal unschuldig sind, Tiere sind es immer.
4.
Noch enne Buur schrieb am 18.07.2014 um 09:06 Uhr:
@Pincopallino:
Esch weet nu net, op er nu e Männkee or e Wiffke sed – wat esch weet: Wä dat Platt net eso rischtisch kalle or lä’ese kann, dä sollden sesch dat enns övversätte lote.
Vange mer enns aan:
Dat möt de Kenger en dr Schlachhoff schleppe: Wä eso jätt deet, or vü’er hatt, or överhaup en et Jespräsch brängk, sollden sesch et i’esch enns öm de Kenger kömmere, die von de Jru’ete vrjewaltisch wu’ede send, on er Lä’evelang dronger li’e mösse.
Kikkt Ösch doch enns en de Psychiatrie öm – en de Erziehungsheime, oder jott enns en de Jefängnisse – ü’everall vengt Err do Lüüt, die an de Volje von Messbruuk li’e.
Wat es nu jrausammer?
Noch jät: Wo hann esch jeschri’eve, dat de Vejaner vüür dä jeenmanepoleerde Driss send?
Eso wie Err Ösch vü’er dat Viezeusch ennsätte dot – dot Err dat och vörr de Mötmingesche?
Do wed jo eem Aujus em Reet dä Maatplaz op jemäkk. Ställt Err Ösch do enns hin, on dott do jätt von de Vejaner präddije?
Wenn Err vürher Bescheed jöfft, komm esch och do hin.
3.
Pincopallino schrieb am 17.07.2014 um 10:19 Uhr:
–
Auch wenn ich aus Erfahrung weiß, dass eigentlich jede Diskussion zu diesem offenbar brisanten Thema eher fruchtlos verläuft, habe ich eine Frage an Sie: Haben Sie die Doku überhaupt gesehen? Und wenn ja, finden Sie, dass die dort gezeigte Brutalität (O-Ton des Veterinärs: „Das ist an Abgestumpftheit nicht mehr zu toppen!“) in Ordnung ist? Handeln Sie selbst auch so?
Falls nicht, warum fühlen Sie sich dann angegriffen?
Wie in der Doku dargestellt, können wir uns von der hübschen Idee verabschieden, dass es sich nur um „Einzelfälle“ handelt – offenbar geht es auch in familiengeführten kleinbäuerlichen Betrieben so zu.
Ein Besuch von Kindern im Schlachthof geht also nur aus logistischen Gründen nicht? Und wenn das kein Thema wäre, dann würden Sie das befürworten? Ich schätze, das würden die meisten Eltern anders sehen und genau darauf wollte ich hinaus. So etwas Grausames kann man den Kleinen nicht zumuten — ach ja, aber das Produkt solcher Grausamkeiten, schon, oder wie?
Fakt ist außerdem, dass es in der hochindustrialisierten Welt nicht ein EINZIGES valides Argument FÜR den Konsum von Nahrungsmitteln tierischen Ursprungs gibt, kein moralisches, kein ethisches, kein gesundheitliches, keines, das dem immer notwendiger werdenden Schutz der Umwelt gerecht würde … es gibt nur einen Grund (Argument möchte ich dazu nicht sagen, weil es keines ist), der am Ende einer jeden Diskussion immer übrig bleibt, und das ist der sehr subjektive und egoistische Satz „Aber es schmeckt halt so gut“.
Wie kommen Sie eigentlich auf die absurde Idee, Veganer würden Genmanipulation befürworten? Ich kenne keinen einzigen, der sich nicht sehr entschieden gegen die Machenschaften von Monsanto, Syngenta, Bayer, BASF & Co. ausspricht. Ihnen ist aber hoffentlich nicht entgangen, dass vor allem genmanipuliertes Soja zum Standardfutter in der Tierindustrie gehört, oder?
Falls Sie meinen sollten, dass Genmanipulationen notwendig wären, falls sich plötzlich alle nur noch rein pflanzlich ernähren wollten, kann ich Sie auch beruhigen. Zur Aufzucht der Tiere, die jedes Jahr „verbraucht“ werden, bedarf es ungleich viel mehr pflanzlicher Kalorien, als Menschen überhaupt imstande wären aufzunehmen. Es gäbe genug pflanzliche Nahrung, um den Hunger in der Welt zu eliminieren, ein weiterer wesentlicher Aspekt, der sicher nicht nur den Tieren zugutekäme.
Von den Belastungen der Umwelt durch Gülle und andere Faktoren fange ich erst gar nicht an. Wer interessiert ist, kann sich alle Informationen mit Leichtigkeit selbst suchen.
Armselig ist Ihr Einwurf, dass Pflanzen ja auch Leben seien. Stimmt! Ein Grund mehr, vegan zu werden, denn – wie bereits oben ausgeführt – über den Umweg Tier werden unendlich viel mehr Pflanzen verbraucht als auf direktem Weg. Außerdem wollen Sie nicht ernsthaft behaupten, dass das Pflücken oder Herausziehen z. B. einer Sellerieknolle auch nur im Entferntesten qualitativ vergleichbar ist mit dem Schlachten von empfindungsfähigen Tieren, die Todesangst empfinden und oft bei vollem Bewusstsein den Schlachtvorgang durchleben müssen?!
Und noch was: Es gibt kein Fleisch von glücklichen Tieren, nur von toten!
2.
Noch enne Buur schrieb am 16.07.2014 um 20:57 Uhr:
Nu ess dat We’är alt wi’er jät Bä’eter jewu’ede – on schon kwalme de Jrille öm de Wätt.
Wat likk op de Jrill? Sescher – Verkesfleesch!
Wo kütt dat her? Klo’er – uut dr Supermaat – do es dat Zeusch bellesch! Wie dat schmekke deet? Kalle mr net drü’ever. O’ene völl Jeschaksverstärker on Daachlang en en sälde Bröö enjeleid kannste dat Zeusch doch net eronger würje. Dat jeet nur möt völl Beer.
En de Verkesfabrikke mot op de Schnell dat Jeld vr dinnt we’äde – ejal wie – de Haupsaak dat Verke wed flökk op Jeweet (Gewicht) jebreit. Es e Verke kapott jejange? Es doch ejal – mr hand doch jenoch Nö’e do.
En minn Tiit hodde de Buure emmer e Verke or mi’e em Stall. Die Verkes wu’ede von enne Buuer – dä die Züschte ding – jejolde.
Em Stall kräschden dat Verke bal alles ze Vresse. Av on to koss dat Verke op de Wee (Weide) Jraas vresse.
Anvangs Wenkter (Winter) ko’em dr Mezjer öm dat Verke ze schlachte. Et jo’ef enne Bumms – on dat Verke wu’er hin. Et hot e joot Lä’eve jehat . On mr hodde vör et Joor Vleesch on Wu’esch.
Hüüt han esch enne Mezjer, dä de Verkes he en de Jejend jelde deet on och selever schlachte deet. Dä Jeschmakk? Hmmmmm!
Och joo – möt Kenger enne Schlachhoff besöke – Kenger die blos Fernsekikke on möm Komfusche erömm hantere dont – möt dänne op enne Schlachhoff? Jeet et noch?
Dat möt däm Halde von Viezeusch en jru’ete Masse – dat sollden vr bo’ene wä’ede – do vält doch de Achtung vör et Le’ävewe’äse.
Tja – do jöff et Lüü, die träkke möt er Hönke (Hündchen) rejelmäßisch no enne Hongfrisör! Do kritt dat Hönke sojar e Mänkelke (Mäntelchen) aanjetrokke – es dat etwa kenn Kwäleree?
Joot – dat Hönke wed net opjejesse – dovü’er kütt et dann op enne Tierfriedhof möt Jraafsteen on Blömkes dropp.
Enn von „Jrausam fre’e Ernärung? Vejan?
Wie es dat dann möt dat Jeenmanepoleerde (Genmanipulierte) Jröönzeusch? Es etwa en de Plante kee Lä’eve? Do wä’ede de Plante jrausam vrjewaltisch – es dat etwa jät Normales?
Et kütt doch dodropp aan, wo esch ennkoope jonn on wat esch ä’ete donn – dat mot Jede selever wesse. Do bruuk esch kenne Pastuur on och kenne „Vejaner“ vür.
1.
Pincopallino schrieb am 16.07.2014 um 18:05 Uhr:
Es wäre interessant zu erfahren, wie viele Menschen sich diese Dokumentation angesehen haben und noch viel interessanter, wie viele daraus Konsequenzen gezogen haben, denn es gibt objektiv betrachtet und ohne Rücksicht auf Emotionen und persönliche Vorlieben nur eine einzige Konsequenz: Kein Fleisch mehr zu essen, überhaupt keine Qualprodukte mehr zu kaufen, mit anderen Worten: eine von Grausamkeit freie Ernährung – cruelty-free, wie man die vegane Ernährungsform auch nennt.
Es gibt Menschen, die beim direkten Anblick eines leidenden oder verletzten Tieres zurückschaudern und gleichzeitig jenen typischen und heuchlerischen Satz von sich geben: „Das kann ich nicht mit ansehen! Das will ich nicht sehen!“. Später, bei Tisch, essen sie seelenruhig das Tier, dessen Qualen sie zuvor mitangesehen haben.
Wenn es moralisch gerechtfertigt ist, wenn es natürlich und richtig ist, warum werden dann nicht Besichtigungsfahrten und Ausflüge organisiert, – auch und vor allem für Kinder – um Schlachthöfe zu besuchen, so wie es doch für landwirtschaftliche Betriebe an der Tagesordnung ist, um unmittelbare Kenntnis über die Erzeugung von Früchten und Gemüse zu erlangen?
Wenn es gerechtfertigt und richtig ist, das Fleisch von Tieren zu essen, warum weigert sich dann die Mehrheit der Menschen dabei zuzuschauen, wenn sie getötet werden?
Und wenn es weder gerechtfertigt noch richtig ist, warum haben sie dann teil an einer moralisch nicht gerechtfertigten und unerträglich grausamen Praxis?
Es gibt Menschen, die anderen während ihres ganzen Lebens das antun, von dem sie keinesfalls wollen, dass es ihnen selbst angetan werde. Sie verursachen Ungerechtigkeit, Leid, Todesangst, Furcht und wenn sie selbst auch nur einige Aspekte einer solch ungerechten Behandlung erleben, schreien, schimpfen, verzweifeln sie, verlieren nicht selten ihre Würde und fordern die Gerechtigkeit und Rechte für sich ein, die sie anderen verweigern.
Wer möchte, dass ihm mit gleicher Münze heimgezahlt werde?
Wer möchte das Unrecht und die Ungerechtigkeiten erleben, die er Tieren und seinesgleichen angetan hat?
Wer Fleisch isst, lebt gemäß dem Gesetz des Stärkeren, solange die Schwächeren die anderen sind.