Tschernobyl-Jahrestag: Neue Untersuchung belegt Anstieg von Leukämie in Weißrussland

Red. Natur, Umwelt & Energie [ - Uhr]

Der Tag der Tschernobyl-Katastrophe jährt sich heute zum 28. Mal. Die Auswirkungen des Atomunfalls sind noch immer gravierend, auch in weiter entfernten Regionen.

So weisen unsere heimischen Pilze sowie Wildfleisch nach wie vor teilweise sehr hohe Cäsium-Werte auf.

Eine neue Studie hat nun gezeigt, dass sich im Zeitraum zwischen 1987 und 1995 die Leukämierate bei Kindern in Weißrussland, das in Teilen extrem vom Tschernobyl-Fallout betroffen war, signifikant erhöht hat.

Bislang wurde eine auffällige Erhöhung in offiziellen Berichten stets verneint.

Dr. Körblein, Physiker und ehemaliger Mitarbeiter im Umweltinstitut München, bekam Zugang zu den Daten und hatte die Gelegenheit, eigene Berechnungen durchzuführen.

Das Ergebnis ist eindeutig: Trotz unterschiedlicher Untersuchungsmodelle wurde jeweils eine signifikante Erhöhung der Leukämieraten bei Kindern in Weißrussland beobachtet.

„Noch immer versuchen die offiziellen Stellen, die Folgen von Tschernobyl herunterzuspielen“ kritisiert Christina Hacker, Vorstand im Umweltinstitut München. „Was nicht sein darf, kann demzufolge auch nicht sein“.

„Um die riskante und unwirtschaftliche Dinosauriertechnik Atomkraft vor dem Aussterben zu retten, sind der Atomlobby offenbar alle Mittel recht“, so Hacker weiter.

Vergangenen Monat berichtete Vladimir Kuznetsov, Professor an der Arkhangelsk Universität in Russland, im Bundestag über gravierende Sicherheitslücken in russischen und ukrainischen Atomkraftwerken sowie die mangelhafte Qualifikation des Personals.

Auch würden die Sicherheitsbestimmungen immer weiter aufgeweicht – was besonders bei den nach wie vor in Betrieb befindlichen Reaktoren des Typs RBMK, die baugleich mit Tschernobyl sind, zu katastrophalen Auswirkungen führen kann.

„Die derzeitige schwierige politische Situation in der Ukraine trägt da nicht gerade zur Beruhigung bei“ betont Harald Nestler, Vorstand im Umweltinstitut München. „Solange diese AKW in Betrieb sind, ist ein Super Gau á la Tschernobyl jederzeit möglich. Wir in Südbayern wissen noch ganz genau wie es ist, wenn die Ernte zu Sondermüll wird und die Kinder in den Wohnungen eingesperrt werden müssen.“

Deshalb fordert das Umweltinstitut München einen konsequenten Atomausstieg, nicht nur in Deutschland, auch in Europa und weltweit. Nur so kann eine weitere Atomkatastrophe verhindert werden!

3 Kommentare zu “Tschernobyl-Jahrestag: Neue Untersuchung belegt Anstieg von Leukämie in Weißrussland”
  1. Anstieg Leukämiefälle? Bestimmt nur Propaganda.

    Wie in Jülich, wo der Anstieg an Leukämieerkrankungen auch nichts mit dem Unfall und belasteten Grundwasser zu tun hat. Wurde jetzt auch durch unabhängige Experten bestätigt.

    Oder Fukushima wo auch alles ganz super läuft. Allerddings erst, nachdem die Grenzwerte einfach mal raufgesetzt, also „passend“ gemacht wurden.

    Auch in fukushima wird alles herunter gespielt. Vor allem durch Regierung und den Betreiber Tepco. Auf gar keinen Fall irgendetwas anerkennen! Dann müsste womöglich gemäß Verursacherprinzip gezahlt werden! Sowas kann man nur Normalbürgern zumuten aber keinesfalls milliardenschweren Konzernen:

    IPPNW ist eine Ärztevereinigung für die Verhütung des Atomkrieges und in sozialer Verantwortung und hat sich zu dem Thema Schilddrüsenkrebs in Fukushima geäußert:

    http://www.ippnw.de/presse/presse-2013/artikel/3f26764b8c/schilddruesenkrebs-in-fukushima-er.html

    Egal welches Land auf diesem Planeten. Mit Risiken und Nebenwirkungen müssen die Menschen immer alleine leiden und klar kommen und meist auch noch in Armut leben. Um Recht zu bekommen fehlt allen das Geld, um teure Prozesse zu führen. Geld das die entsprechenden Unternehmen/Konzerne aus der Portokasse zahlen.

    Die Opfer lassen alle im Regen stehen.

    Unterstützung von Regierungen, Politikern, Wirtschaft? Wo kämen wir da hin! Das könnte Milliarden kosten! Die gibt man lieber den Lobbyisten! Warum wohl!

  2. Guten Tag, zusammen!

    Ein sehr guter Artikel zum 28. Tschernobyl-Jahrestag. Das AntiAKW-Bündnis Strahlenzug Mönchengladbach war gestern anlässig des Jahrestages in der Innenstadt unterwegs unter dem Motto „Erinnern – Erkennen – Energiewende“.

    Zur Information der BürgerInnen wurde unter anderem eine kleine, gut verständliche Liste über die Folgen der Atomkatastrophe von Tschernobyl verteilt. Einen abschließenden Bericht der Aktion und schöne Fotos gibt es unter www. strahlenzug. de

    Es grüßt der Strahlenzug

  3. Anstieg Leukämiefälle? Bestimmt alles nur Propaganda.

    Wie in Jülich, wo der Anstieg an Leukämieerkrankungen auch nichts mit dem Unfall und belasteten Grundwasser zu tun hat. Wurde jetzt auch durch unabhängige Experten bestätigt.

    Oder Fukushima wo auch alles ganz super läuft, nachdem die Grenzwerte einfach mal raufgesetzt wurden.

    Sogar dort wird alles herunter gespielt. Vor allem durch Regierung und den Betreiber Tepco. Auf gar keinen Fall irgendetwas anerkennen! Dann müsste womöglich gemäß Verursacherprinzip gezahlt werden! Sowas kann man nur Normalbürgern zumuten aber keinesfalls milliardenschweren Konzernen:
    http://www.ippnw.de/presse/presse-2013/artikel/3f26764b8c/schilddruesenkrebs-in-fukushima-er.html

    IPPNW ist eine Ärztevereinigung für die Verhütung des Atomkrieges und in sozialer Verantwortung.

    Egal welches Land auf diesem Planeten. Mit Risiken und Nebenwirkungen müssen die Menschen immer alleine leiden und klar kommen und meist auch noch in Armut leben. Um Recht zu bekommen fehlt allen das Geld um teure Prozesse zu führen. Geld das Unternehmen aus der Portokasse zahlen und die Opfer lassen alle im Regen stehen.

    Unterstützung von Regierungen, Politikern, Wirtschaft? Wo kämen wir da hin! Das könnte Milliarden kosten! Die gibt man lieber den Lobbyisten! Warum wohl?

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