BUND fordert Stopp des Braunkohlentagebaus Hambach – Umfangreiche Stellungnahme belegt Unzulässigkeit der Fortführung des Tagebaus/Neue Klage in Vorbereitung
Hauptredaktion [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Der nordrhein-westfälische Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland startet einen neuen Anlauf zum Stopp des Braunkohlentagebaus Hambach im Rheinland.
Der Umweltverband reichte jetzt bei der Bezirksregierung Arnsberg als zuständiger Genehmigungsbehörde eine mehr als 100seitige Stellungnahme zu den Anträgen der RWE Power auf Zulassung zweier Betriebspläne zur Fortführung des Tagebaus ein.
Der BUND kündigte an, sich für den Fall einer rechtswidrigen Zulassung auf eine Klage vorzubereiten.
Die RWE Power AG hatte bei der Bezirksregierung einen Antrag auf Zulassung eines 3. Rahmenbetriebsplans zur Fortführung des Tagebaus Hambach von 2020 bis 2030 eingereicht. Dieser umfasst eine Fläche von 924 Hektar, darunter 226 ha wertvollster Waldflächen des Hambacher Forstes.
142 artenschutzrechtliche bedeutsame Tierarten, darunter 12 streng geschützte Fledermausarten, würden damit ihren Lebensraum verlieren.
RWE Power legte deshalb auch einen Sonderbetriebsplan vor, mit dem eine Ausnahme von den europarechtlichen Vorgaben zum Schutz der Tierarten beantragt wird. Nach geltendem Recht ist eine solche Ausnahmeregelung nur für den seltenen Fall zulässig, dass ein überwiegendes öffentliches Interesse an dem Vorhaben nachgewiesen wird, keine Alternativen existieren und die betroffene Tierarten durch geeignete Ausgleichsmaßnahmen nicht in ihrem Bestand gefährdet werden.
„Der Tagebau zerstört ein einzigartiges Waldgebiet von europäischem Rang und weitere 2.000 Menschen sollen ihre Heimat verlieren. All das für den klimaschädlichsten aller Energieträger, der zudem in immer weniger benötigten ineffizienten und unflexiblen Grundlastkraftwerken verfeuert werden soll. Ein größerer Verstoß gegen das Allgemeinwohl ist nicht vorstellbar“, sagte Paul Kröfges, Landesvorsitzender des BUND.
Das öffentliche Interesse am Klima- und Naturschutz und die Grundrechte der Betroffenen müssen endlich höher gewichtet werden, als die rein betriebswirtschaftlichen Interessen der RWE Power AG.
Der BUND hatte bereits durch alle Instanzen bis hin zum Bundesverfassungsgericht gegen die 1995 erfolgte Zulassung des 2. Rahmenbetriebsplanes für die Fortführung des Tagebaus bis 2020 geklagt – und verloren.
Dennoch rechnet sich BUND-Rechtsanwalt Dirk Teßmer jetzt gute Chancen aus. „Aufgrund neuer Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs zur Reichweite von europäischen Richtlinien zum Schutz von Natur und Umwelt sowie erweiterter Rechtsschutzmöglichkeiten von Umweltverbänden kommt der Tagebau neu auf den Prüfstand.
Einen Bestandsschutz aufgrund uralter Genehmigungen des Braunkohlenplans Hambach gibt es nicht mehr.“ Letztere hatten im Verfahren gegen den 2. Rahmenbetriebsplan zur Abweisung der BUND-Klage geführt, wobei die Gerichte nach damaliger Rechtslage keine materielle Prüfung der Vereinbarkeit des Tagebaus mit umweltschützenden Vorschriften vorgenommen hatten.
Nach der aktuellen Rechtsprechung des EuGH ist es aber nicht mehr zulässig, ungeprüft erhebliche Eingriffe in Schutzgüter der Fauna-Flora-Habitat-(FFH-)Richtlinie zu vollziehen. Gleiches gilt, wenn Vorhaben mit gravierenden Umweltauswirkungen auch 25 Jahre nach Inkrafttreten der Richtlinie über die Umweltverträglichkeitsprüfung aufgrund neuer behördlicher Entscheidung fortgesetzt werden, ohne dass die Umweltverträglichkeit überprüft wird. Beides aber ist im vorliegenden Fall gegeben.
Der Tagebau Hambach ist unstreitig mit erheblichen Auswirkungen auf Natur und Umwelt verbunden.
Der Hambacher Forst erfüllt wegen seiner einzigartigen Naturausstattung alle Kriterien für die Ausweisung als Natura 2000-Gebiet der FFH-Richtlinie.
Unzulässigerweise war er aber aus Rücksichtnahme auf RWE Power nicht als solches nach Brüssel gemeldet worden. Unabhängig davon gelten die Artenschutzbestimmungen uneingeschränkt.
Insbesondere die seltene Bechsteinfledermaus würde mit der Fortführung des Tagebaus und der weitgehenden Vernichtung ihres einst mehr als 4.000 Hektar großen Lebensraums des Hambacher Forstes vom Aussterben bedroht.
„RWE Power räumt diesen gravierenden Konflikt mit dem Artenschutz ein“, konstatierte Dirk Jansen, BUND-Geschäftsleiter in NRW. „Durch untaugliche Maßnahmen wie die Umgestaltung intensiv landwirtschaftlich genutzter Flächen außerhalb des Tagebaus soll ein Ersatzlebensraum geschaffen und damit diese Hürde genommen werden. Das kann nicht funktionieren.“
Der seit der Nacheiszeit existierende Hambacher Forst mit seinen einzigartigen Lebensraumtypen könne nicht durch Kunstlandschaften ersetzt werden.
Ein Auslöschen der Bechstein-Fledermaus-Population im Rheinland sei unvermeidbar, wenn sich der Tagebau weiter durch die Landschaft fresse.
Da die Fortführung des Tagebaus auch aus Gründen des Klimaschutzes gemeinwohlschädlich sei und es auch längst energiewirtschaftliche Alternativen gebe, sei die jetzt von RWE Power beantragte Ausnahme von den gesetzlichen Artenschutzbestimmungen unzulässig.
Im Endergebnis, so der BUND, müsse die zuständige Bergverwaltung bei der Bezirksregierung Arnsberg die RWE Power-Anträge ablehnen.
Gleichzeitig appellierten die Umweltschützer an die wahlkämpfenden Landespolitiker, „den wohlfeilen Reden vom Klimaschutz und dem Erhalt der Artenvielfalt zukünftig auch durch entsprechendes Regierungshandeln nachzukommen“.
Sollte dem BUND-Antrag auf Abweisung der Betriebspläne nicht zugestimmt werden, sei eine Klage gegen die Landesregierung sehr wahrscheinlich.
[PM]
38.
Moderation BZMG schrieb am 25.05.2012 um 12:26 Uhr:
Werte Kommentatoren, vielen Dank für den regen Meinungsaustausch zu diesem Artikel und für die Disziplin mit der hier diskutiert wurde.
Leser, die die Diskussion nicht von Beginn an intensiv verfolgt haben, dürften ob der Fülle der Informationen und Argumente den Überblick verloren haben.
Wir haben uns daher entschlossen, diese Diskussion nunmehr zu beenden und empfehlen den Diskutanten den weiteren Dialog z.B. per eMail fortzusetzen.
Hierzu ist es erforderlich, dass diese ihr Einverständnis erklären, dass die BZMG-Moderation die eMail-Adressen weiter geben darf.
Diese Einverständniserklärung bitte an moderation@bz-mg.de senden.
37.
Der vom Morken schrieb am 25.05.2012 um 12:20 Uhr:
Ihre Äußerung zum BBergG:
„Da sich das Gesetz bewährt hat, besteht für eine Veränderung keine Veranlassung.“
Das würde ich an Ihrer Stelle (vor dem Hintergrund des Meinungsbildes das Sie hier abgeliefert haben, das klar erkennen lässt, wo und wofür Sie stehen) und der von z.B. RWE auch sagen.
Frage ist wem im Falle des Braunkohletagebaues das „bewährte Gesetz“ nutzte und nutzt. Stichwort „Beweislast im Tagebau“.
Zu Entschädigungen bei Umsiedlungen meinen Sie, dass dies (keine Transparenz, keine Öffentlichkeit) der Grund sei:
„Vermutlich weil so etwas Neider weckt.“
Wie geht das denn, wenn offiziell bekannt wäre, dass RWE die Kosten für und aus Umsiedlungen zu 100% trägt. Ausnahmen, die diese Regel bestätigen würden kann man ebenfalls formulieren und öffentlich machen. Wie gesagt ohne konkrete Beträge, nur prozentual ausgedrückt. Wozu also die Geheimniskrämerei?
Dass Sie jetzt auch noch die Asse befürworten passt ins Bild, genauso wie Ihre Meinung zum Leitungsausbau. Vermutlich finden Sie auch Offshore und Desertec ganz toll. Hauptsache keine dezentrale Stromversorgung. Denn dann gibt es keine Entgelte mehr für die Durchleitung, was bei Offshore und Desertec unumgänglich wäre.
Gut dass wir eine von Lobbyisten beratene Regierung haben.
Zitat:
„Die Regierung kommt Netzeigentümern entgegen: Die Betreiber von Offshore-Windanlagen sollen künftig ein geringeres Haftungsrisiko tragen. Das Bundeswirtschaftsministerium will das Energiegesetz entsprechend ändern.“ Zitat Ende.
Nachzulesen hier:
http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/energiegesetz-bund-reduziert-risiken-fuer-offshore-betreiber/6643976.html
Dort finden Sie auch diesen Kommentar, den Sie dort dann auch direkt mal gerade rücken können:
Zitat:
„Was für ein Gefasel! Da hatte entweder einer bei afp oder der zitierte Ministeriumssprecher wohl mächtig Vatertag? Vermutlich wollen uns unsere Politiker aber mal wieder für dumm verkaufen.
Sollen nun die Haftungsrisiken der Betreiber von Offshore-Windparks oder die Haftungsrisiken der Netzbetreiber gegenüber den Windparkbetreibern reduziert werden?
Das letztere trifft wohl zu, wobei es uns als das erstere verkauft werden soll. Weil die Netzbetreiber beim Netzausbau für die Offshore-Windparks mauern und die Windparks deshalb nicht einspeisen können, haften die Netzbetreiber für die Einnahmeausfälle der Windparkbetreiber.
Zusätzlich zu den Netzkosten sollen jetzt auch diese Haftungssummen an die Stromverbraucher weitergereicht werden und der dumme Michel für Strom bezahlen, der wegen des Widerstandes der Netzbetreiber gar nicht erzeugt werden kann.
Und damit es keiner merkt wird so getan, als ob das schon immer so ist, obwohl die Offshore-Windparks gerade erst gebaut werden. Wenn das Transparenz sein soll, dann hab‘ ich wohl Milchglas in der Brille.“ Zitat Ende.
Wer sind denn die Netzbetreiber?
Amprion, TenneT TSO GmbH, EnBW Transportnetze AG, 50Hertz Transmission (deutscher Netzregelverbund).
Amprion (vormals RWE Transportnetz Strom GmbH), umfasst heute das frühere Netz der RWE und der VEW.
Amprion war Teil des RWE-Konzerns. RWE hält „nur“ noch einen direkten Anteil von 25,1 % und übergangsweise eine indirekte Beteiligung von etwa 10 %, die abgegeben werden soll.
Sie werden uns jetzt sicher wieder erklären, dass das alles richtig und logisch ist.
Glückauf!
36.
Luegendetektor schrieb am 24.05.2012 um 23:24 Uhr:
@ Pincopallino
„Da hatte ich in meinem letzten Beitrag doch glatt noch die „Ideologiekeule“ vergessen, die Sie jetzt der Vollständigkeit halber auch noch bemühen mussten. Ist aber auch nicht neu … und genauso durchsichtig wie die „Kommunismus-, Sozialismus- und Links-Keule“. Aber sei’s drum.“
Meine Aussage hinsichtlich „Kommunismus, Sozialismus“ war ohne Wertung. Allerdings sind die weltfremden, verträumten Ökos sehr oft in diesem Spektrum anzutreffen.
„Dazu fällt mir ein prägnanter Satz von Volker Pispers ein, den ich hier mal passend abwandle: „Umweltschutz? Was nützt uns ein geretteter Planet ohne „billige und zuverlässige Energie“? Dann doch besser umgekehrt!”
Es sind allerdings die Ökos, die unseren Planeten gefährden (Regenwald, Fisch häckselnde Wasserkraft, Vogel schreddernde Windkraft, etc.). Durch den Braunkohlebergbau beispielsweise, wird die Landschaft in der Regel ökologisch aufgewertet.
„Kommt darauf an, wie eng man den Begriff „Subventionen“ fasst. Für mich fallen darunter sämtliche Fördergelder, öffentliche Hilfen, Vergünstigungen, Lohnkostenzuschüsse, etc. die am Ende die Bürger bezahlen müssen und so gesehen wird Braunkohle massiv bezuschusst!
Nachzulesen u. a. hier: http://www.greenpeace.de/fileadmin/gpd/user_upload/themen/energie/Kohlesubventionen_1950-2008.pdf
Lassen Sie mich raten: Vermutlich ist auch diese Quelle in Ihren Augen unseriös bzw. „ideologisch verblendet“, wie alles, was nicht Ihrer Ansicht entspricht.“
Wie Sie bereits richtig erwähnt haben, ist das der gleiche Unsinn wie der des Wuppertaler Institutes. Diese unsinnigen Argumente habe ich teilweise bereits zerpflückt. Ein weiteres Beispiel wäre die zuerst kostenlose Vergabe der Emi-Zertifikate. Da werden Betriebe mit völlig unsinnigen und unnötigen Abgaben beaufschlagt und nennt es dann Subvention, wenn diese Abgaben die ersten Jahre ausgesetzt wird. Das wäre so, als wenn morgen eine Atemabgabe erhoben wird (es werden immerhin 4% CO2 emittiert … lach) und dann sagt, jeder Bürger wird subventioniert, weil er die ersten Jahre kostenlos atmen darf. Schwachsinn^3!
„Wie schön! Und was ist mit den Milliarden, die – nur so als Beispiel – für die Sanierung der Asse vom Steuerzahler bezahlt wird??! Was ist mit den Kosten für Castor-Transporte… und, und, und…. Darüber schweigen Sie sich ja offenbar aus.“
Damit sie auch das lernen. Asse war ein staatliches Forschungsbergwerk in dem staatlich beauftragte Institutionen versuche zur Endlagerung radioaktiver Abfälle durchgeführt haben, die nahezu ausschließlich aus staatlichen Forschungsanstalten (FZ Karlsruhe) stammen. Wer soll denn nach Ihrer Auffassung die Kosten übernehmen, wenn nicht der Staat (Steuerzahler). Wäre Asse wie geplant geschlossen worden, wäre das Problem lange vom Tisch. Aber bestimmte Gruppierungen möchten es möglichst lange in der Schwebe halten. Jede Lösung, wie auch die Endlagerfrage für HAW ist da kontraproduktiv.
Natürlich tragen die Kraftwerksbetreiber die Kosten für die Castor-Transporte. Leider lassen sich die Zusatzkosten, die bei den Transporten entstehen, nicht auf die Verursacher umlegen, aber das ist wohl der Preis der Demokratie.
„Sie verkennen die Situation. Jeder, der es mit dem Umwelt- und Klimaschutz ernst meint, weiß um die Problematik der sog. Agrarenergie und lehnt diese ab. …“
Zur Ablehnung ist es aber erst gekommen, als die Ökos gemerkt haben, was sie mit ihrem Klima- und Ökowahn angerichtet haben, aber da lag das Kind bereits im Brunnen.
„Aha, auch Prof. Lesch ist also in Ihren Augen jemand, der kritiklos einfach etwas „nachplappert“? Gibt es eigentlich außerhalb Ihres eigenen Horizonts noch jemanden, dem Sie Verstand und Kritikfähigkeit zutrauen?“
Ja sicher, tausende, denn die Mehrzahl der unabhängigen Wissenschaftler lehnt die AGW-Theorie als Unsinn ab. Natürlich nicht die, die von dem Glauben daran leben.
http://www.bwl-bote.de/pdf/20020324.pdf
http://icecap.us/index.php/go/experts
http://www.petitionproject.org/
„Offenbar sprechen Sie insbesondere mir ja den gesunden Menschenverstand ab, halten mich für ideologisch verblendet und unfähig, mir eigene Gedanken zu machen, da ich ja Greenpeace & Co. für mich denken lasse. Geht’s noch?! Wer denkt denn dann für Sie? RWE, EON, Vattenfall und/oder EnBW?“
Weder noch, mein eigener Verstand funktioniert noch prächtig.
„Sieht jedenfalls sehr danach aus, zumal es schwer vorstellbar ist, dass jemand, der nichts mit einem der o. g. „Fab Four“ zu tun hat, sich dermaßen ins Zeug legt, um deren Strategien zu verherrlichen. Immer wieder betonen Sie, dass Sie die Materie, um die es hier geht, meisterlich beherrschen. Wer, wenn kein enger Angehöriger einer dieser Unternehmen, sollte dies wohl sein, der sich rein „hobbymäßig“ zum Energieexperten macht?“
Einfach jemand, der sich Sorgen um unsere Energieversorgung macht, einer der sich um den Wirtschaftstandort Deutschland sorgt, der sich um die Zukunft seiner Kinder Sorgen macht, einer der nicht fassen kann, dass Milliarden in unsinnige „Klimaschutz“ (was immer der Schutz eines statistischen Mittelwertes auch sein mag) gepumpt werden und das Geld für die wirklichen Probleme dieser Welt fehlt und noch einige Punkte mehr. Nur das treibt mich an, mich mit den Themenkomplexen Energie und Klima zu beschäftigen und hier die Lügen aufzudecken und einigen Unsinn gerade zu rücken.
„Das war jetzt definitiv mein letzter Kommentar in dieser Sache, es wird mir echt zu dumm. Eine Diskussion, in der sich Ihre Argumentation im Wesentlichen darauf konzentriert, den anderen durch unangemessene Bewertungen seiner kognitiven und Kritikfähigkeit zu diskreditieren, ist keine Diskussion. Mir reicht es jedenfalls.“
Das sieht allerdings schwer nach argumentativer Kapitulation aus.
35.
Luegendetektor schrieb am 24.05.2012 um 18:42 Uhr:
@ Der vom Morken
„Sie sind ganz schön anmaßend. Ihre Kommunismus-Links-Attacke disqualifiziert Sie.“
Wie bereits erwähnt, das war eine Feststellung ohne Wertung.
„Steinalte Gesetze und „Vereinbarungen“, müssen, einmal getroffen (auch die unter fragwürdigen Umständen), weil es mal vor ewigen Zeiten einigen wenigen passte, auf immer herhalten? Ohne Berücksichtigung von gesellschaftlichem Wandel, nachfolgenden Generationen, die das ggf. vollkommen anders sehen als ihre Großeltern oder gar Ur-Ur-Großeltern?“
Wie ebenfalls bereits erwähnt, ist das Berggesetz ein relativ modernes Gesetz, dass unsere Rohstoffversorgung, unsere Versorgungssicherheit und unseren Wohlstand garantiert. Demzufolge dient das Gesetz dem Allgemeinwohl. Das hat mit Feudalherrschaft nichts zu tun. Für Menschen, die ihr eigenes Wohl über das der Allgemeinheit stellen, gibt es Ausdrücke, die wahrscheinlich auf dem Index stehen.
„Mir gefällt dieser alte chinesische Spruch: „Wer nichts verändern will, wird auch das verlieren was er behalten möchte“.“
Da sich das Gesetz bewährt hat, besteht für eine Veränderung keine Veranlassung.
Schön, dass Sie nicht hinterfragen, wie Grenzwerte (da können wir gerne auch Statistiken hinzunehmen) zustande kommen.“
Solche Grenzwerte fallen nicht vom Himmel, sondern werden teilweise auf internationaler Ebene unter Hinzuziehung anerkannter Forschungsinstitute festgelegt.
„Aktuelles Beispiel für Grenzwerte: Nach dem GAU in Fukushima wurden die Grenzwerte für radioaktive Belastung von Lebensmitteln sogar per EU-Eilverordnung angehoben.
Auch wenn die Gefahr verstrahlte Lebensmittel aus Japan zu importieren gering war, geschah dies schon mal vorsorglich in vorauseilendem Gehorsam, damit nur ja die Wirtschaft keinen Schaden nehme.
Plötzlich konnten die Bürger viel höhere Belastungen von einem Tag auf den anderen problemlos aushalten. Selbstverständlich ohne jegliche gesundheitliche Folgen. Dieser Vorgang ist eins zu eins auf viele Lebensbereiche übertragbar.“
Die Grenzwerte haben in der Regel einen hinreichenden Puffer. Ein kurzzeitige Erhöhung hat da keine negativen Auswirkungen. Dann müssten Sie auch die Transkontinentalflüge auf max einmal pro Jahr begrenzen.
„Warum wollte RWE anlässlich der Erteilung für die Erhöhung der Feuerungswärmeleistung der Blöcke G und H für Niederaußem, keine Messungen mehr? Logo, weil es nach deren Meinung (wie immer) keine gesundheitsgefährdenden Emissionen gibt.“
Diese Aussage wird doch bestimmt begründet. Was sagen denn die Gutachter?
„Das war beim Feinstaub auch immer so. Heute gibt RWE zumindest zu, dass es den doch gibt und ein klitzekleines bisschen auch bei der Braunkohlförderung anfällt …“
Ich frage mich, warum die Menschen immer älter werden, wo doch alles so schlimm ist ….
„Ihre „Freunde“ vom BUND haben wenigstens erreicht, dass kontinuierliche Messungen von Quecksilber- und Dioxinemissionen für Niederaußem (Blöcke G + H) als Auflage festgeschrieben wurden.“
Und, was sagen die Ergebnisse?
„Klingt auf den ersten Blick sehr sozial und edel was Sie da schreiben, wenn nicht am Ende wieder dieser Kommentar wäre, der erkennen lässt, dass Sie sich dem Mainstream a la Bild-Zeitung (Sozialstatt, Hartz IV = Schmarotzer?) bedenklich nähern.“
Ich lese keine BILD-Zeitung. Gerade für die Ärmsten wird der Strom unbezahlbar zu Lasten der Reichen, die sich eine PV-Anlage aufs Dach knallen und die Allgemeinheit abzocken.
„Warum haben wir denn diese Probleme? Weil die alle nicht arbeiten wollen oder die Arbeitsplätze z.B. ins Ausland verlagert wurden und werden? Oder weil sehr viele dieser Typen aus der sozialen Hängematte trotz 50-Stunden-Woche noch Aufstocker sind?“
Mindestlohn ist ein ganz anderes Thema, da bin ich bei Ihnen.
„Wenn Sie sich eine PV-Anlage nicht ohne aufgezwungene Rendite auf’s Dach knallen können von wegen Gewissenskonflikt, könnten Sie es just for fun, weil Sie es gut finden sich Ihren Strom selber produzieren zu lassen, tun (ich weiß nicht, ob man diese einfach so, ohne Vergütungen zu erhalten, betreiben kann).
Ansonsten gibt es auch dafür eine simple Lösung: Sie könnten diese aufgezwungene Rendite jenen geben, die Sie aufzählen. Das müssen Sie noch nicht mal über Organisationen, die Ihnen evtl. suspekt sind (von wegen, was bei den Bedürftigen ankommt), obwohl die allermeisten reell arbeiten.
Es gibt zig bedürftige Menschen, denen man anonym dieses Geld zukommen lassen kann.“
Was soll denn der Quatsch? Abzocke, die ich mit meinem Gewissen nicht vereinbaren könnte, bleibt es trotzdem.
„Wie kommt es, dass die kleine Gemeinde Jüchen 2008 just diese 9% übernehmen musste? In diesem Fall kamen 36% vom Land und RWE zahlte 55%.
…
Wenn RWE zu 100% alles zahlt, dürfte das eher vorteilhaft und null Problem sein. Damit wären alle Kritiker für immer mundtot.“
Auch diese Zahlen fallen nicht vom Himmel, sondern resultieren aus einer Begutachtung der kommunalen Liegenschaften. Und natürlich müssen die Kommunen das Geld, das sie vorher durch die Investitionszurückhaltung gespart hat, mit einbringen. Das sehen sogar die betroffenen Kommunen so.
Anscheinend wollen Sie nicht nur das moderne Bergrecht ändern, sondern auch das alte BGB, das sich seit über 100 Jahren bewährt hat. Da wir in einem Rechtsstaat leben und die Gesetze für alle gleich gelten, hätte das natürlich ganz gravierende Auswirkungen auf unsere Gesellschaft.
„Winken Sie jetzt bitte nur nicht mit dem Geschäftsgeheimnis oder Schutz der Persönlichkeitsrechte Einzelner. Es geht schließlich nicht um Details, sondern im Falle von Umsiedlungen lediglich die verbindliche Angabe der prozentualen Aufteilung von Kostenübernahmen.“
Vermutlich weil so etwas Neider weckt.
34.
Pincopallino schrieb am 24.05.2012 um 15:49 Uhr:
@Lügendetektor
„Nennen wir es ideologisch verblendete, technische Laien mit gravierenden Wissenslücken“
Da hatte ich in meinem letzten Beitrag doch glatt noch die „Ideologiekeule“ vergessen, die Sie jetzt der Vollständigkeit halber auch noch bemühen mussten. Ist aber auch nicht neu … und genauso durchsichtig wie die „Kommunismus-, Sozialismus- und Links-Keule“. Aber sei’s drum.
„Durch den wachsenden Energiehunger dieser Welt, wird eine zuverlässige und bezahlbare Energieversorgung immer wichtiger. So lange es nichts vergleichbares gibt, unsere Energieversorgung ähnlich preiswert und zuverlässig sicher zu stellen, wäre es töricht, bewährte Systeme über Bord zu werfen.“
Dazu fällt mir ein prägnanter Satz von Volker Pispers ein, den ich hier mal passend abwandle: „Umweltschutz? Was nützt uns ein geretteter Planet ohne „billige und zuverlässige Energie“? Dann doch besser umgekehrt!“ …
„Nur die Förderung der deutschen Steinkohle wird subventioniert. Weder die Importsteinkohle, noch die Braunkohle oder die Kernenergie wird subventioniert.“
Kommt darauf an, wie eng man den Begriff „Subventionen“ fasst. Für mich fallen darunter sämtliche Fördergelder, öffentliche Hilfen, Vergünstigungen, Lohnkostenzuschüsse, etc. die am Ende die Bürger bezahlen müssen und so gesehen wird Braunkohle massiv bezuschusst!
Nachzulesen u. a. hier: http://www.greenpeace.de/fileadmin/gpd/user_upload/themen/energie/Kohlesubventionen_1950-2008.pdf
Lassen Sie mich raten: Vermutlich ist auch diese Quelle in Ihren Augen unseriös bzw. „ideologisch verblendet“, wie alles, was nicht Ihrer Ansicht entspricht.
„Übrigens, die Kernkraftwerksbetreiber müssen für den Rückbau der Anlagen und Entsorgung ihrer Abfälle Rückstellungen (> 30 Mrd. €) bilden. D.h. die Kosten dafür sind im Strompreis schon drin und tragen die KKW-Betreiber.“
Wie schön! Und was ist mit den Milliarden, die – nur so als Beispiel – für die Sanierung der Asse vom Steuerzahler bezahlt wird??! Was ist mit den Kosten für Castor-Transporte… und, und, und…. Darüber schweigen Sie sich ja offenbar aus.
„Nein, alle unsere Nachkommen sollen auch noch bei uns ihre Brötchen verdienen können. Daraus wird aber nichts, wenn wir unsere Energieversorgung destabilisieren und unsere Wirtschaft gegen die Wand fahren.“
Da passt ja schon wieder das o. g. Pispers-Zitat … und wen genau meinen Sie mit „bei uns“??
Allerdings sind die Ökos für einen großen teil der Umweltschäden verantwortlich. […] Um dem Klimagott zu huldigen, opfern die Ökos tausende Hektar Regenwald, um da CO2 neutrales Palmöl zu gewinnen, um CO2 neutrales Holz für Biomassekraftwerke zu gewinnen, wird Raps für Biosprit angebaut, wo früher einmal Weizen stand, wird Geld für unsinnigen „Klimaschutz“ […]“
Sie verkennen die Situation. Jeder, der es mit dem Umwelt- und Klimaschutz ernst meint, weiß um die Problematik der sog. Agrarenergie und lehnt diese ab. Mittlerweile ist unzweifelhaft klar, dass auch hier nur Greenwashing von einigen großen Industriezweigen betrieben wird und ALLE einschlägigen Umweltschutzorganisationen distanzieren sich von diesem Bereich und warnen vor den extrem negativen Konsequenzen.
Exemplarisch das Umweltinstitut München:
„Energie aus Biomasse wird als klimafreundliche Alternative zu fossiler Energie beworben und weltweit gefördert. Doch sobald Agrarenergie in großen Mengen genutzt wird, hat sie vor allem Nachteile für Mensch und Natur.
• Agrarenergie konkurriert mit dem Anbau von Lebensmitteln.
• Agrarenergie führt zu großflächigen Monokulturen und hohem Pestizideinsatz.
• Agrarenergie befördert den Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen.
• Agrarenergie ist die ineffizienteste aller erneuerbaren Energien, sowohl was den Flächenverbrauch, als auch was das Verhältnis von Energie-Input zu Energie-Output angeht.
• Immer mehr landwirtschaftliche Fläche wird für den Anbau von Energiepflanzen beansprucht, daher werden Wälder gerodet, Moore trockengelegt, Wiesen und Weiden umgepflügt. Dies zerstört wichtige Habitate von Pflanzen und Tieren und beschleunigt den Klimawandel.“
Andere Organisationen (Greenpeace, BUND, NABU u. a.) sehen das genauso.
Aha, auch Prof. Lesch ist also in Ihren Augen jemand, der kritiklos einfach etwas „nachplappert“? Gibt es eigentlich außerhalb Ihres eigenen Horizonts noch jemanden, dem Sie Verstand und Kritikfähigkeit zutrauen? Das nenne ich mal Arroganz im Quadrat!
„Ein gesunder Menschenverstand würde weiter helfen, eine von Vorteilen geprägte ideologische Verblendung allerdings nicht. Wenn man den gesunden Menschenverstand, gepaart mit etwas Allgemeinbildung, einsetzt, ist es wichtig, den eigenen Verstand zu benutzen und nicht Greenpeace oder den BUND für sich Denken zu lassen. Da kommt in der Regel nichts Gescheites bei raus.“
Offenbar sprechen Sie insbesondere mir ja den gesunden Menschenverstand ab, halten mich für ideologisch verblendet und unfähig, mir eigene Gedanken zu machen, da ich ja Greenpeace & Co. für mich denken lasse. Geht’s noch?! Wer denkt denn dann für Sie? RWE, EON, Vattenfall und/oder EnBW?
Sieht jedenfalls sehr danach aus, zumal es schwer vorstellbar ist, dass jemand, der nichts mit einem der o. g. „Fab Four“ zu tun hat, sich dermaßen ins Zeug legt, um deren Strategien zu verherrlichen. Immer wieder betonen Sie, dass Sie die Materie, um die es hier geht, meisterlich beherrschen. Wer, wenn kein enger Angehöriger einer dieser Unternehmen, sollte dies wohl sein, der sich rein „hobbymäßig“ zum Energieexperten macht? ….
Das war jetzt definitiv mein letzter Kommentar in dieser Sache, es wird mir echt zu dumm. Eine Diskussion, in der sich Ihre Argumentation im Wesentlichen darauf konzentriert, den anderen durch unangemessene Bewertungen seiner kognitiven und Kritikfähigkeit zu diskreditieren, ist keine Diskussion. Mir reicht es jedenfalls.
33.
M. Angenendt schrieb am 24.05.2012 um 00:19 Uhr:
RWE unterzeichnet Deutschen Nachhaltigkeitskodex:
http://www.bz-mg.de/natur-umwelt-tierreich/rwe-unterzeichnet-deutschen-nachhaltigkeitskodex.html
Jetzt wird’s spannend. RWE goes green und sustainable? Mit Atom- und Kohlestrom?
32.
Luegendetektor schrieb am 23.05.2012 um 22:53 Uhr:
@ Pincopallino
„Dass alle außer Ihnen in diesem Forum Ihrer Auffassung nach dumm und ignorant sind, haben Sie ja nun mehr als einmal zum Ausdruck gebracht und wir haben es jetzt auch TROTZDEM alle verstanden, Sie müssen sich also nicht ständig wiederholen.“
Nennen wir es ideologisch verblendete, technische Laien mit gravierenden Wissenslücken ….
„Die wertvollen Bodenschätze gehören, ganz im Sinne der Linken bzw. der Kommunisten, dem Staat, der das Recht den Bodenschatz zu gewinnen verleiht. Und wenn diese Verleihung schon vor vielen Jahrzehnten stattfand, erfolgte dies nach den damaligen Gesetzen.“
Das war ohne Wertung und sollte nur zum Ausdruck bringen, dass bei uns, wie fast überall auf der Welt solch sozialistisches Gedankengut verankert ist. Das Bergrecht wurde schon oft geändert. Allerdings so, dass es nach wie vor unsere Rohstoffgewinnung, unsere Versorgungssicherheit und damit unseren Wohlstand sicher stellen kann.
„Und klar, die ewig Gestrigen finden alles toll, was vor 100 Jahren mal toll war, so nach dem Motto „Gutes muss erhalten bleiben“, was? Dass sich die Welt zwischenzeitlich weiter bewegt hat, bekommt man als Nostalgiker eben nicht gleich mit.“
Durch den wachsenden Energiehunger dieser Welt, wird eine zuverlässige und bezahlbare Energieversorgung immer wichtiger. So lange es nichts vergleichbares gibt, unsere Energieversorgung ähnlich preiswert und zuverlässig sicher zu stellen, wäre es töricht, bewährte Systeme über Bord zu werfen.
„Schon klar, Sie bevorzugen es natürlich, die Taschen der Stromkonzerne zu füllen und mit diesem Erbe auch gleich Ihre Kinder, Enkel, Urenkel, Ur-Urenkel, …. vorauseilend zu beglücken oder ist Ihnen, der Sie doch alles so genau wissen, nicht bewusst, WER hier für die sog. Ewigkeitskosten aufkommt?“
Mir geht es ausschließlich um mein Geld und davon möchte ich möglichst wenig ausgeben, erzwungenermaßen schon gar nicht. Wer das Geld letztlich bekommt, ist mir egal. Wenn aber ein schlechtes Produkt (Zufallsstrom) zu einem 10-fach höheren Preis abgenommen werden muss, nur damit sich ein paar Abzocker die Taschen füllen, werde ich sauer.
„Wie kurzsichtig und verlogen ist eine Debatte, in der man sich über Subventionen für PV und Windkraft aufregt (die in der Stromrechnung erscheinen) und vollkommen die massivsten Subventionen für Kohle- und Atomkraft ignoriert (die NICHT in der Stromrechnung erscheinen, dafür aber indirekt über unsere Steuern finanziert werden, so wie eben auch die Folgekosten wie Lagerung und Entsorgung (besonders nett im Falle der Atomkraft)! DAS finde ich unerträglich.“
Nur die Förderung der deutschen Steinkohle wird subventioniert. Weder die Importsteinkohle, noch die Braunkohle oder die Kernenergie wird subventioniert.
Wenn Sie anderer Meinung sind, können Sie mit bestimmt den Titel im Subventionsbericht der Bundesregierung benennen.
Übrigens, die Kernkraftwerksbetreiber müssen für den Rückbau der Anlagen und Entsorgung ihrer Abfälle Rückstellungen (> 30 Mrd. €) bilden. D.h. die Kosten dafür sind im Strompreis schon drin und tragen die KKW-Betreiber.
„Kürzlich hörte ich in den Nachrichten, dass der letzte ausgewiesene Gewinn von RWE in etwa den Subventionen für die PV-Industrie der letzten 10 Jahre entspreche! Ich nehme an, das finden Sie ganz in Ordnung so, oder? Soviel zum Thema!“
Auch wenn es Ihnen seltsam erscheinen mag, soll es Unternehmen geben, die in der Gewinngenerierung ein vorrangiges Unternehmensziel sehen. Wenn das nach den üblichen marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten erfolgt, habe ich da nichts gegen. Wenn das aber zu meinen Lasten über Zwangsabnahme für ein minderwertiges Produkt zu einem 10-fach überhöhten Preis erfolgt, habe ich sehr wohl etwas dagegen.
„Mir scheint, Sie machen sich ohnehin nur Sorgen um Ihre unmittelbare Nachkommenschaft – alle, die danach noch kommen sollten, müssen dann eben zusehen, wie sie zurechtkommen. Auch eine Einstellung – aber eben nicht meine.“
Nein, alle unsere Nachkommen sollen auch noch bei uns ihre Brötchen verdienen können. Daraus wird aber nichts, wenn wir unsere Energieversorgung destabilisieren und unsere Wirtschaft gegen die Wand fahren.
„Schöner Vertipper – „vermeidlich Schädigender“ – das ist ja süß, wäre es nur mal wahr ….“
Ja ein Vertipper, natürlich heißt es „vermeintlich“.
„Allein die Tatsache, dass im Steinkohlenbergbau der Bergbautreibende beweisen muss, dass er einen Bergschaden NICHT verursacht hat, berechtigt zu der Auffassung, dass gleiches Recht auch bei der Braunkohlegewinnung angewendet werde – es handelt sich schließlich um durchaus vergleichbare Umstände (wobei die Anwohner in letzterem Falle weitaus stärker belastet werden).“
Nein, ein Abbau unter Tage und ein Tagebau sind völlig verschiedene Umstände.
„Ich wiederhole mich, aber es ist für einen einzelnen Bürger fast unmöglich, sich mit RWE & Co. anzulegen und Forderungen geltend zu machen, da wäre selbst der Vergleich David gegen Goliath lächerlich und hilflos. Das werden Sie doch wohl hoffentlich nicht anzweifeln, sonst müsste ich nun meinerseits in Frage stellen, inwieweit Sie mit der Realität der Dinge vertraut sind …“
Es gibt Schlichtungsstellen, es gibt Gutachter, es gibt sogar Vereine … Wenn alles nichts hilft, hat vielleicht doch der Bauherr was falsch gemacht.
„Haben Sie schon mal von den Osterinseln gehört? Wenn nicht, würde ich Ihnen empfehlen, sich deren Geschichte einmal zu Gemüte zu führen. Wir sind global auf dem besten Weg, dem Beispiel der Osterinseln zu folgen. Sie plädieren ja offen für die totale Ausbeutung der Naturschätze, solange, bis nichts mehr da ist.“
Allerdings sind die Ökos für einen großen teil der Umweltschäden verantwortlich. Um ihren Göttern zu huldigen, haben die Bewohner der Osterinseln die Wälder, ihre Lebensgrundlage, abgeholzt. Um dem Klimagott zu huldigen, opfern die Ökos tausende Hektar Regenwald, um da CO2 neutrales Palmöl zu gewinnen, um CO2 neutrales Holz für Biomassekraftwerke zu gewinnen http://www.zeit.de/2010/40/Gruener-Leben-Biomasse , wird Raps für Biosprit angebaut, wo früher einmal Weizen stand http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/0,2828,547319,00.html , wird Geld für unsinnigen „Klimaschutz“ (was immer der Schutz eines statistischen Mittelwertes auch sein mag) ausgegeben, Geld, das für die wirklichen Probleme dieser Welt fehlt http://www.welt.de/print-welt/article186668/Was-das-Klima-braucht.html .
„Gleichzeitig darf um Himmels Willen kein Cent in den Ausbau von Alternativen gesteckt werden, denn das ist ja gewinnschmälernd und wird, damit der dumme August von nebenan nicht gleich merkt, welches Spiel hier gespielt wird, als Abzocke verteufelt. Ganz toll!“
Die Alternativen wurden und werden schon über die Schmerzgrenze hinaus unterstützt (~17 Mrd. € im Jahre 2012, und das nur für die EEG-Abgabe, die bei weitem nicht die einzigen Kosten sind, die die EE verursachen), so dass schon die Notbremse gezogen werden muss. Mehr Alternative bedeutet nicht nur mehr Kosten, sondern auch mehr Probleme (u.a. Netzstabilität).
„Ob nun die Erneuerbaren schon auf dem Stand sind, dass sie zuverlässig funktionieren oder nicht, spielt überhaupt keine Rolle. Wichtig ist, sich massiv und intensiv um deren Ausbau und Entwicklung zu kümmern.“
Leider spielt das auch für ein paar Ökos in der Politik keine Rolle, ob sie zuverlässig funktionieren oder nicht. Aber an physikalische Gesetze kommen auch diese Träumer nicht vorbei. Die werden Augen machen, wenn uns der erste Blackout ereilt und der wird kommen. Mit jedem zuverlässigen Kraftwerk, das vom Netz geht, ein bisschen früher. Aber dann sind es garantiert wieder die bösen Energiekonzerne, die bewusst den Stromausfall verursacht haben.
Wenn wir das nicht tun, müssen wir uns tatsächlich um unsere Zukunft keine Sorgen machen … dann haben wir nämlich keine. Ganz einfach.
„Selbstverständlich sind mir die technischen Details weder der Kohle-, Atom- oder PV- und Windstromerzeugung detailliert bekannt. Dieses umfassende Wissen spreche ich aber auch Ihnen ab, wobei ich nicht auf die Idee käme, Ihnen eine eigene Meinung dazu zu verwehren.“
Sie können sicher sein, dass ich mich in diesem Metier auskenne, auch wenn ich dort nicht tätig bin.
Ich schätze Harald Lesch als Astrophysiker, zum Thema Klima plappert er aber wissentlich oder tatsächlich unwissentlich das herunter, was der Sender vorgibt oder er von der Ökolobby vorgekaut bekommt (ist ja auch nicht sein Metier). Ansonsten wüsste er, dass der Meeresspiegel seit der letzten Eiszeit steigt, inzwischen um gut 120 m. http://globalwarmingart.com/images/1/1d/Post-Glacial_Sea_Level.png . Zum Glück verlangsamt sich der Meeresspiegelanstieg aber und seit 2006 steigt er gar nicht mehr. http://www.klimanotizen.de/2008.11.01_Puls.MSp.NR.0811.pdf hier als kleiner Film http://www.youtube.com/watch?v=JfGCWR_wzNI
Ob das so bleibt, ist ungewiss. Er könnte aber auch noch weitere 6 m steigen, weil er vor der letzten Eiszeit auch so hoch war. Die Erde hatte vorwiegend eisfreie Polkappen. Fest steht, dass sie irgendwann auch wieder eisfrei sein werden, das ist so sicher, wie die nächste Eiszeit.
„Bei offensichtlichen Tatsachen, reicht zum Mitdiskutieren sehr oft ein Grundwissen und – viel wichtiger! – der gesunde Menschenverstand, Interesse und Engagement!“
Ein gesunder Menschenverstand würde weiter helfen, eine von Vorteilen geprägte ideologische Verblendung allerdings nicht. Wenn man den gesunden Menschenverstand, gepaart mit etwas Allgemeinbildung, einsetzt, ist es wichtig, den eigenen Verstand zu benutzen und nicht Greenpeace oder den BUND für sich Denken zu lassen. Da kommt in der Regel nichts Gescheites bei raus.
31.
Luegendetektor schrieb am 23.05.2012 um 22:41 Uhr:
@ dreifloetz
„Ihre kommt mir bekannt vor. Sie schreiben in einer Form, die sonst Dr. Johannes Lambertz zu Eigen ist.“
Ich weiß nicht, welche Argumentationsführung Herrn Dr. Lambertz zu Eigen ist. Ich kann nur noch einmal betonen, dass ich mit RWE nichts am Hut habe.
„Haben Sie vllt. übersehen, dass in unserem Land die Wirtschaft regiert und nicht die Bundesregierungsmarionetten? Die sind so vertrottelt, weil sie sich nicht sachkundig machen. Die Bundesnetzagentur wird von den Energieversorgern gesteuert.
Dies erkennt man daran, dass die konventionellen Versorger bei der Einspeisung Vorrang haben und die EE ihre Leistung einfach draufschalten.“
Es wäre schön, wenn Sie Ihre Sachkunde einmal unter Beweis stellen würde. Der EE speisen vorrangig ein (siehe EEG, § 2) und wenn sie wegen Netzüberlastung, trotz aller Maßnahmen (Ableiten ins Ausland etc.) abgeschaltet werden müssen und nicht einspeisen können, bekommen diese sogar das Nichteinspeisen bezahlt.
„Die Witzfigur Dr. Lampertz stellt die BOA als absolut flexibel reagierend auf die schwankende EE-Einspeisung (Lastwechsel) dar. Ich würde gerne wissen, was verstehen Sie unter “schnell”?. Ich hoffe, Sie erkennen den Bezug zum oberen Absatz?“
Das müssen Sie Dr. Lambertz fragen. Ich kann nur sagen, dass die neuen Kraftwerke deutlich schneller auf Lastwechsel reagieren können.
„Haben Sie schon einmal nachgedacht, wie die alten Menschen reagieren, die samt Sessel ins schöne neue Haus abtransportiert werden?“
Unbestritten ist gerade für die Älteren eine Umsiedlung eine große emotionale Belastung. Aber auch viele ältere Menschen haben den Vorteil, ihr Umfeld altersgerecht gestalten zu können.
„Das ist für Sie bestimmt kein Thema, weil Dr. Lambertz aus seinem Manheim demnächst mit goldenen Wasserhähnen umsiedelt.“
Ich weiß nicht, wann, wie und wohin Herr Dr. Lambertz umsiedelt. Ist mir auch relativ egal.
Diese angebliche Subvention hat das Wuppertaler Institut zusammen konstruiert. Diese Studie ist kurz gesagt, für die Tonne. Da wird geschätzt, vermutet und abenteuerlich konstruiert. Da ist das Nichtvorhandensein eine Steuer eine Subvention (wird Wind und Sonne besteuert).
Da stelle man sich einmal vor, was dann alles subventioniert wird. Da werden externe Kosten heran gezogen, die sich bei näherer Betrachtung als externer Nutzen herausstellen, ergo Schwachsinn^3.
Es ist schon grotesk genug, dass der Zufallsstrom fernab der Verbrauchsschwerpunkte erzeugt wird. Den aber nicht einmal zum Verbraucher hin zu bekommen, wenn er schon mal erzeugt wird, setzt dem Schwachsinn die Krone auf. Darum ist ein Netzausbau zwingend erforderlich. Diese Milliarden zahlt auch wieder der Stromkunde, zusätzlich zur EEG-Abgabe.
30.
Der vom Morken schrieb am 23.05.2012 um 14:51 Uhr:
@ Luegendetektor
Sie sind ganz schön anmaßend. Ihre Kommunismus-Links-Attacke disqualifiziert Sie.
Sie schreiben, Zitat:
„Die wertvollen Bodenschätze gehören, ganz im Sinne der Linken bzw. der Kommunisten, dem Staat, der das Recht den Bodenschatz zu gewinnen verleiht. Und wenn diese Verleihung schon vor vielen Jahrzehnten stattfand, erfolgte dies nach den damaligen Gesetzen. Und wenn die damaligen Gesetze keine „angemessene Vergütung“ (Förderabgabe) vorsah, wird man diese im Nachhinein nicht erheben können. Das käme einer Enteignung gleich. Näheres hierzu können Sie beispielsweise in dem modernen Berggesetz nachlesen.“ Zitat Ende.
Logische Gegenfrage, da Sie eine hübsche Schwarz-Weiß-Malerei betreiben: Wenn solche Aussagen (Pincopallino) links sind, sind andere (das Gegenteil) dann rechts?
Steinalte Gesetze und „Vereinbarungen“, müssen, einmal getroffen (auch die unter fragwürdigen Umständen), weil es mal vor ewigen Zeiten einigen wenigen passte, auf immer herhalten? Ohne Berücksichtigung von gesellschaftlichem Wandel, nachfolgenden Generationen, die das ggf. vollkommen anders sehen als ihre Großeltern oder gar Ur-Ur-Großeltern?
Ist das Demokratie oder Feudalherrschaft? Oder aktueller: Kapitalismus?
(zur Erleichterung für Interessierte: Feudalherrschaft, Merkmale:
„Eine idealtypische feudale Gesellschaft kann durch folgende Merkmale beschrieben werden:
Die Produktion war stark von der Naturalwirtschaft geprägt. Der überwiegende Teil der Bevölkerung bestand aus Bauern. Sie waren aber nicht Eigentümer des von ihnen bestellten Landes. Dieses Land war Eigentum des Grundherrn. Die Bauern befanden sich im Zustand der Hörigkeit, sie waren also persönlich abhängig vom Grundherrn und unfrei.
http://de.wikipedia.org/wiki/Feudalismus )
Gibt es in einem Land, das grundsätzlich zuallererst den Bürgern desselben gehört, solche, die gleicher sind als andere und nur deshalb dank Lobbyismus (den Sie sicher auch widerlegen können, auch wenn die Herrschaften ihre (Fach-)Leute sogar in den Ministerien –also von uns Bürgern über die Gehaltsliste direkt gesponsert!- sitzen haben und fleißig die passenden Gesetze schreiben) mehr Rechte haben?
Sicher werden Sie jetzt mit den Leistungsträgern/Elite unserer Gesellschaft und Nation, zu denen fraglos auch RWE gehört, aufwarten.
Da ist einiges ganz schön faul in unserem „System“. Gerne dürfen Sie mich für diese Haltung auch den Kommunisten oder Linken zuordnen.
Mir gefällt dieser alte chinesische Spruch: „Wer nichts verändern will, wird auch das verlieren was er behalten möchte“.
Schön, dass Sie nicht hinterfragen, wie Grenzwerte (da können wir gerne auch Statistiken hinzunehmen) zustande kommen. Sie meinen:
„Werden die Grenzwerte eingehalten, kann davon ausgegangen werden, dass es dadurch keine unzumutbare Beeinträchtigung oder gar Gefährdung gibt.“
Kommt immer darauf an, wer und unter welchen Umständen diese festlegt. Hat wer redet Recht?
Aktuelles Beispiel für Grenzwerte: Nach dem GAU in Fukushima wurden die Grenzwerte für radioaktive Belastung von Lebensmitteln sogar per EU-Eilverordnung angehoben.
Auch wenn die Gefahr verstrahlte Lebensmittel aus Japan zu importieren gering war, geschah dies schon mal vorsorglich in vorauseilendem Gehorsam, damit nur ja die Wirtschaft keinen Schaden nehme.
Plötzlich konnten die Bürger viel höhere Belastungen von einem Tag auf den anderen problemlos aushalten. Selbstverständlich ohne jegliche gesundheitliche Folgen. Dieser Vorgang ist eins zu eins auf viele Lebensbereiche übertragbar.
Warum wollte RWE anlässlich der Erteilung für die Erhöhung der Feuerungswärmeleistung der Blöcke G und H für Niederaußem, keine Messungen mehr? Logo, weil es nach deren Meinung (wie immer) keine gesundheitsgefährdenden Emissionen gibt.
Das war beim Feinstaub auch immer so. Heute gibt RWE zumindest zu, dass es den doch gibt und ein klitzekleines bisschen auch bei der Braunkohlförderung anfällt …
Ihre „Freunde“ vom BUND haben wenigstens erreicht, dass kontinuierliche Messungen von Quecksilber- und Dioxinemissionen für Niederaußem (Blöcke G + H) als Auflage festgeschrieben wurden.
http://www.bund-nrw.de/themen_und_projekte/braunkohle/tagebaue_im_rheinland/tagebau_hambach/braunkohlenkraftwerk_niederaussem/
Sie schreiben:
„Ich könnte es mit meinem Gewissen nicht vereinbaren, mir eine PV-Anlage aufs Dach zu knallen und eine alleinerziehende Mutter oder eine arme Rentnerin für meine Rendite sorgen zu lassen. Es gibt allerdings auch Menschen, die haben da weniger Skrupel. Bis zu einem gewissen Grad kann eine Gesellschaft solche Menschen ertragen. Wird es zuviel, bricht das System zusammen, genau wie beim Sozialstaat.“
Klingt auf den ersten Blick sehr sozial und edel was Sie da schreiben, wenn nicht am Ende wieder dieser Kommentar wäre, der erkennen lässt, dass Sie sich dem Mainstream a la Bild-Zeitung (Sozialstatt, Hartz IV = Schmarotzer?) bedenklich nähern.
Warum haben wir denn diese Probleme? Weil die alle nicht arbeiten wollen oder die Arbeitsplätze z.B. ins Ausland verlagert wurden und werden? Oder weil sehr viele dieser Typen aus der sozialen Hängematte trotz 50-Stunden-Woche noch Aufstocker sind?
Wer subventioniert hier eigentlich wen?
Wenn Sie sich eine PV-Anlage nicht ohne aufgezwungene Rendite auf’s Dach knallen können von wegen Gewissenskonflikt, könnten Sie es just for fun, weil Sie es gut finden sich Ihren
Strom selber produzieren zu lassen, tun (ich weiß nicht, ob man diese einfach so, ohne Vergütungen zu erhalten, betreiben kann).
Ansonsten gibt es auch dafür eine simple Lösung: Sie könnten diese aufgezwungene Rendite jenen geben, die Sie aufzählen. Das müssen Sie noch nicht mal über Organisationen, die Ihnen evtl. suspekt sind (von wegen, was bei den Bedürftigen ankommt), obwohl die allermeisten reell arbeiten.
Es gibt zig bedürftige Menschen, denen man anonym dieses Geld zukommen lassen kann.
Wenn Sie keine kennen, gibt es wiederum zig Menschen, die Ihnen bei dem Finden derselben liebend gerne zur Verfügung stehen werden. Ich schließe mich da direkt mit ein. Ich wüsste mehr als Sie brauchen/unterstützen könnten. Es sei denn, Sie sind Multimillionär.
Ihre Meinung zur Finanzierung von Umsiedlungen:
„Zur angeblichen Subventionierung der Braunkohle durch die Kommunen und das Land NRW haben Sie die Kurzstudie des Wuppertaler Institutes verlinkt. Über diese Studie konnte ich mich schon vor Jahren amüsieren, mit welchen krampfhaften aber hilflosen Mitteln versucht wurde, der Braunkohle irgendwelche Subventionen anzudichten … usw. mehr in Ihrem Kommentar unter Nr. 25)“
Dann können Sie sich gleich weiter amüsieren.
Wie kommt es, dass die kleine Gemeinde Jüchen 2008 just diese 9% übernehmen musste? In diesem Fall kamen 36% vom Land und RWE zahlte 55%.
Zur Abschlussvereinbarung mit RWE:
„Der Rat der Gemeinde Jüchen stellt fest, dass unsere Gemeinde aufgrund der Vereinbarung mit RWE 9 % der Umsiedlungskosten zu tragen hat.“
und
„Für 5 Millionen kommen nun wir Jüchener auf. Dennoch sprechen Rat und Frau Bürgermeisterin von einem guten Verhandlungsergebnis.“
http://www.s163368132.online.de/sachthemen/tagebau/abschlussvereinbarung-mit-rwe/index.html
Wahrscheinlich finden auch Sie, dass das ein gutes Ergebnis ist.
Wahrscheinlich ist Jüchen der einzige Fall, wo es zu diesem Ergebnis kam …
Nur weil RWE erreicht, dass keine Zahlen und Fakten (jeglicher Art) in die Öffentlichkeit gelangen und Politik, Verwaltungen/Behörden und Ministerien mitspielen, heißt das noch lange nicht, dass es keine entsprechenden Vorgänge gibt.
Transparenz und die Veröffentlichung von Daten jeglicher Art (außer zu PR-Zwecken) fürchtet RWE noch mehr als der vielzitierte Teufel angeblich das Weihwasser.
Wahrscheinlich haben auch die Jüchener nur versucht „ … mit krampfhaften aber hilflosen Mitteln, der Braunkohle irgendwelche Subventionen anzudichten …“. Zahlen mussten sie trotzdem.
Wenn alles nur Gerüchte und Konstrukte irgendwelcher Leute sind, die dem hochedlen und sozial handelnden RWE-Konzern böses andichten wollen, warum agiert dieser Konzern nicht offen?
Einfach mal die Abschlussvereinbarungen veröffentlichen. Auch die aus der Vergangenheit.
Wenn RWE zu 100% alles zahlt, dürfte das eher vorteilhaft und null Problem sein. Damit wären alle Kritiker für immer mundtot.
Winken Sie jetzt bitte nur nicht mit dem Geschäftsgeheimnis oder Schutz der Persönlichkeitsrechte Einzelner. Es geht schließlich nicht um Details, sondern im Falle von
Umsiedlungen lediglich die verbindliche Angabe der prozentualen Aufteilung von Kostenübernahmen.
Ganz simpel: Die Bürger wollen nur wissen wer, was, wieviel und wofür zahlt. Darauf haben Sie ein Recht.
Das miese Image hat RWE nicht von ungefähr, sondern hat über Jahrzehnte sehr aktiv daran gearbeitet.
Glückauf!
29.
dreifloetz schrieb am 23.05.2012 um 11:30 Uhr:
Die Braunkohle wurde ab 1950 bis heute mit 110 Milliarden subventioniert . . .
Es ging ja schließlich um Arbeitsplätze. Heute geht diese Milliarden-Subvention und Forschungsunterstützung aber an immer weniger Gierhälse.
Die (Braunkohle)RWE-ler krallen sich an ihren geliebten Pöstchen fest, statt über den Teller zu schauen und umzuschulen!
Es ist ja so bequem, auf Kosten Anderer an Altbewährtem zu klammern.
Nach Prof. Luegendetektors Logik sind die Bayern jetzt total übergeschnappt:
Quelle: ZDF-Text, 23.5.2012, Seite 120
Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer droht Kanzlerin Angela Merkel vor dem Energiegipfel am Vormittag im Kanzleramt mit einem Alleingang, wenn die Koalition nicht zu einer schnellen Lösung komme. In der Süddeutschen Zeitung stellte er für diesen Fall die Rückkehr zu einem staatlichen Energieversorger in Aussicht: „Dann gründen wir ein Bayernwerk.“
Im Kanzleramt besprechen die Ministerpräsidenten der Länder mit Merkel den stockenden Stromnetzausbau, fehlende Gaskraftwerke als Ersatz für die AKW und die hohen Energiepreise.
Ende des Zitats und Frage an den Professor: „Wer blockiert hier wen“?
28.
Pincopallino schrieb am 23.05.2012 um 10:29 Uhr:
@Lügendetektor
Nachtrag:
Vielleicht sollten Sie sich diesen Beitrag aus der Reihe „Abenteuer Forschung“ mit dem renommierten Physiker, Professor Dr. Harald Lesch einmal ansehen, der ca. ab Minute 21:30 die Frage stellt, was wir gegen den allgemeinen Trend der Erwärmung und des Anstiegs der Meeresspiegel tun können und sie eindeutig beantwortet: „Wir könnten viel weniger Kohlendioxid in die Atmosphäre entlassen. Denn das vom Menschen produzierte Kohlendioxid trägt erheblich zur globalen Erwärmung bei. Seit Beginn der Industrialisierung, also grob seit Mitte des 19. Jh., pumpen wir kontinuierlich Kohlendioxid in die Atmosphäre, vor allem durch die Verbrennung fossiler Ressourcen wie Gas, Kohle und Öl. […] Machen wir so weiter wie bisher, […] wird sich bis 2100 der Kohlendioxidgehalt in unserer Atmosphäre verdoppeln und das hat dramatische Konsequenzen. Es wird nämlich viel wärmer. Aber, wie gesagt, wir können noch etwas tun.“
Dass er im Folgenden noch von den ebenfalls extrem klimaschädlichen Folgen der katastrophalen massiven Rodung der Regenwälder zwecks Gewinnung von Weideflächen für die Viehzucht und von Anbauflächen für deren Futter spricht, findet ebenfalls meine absolute Zustimmung.
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/hauptnavigation/startseite/#/beitrag/video/1643864/Tatort-Erde:-Klima-im-Visier
Ich gehe jetzt mal davon aus, dass Sie Prof. Lesch nicht ebenfalls zu den Unkundigen und Unwissenden rechnen … ansonsten hätten Sie sich endgültig selbst disqualifiziert.
27.
Pincopallino schrieb am 23.05.2012 um 08:17 Uhr:
@Lügendetektor
Dass alle außer Ihnen in diesem Forum Ihrer Auffassung nach dumm und ignorant sind, haben Sie ja nun mehr als einmal zum Ausdruck gebracht und wir haben es jetzt auch TROTZDEM alle verstanden, Sie müssen sich also nicht ständig wiederholen.
Doch selbst für mich „Unwissende“ – und ich fürchte auch für die anderen Teilnehmer hier – ist Ihre Taktik leicht zu durchschauen: Den anderen als ignorant darstellen und – darauf habe ich gewartet! – die Kommunismus-Keule auspacken.
Das zieht immer! Jeder, der es wagt, die bestehenden Verhältnisse (gerade der Großkonzerne) in Frage zu stellen, wird umgehend als Linker oder Kommunist bezeichnet und ist – so die Absicht – erst mal disqualifiziert. Oh je …. Lassen Sie sich doch mal eine neue Strategie einfallen, das langweilt nämlich.
„Die wertvollen Bodenschätze gehören, ganz im Sinne der Linken bzw. der Kommunisten, dem Staat, der das Recht den Bodenschatz zu gewinnen verleiht. Und wenn diese Verleihung schon vor vielen Jahrzehnten stattfand, erfolgte dies nach den damaligen Gesetzen.“
Wieder was gelernt! Also kann man Gesetze echt nicht ändern? Nein, DAS habe ich wirklich nicht gewusst. Das ist ja schrecklich! [Ironie off]
Und klar, die ewig Gestrigen finden alles toll, was vor 100 Jahren mal toll war, so nach dem Motto „Gutes muss erhalten bleiben“, was? Dass sich die Welt zwischenzeitlich weiter bewegt hat, bekommt man als Nostalgiker eben nicht gleich mit.
„Ich möchte nur nicht gegen meinen Willen den schamlosen PV-Abzockern für ihre erzwungene Zufallsstromeinspeisung mit meinem Geld die Taschen voll stopfen.“
Schon klar, Sie bevorzugen es natürlich, die Taschen der Stromkonzerne zu füllen und mit diesem Erbe auch gleich Ihre Kinder, Enkel, Urenkel, Ur-Urenkel, …. vorauseilend zu beglücken oder ist Ihnen, der Sie doch alles so genau wissen, nicht bewusst, WER hier für die sog. Ewigkeitskosten aufkommt?
Wie kurzsichtig und verlogen ist eine Debatte, in der man sich über Subventionen für PV und Windkraft aufregt (die in der Stromrechnung erscheinen) und vollkommen die massivsten Subventionen für Kohle- und Atomkraft ignoriert (die NICHT in der Stromrechnung erscheinen, dafür aber indirekt über unsere Steuern finanziert werden, so wie eben auch die Folgekosten wie Lagerung und Entsorgung (besonders nett im Falle der Atomkraft)! DAS finde ich unerträglich.
Kürzlich hörte ich in den Nachrichten, dass der letzte ausgewiesene Gewinn von RWE in etwa den Subventionen für die PV-Industrie der letzten 10 Jahre entspreche! Ich nehme an, das finden Sie ganz in Ordnung so, oder? Soviel zum Thema!
Mir scheint, Sie machen sich ohnehin nur Sorgen um Ihre unmittelbare Nachkommenschaft – alle, die danach noch kommen sollten, müssen dann eben zusehen, wie sie zurechtkommen. Auch eine Einstellung – aber eben nicht meine.
„Bei einer Beweislastumkehrung, die es z.B. im Steinkohlenbergbau gibt, muss der vermeidlich Schädigende nachweisen, dass er nicht für den Schaden verantwortlich ist. Somit sollten Sie Ihre Aussage, dass die „Beweislastumkehrung ist eine einzige Ungerechtigkeit und Zumutung ist!“ wie alle Ihrer Aussagen, die von Unwissenheit geprägt sind, noch einmal überdenken.“
Schöner Vertipper – „vermeidlich Schädigender“ – das ist ja süß, wäre es nur mal wahr ….
Allein die Tatsache, dass im Steinkohlenbergbau der Bergbautreibende beweisen muss, dass er einen Bergschaden NICHT verursacht hat, berechtigt zu der Auffassung, dass gleiches Recht auch bei der Braunkohlegewinnung angewendet werde – es handelt sich schließlich um durchaus vergleichbare Umstände (wobei die Anwohner in letzterem Falle weitaus stärker belastet werden).
Ich wiederhole mich, aber es ist für einen einzelnen Bürger fast unmöglich, sich mit RWE & Co. anzulegen und Forderungen geltend zu machen, da wäre selbst der Vergleich David gegen Goliath lächerlich und hilflos. Das werden Sie doch wohl hoffentlich nicht anzweifeln, sonst müsste ich nun meinerseits in Frage stellen, inwieweit Sie mit der Realität der Dinge vertraut sind …
Haben Sie schon mal von den Osterinseln gehört? Wenn nicht, würde ich Ihnen empfehlen, sich deren Geschichte einmal zu Gemüte zu führen. Wir sind global auf dem besten Weg, dem Beispiel der Osterinseln zu folgen. Sie plädieren ja offen für die totale Ausbeutung der Naturschätze, solange, bis nichts mehr da ist.
Gleichzeitig darf um Himmels Willen kein Cent in den Ausbau von Alternativen gesteckt werden, denn das ist ja gewinnschmälernd und wird, damit der dumme August von nebenan nicht gleich merkt, welches Spiel hier gespielt wird, als Abzocke verteufelt. Ganz toll!
Ob nun die Erneuerbaren schon auf dem Stand sind, dass sie zuverlässig funktionieren oder nicht, spielt überhaupt keine Rolle. Wichtig ist, sich massiv und intensiv um deren Ausbau und Entwicklung zu kümmern.
Wenn wir das nicht tun, müssen wir uns tatsächlich um unsere Zukunft keine Sorgen machen … dann haben wir nämlich keine. Ganz einfach.
Selbstverständlich sind mir die technischen Details weder der Kohle-, Atom- oder PV- und Windstromerzeugung detailliert bekannt. Dieses umfassende Wissen spreche ich aber auch Ihnen ab, wobei ich nicht auf die Idee käme, Ihnen eine eigene Meinung dazu zu verwehren.
Bei offensichtlichen Tatsachen, reicht zum Mitdiskutieren sehr oft ein Grundwissen und – viel wichtiger! – der gesunde Menschenverstand, Interesse und Engagement!
26.
dreifloetz schrieb am 22.05.2012 um 23:07 Uhr:
Tja Herr Professor Luegendetektor,
Ihre Argumentationsführung kommt mir bekannt vor. Sie schreiben in einer Form, die sonst Dr. Johannes Lambertz zu Eigen ist.
Haben Sie vllt. übersehen, dass in unserem Land die Wirtschaft regiert und nicht die Bundesregierungsmarionetten? Die sind so vertrottelt, weil sie sich nicht sachkundig machen. Die Bundesnetzagentur wird von den Energieversorgern gesteuert.
Dies erkennt man daran, dass die konventionellen Versorger bei der Einspeisung Vorrang haben und die EE ihre Leistung einfach draufschalten. Hier kommen wir zum Punkt „Intelligente Netze“.
Die Witzfigur Dr. Lampertz stellt die BOA als absolut flexibel reagierend auf die schwankende EE-Einspeisung (Lastwechsel) dar. Ich würde gerne wissen, was verstehen Sie unter „schnell“?. Ich hoffe, Sie erkennen den Bezug zum oberen Absatz?
Umsiedlung:
Haben Sie schon einmal nachgedacht, wie die alten Menschen reagieren, die samt Sessel ins schöne neue Haus abtransportiert werden?
Die machen nicht mehr lange, weil sie die Welt nicht mehr verstehen!
Gebäudeschäden:
Das ist für Sie bestimmt kein Thema, weil Dr. Lambertz aus seinem Manheim demnächst mit goldenen Wasserhähnen umsiedelt. . .
25.
Luegendetektor schrieb am 22.05.2012 um 21:32 Uhr:
@ Der vom Morken
„Dann regen Sie doch mal an, dass die Gesetzeslage geändert wird.“
Auch der Gesetzgeber hat erkannt, dass diese Abzocke nicht weiter zu finanzieren ist. Zudem ist mittlerweile gerichtlich bestätigt, dass die EEG-Abgabe nichts anderes ist, als der Kohlepfennig und der ist schon 1994 für verfassungswidrig erklärt worden. Der Unsinn hat hoffentlich bald ein Ende.
http://www.welt.de/dieweltbewegen/article13902736/Das-Oekostrom-Gesetz-ist-verfassungswidrig.html
„Wollen RWE & Co. überhaupt, dass der selbsterzeugte Zufallsstrom auch zuerst verbraucht wird?“
Was RWE will, ist mir relativ egal. Ich möchte nur nicht gegen meinen Willen den schamlosen PV-Abzockern für ihre erzwungene Zufallsstromeinspeisung mit meinem Geld die Taschen voll stopfen. Ich könnte es mit meinem Gewissen nicht vereinbaren, mir eine PV-Anlage aufs Dach zu knallen und eine alleinerziehende Mutter oder eine arme Rentnerin für meine Rendite sorgen zu lassen. Es gibt allerdings auch Menschen, die haben da weniger Skrupel. Bis zu einem gewissen Grad kann eine Gesellschaft solche Menschen ertragen. Wird es zuviel, bricht das System zusammen, genau wie beim Sozialstaat.
„Dass Sie in Bezug auf CO2 so argumentieren überrascht mich in keiner Weise. Trotzdem bin ich keine Pflanze und lege auf eine Steigerung keinen Wert. Sie werden mir jetzt sicher mitteilen, wieviel CO2 Mensch gut tut/verträgt.“
Aber auch Sie profitieren von einem höheren CO2-Gehalt, denn auch Sie essen Pflanzen, für die CO2 ein prima Dünger ist. Ob es etwas bringt, wenn ich Ihnen etwas über die Pettenkoferzahl (1000 ppm), den Richtwert der DIN 1946, Teil 2 von 1500 ppm oder den MAK-Wert für CO2 von 5000 ppm schreibe? Wahrscheinlich bleibt für Sie unsere Lebensgrundlage CO2 ein Schadstoff.
„Was könnten wir Ihrer Meinung nach in Kraftwerksnähe veranstalten, damit Pflanzen von dem Mehr an CO2 profitieren? Wenn es nur in die Atmosphäre geht, bringt es eher gar nichts – außer den von Ihnen in Abrede gestellten Treibhausefekt.“
Der Treibhauseffekt wird einzig von Wasserdampf dominiert (~90%). Alle anderen Treibhausgase sind vernachlässigbar. Darüber hinaus ist der Treibhauseffekt als Klimafaktor ebenfalls eher vernachlässigbar. Darum wird es auch, trotz Rekord-CO2-Ausstoss, seit über 10 Jahren global kälter, leider.
http://www.woodfortrees.org/plot/hadcrut3vgl/from:2002/plot/hadcrut3vgl/from:2002/trend
CO2 gehört als unsere Lebensgrundlage in die Atmosphäre.
„Es ist unstrittig, dass seit Beginn der Industrialisierung (19. Jahrhundert) der Kohlenstoffdioxid-Anteil in der Atmosphäre zugenommen hat. Die gegenwärtige Konzentration ist wahrscheinlich der höchste Wert seit rd. 20 Millionen Jahren.“
Satz 1 stimmt, Satz 2 ist Unsinn. Der derzeitige CO2-Gehalt der Atmosphäre ist erdgeschichtlich eher niedrig. http://treephys.oxfordjournals.org/content/15/2/105.full.pdf
Aber selbst wenn man an den CO2-Quatsch und die Relevanz für das Klima glaubt, wäre das positiv, denn warme Zeiten waren für die Menschheit immer eher gute Zeiten. Das lässt sich sogar historisch belegen.
„Wie ich bereits sagte, Klimaveränderungen gab es in der Erdgeschichte ständig. Nur nie zuvor ging es so rasant.“
Ja, das ist Nonsens. Wir hatten alleine in den letzten 100.000 Jahren über 20 Temperatursprünge von bis zu 10°C in ein bis zwei Jahrzehnten. Da sind 0,7°C in 100 Jahren eher eine ungewöhnliche Klimakonstanz.
http://sciencev1.orf.at/science/news/76325
„Selbst wenn es das wäre. Auch Braunkohle ist eine endliche Ressource. Warum muss die bis auf das letzte Flöz verbraucht werden, wenn es anders geht? Auch wenn die Kohlevorräte noch rd. 170 Jahre (manche meinen noch mehr als 250 Jahre) reichen würden. Von den Folgeschäden (ich weiß, dass es die für Sie nicht gibt) einmal ganz abgesehen.“
Es geht aber noch nicht anders, weder mit der Zuverlässigkeit noch mit der Bezahlbarkeit. Mit dem Kernenergieausstieg noch viel weniger. Die Kohle, die wir gewinnen, ist ein Fliegenschiss gegenüber der Kohle die ungewinnbar im Boden verbleibt.
„Die Zeiten der Braunkohle neigen sich dem Ende zu.“
So lange es keinen Ersatz gibt, der uns ebenso zuverlässig und preiswert Energie liefert, wird die Kohle eine goldene Zukunft haben. Das wird übrigens auch die Kernenergie, wenn nicht bei uns, dann bei unseren Nachbarn. Die schaffen sich durch ein preiswerte und zuverlässige Energieversorgung, die wir nie aufholen werden können, selbst mit noch so viel „Zufallsstrom“ nicht. Um diesen, ohnehin schon teuren Strom nutzbar zu machen, werden die Kosten weiter in die Höhe getrieben. Der Strom ist heute schon für viele unbezahlbar.
http://www.focus.de/finanzen/news/steigende-energiekosten-600-000-haushalten-wird-jaehrlich-der-strom-abgedreht_aid_744929.html
„BoA mit 43% bis vielleicht 45% Wirkungsgrad (mit oder ohne Energieaufwand für die Brennstoffversorgung? – je nachdem sinkt ja der Wirkungsgrad) hin oder her. Vermutlich finden Sie auch CCS und Untertage-Kohlevergasung ganz hervorragend.“
Wie sieht wohl der Wirkungsgrad eines Gaskraftwerkes aus, wenn Sie die Förderung und den Transport mitberücksichtigen? Ein Bekannter sagte mit kürzlich, für jeden Kubikmeter Gas den wir hier verbrennen, werden in Russland zwei gefördert. Wir sollten sparsam und sinnvoll mit unseren Ressourcen umgehen. Gas zur Stromerzeugung zu verheizen, ist werden sparsam noch sinnvoll. Darum ist CCS, bei dem völlig unnötig etwa 10% Wirkungsgrad verloren geht, Humbug^3. Untertage-Kohlevergasung ist eine Option, wenn sie sich umweltverträglich durchführen lässt.
„Dass bei der Verbrennung der Braunkohle gesundheitsgefährdende Schadstoffe wie z.B. gasförmiges Quecksilber, Cadmium, Arsen, Blei, Chrom VI, Antimon, Vanadium, Kobalt, Kupfer, Zinn, Zink, Dioxine/Furane, TCDD und andere über die Schornsteine bzw. bei neueren Kraftwerken über die Kühltürme emittiert werden, sehen Sie mit Sicherheit auch anders.“
Für die emittierten Schadstoffe gibt es ein Bundesimmissionsschutzgesetz. Werden die Grenzwerte eingehalten, kann davon ausgegangen werden, dass es dadurch keine unzumutbare Beeinträchtigung oder gar Gefährdung gibt.
„Dass Sie sich über den „Photovoltaik-Unsinn“ aufregen wundert mich kein bisschen. Wie sieht es eigentlich mit den Ewigkeitskosten für den Braunkohletagebau aus? Die gibt es Ihrer Meinung nach vermutlich auch nicht?“
Wenn ich mir alte Braunkohlerekultivierungen wie den Kottenforst/Ville ansehe, sehe ich fast nur Ewigkeitsnutzen, keine Ewigkeitskosten.
Zur angeblichen Subventionierung der Braunkohle durch die Kommunen und das Land NRW haben Sie die Kurzstudie des Wuppertaler Institutes verlinkt. Über diese Studie konnte ich mich schon vor Jahren amüsieren, mit welchen krampfhaften aber hilflosen Mitteln versucht wurde, der Braunkohle irgendwelche Subventionen anzudichten (z.B. die Nichtbesteuerung wäre eine Subvention. Wird Wind und Sonne besteuert?). Selbst die Kurzstudie bestätigt meine Aussage, dass es schwierig ist, daraus eine Subvention abzuleiten. Ihre Aussage beruht auf Schätzungen des BUND. Was der BUND zu wissen glaubt, ist nahezu ausnahmslos Unsinn. Wie wertlos sind dann erst Schätzungen des BUND?
24.
Luegendetektor schrieb am 22.05.2012 um 21:06 Uhr:
@ Pincopallino
„Ja genau, das ist auch so eine fragwürdige Sache: Wieso eigentlich wird derjenige (in unserem Falle RWE) automatisch Besitzer der Bodenschätze, die doch letztlich die Natur zur Verfügung stellt, NUR weil sie diesen ausgraben?!“
Die wertvollen Bodenschätze gehören, ganz im Sinne der Linken bzw. der Kommunisten, dem Staat, der das Recht den Bodenschatz zu gewinnen verleiht. Und wenn diese Verleihung schon vor vielen Jahrzehnten stattfand, erfolgte dies nach den damaligen Gesetzen. Und wenn die damaligen Gesetze keine „angemessene Vergütung“ (Förderabgabe) vorsah, wird man diese im Nachhinein nicht erheben können. Das käme einer Enteignung gleich. Näheres hierzu können Sie beispielsweise in dem modernen Berggesetz nachlesen.
Das BGB, das sich seit über 100 Jahren bewährt hat, besagt, dass ich einen Schaden, den ich durch einen Dritten erlitten habe, nachweisen muss, um Schadensersatzansprüche anmelden zu können. Bei einer Beweislastumkehrung, die es z.B. im Steinkohlenbergbau gibt, muss der vermeidlich Schädigende nachweisen, dass er nicht für den Schaden verantwortlich ist. Somit sollten Sie Ihre Aussage, dass die „Beweislastumkehrung ist eine einzige Ungerechtigkeit und Zumutung ist!“ wie alle Ihrer Aussagen, die von Unwissenheit geprägt sind, noch einmal überdenken.
23.
Luegendetektor schrieb am 22.05.2012 um 20:57 Uhr:
@ dreifloetz
Zur Info, ich beziehe überhaupt keine Rente. Von RWE beziehe ich überhaupt nicht, außer physikalisch wahrscheinlich meinen Strom, obwohl RWE nicht mein Anbieter ist. Ich weiß auch nicht, was Großmann auf der letzten Aktionärsversammlung gesagt hat. Ich weiß nur, dass sich die Großen wegen ihrer Finanzkraft und den üppigen Subventionen im großen Stil an der EE-Abzocke beteiligen. Die investieren aber auch in die Tomatenzucht in Grönland, wenn es entsprechend gefördert wird.
Hinsichtlich der angeblichen Spekulationen sind Sie nicht auf der Höhe der Zeit. Dieser Verdacht ist lange vom Tisch.
http://www.bundesnetzagentur.de/SharedDocs/Downloads/DE/BNetzA/Presse/Pressemitteilungen/2012/120507_NetzberichtWinter_pdf.pdf?__blob=publicationFile (Seite 2, letzter Absatz)
Ich habe Kinder und um die mache ich mir Sorgen. Sorgen, dass Traumtänzer und technische Laien mit ihren verrückten Ideen und einem verquerten Weltbild eine bezahlbare und zuverlässige Energieversorgung gefährden und damit die Wirtschaft einer der führenden Industrienationen gegen die Wand fahren. Weniger zu meinem Leidwesen, als zum Leidwesen meiner Kinder.
Intelligente Netze werden kommen. Allerdings sollte man sich davon nicht zu viel versprechen, denn diese werden in erster Linie im privaten Bereich eingesetzt, der aber nur ein gutes Viertel des Strombedarfs abdeckt.
22.
dreifloetz schrieb am 21.05.2012 um 20:30 Uhr:
Ich denke mal, der Kommentar spricht für sich.
Quelle: ARD Teletext 21.5.2012, Seite 133
RWE: Ausbau erneuerbarer Energien
Deutschlands zweitgrößter Energieversorger RWE plant einen starken Ausbau seiner Windkraftkapazitäten.
Der künftige Konzernchef Peter Terium kündigte an, dass bis 2025 Offshore-Windparks mit einer Gesamtkapazität von über 6500 Megawatt errichtet werden sollen.
Zudem beabsichtige RWE sein Windportfolio an Land auf bis zu 5000 Megawatt zu verdreifachen.
Gute Möglichkeiten sieht der Konzern auch für den Ausbau der Wasserkraft in Südeuropa und für Biomasse. Auch das Thema Photovoltaik werde vor allem für den Einsatz in Südeuropa interessanter.
21.
dreifloetz schrieb am 21.05.2012 um 20:07 Uhr:
dreifloetz an Luegendetektor:
Wenn wir Forum-Teilnehmer nur dummes Zeug schreiben, fragen Sie doch mal den dicken Atom-Großmann, was er auf der letzten Essener-Aktionärs-Versammlung da undeutliches durch die Zähne zischte. Es klang ähnlich wie:
„Die Scheiss-Erneuerbaren versauen mir das ganze Kohle-Geschäft“
Aber da fragen Sie ihn besser nochmal selbst. 🙂
Den vorRWEg-Planern muss man zugute halten, dass sie JETZT SCHON über ein intelligentes Stromnetz laut nachdenken.
Das lässt doch hoffen.
20.
Der vom Morken schrieb am 21.05.2012 um 19:28 Uhr:
@ Luegendetektor
Sie sagen:
„Ich hätte nichts dagegen, wenn die PV-Anlagen-Betreiber ihren PV-Strom UNENTGELTLICH selber nutzen und nur ihre Überschüsse einspeisen. Nahezu alle speisen aber den gesamten Strom ein, lassen sich diesen fürstlich bezahlen (>10 mal so teuer, wie die Erzeugung mit Braunkohle oder Kernenergie) und nutzen die durch konventionelle Kraftwerke bezahlbar gehaltenen Strom. Für diese Abzocker gibt es Ausdrücke, die wahrscheinlich auf dem Index stehen.“
Dann regen Sie doch mal an, dass die Gesetzeslage geändert wird.
Irgendeinen Grund muss es doch gehabt haben, dass die Gesetzeslage so ist wie sie ist. Sicher können Sie mir auch das verraten.
Wollen RWE & Co. überhaupt, dass der selbsterzeugte Zufallsstrom auch zuerst verbraucht wird?
Dass Sie in Bezug auf CO2 so argumentieren überrascht mich in keiner Weise. Trotzdem bin ich keine Pflanze und lege auf eine Steigerung keinen Wert. Sie werden mir jetzt sicher mitteilen, wieviel CO2 Mensch gut tut/verträgt.
Was könnten wir Ihrer Meinung nach in Kraftwerksnähe veranstalten, damit Pflanzen von dem Mehr an CO2 profitieren? Wenn es nur in die Atmosphäre geht, bringt es eher gar nichts – außer den von Ihnen in Abrede gestellten Treibhausefekt.
Es ist unstrittig, dass seit Beginn der Industrialisierung (19. Jahrhundert) der Kohlenstoffdioxid-Anteil in der Atmosphäre zugenommen hat. Die gegenwärtige Konzentration ist wahrscheinlich der höchste Wert seit rd. 20 Millionen Jahren.
Wie ich bereits sagte, Klimaveränderungen gab es in der Erdgeschichte ständig. Nur nie zuvor ging es so rasant.
Für Sie wahrscheinlich alles Nonsens.
Selbst wenn es das wäre. Auch Braunkohle ist eine endliche Ressource. Warum muss die bis auf das letzte Flöz verbraucht werden, wenn es anders geht? Auch wenn die Kohlevorräte noch rd. 170 Jahre (manche meinen noch mehr als 250 Jahre) reichen würden. Von den Folgeschäden (ich weiß, dass es die für Sie nicht gibt) einmal ganz abgesehen.
Die Zeiten der Braunkohle neigen sich dem Ende zu.
Die Technik, vor allem auch die Gasgewinnung und Speichertechnik aus/für „Zufallsstrom“, wird weiter entwickelt. Einiges, wie schon erwähnt, gibt es bereits.
BoA mit 43% bis vielleicht 45% Wirkungsgrad (mit oder ohne Energieaufwand für die Brennstoffversorgung? – je nachdem sinkt ja der Wirkungsgrad) hin oder her. Vermutlich finden Sie auch CCS und Untertage-Kohlevergasung ganz hervorragend.
Dass bei der Verbrennung der Braunkohle gesundheitsgefährdende Schadstoffe wie z.B. gasförmiges Quecksilber, Cadmium, Arsen, Blei, Chrom VI, Antimon, Vanadium, Kobalt, Kupfer, Zinn, Zink, Dioxine/Furane, TCDD und andere über die Schornsteine bzw. bei neueren Kraftwerken über die Kühltürme emittiert werden, sehen Sie mit Sicherheit auch anders.
Dass Sie sich über den „Photovoltaik-Unsinn“ aufregen wundert mich kein bisschen. Wie sieht es eigentlich mit den Ewigkeitskosten für den Braunkohletagebau aus? Die gibt es Ihrer Meinung nach vermutlich auch nicht?
Glückauf!
19.
Pincopallino schrieb am 21.05.2012 um 15:31 Uhr:
@Lügendetektor
„Ein Interessenskonflikt lässt sich leider nicht immer vermeiden, wenn dem einen die Schatzkiste (Land) und dem anderen der Inhalt (Bodenschatz) gehört.“
Ja genau, das ist auch so eine fragwürdige Sache: Wieso eigentlich wird derjenige (in unserem Falle RWE) automatisch Besitzer der Bodenschätze, die doch letztlich die Natur zur Verfügung stellt, NUR weil sie diesen ausgraben?!
Keiner hätte etwas dagegen, wenn eine angemessene Vergütung für die Arbeit (Planung, Exploration, Förderung etc.) gezahlt würde, aber so ….? Aber so ist das wohl leider, egal, ob es fair oder richtig ist oder eben nicht. Gesunder Menschenverstand hilft ja bekanntlich in derartigen Situationen nicht weiter.
„Wenn man die Bergschäden, die es hin und wieder gibt, nachweisen kann, bekommt man natürlich auch diese erstattet.“
Ah ja – das ist bestimmt ganz einfach, wenn man sich als Betroffener von derartigen Schäden mit RWE und deren Rechtsabteilung anlegen muss. Da hat man bestimmt gute Aussichten auf Erfolg … Haha! Selten so gelacht.
Und schließlich ist ja jeder problemlos in der Lage, Gutachten in Auftrag zu geben und zu bezahlen. Die Beweislastumkehrung ist eine einzige Ungerechtigkeit und Zumutung!
18.
dreifloetz schrieb am 21.05.2012 um 13:57 Uhr:
Lieber Lügendetektor,
aus meiner Sicht können Sie Ihre Rente NUR von RWE beziehen, weil:
Zitat: „Wir sind im letzten, relativ milden Winter mehrfach haarscharf am Blackout vorbei geschrammt.“
Das sagte damals die ARD dazu:
Beinahe-Crash im Stromnetz
Zwischen dem 6. und 9. Februar war es wirklich eng im deutschen Stromnetz. Da mussten sogenannte Reservekraftwerke kurzzeitig hochgefahren werden. Ein ungeplanter Kraftwerksausfall hätte tatsächlich gravierende Folgen haben können.
Doch das – mutmaßt die Bundesnetzagentur – könnte eher an Spekulationen gelegen haben, denn an echten Engpässen. Stromhändler könnten mit Absicht den Bedarf ihrer Kunden zu niedrig angegeben haben, um das Risiko hoher Spotmarktpreise zu umgehen und sich mit relativ billiger Regelenergie aus diesen Reservekraftwerken aushelfen zu lassen. Das ist verboten. Eben, weil dann keinerlei Reaktionsmöglichkeit bei Schwankungen mehr da ist.
Die komplette Info ist hier zu finden:
http://www.tagesschau.de/wirtschaft/energiewende150.html
Kinder haben Sie wohl auch nicht; denn sonst würden Sie mehr über die Ressourcenschonung nachdenken, damit die noch ein paar Brikett für kalte Winter übrighaben.
Wenn die BOA’s weiter so stur „Strich“ fahren, und die Kohle noch mehr verfeuern, um die Kohle einigermaßen vorzutrocknen, ist bald Ende mit der Kohle.
Naja, die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.
17.
Luegendetektor schrieb am 20.05.2012 um 23:18 Uhr:
@ Der vom Morken
Mit dem ersten Unsinn hinsichtlich des Stromexportes können Sie nur technische Laien überzeugen.
Unser Stromexport resultiert aus unserer Zufallsstromeinspeisung insbesondere durch Windenergie aber auch durch Sonne. Da wir Strom exportieren ziehen Laien den Schluss, dass wir sogar zu viel Strom haben.
Strom ist aber ein just in time-Produkt, das sich nur mit viel Aufwand, hohen Kosten und nur begrenzt speichern lässt. Wird in Nachfrage schwachen Zeiten unkontrolliert eingespeist, bleibt oft nichts anderes übrig, ihn ins Ausland abzuleiten, bestenfalls kostenlos, nicht selten muss aber auch noch Geld oben drauf gelegt werden (was auch wieder der Stromkunde zahlt). Im nächsten Moment, bei Flaute, müssen unsere zuverlässig arbeitenden konventionellen Kraftwerke das Netz wieder stabil halten. Wir sind im letzten, relativ milden Winter mehrfach haarscharf am Blackout vorbei geschrammt.
Wenn Sie über das Jahr gesehen doppelt so viel Luft zum Atmen haben wie Sie brauchen, werden Sie es nicht überleben, wenn Sie mal eine halbe Stunde gar keine Luft haben.
Das Problem ist, je mehr Zufallsstrom im Netz ist, umso größer werden die Probleme das Netz stabil zu halten.
Mit dem Unsinn hinsichtlich des Stromexportes haben Sie dokumentiert, dass Sie
a.) von Technik keine Ahnung haben oder
b.) mit fadenscheinigen Argumenten technische Laien überzeugen wollen.
Auch moderne Braunkohlekraftwerke lassen sich heute schon sehr gut an den Lastgang anpassen. Die Wirkungsgrade sind mit >45% für Wärmekraftwerke schon Spitze. Der etwas höhere CO2-Ausstoss ist ein weiteres Plus der Braunkohle, denn CO2 ist bekanntlich die Grundlage allen Lebens und für die meisten Pflanzen wäre ein 3-fach höherer CO2-Gehalt optimal.
Die Gaskraftwerke sind so toll, dass die möglichen Investoren schon nach Subventionen brüllen, um diese überhaupt zu bauen. Manche werden sogar vom Netz genommen. Gas zur Stromerzeugung zu verheizen, ist ein Verbrechen an unsere Kinder, weil diese Ressource dafür viel zu rar und wertvoll ist.
Zitat:
„Werden auf nur 3% der versiegelten Flächen Deutschlands Solaranlagen installiert, würden allein mit dieser mickrigen Menge schon 30% des benötigten Stromes produziert.“
Dann hätten wir noch mehr unbezahlbaren Zufallsstrom im Netz. Alleine 2012 geben wir für den Photovoltaik-Unsinn 9 Mrd. Euro aus und das für 4% der Stromerzeugung.
Ich hätte nichts dagegen, wenn die PV-Anlagen-Betreiber ihren PV-Strom UNENTGELTLICH selber nutzen und nur ihre Überschüsse einspeisen. Nahezu alle speisen aber den gesamten Strom ein, lassen sich diesen fürstlich bezahlen (>10 mal so teuer, wie die Erzeugung mit Braunkohle oder Kernenergie) und nutzen die durch konventionelle Kraftwerke bezahlbar gehaltenen Strom. Für diese Abzocker gibt es Ausdrücke, die wahrscheinlich auf dem Index stehen.
Auf den Rest gehe ich später ein; ist mir heute zu spät.
16.
Der vom Morken schrieb am 20.05.2012 um 16:38 Uhr:
@ Luegendetektor
Klar, ohne Braunkohlekraftwerke mit ihren miesen Wirkungsgraden und hohem CO2-Ausstoß geht es nicht. Zumindest meinen Sie das.
Beim Stromexport ist Deutschland führend: das waren z.B. 61,70 Terawattstunden 2008.
Damals 10% des weltweit exportierten Stromes. Das klingt nicht nach Mangel und „Lichter gehen aus“-Parolen.
Deutschland blieb aber auch 2011 ein Netto-Exporteur von Elektrizität.
Hier nachzulesen:
http://www.focus.de/immobilien/energiesparen/verbesserte-energie-effizienz-stromverbrauch-trotz-wachstums-gesunken_aid_701424.html
12.02.2012 Deutschlands Stromexporte.
Trotz der vermeintlichen Stromknappheit und der angezapften Kaltreserve hat Deutschland in den vergangenen Tagen zu jeder Stunde Strom ins Ausland exportiert.
Auch ein angeblich eingesetzter Krisenstab, wie die „Welt am Sonntag“ berichtete, war eine Zeitungsente.
Joule:
Zitat:
Deutschland hat in dem Untersuchungszeitraum 07.-10.02.2012 zu jeder Stunde mehr Strom exportiert als importiert. Die Stromnachfrage erreichte in diesem Zeitraum in Deutschland im Mittel 49.400 Megawatt (MW). In dieser Zeit wird die Kaltreserve aktiviert, was in den Medien etliche Diskussionen über eine vermeintliche Stromknappheit in Deutschland ausgelöst hat.
Der Höchstbedarf an Strom wird in Deutschland am 08.02.2012 zwischen 18 und 19 Uhr mit 57.023 MW erreicht. Selbst zu dieser Zeit mit hoher Nachfrage konnte Deutschland an seine Nachbarstaaten noch erhebliche Mengen an Strom exportieren, u.a. in die Schweiz (1.603 MW), Frankreich (761 MW), Polen (1.034 MW) und Österreich (614 MW).
Insgesamt erreicht der Stromexport in dieser Höchstlaststunde per saldo rd. 2.900 MW. Das entspricht der Leistung von fast drei Kernkraftwerken. Die Gesamtleistung aller Stromerzeugungs-Kapazitäten in Deutschland beträgt auch nach der bisherigen Abschaltung von Atomkraftwerken noch rd. 160.000 MW.
Wind- und Solaranlagen zusammengenommen haben in dem genannten Zeitraum jederzeit zur Stromerzeugung in Deutschland beigetragen, in der Spitze wurde Strom aus Wind und Sonne mit einer Leistung von über 11.000 MW geliefert.
Zitat Ende.
http://joule.agrarheute.com/deutschlands-stromexporte
Hätte RWE nicht tief und fest geschlafen und auf Atomkraft und Braunkohle gesetzt, wäre das alles kein Thema.
Werden auf nur 3% der versiegelten Flächen Deutschlands Solaranlagen installiert, würden allein mit dieser mickrigen Menge schon 30% des benötigten Stromes produziert.
Für die Grundlast brauchen wir keine behäbigen Braunkohlekraftwerke. Da sind GuD-Kraftwerke besser und auch noch umweltfreundlicher, sowie die Baukosten für diese halb so teuer wie die Kohlekraftwerke.
Und noch etwas: wäre nicht so penetrant (Politik und Energiekonzerne) gebremst worden, wäre auch in Bezug auf die Grundlast schon viel mehr erreicht worden. Was allerdings auch nachgeholt wird (PV-Anlagen mit Tag-Nacht-Pufferspeicher zur Netzstabilisierung).
Dazu verweise ich auf meine Ausführungen bei meinem Kommentar hier (Nr. 3).
Entschädigungen:
Das sogenannte Indener Modell sollte nach Rheinbraun Grundlage für Entschädigungen sein.
Es soll inzwischen Makulatur sein. Leider hält RWE Power nicht viel von Öffentlichkeit und Transparenz, was Sie mir vermutlich sofort widerlegen oder mit Betriebsgeheimnis argumentieren werden.
Die genannten Prozentzahlen finden Sie hier:
http://www.umweltdaten.de/publikationen/fpdf-l/2798.pdf
Es ist bekannt, dass es für alles und jedes Tabellen/Listen gibt wie jeder Baum und Strauch
zu bewerten sind. Nicht öffentlich. Da gibt es nur die „Umsiedlerfiebel“ der Bezirksregierung Köln.
Wenn dem anders sein sollte, belehren Sie mich eines besseren und stellen einen Link oder Informationen zu Verfügung.
Ich hatte bereits erklärt, dass es immer Schlitzohren gibt (gab), die für sich das Optimum heraushol(t)en.
Für den überwiegenden Teil trifft das nicht zu.
Dass Sie anderer Meinung sind – bitte schön.
Was die WRRL mit den Entnahmekosten zu tun hat?
Das:
Für die Vergütung von Wasserdienstleistungen sieht die EU-Wassserrahmenrichtlinie vor, dass gemäß dem Verursacherprinzip Umwelt- und Ressourcenkosten mitberechnet werden müssen. Nach deutscher Auslegung fallen nur die Trinkwasserversorgung und die Entsorgung und Behandlung von Abwasser unter die Wasserdienstleistungen.
Für die Kommission hingegen umfasst der Begriff jedoch auch die Wasserentnahme für die Kühlung von Industrieanlagen und für die Bewässerung in der Landwirtschaft, die Einschränkung von Oberflächengewässern für die Zwecke der Schifffahrt, den Hochwasserschutz oder die Stromerzeugung durch Wasserkraft sowie für den landwirtschaftlichen, industriellen oder privaten Gebrauch gebohrte Brunnen.
http://ec.europa.eu/deutschland/press/pr_releases/10210_de.htm
Ich hatte geschrieben:
„Und selbstverständlich wird das Wasser auch GEnutzt. Z.B. als Kühlwasser der Kraftwerke.
Auch dafür zahlte RWE jahrzehntelang keinen Pfennig oder später Cent.
Deshalb müsste Kühlwasser mit dem vollen Entgeltsatz belastet werden, weil es entweder dem regionalen Wasserhaushalt durch Kühlturmverluste entzogen oder durch Wärme- und Stoffeinträge (auch ein interessantes Diskussionsthema) nachteilig verändert wird.“
Meine Meinung ist, wie vorstehend geschrieben, dass Kühlwasser mit dem vollen Entgeltsatz berechnet werden müsste.
Soviel ich weiß, werden in NRW für Kühlwassernutzung bei der Entnahme aus Grundwasser und Oberflächenwasser folgende Sätze berechnet:
Grundwasser und Oberflächenwasser/cbm zwischen 0,0027 € und € 0,027 bei Durchlaufkühlung.
Wenn diese Zahlen nicht stimmen und Sie wissen was RWE für Kühlwasser zahlt, verraten Sie es uns bitte.
In Brandenburg z.B. wird für die Entnahme von Grundwasser im Braunkohletagebau je cbm nur 0,005 € bezahlt, während der reguläre Satz bei 0,10 € liegt.
Glückauf!
15.
Luegendetektor schrieb am 20.05.2012 um 00:19 Uhr:
@Der vom Morken
„Wenn dieses Wissen durch Zahlen oder Fakten (besser beides) untermauert würde, wäre das hilfreich, weil verständlich und glaubwürdiger.“
Ich hatte eigentlich gehofft, dass Sie Ihre Aussage (Bürger/Steuerzahler zahlt 45% der Umsiedlungskosten) belegen würden.
„Ohne Tagebau müssten solche Aktionen nicht stattfinden, ergo müsste niemand dafür zahlen.“
Ohne Tagebaue würde keine Braunkohle gefördert, die 25% unserer Stromversorgung sicher stellt, preiswert und zuverlässig. Ohne 25% zuverlässige Stromerzeugung wäre es dunkel in Deutschland.
Natürlich haben die Kommunen nicht mehr in die alte Infrastruktur investiert und das Geld gespart um es später in die neue Infrastruktur einfließen zu lassen. Das ist wohl mehr als sinnvoll. Wahrscheinlich haben Sie sich damit auch Ihre „Subvention“ konstruiert.
„In diesen Orten sah es demzufolge nur geringfügig besser aus als nach dem Krieg (außer, dass es keine Ruinen mehr gab und Straßen einigermaßen in Schuss gehalten wurden). Nur was die Bewohner selbst zur Verschönerung unternehmen konnten, geschah.“
Ich kenne genug Orte, auch ohne Umsiedlung, die sehen nicht besser aus.
„Dies waren von dem Moment an die Verlierer und Vergessenen in diesem Spiel.“
Das waren die meisten bestimmt nicht. Ich kenne Fälle, da haben sich Menschen den Garten voll Apfelbäume gesetzt, weil jeder Baum entschädigt wurde. Oder 08/15 Verschönerungen am Haus vorgenommen. Die mussten nicht lange halten, sondern nur den Preis treiben. Es sei ihnen gegönnt.
„RWE nutzt selbstverständlich schon allein das Entnehmen von Wasser durch Sümpfen, denn ohne dieses Abpumpen wären die Flöze zum Auskohlen zu nass. Also „nutzt“ es RWE. Klar kann man das definieren wie es passt.“
So hat es auch der Gesetzgeber definiert.
„Und selbstverständlich wird das Wasser auch GEnutzt. Z.B. als Kühlwasser der Kraftwerke. Auch dafür zahlte RWE jahrzehntelang keinen Pfennig oder später Cent.“
Nach meiner Kenntnis zahlt RWE für das Kühlwasser. Haben Sie Belege, dass die nicht zahlen?
Was hat das Wassernutzungsentgelt für die Nutzung des Grundwassers mit der Wasserrahmenrechtlinie zu tun?
14.
Luegendetektor schrieb am 19.05.2012 um 23:48 Uhr:
@ Pincopallino
„Ach ja – natürlich liegt die Kohle ja auch nur und ausschließlich unter Dörfern, die eh schon marode und verwahrlost sind, die üüüüberhaupt keine Zukunft haben, so dass ja jeder Einwohner vor Freude ganz außer sich sein müsste, dass die Bagger kommen … Au weia!“
Das habe ich nicht geschrieben. Ich stelle auch nicht in Abrede, dass die Umsiedlung eine große Belastung ist. Allerdings stehen sich nach der Umsiedlung die meisten beteiligten besser als vorher, einschließlich der Kommunen.
Ein Interessenskonflikt lässt sich leider nicht immer vermeiden, wenn dem einen die Schatzkiste (Land) und dem anderen der Inhalt (Bodenschatz) gehört. Dann bekommt der Betroffene eben eine neue schmucke Kiste, wenn man nicht anders an den Schatz heran kommt.
Wenn man die Bergschäden, die es hin und wieder gibt, nachweisen kann, bekommt man natürlich auch diese erstattet. So etwas regelt das über 110 Jahre alte BGB und das gut 30 Jahre alte BBergG.
13.
Der vom Morken schrieb am 18.05.2012 um 11:12 Uhr:
@Luegendetektor
Sie schreiben:
„Weil ich die Finanzlage von Kommunen kenne, wo Umsiedlungen stattgefunden haben. Auch wenn Sie es nicht glauben, ist Wissen im Gegensatz zum Vorurteil in einer Diskussion recht hilfreich.“
Wenn dieses Wissen durch Zahlen oder Fakten (besser beides) untermauert würde, wäre das hilfreich, weil verständlich und glaubwürdiger.
Solange die Bürger/Steuerzahler für 45% der Umsiedlungskosten (36% NRW, 9% Kommunen – hier hatte ich mich verschrieben, statt NRW ist RWE mit 55% beteiligt) aufkommen ist und bleiben das für mich Subventionen. Egal ob ein Umsiedler oder Kommune Ihrer Meinung nach davon profitiert.
Ohne Tagebau müssten solche Aktionen nicht stattfinden, ergo müsste niemand dafür zahlen.
Für RWE also das ganz normale unternehmerische Risiko. Wer verdienen will und dies wie RWE auch jahrzehntelang hervorragend getan hat, muss auch Einsatz bringen.
Im Übrigen mehr als RWE je musste. So ist das bei unternehmerischen Handeln mit der legitimen Zielsetzung Gewinne zu machen. Es bleibt immer nur die Frage auf welche Art und Weise und „Hilfe“ Gewinne zustande kommen.
Dass Braunkohle-Lobbyismus und Politik nicht nur in NRW (hier aber besonders) eine gute Tradition haben ist auch hinlänglich bekannt.
Zu Ihrer Bezeichnung „kommunale Kaschemme“. Wie konnte es überhaupt dazu kommen?
Von den mehr oder weniger großen finanziellen Problemen aller deutschen Kommunen der letzten 15 Jahre einmal abgesehen.
Bei Garzweiler II stand schon Jahrzehnte vor der Genehmigung des Braunkohlenplanes 1995 fest, welche Orte/Dörfer/Gemeinden weggebaggert werden würden.
Ab Bekanntwerden dieser Tatsache passierte in diesen NICHTS mehr. Wozu dort noch in Infrastruktur o.ä. investieren? Nur noch das allernotwendigste geschah.
In diesen Orten sah es demzufolge nur geringfügig besser aus als nach dem Krieg (außer, dass es keine Ruinen mehr gab und Straßen einigermaßen in Schuss gehalten wurden). Nur was die Bewohner selbst zur Verschönerung unternehmen konnten, geschah.
Dies waren von dem Moment an die Verlierer und Vergessenen in diesem Spiel.
Wer dort ein Haus besaß und besitzt konnte/kann sich abschminken noch durch Verkauf und Umzug wegzukommen. Wer kauft eine Immobilie in einem „vernachlässigten“ Ort, dem jegliche Attraktivität fehlt und auch noch irgendwann dem Erdboden gleich gemacht wird?
Sie werden jetzt sicher sagen, dass es Leute gab, die solche Objekte kauften, um später durch Umsiedlung = Enteignung zu verdienen. Vielleicht gab es da das eine oder andere kapitalstarke oder findige Schlitzohr. Solche Glücksritter findet man überall. Das zur Norm zu erheben lehne ich ab, weil es auch nicht stimmt.
Tatsache ist, dass diese Betroffenen die berühmte A … karte gezogen hatten. Diese Ortschaften waren/sind erledigt und schon bevor sie platt gemacht wurden/werden, so gut wie nicht mehr im Bewusstsein der Verantwortlichen. Es bleibt nur Flickschusterei. Was letztendlich zwar verständlich, für die Betroffenen aber sehr bitter war/ist.
Sollte es diesen Leuten nach der Umsiedlung tatsächlich besser gehen, was in finanzieller Hinsicht noch lange nicht für alle zutrifft, ist das nicht mehr als recht.
Viele erleben das gar nicht mehr, weil sie zwischenzeitlich verstorben sind. Da „profitieren“ vielleicht noch Erben und RWE, denn da gibt’s dann nur noch Entschädigung und RWE spart Umsiedlung und Kostenpauschalen.
Zur Wasserentnahme schreiben Sie:
„Es geht nicht darum, ob das Abpumpen RWE „nutzt“, sondern ob das Wasser genutzt wird. Und das sah nicht nur ich und viele Tausend andere so (im Gesetz gibt es zig Befreiungen), sondern auch der Gesetzgeber.“
RWE nutzt selbstverständlich schon allein das Entnehmen von Wasser durch Sümpfen, denn ohne dieses Abpumpen wären die Flöze zum Auskohlen zu nass. Also „nutzt“ es RWE. Klar kann man das definieren wie es passt.
Und selbstverständlich wird das Wasser auch GEnutzt. Z.B. als Kühlwasser der Kraftwerke. Auch dafür zahlte RWE jahrzehntelang keinen Pfennig oder später Cent.
Deshalb müsste Kühlwasser mit dem vollen Entgeltsatz belastet werden, weil es entweder dem regionalen Wasserhaushalt durch Kühlturmverluste entzogen oder durch Wärme- und Stoffeinträge (auch ein interessantes Diskussionsthema) nachteilig verändert wird.
Das was RWE demnächst zahlt ist sehr großzügig und kulant berechnet, da es bei der Berechnung sehr viele Ausnahmeregelungen oder anders ausgedrückt Schlupflöcher gibt und für die Berechnung ein wesentlich niedrigerer Satz als üblich angesetzt wird.
Dass NRW jetzt endlich von RWE Wassernutzungsentgelt fordert liegt nicht nur am jahrelangen Einsatz des BUND, sondern auch daran, dass die EU Deutschland zur Umsetzung der WRRL (Wasserrahmenrechtlinie) nicht nur aufgefordert, sondern bereits 2006 wegen nicht fristgemäßer Umsetzung beim EuGH Klage eingereicht hat.
Inzwischen wurde Deutschland wegen der Umsetzung gerügt.
http://www.klimaretter.info/umwelt/nachricht/9565-wasserrichtlinie-eu-ruegt-deutschland
und
http://www.compliancemagazin.de/gesetzestandards/deutschland/bundestagbundesregierung/deutsche-bundesregierung221211.html
Glück auf!
12.
Pincopallino schrieb am 17.05.2012 um 22:57 Uhr:
@Lügendetektor
„Auch wenn mein Heimatort nicht umgesiedelt wird, wäre für mich, wie für viele andere auch, eine Umsiedlung ein Glücksfall. Oder wie sagte ein Umsiedler “wie ein Sechser im Lotto”.
Ach ja – natürlich liegt die Kohle ja auch nur und ausschließlich unter Dörfern, die eh schon marode und verwahrlost sind, die üüüüberhaupt keine Zukunft haben, so dass ja jeder Einwohner vor Freude ganz außer sich sein müsste, dass die Bagger kommen … Au weia!
So märchenhaft und schön ist das wohl nicht, auch wenn es gewiss ein paar wenige gibt, die profitieren. Die Mehrheit eher nicht. Und was ist mit den Bergschäden, die in der näheren Umgebung des Tagebaus fast unausweichlich sind?? Alles gut, oder wie?
Zitat aus „Wikipedia zum Rheinischen Braunkohlerevier“:
„Immer wieder gibt es Streitigkeiten über die Entschädigungssummen. Da RWE Power den Zeitwert der Gebäude zugrunde legt, reicht die Entschädigung häufig nicht aus, um ein Haus in etwa vergleichbarer Größe neu zu bauen, erst recht nicht, wenn moderne Baustandards berücksichtigt werden müssen. Auch die Größe des umliegenden Gartenlandes wird nur selten wieder erreicht.“
War wohl nix mit 6er im Lotto … versuchen Sie doch nicht, uns für dumm zu verkaufen, es reicht langsam!
11.
Luegendetektor schrieb am 17.05.2012 um 21:40 Uhr:
@ Der vom Morken
Weil ich genug Menschen kenne, die umgesiedelt wurden. Weil ich genug kommunale Vertreter von Umsiedlungsstandorten kenne, die zwar nach außen jammern, aber hinter der Hand dem lieben Gott für die Umsiedlung danken.
Weil ich die Finanzlage von Kommunen kenne, wo Umsiedlungen stattgefunden haben.
Auch wenn Sie es nicht glauben, ist Wissen im Gegensatz zum Vorurteil in einer Diskussion recht hilfreich.
Auch wenn mein Heimatort nicht umgesiedelt wird, wäre für mich, wie für viele andere auch, eine Umsiedlung ein Glücksfall. Oder wie sagte ein Umsiedler „wie ein Sechser im Lotto“.
In den früher von der Landwirtschaft geprägten Orten lebt heute kaum noch einer von der Landwirtschaft, und wenn liegen die Höfe außerhalb der Orte.
Viele sind froh, den alten Hof gegen gutes Geld los zu werden und nach den heutigen Bedürfnissen neu zu bauen.
Eine „kommunale Kaschemme“ wäre z.B. eine kleine marode Mehrzweckhalle mit hohem Investitionsstau. Das würde aber auch auf eine uralte Kanalisation zutreffen.
10.
Der vom Morken schrieb am 17.05.2012 um 15:36 Uhr:
@ Luegendetektor
Sie meinen:
„Vielleicht sollten Sie die Behauptung mal belegen. Möglicherweise mag das für eine kommunale Kaschemme zutreffen. Ansonsten ist die Entschädigung nach den Regelungen des BGB mit einem fetten Zuschlag recht üppig. Auch für viele blanke Kommunen ist die Umsiedlung ein Glücksfall.“
Wie kommen Sie zu Ihrer Behauptung, dass die Entschädigung mit einem auf dem BGB basierenden „fetten Zuschlag“ recht üppig ist?
Was ist für Sie eine „kommunale Kaschemme“?
Auf Grund welcher Informationen können Sie behaupten, dass Umsiedlungen für viele blanke Kommunen ein Glücksfall sind?
Da Sie offensichtlich auch dazu eine konkrete Meinung, die auf Wissen basieren muss, haben, müssten Sie Daten und Fakten nennen können. Oder etwa nicht?
Glückauf!
9.
Luegendetektor schrieb am 16.05.2012 um 22:10 Uhr:
@ Der vom Morken
„55% der Umsiedlungskosten zahlt das Land NRW, 9% (bisher) die Kommunen und ganze 36% RWE.“
Vielleicht sollten Sie die Behauptung mal belegen. Möglicherweise mag das für eine kommunale Kaschemme zutreffen. Ansonsten ist die Entschädigung nach den Regelungen des BGB mit einem fetten Zuschlag recht üppig. Auch für viele blanke Kommunen ist die Umsiedlung ein Glücksfall.
„Für mich und alle, außer Ihnen und RWE, ist vollkommen klar, dass das Abpumpen RWE „nutzt“.“
Es geht nicht darum, ob das Abpumpen RWE „nutzt“, sondern ob das Wasser genutzt wird. Und das sah nicht nur ich und viele Tausend andere so (im Gesetz gibt es zig Befreiungen), sondern auch der Gesetzgeber.
Das BBergG von 1980 ist ein sehr modernes Gesetz.
„Übrigens, dafür, dass Sie nichts mit RWE zu tun haben wollen, sind Sie in allen Themen gut drin, um Ihre Antihaltung und –Meinung zu vertreten.“
Danke für das Lob. Ich halte es für sinnvoll, sich in einem Thema auszukennen, wenn man mitdiskutieren will.
„Für die RWE-PR-Abteilung wären Sie eine echte Bereicherung.“
Noch mal danke, habe ich allerdings nicht nötig.
„Was meinen Sie dazu, dass in Japan nach Fukushima 54 AKWs vom Netz genommen/herunter gefahren wurden – und die Lichter gingen bis heute nicht aus?“
Warten Sie mal den nächsten, ggf. einen heißen Sommer ab. Man rationiert jetzt schon den Strom und hat außer Kernenergie alles am Netz, was Strom erzeugen kann. Das erste KKW soll demnächst auch wieder angeschlossen werden.
8.
Der vom Morken schrieb am 16.05.2012 um 20:19 Uhr:
@Luegendetektor
„Die Umsiedlung ist für viele eine Belastung, auch wenn die meisten sehr gut dabei weg kommen. Die Kommunen machen dabei die fettesten Gewinn und bekommen eine flammneue Infrastruktur, angepasst an die heutigen Bedürfnisse. Natürlich müssen sie hier und da etwas beisteuern, weil es für ein altes Objekt kein neues gibt. Aber das sind die Regelungen des BGB, das sich seit über 100 Jahren bewährt hat.“
Ja?
55% der Umsiedlungskosten zahlt das Land NRW, 9% (bisher) die Kommunen und ganze 36% RWE.
Wenn das keine verdeckten Subventionen sind … ?
Hier und da was beisteuern ist mächtig untertrieben. Letztendlich zahlen die Bürger NRWs für RWE, die sich die Taschen füllen.
Sie schreiben: „Natürlich muss und musste RWE ein Wasserentnahmeentgelt bezahlen, für das Wasser was sie nutz(t)en.“
Was verstehen Sie denn unter „nutz(t)en“?
Für mich und alle, außer Ihnen und RWE, ist vollkommen klar, dass das Abpumpen RWE „nutzt“.
Ohne wäre ein Abbau der Kohle unmöglich. Ohne den Abbau wäre die Entnahme des Wassers nicht nötig.
Cui bono?
Der, dem es nutzt, der hat zu zahlen. Und das geschieht nun endlich. Besser spät als nie.
Mit BGB meinen Sie vermutlich das antiquierte BBergG? Die Diskussion darüber müssen wir hier sicher nicht wiederholen. Wen es interessiert kann zum Thema googeln oder hier lesen, was Sie dazu meinen:
http://blog.br-online.de/report-muenchen/2012/5061/braunkohle-statt-atomstrom.html#comments
Übrigens, dafür, dass Sie nichts mit RWE zu tun haben wollen, sind Sie in allen Themen gut drin, um Ihre Antihaltung und –Meinung zu vertreten.
Für die RWE-PR-Abteilung wären Sie eine echte Bereicherung.
Ach ja, fast vergessen. Atomstrom.
Was meinen Sie dazu, dass in Japan nach Fukushima 54 AKWs vom Netz genommen/herunter gefahren wurden – und die Lichter gingen bis heute nicht aus?
Glückauf!
7.
Luegendetektor schrieb am 14.05.2012 um 20:41 Uhr:
@ Pincopallino, @ Rettisch,
nein, ich habe mit RWE nichts zu tun. Allerdings springt mein Lügendetektor an, wenn ich so viel Unsinn und Lügen lese.
Das man mit Zufallsstrom zu bezahlbaren Preisen kein Netz betreiben kann, resiltiert aus den Gesetzen der Physik und der Marktwirtschaft. Wenn wir es versuchen, wird der Stromausfall zur Regel, der Strompreis unbezahlbar (was er jetzt schon für viele ist) und unsere Wirtschaft geht den Bach runter. Ohne unsere zuverlässig arbeitenden Braunkohlekraftwerke wäre es diesen Winter schon dunkel geworden.
Selbst der Kernenergieausstieg wird mit Zufallsstrom nicht zu kompensieren sein. Mit einem Mehr an Zufallsstrom werden die Probleme nicht kleiner, sondern größer, weil lediglich die Schwankungsamplitude und damit das Netzproblem größer wird.
So viel zur Uninformiertheit.
Da die Faktoren, die zu einer Versauerung führen können, bekannt sind und schon heute Maßnahmen dagegen durchgeführt werden, besteht für eine Versauerung des Restsees keine Gefahr.
6.
Rettisch schrieb am 14.05.2012 um 17:34 Uhr:
@Lügendetektor
Logo was Sie uns verklickern wollen. Alles klar.
Sind Sie ne Nebenstelle von RWE?
Wenn nicht haebn die ihre Freude an Ihnen. Glauben Sie was Sie da von sich geben?
Wenn es mit den Seen in die Hose geht weil die sauer sind können sich Fabriken für Sauerkonserven ansiedeln. Den Essig für Gurken und so haben die dann direkt vor der Tür.
5.
Pincopallino schrieb am 14.05.2012 um 10:07 Uhr:
@Der vom Morken
VIELEN DANK für diese umfangreichen und fundierten Informationen, die keinerlei Zweifel mehr daran lassen, dass wir alle (mit Ausnahme der von vergangenen, fetten Jahren träumenden RWE & CO vielleicht) besser bedient wären, würden wir uns endlich RICHTIG mit den Erneuerbaren Energien auseinandersetzen und deren Entwicklung massiv fördern.
Gegen Ihre Argumente wirken die Ausführungen vom „Lügendetektor“ einfach nur lächerlich, albern und durchschaubar.
Was sollte er auch all diesen unleugbaren Fakten entgegenzusetzen haben? Seine „Pseudoargumente“ ziehen nur, wenn man vollkommen uninformiert ist.
Das sind ja nun zumindest die BZMG-Leser dank Ihrer Recherchearbeit nun nicht mehr!
DANKE schön und bitte weiter so!
4.
Luegendetektor schrieb am 14.05.2012 um 00:55 Uhr:
@ Der von Morken
Die Umsiedlung ist für viele eine Belastung, auch wenn die meisten sehr gut dabei weg kommen. Die Kommunen machen dabei die fettesten Gewinn und bekommen eine flammneue Infrastruktur, angepasst an die heutigen Bedürfnisse. Natürlich müssen sie hier und da etwas beisteuern, weil es für ein altes Objekt kein neues gibt. Aber das sind die Regelungen des BGB, das sich seit über 100 Jahren bewährt hat. Auch verlieren die Kommunen keine Fläche, nur die Flächennutzung wird anders. Die Orte am See werden ein Magnet für die Einwohner.
Die Förderabgabe gibt es, es sei denn, man hat alte Rechte. Für eine nachträgliche Erhebung der Förderabgabe gibt es keine Rechtsgrundlage. Gibt es eigentlich ein
Natürlich muss und musste RWE ein Wasserentnahmeentgelt bezahlen, für das Wasser was sie nutz(t)en.
Die Agrarsubventionen sind Irrsinn! Die größten Subventionsempfänger sind z.B. die Fa. Nestle oder das englische Königshaus. Dass sich RWE bei der Bewirtschaftung der Felder im Rahmen der Rekultivierung ebenfalls von der Subvention partizipierte, mögen manche für verwerflich halten, dürfte aber bei Industriebetrieben die Regel sein.
Wieso sollten durch die Sümpfung Jahrhundertschäden entstehen? Schon heute werden Maßnahmen getroffen, die z.B. der Versauerung entgegen wirken. Für eventuelle Schäden, die nachher auftreten, gibt es hinreichende gesetzliche Regelungen, ohne dass der Bürger zahlt.
Fragen Sie mal die Menschen in Korchenbroich, ob ihre Region auch versteppt. Anhand der Monitoringberichte des Erftverbandes können Sie sehen, wie gut die Versickerungen in den Feuchtgebieten funktionieren, sogar bis in die Niederlande.
Bezüglich Wanlo und dem Tagebau haben Sie nicht richtig gelesen. Der Tagebau zieht weniger als 2 km am Finkenberger Bruch vorbei, nicht an Wanlo.
Es gibt ja nicht nur die RWE als Wasserentnehmer, wie in der Happelter Heide. Es gibt auch Wasserversorger, die Wasser entnehmen.
Ich bin weder bei RWE beschäftigt noch sonst mit denen verbandelt. Mit geht es einzig um eine zuverlässige und bezahlbare Energieversorgung, die für eine Industrienation wie Deutschland unerlässlich ist, auch zum Wohle unserer Kinder.
Die Rentabilität der Braunkohlekraftwerke wird künstlich über die unsinnigen und überflüssigen Emissionszertifikate reduziert. Letztlich bezahlen wir Stromkunden diesen Quatsch.
Die technische Entwicklung der Erneuerbaren wurde mit zig Milliarden gepuscht, trotzdem lassen sich die Gesetze der Physik nicht aushebeln. Und viele ohnehin exorbitant teuere Erneuerbare Energien liefern nur Zufallsstrom.
Den über PSW oder Gas zu speichern, würde die Kosten noch weiter in die Höhe treiben. Schon heute ist für viele der Strom schon nicht mehr zu finanzieren. PV-Anlagen mit Tag-Nacht-Pufferspeicher oder intelligente Netze sind da nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.
Auch Industriekraftwerke auf Braunkohlebasis haben durch die Wärmeauskopplung Wirkungsgrade von 80%.
Sie sollten sich einmal moderne Rekultivierungen ansehen, wie z.B. die neue Inde. Mehr kann ein Fluss nicht mäandrieren. Auch werden die Felder mit Trittsteinbiotopen ökologisch deutlich wertvoller als sie vorher waren.
Das die Einspeisung der Restseen bei Niedrigwasser der Flüsse ausgesetzt wird, dürfte wohl selbstverständlich sein. Schon heute wird einer eventuellen Versauerung entgegen gewirkt. Das hat die DDR natürlich nicht gemacht und nach der Wende war das auch nicht zu heilen. Das waren eben die Kosten der Einheit.
Unsere Kinder werden sich glücklich schätzen, an so herrlichen großen Seen leben zu können.
Der Cospudener See bei Leipzig z.B., ist wie viele andere Seen dort auch, ein einzigartiges Naherholungsgebiet. So etwas gibt es dann bei uns auch. Die Ville-Seen oder der Blausteinsee werden schon heute sehr gut angenommen.
3.
Der vom Morken schrieb am 13.05.2012 um 12:24 Uhr:
@ Lügendetektor
Unsinn?
Umsiedlung. Dass diese ganze Umsiedelei nicht unproblematisch und noch lange nicht für jeden ein Gewinn ist (schon gar nicht für die betroffenen Kommunen, die Fläche und Einwohner verlieren und auch noch an den Kosten beteiligt werden, was in der Öffentlichkeit auch so gut wie nicht bekannt ist), wissen sie sicher selbst. Von Denkmälern, Naturdenkmälern und Verlust von Ackerland (erst Tagebau, dann Restseen) ganz zu schweigen.
Das ist eben Ihre Meinung. Warum nicht.
Keine Subventionen? Was seit Jahrzehnten (!) fehlt ist z.B. eine Förderabgabe. Die würde allein im rheinischen Braunkohlerevier pro Jahr 149 Millionen Euro bringen. Geld, das die klamme NRW-Haushaltskasse sehr gut brauchen könnte und das auch in den vergangenen Jahrzehnten, zumal das Land sowieso mit den Ewigkeitskosten allein dasteht. Die Grünen, die dies fordern, werden Sie vermutlich genauso mögen wie den BUND.
http://www.taz.de/!92248/
Wasserentnahmeentgeld muss RWE wenigstens demnächst zahlen. Das sind 25 Millionen Euro pro Jahr basierend auf den Wasserentnahmezahlen von 2010. Bisher auch seit Jahrzenten nichts.
Ein anderer Irrsinn sind die Agrarsubventionen, die RWE kassiert. In Erftstadt waren das 600.000 Euro Flächenprämien aus der EU-Kasse. Agrarsubventionen für das Aufkaufen und Bewirtschaften von Ackerflächen.
In diesem Fall ist unter „Bewirtschaftung“ der Abbau von Braunkohle zu verstehen. Wird der Tagebau eingestellt, gibt es wieder Geld. Diesmal für die Rekultivierung.
Die Feuchtgebiete werden erfolgreich durch das Sümpfungswasser gestützt?
Auch wenn es Ihnen nicht gefällt, durch den Tagebau und die Sümpfungen entstehen Jahrhundertschäden u.a. auch für das Grundwasser.
Was passiert eigentlich, wenn es RWE Power eines Tages nicht mehr gibt? Wer sorgt dann dafür, dass die Feuchtgebiete weiterhin mit Wasser versorgt werden? Etwas, das durch RWE keineswegs freiwillig geschieht (trotz PR-HP dazu), sondern nur auf Grund von Verhandlungsdruck um Garzweiler II passiert.
Die wirklichen Auswirkungen werden nach 2045 sichtbar, wenn es wirklich dabei bleibt, dass bis dahin ausgekohlt wird.
Auch dann wird wieder der Bürger zahlen.
Wird die Region dann versteppen?
Schon jetzt ist keinesfalls alles super.
Weitere Infos dazu (Thema Feuchtgebiete sterben):
http://www.wz-newsline.de/lokales/moenchengladbach/garzweiler-geschuetzte-feuchtgebiete-sterben-1.181203
Braunkohlebericht 2009/2010 Mönchengladbach:
http://www.moenchengladbach.de/probuergermg/getfile.cfm?id=f792
„Erstmals mussten in diesem Jahr Mönchengladbacher Feuchtgebiete mit einer Warnstufe bewertet werden. Dies betrifft vor allem das zwischen Wanlo und Wickrathberg gelegene Finkenberger Bruch, das sogar mit einer Einstufung zwischen gelb und rot im Ampelsystem des Monitorings belegt wurde. Hier wird der Tagebau in einer Entfernung von unter zwei Kilometern vorbeiziehen, sodass sogar von einer künftig deutlichen Zunahme des Sümpfungseinflusses auszugehen ist.“
Übrigens von wegen Tagebau zieht an Wanlo mit weniger als zwei Kilometer vorbei. Klingt ja fast niedlich. Vom letzten betroffenen Haus in Wanlo bis zur Tagebaukante sind es irgendwas zwischen 70 – 150 Meter. Ist doch super! O.K. in fast 100 Jahren ist das Haus entweder abgerutscht oder kann sich ‘nen Bootssteg bauen. Vorausgesetzt der Restsee ist nicht sauer.
Finkenberger Bruch:
http://www.bz-mg.de/natur-umwelt-tierreich/spatherbst-im-finkenberger-bruch-%e2%80%93-ist-er-durch-rwe-okowasser-uberhaupt-zu-retten.html
Auch im Naturpark Schwalm-Nette läuft es nicht wie geplant. Seit 2002 ist der Grundwasserspiegel in der Happelter Heide um ca. 75 Zentimeter gesunken.
Die Auswirkungen der Sümpfungen machen sich durch ein Absinken des Grundwassers bis in die Niederlande (die Provinz Tilburg klagte deshalb in den 1980ern gegen Deutschland) und Belgien bemerkbar.
Sie können es drehen und wenden wie Sie wollen, die Tage des Braunkohletagebaus sind gezählt. Die Rentabilität der Braunkohlekraftwerke wackelt. Ob es Ihnen gefällt oder nicht, die Erneuerbaren wird RWE nicht aufhalten. Der Konzern hat die eigene diesbezügliche Entwicklung verschlafen, weil er auf Atomstrom, Braunkohle und Lobbyismus setzte.
RWE will Offshore und Desertec (wenn letzteres jemals gelingen sollte – technisch, wie politisch). Logisch, das würde wieder fette Durchleitungsgebühren bringen!
Mit Zufallsstrom, z.B. Wind und Sonne, lässt sich leider kein Netz betreiben?
Da bin ich zuversichtlicher als Sie, weil die technische Entwicklung ebenfalls weitergeht und schon weiter wäre, wenn nicht mit Hilfe der Politik im Sinne der Energiekonzerne heftigst gebremst worden wäre.
Sehen Sie das Thema Grundlast als Problem an?
Auf diesem Gebiet geschieht einiges. Z.B. PV-Anlagen mit Tag-Nacht-Pufferspeicher zur Netzstabilisierung.
Gas- und-Dampf-Kraftwerke erzeugen hohe Strommengen, sind besser regelbar, haben eine kurze Anlaufzeit und höhere Wirkungsgrade (55 – 60%) als Braunkohlekraftwerke und im Vergleich zur erzeugten Energie nur eine geringe CO2- Emission (auch wenn Sie letzteres gerne bagatellisieren bzw. zu jenen gehören, die diese in Abrede stellen).
Irsching (Eon) hat einen Wirkungsgrad von 60,4% und wurde 2011 in Betrieb genommen:
http://www.kraftwerk-irsching.com/pages/ekw_de/Kraftwerk_Irsching/Kraftwerk_Ulrich_Hartmann/index.htm
Moderne GuD-Kraftwerke kosten nur halb so viel wie ein Kohlekraftwerk und sind schneller gebaut.
Da Sie schon so „begeistert“ auf den BUND reagiert haben müssen sie jetzt ganz stark sein, denn nun kommt auch noch Greenpeace mit Windgas:
http://www.greenpeace-energy.de/windgas.html
und
http://www.greenpeace-energy.de/windgas/windgas-idee-mit-zukunft.html
Das funktioniert mit allen Erneuerbaren
http://de.wikipedia.org/wiki/EE-Gas
Es gibt auch noch Hybrid-Solar-Gas-Kraftwerke. Eines der ersten weltweit wurde von Siemens in Mexiko gebaut:
http://www.siemens.com/press/de/feature/2012/energy/2012-04-aqua-prieta2.php
Sicher kennen Sie auch diesen Artikel und ähnliche:
„Energiekonzerne in Not, Solarboom drängt Kohlekraft ins Abseits“:
http://www.manager-magazin.de/unternehmen/energie/0,2828,828474,00.html
Zitat: „RWE, Eon, Vattenfall, EnBW stecken Milliarden in neue Steinkohlekraftwerke in Deutschland. Doch angesichts steigender Mengen Ökostrom im Netz ist fraglich, ob sich die Anlagen je rechnen werden. Händeringend sucht die Branche nach Auswegen.“ Zitat Ende.
Rekultivierung?
Die hat im Braunkohlerevier eine alte „Kultur“. Allerdings in vergangener Zeit vor dem zweiten Weltkrieg nicht in den aktuellen, gigantischen Ausmaßen. Dabei wird heute nicht immer Natur- und Artenschutz berücksichtigt.
Flächen werden nach Rentabilitätsaspekten geschaffen. Kritiker sagen, dass es sich um planierte, monotone Felder mit wenigen bis gar keinen Hecken, Gehölzen oder mäandrierenden Bachläufen handelt.
Die Bäume wachsen in Reih und Glied, Abraumhaufen sind nun „Landschaftsbauwerke“.
Spannend wird es vor allem, wenn sich die sogenannten „Restseen“ (Inden, Hambach und Garzweiler) mittels Rhein-, Rur-, Erftwasser füllen sollen und danach noch Jahrzehnte (!) mit zig Millionen Litern jährlich gespeist werden müssen.
Immer in der Hoffnung, dass das RWE-Experiment glückt. Woher der arme Vater Rhein bzw. die Rur und vielleicht Erft diese immensen Wassermengen nehmen sollen, wird auch noch richtig interessant. Die Rheinschiffer wird es freuen, wenn der Wasserstand ins Bodenlose (wie 2003 die Spree aus genau diesem Grund) fällt.
Interessant wird es auch, was die Versauerung anbelangt.
In den neuen Bundesländern gibt es 172 „rekultivierte“ Tagebauseen. Die meisten sind sauer wie Essig (PH-Wert 2,6). Keine Pflanze, keine Tiere, Trinkwasser ist bedroht, Abwasserrohre korrodieren und was früher die Sümpfungsbrunnen leisteten, schaffen heute die Seen, weil sie mit Wasser aus Flüssen gespeist werden müssen. Dafür fällt in der Umgebung alles trocken.
Für Schäden und Rekultivierung zahlt der Steuerzahler, nicht die Bergbautreibenden.
Restsee ist auch so eine Verniedlichungs-Wortschöpfung. Das klingt eher nach einem lauschigen, netten See als nach 40-60 qkm-Seen. Hambach wäre der zweitgrößte See Deutschlands nach dem Bodensee.
Ist aber auf jeden Fall lukrativer als „normale“ Verfüllung.
Aber, vielleicht gibt es bis dahin RWE nicht mehr und der Satz trifft wieder einmal zu: Nach uns die Sintflut!
Denn für die Ewigkeitsschäden kommt RWE sowieso nicht auf.
Schade (oder gut?): wir werden das nicht mehr erleben. Ob sich nachfolgende Generationen über dieses „Erbe“ freuen werden?
Ich bezweifle es.
Wir lassen uns nicht für dumm verkaufen.
Glückauf!
2.
Luegendetektor schrieb am 12.05.2012 um 19:21 Uhr:
@ Der vom Morken
Sie schreiben Unsinn. Verliert man seine Heimat, wenn man ein paar Kilometer in ein schmuckes neues Haus zieht?
Wer Heimat auf die vertrauten vier Wände und den Kirchturm reduziert vielleicht, die anderen freuen sich über ein neues Haus nach neustem Energiestandard, die neuen alten Nachbarn und eine neue moderne Infrastruktur.
Wenn Sie nicht glauben, dass Braunkohle subventionsfrei ist, können Sie bestimmt den Titel im Subventionsbericht der Bundesregierung benennen.
Die heimische Braunkohle liefert preiswert, bedarfsorientiert und zuverlässig Strom, zu unser aller Nutzen. Ohne unsere Braunkohlekraftwerke währe es schon letzten Winter über Deutschland dunkel geworden. Mit Zufallsstrom, z.B. Wind und Sonne, lässt sich leider kein Netz betreiben.
Wie gut die auswirkungen zu beherrschen sind, wird daran deutlich, dass die Landschaft durch die Rekultivierung in der Regel ökologisch aufgewertet wird. Daher sind die ehemaligen Tagebaugebiete heut hochwertige Naherholungs- und Naturschutzgebiete.
Vielleicht ist Ihnen das noch nicht aufgefallen, aber die Feuchtgebiete werden erfolgreich durch das Sümpfungswasser gestützt.
Der BUND verprasst wieder völlig unnötig die Spendengelder für überflüssige Prozesse. Das Geld fehlt für Umweltschutzprojekte, wofür es eigentlich gedacht war. Ob das im Sinne der Spender ist?
1.
Der vom Morken schrieb am 17.04.2012 um 14:28 Uhr:
Dank an den BUND, der seit Jahrzehnten RWE Power (früher Rheinbraun) als einziger Paroli bietet!
Ob Hambach oder Garzweiler II – der Braunkohletagebau ist ein enormer Eingriff in die Natur und verlangt auch den Anwohnern einiges ab. Gefahren für die Gesundheit inklusive. Ganz zu schweigen von den Umsiedlern, die alles aufgeben müssen und deren Heimat mal eben weggebaggert wird. Genauso wie historische und denkmalgeschützte Gebäude.
Wahrscheinlich steht im Antrag auf Zulassung eines 3. Rahmenbetriebsplans zur Fortführung des Tagebaus Hambach von 2020 bis 2030 ähnlicher Blödsinn wie schon im Braunkohlenplan für Garzweiler II:
„Braunkohle ist deswegen von besonderer Bedeutung, weil sie ein sicherer, ohne Subventionen konkurrenzfähiger und verfügbarer Rohstoff ist, dessen Gewinnung und Nutzung mit überschaubaren und beherrschbaren Auswirkungen verbunden ist.“
Das alles stimmt nicht. Aber wen interessiert das schon?
Vor allem die Behauptung, dass Gewinnung und Nutzung mit:
ÜBERSCHAUBAREN und BEHERRSCHBAREN Auswirkungen verbunden sind, ist der Witz überhaupt!
Umsiedler und Bergschaden-Betroffene, die es angeblich kaum gibt und die austrocknenden Feuchtgebiete (Schwalm-Nette, Finkenberger Broich u.a.) sind da aber ganz anderer Meinung (wenn letztere sich äußern könnten)!
Daumendrücken für Hambach – vielleicht hilft ein erfolgreicher Ausgang für den BUND auch für Garzweiler?
Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.
Glückauf!