Braunbärin Sonja aus Odenkirchen stirbt an bösartigem Lebertumor • Trauer im BÄRENWALD Müritz
Red. Natur, Umwelt & Energie [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Wie die Stiftung VIER PFOTEN mittelte, ist die 23 Jahre alte Bärendame Sonja aus Odenkirchen am Mittwochabend im BÄRENWALD Müritz verstorben.
Erst vor kurzem lag Sonja zur zahnärztlichen Untersuchung auf dem Behandlungstisch.
Bei der Gelegenheit führten die Tierärzte eine Ultraschall-Untersuchung durch und nahmen Blut für spezielle Laboranalysen ab.
Leider lieferten die Untersuchungsergebnisse eine unheilbare Diagnose: In Sonjas Leber hatte sich ein bösartiger, schnellwachsender Tumor gebildet, der innerhalb der Leber und leider auch in die Bauchspeicheldrüse gestreut hat.
Noch bevor die letzten Laborergebnisse da waren und eine genaue Prognose zu ihrem Krankheitsverlauf gestellt werden konnte, verschlechterte sich ihr Gesundheitszustand im Laufe von nur fünf Tagen rapide. Am Ende konnte sie sich kaum noch bewegen.
Um Sonja von ihrem Leiden zu erlösen, musste sie am Mittwoch eingeschläfert werden.
Im Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung Berlin (IZW) soll eine Autopsie für weitere Klarheit sorgen.
Dieses Foto zeigt Sonja mit ihrer Schwester Clara einen Tag nach ihrer Ankunft im BÄRENWALD Müritz.
Die Stiftung VIER PFOTEN hatte Sonja am 15. Mai 2013 gemeinsam mit ihrer Mutter Mary und Schwester Clara aus dem Tiergarten Mönchengladbach in den BÄRENWALD Müritz gebracht.
„Wir sind schockiert, wie schnell wir uns von Sonja verabschieden mussten.
Sie erholte sich so gut von ihrem ersten Zahnarzttermin. Wir hatten gehofft, ihr damit das Leben wieder für Jahre ein Stück angenehmer zu machen.
Das gesamte Team trauert um Sonja.
Wenigstens konnte sie einige schöne Monate bei uns im BÄRENWALD verbringen.
Sonja streifte in den letzten Wochen immer mehr durch den Wald und hielt sich oft an der Schleuse zu Balous Gehege auf.
Auch Balou zeigte Interesse und wir wollten sie eigentlich bald vergesellschaften“, erzählt Carsten Hertwig, Geschäftsführer des BÄRENWALD Müritz.
Laut ihren Tierpflegern war Sonja ein sehr sensibler, eher ruhiger und ganz lieber Bär.
Ihre Lieblingsspeisen waren Weintrauben, Avocado, Nüsse, Melone und Fisch.
Fotos: Hildegard Pannen
1.
Kerstin Königs schrieb am 20.06.2014 um 17:16 Uhr:
Die Bärendame Sonja tut mir wirklich sehr leid!
Es ist zwar richtig, dass sie wenigstens ein Jahr erleben konnte, wie ein richtiges Bärenleben sein soll.
Besonders traurig finde ich trotzdem, dass die drei Braunbären solange in Odenkirchen in diesem Betongefängnis leben mussten und niemand schon viel eher auf die Idee kam, dass es ihnen dort gar nicht gut ging.
Die hätten bestimmt in all den Jahren mal was verbessern können! Wenn Sonja mit 22 nach Müritz kam und in Odenkirchen geboren wurde, waren das 22 endlos lange Jahre auf den paar Quadratmetern Beton. Entsetzlich!
Da hilft es auch nicht, dass dieser Tiergartenverein erklärte, dass ihnen das Wohl der Tiere etwas bedeutet haben soll. Kommt ja immer drauf an, was man für ein Verständnis von „Wohlbefinden“ hat.
Odenkirchen war für die Bären nur schrecklich. Ein richtiger, hässlicher Betonkerker.
Wir waren mit den Kindern vor einigen Jahren mal dort und dann nie wieder. Dort liegt vieles im Argen. Vielleicht ist es jetzt etwas besser, soll ja eine neue Leitung geben.
Die Seehunde gibt es bestimmt auch noch immer in diesem viel zu kleinen Planschbecken. Grauenhaft!
Wir gehen jedenfalls nicht mehr dort hin.
Für die Bärin Sonja freut es mich, dass sie wenigstens noch Natur und sicher auch viel Zuwendung im Rahmen der Möglichkeiten und sehr gute Betreuung (wie die Zahnbehandlung) von den Pflegern in Müritz erleben konnte, denn auch Tiere haben Empfindungen und Bedürfnisse!