Weite Teile der Stadt Mönchengladbach standen unter Wasser
Hauptredaktion [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Ein Unwetter brach heute Vormittag gegen 11:10 Uhr über fast das gesamte Stadtgebiet Mönchengladbach herein. Durch den Starkregen liefen hunderte von Kellern voll. Etliche Straßenzüge waren komplett überspült. Das Wasser stand teilweise über einen halben Meter hoch. Unzählige Pkw blieben liegen, weil Wasser die Elektrik ausschaltete.
Gullydeckel wurden aus den Schächten gedrückt und blieben meterweit entfernt liegen. Gelbe Säcke schwammen über geschlossene Wasserflächen. Dutzende von Pkw-Fahrern mussten schmerzlich erfahren, dass ihr Motorraum nicht wasserdicht ist. Sie blieben in Ãœberflutungen liegen und mussten dann hilflos zusehen, wie das Wasser in ihren Fahrzeugen immer weiter stieg.
Wenig später setzte eine Flut von Notrufen auf der Leitstelle der Polizei ein. Die Einsatzleitung mobilisierte alle verfügbaren Kräfte.
Alle Möglichkeiten wurden ausgeschöpft, um zusätzliche Streifenwagen zu besetzen.
Obwohl an allen verfügbaren Plätzen die Notrufe pausenlos entgegen genommen wurden, war die Leitstelle kaum in der Lage, die Masse der Anrufe über die Notrufnummer 110 zeitgerecht bearbeiten. Die allermeisten Anrufer berichteten über eindringendes Wasser in Kellerräumen und beschwerten sich, dass der Notruf der Feuerwehr 112 pausenlos besetzt sei.
Nur wenige Anrufer hatten Verständnis, dass ihnen nicht sofort geholfen werden konnte, sondern sie auf absehbare Zeit auf Eigeninitiative angewiesen bleiben würden. So forderte ein Anrufer:“ „Sperren sie die Straße vor meinem Haus, die Autos spritzen mir das Wasser gegen die Fassade.“
Durch diese Ãœberlastung war es Anrufern, die eine schwerwiegende Notlage melden wollten, deutlich erschwert zu den Notrufzentralen durchzudringen.
Viele Anwohner beklagten sich über rücksichtslose Fahrzeugführer, die mit relativ hoher Geschwindigkeit durch Wasseransammlungen fuhren und dadurch noch mehr Wasser in die bereits überfluteten Keller drückten.
Bis jetzt ist der Polizei nur eine verletzte Person bekannt. Eine Anwohnerin der Römerstraße hatte mit nackten Füssen ihren Keller betreten, um dort ein Elektrogerät auszustöpseln. Sie erlitt einen Stromschlag und musste ins Krankenhaus eingeliefert werden.
Neben den hunderten voll gelaufenen Kellern, überschwemmten Pkw und etlichen umgestürzten Bäumen blieb es bei Sachschäden.
Auch im Polizeipräsidium drangen Wassermassen von der Straße in die Kellerräume. Die Feuerwehr verhinderte durch ihren rechtzeitigen Einsatz, dass das Wasser einen Technikkeller erreichte, der die Einsatzleittechnik versorgt.
In Rheydt wurde der Keller des Verwaltungsgebäudes der städtischen Sozial-Holding an der Königstraße 151 überschwemmt, wobei auch die Telefonanlage beschädigt wurde.
Deshalb ist die Sozial-Holding telefonisch voraussichtlich bis Montag, 2. Juni nicht zu erreichen.
Eine Kontaktaufnahme ist nur über die Hotline des Beratungszentrums unter 02161/81196811 möglich.
Die städtischen Altenheime sind von dem Schaden nicht betroffen.