Neue Bahn-Haltepunkte: Endlich muss das Murmeltier nicht mehr grüßen – Verwaltung und Politiker sollten sich verstärkt der Nutzung vorhandener Haltepunkte widmen
Bernhard Wilms [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
[15.02.2012] Nun müssten es auch die letzten Mönchengladbacher Politiker gemerkt haben: Es wird keine neuen Bahn-Haltepunkte auf Mönchengladbacher Stadtgebiet geben!
Vor der Kommunalwahl 2009, im Kommunalwahlkampf und selbst im Landtagswahlkampf 2010 versuchten die Ortspolitiker sich und den Mönchengladbachern weiß zu machen, dass es in Höhe der Hochschule und auch in Hoven einen Haltepunkt geben könnte.
Ob es nur Scheuklappen waren, mit denen sie versuchten, diesbezügliche Hoffnungen zu schüren, oder einfach nur Realitätsverluste oder –ferne, war bislang nicht zu ergründen.
Vielleicht haben sie sich aber auch „nur“ auf die Untersuchungen zum Verkehrsentwicklungsplan (VEP) gestützt, in dem seit 2006 von der „Absicht“ der Stadt Mönchengladbach gesprochen wird, „den schienengebundenen Personennahverkehr (SPNV) im Stadtgebiet weiter auszubauen.“
Der damalige so genannte „Schlussbericht“ bezieht sich dabei auf eine Beratungsvorlage für den Planungs- und Bauausschuss vom 15.11.2004 (!) in dem u.a. folgende Maßnahmen zur Diskussion standen:
- Verlängerung der S-Bahnlinie 8 über Mönchengladbach Hbf hinaus zu den Bahnhöfen Odenkirchen und Wickrath
- Neubau des Haltepunktes Mönchengladbach-Hochschule – Neubau des Haltepunktes Mönchengladbach-Eicken/Hoven mit P+R/B+R
Dass diese schon damals müßige „Diskussion“ permanent weiter betrieben wurde, kann mit einer grenzenlosen Selbstüberschätzung der Mönchengladbacher Verkehrspolitiker erklärt werden, die nicht erkannt haben bzw. erkennen wollten, dass ihr Einfluss auf den Schienenverkehr gegen Null tendiert.
Das hätten besonders die Politiker erkennen müssen, die sich „sehr nahe“ am VRR und im Bund an der Bahn AG bewegen.
Kein Kommunalpolitiker war bereit, der Realität ins Auge zu sehen und zu begreifen, dass ihre Forderungen schon seit den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts auf Grund der „Macht des Faktischen“ unrealistisch waren.
Manche von ihnen haben sogar angesichts der Ausschreibung des VRR zur Vergabe der S8 explizit von „Mönchengladbach Hbf nach Hagen“, die vor einigen Tagen entschieden wurde, immer noch nicht nachgelassen, von den beiden neuen Haltepunkten zu träumen und die Öffentlichkeit an diesen Träumen teilhaben lassen wollen.
Wenn auch vorsichtig, aber dennoch deutlich, haben im Rahmen der Expertenworkshops zum Masterplan zwei Teams unabhängig voneinander die Haltepunktdiskussion als „ganz hinten anstehend“ dargestellt.
Konsequent wäre es, die Haltepunktdiskussion aus dem aktuellen VEP-Entwurf herauszunehmen und nicht weiter zu thematisieren.
Konsequent wäre dann aber auch, dass sich die betreffenden Politiker öffentlich zur Realität bekennen, dass es keine neuen Bahn-Haltepunkte in Mönchengladbach geben wird. Das wäre ehrlich!
Doch wer von ihnen ist so ehrlich und wer macht den Anfang? Oder gilt auch hier: „Wer sich zuerst bewegt, hat schon verloren“?
Mindestens ebenso wichtig, wenn nicht sogar viel wichtiger ist es, sich der Verbesserung der bestehenden Bahnhaltepunkte zu widmen.
Zum einen sollten die Kräfte darauf konzentriert werden, den S-Bahn-Haltepunkt Lürrip und den Rheydter Hauptbahnhof auch mobilitätseingeschränkten Menschen zu öffnen und darauf hinzuwirken, dass hier entsprechende Aufzüge installiert werden.
Zum anderen sollte der S-Bahn-Haltepunkt Korschenbroich durch eine kürzere Verknüpfungsfrequenz mit dem Busverkehr besser angebunden realisiert werden, um für die Rheydter und Giesenkirchener Bürger die Nutzung der S-Bahn nach und von Neuss/Düsseldorf attraktiver zu gestalten, statt weiterhin mit erneuten „Prüfaufträgen“ den Eindruck zu erwecken, es werde ja vielleicht noch eine Chance für neue Haltepunkte geben und damit die Verwaltung zu „blockieren“.
11.05.2011: http://www.bz-mg.de/politik-verwaltung-parteien/cdu/neue-perspektiven-fur-die-s-8-verlangerung.html
02.12.2011: http://www.bz-mg.de/weitere-medien/verkehrsentwicklungsplan-wie-sich-die-halse-wenden.html