S28 • Teil II: Machbarkeitsstudie in der BV Ost vorgestellt
Red. Giesenkirchen [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Unter TOP 7 berichtete der städtische Verkehrsplaner Jörg Clages am 28.1.2010 im Pädagogischen Zentrum des Schulzentrums Asternweg während der Sitzung der Bezirksvertretung Ost über den aktuellen Stand der Machbarkeitsstudie.
Die Strecke der Regiobahn von Kaarst (Kreis Neuss) nach Mettmann zu verlängern bis nach Viersen.
Die Strecke ist seit Jahrzenten nicht mehr in Betrieb. Auch Mönchengladbach hat diese Verlängerung im Zusammenhang mit dem Flughafenausbau vor Jahren bereits untersucht.
Auf Nachfragen hatte der Kreis Viersen damals kein Interesse gezeigt.
Nun möchte der Kreis Viersen von sich aus den Ausbau betreiben.
Die Regiobahn ist eine private Bahngesellschaft der auch die Gleisanlagen von Neuss nach Kaarst und von Düsseldorf-Gerresheim bis Mettmann gehören, so Klages.
Die Regiobahn selbst möchte letztendlich einen Ausbau über Nettetal bis nach Venlo.
Clages betonte:“ Ich durfte an diesem Arbeitskreis teilnehmen weil wir (Mönchengladbach) betroffen sind. Es gibt eine Variante 3,“ so Klages „ die bringt auch Vorteile für MG, den RE 8 von Köln kommend, der heute in MG endet und der früher bereits bis Venlo durchging, wieder bis nach Venlo durchzuführen“.
Die Studie diente auch dazu Baukosten festzustellen, sie sollen 57,4 Millionen Euro betragen.
Der Bahnhof Schiefbahn müßte neu gebaut werden, die Damges-Straße in Richtung Korschenbroich müßte gekreuzt werden. Das geschieht günstigerweise durch Absenkung der Strasse unter die Bahntrasse (Trog).
Förderfähig von diesen 57,4 Millionen Euro sind 85%, der Kreis Viersen müßte demnach noch 15% selber aufbringen. Das betrifft die Baukosten. „Die technische Machbarkeit wurde nachgewiesen“ erklärt Clages.
Ein anderes Thema sind die Betriebskosten. „Es gibt keinen Bahnverkehr der kostendeckend ist“, so Clages.
Das von Klages favorisierte Konzept 3 mit dem RE8 bedeutet ein Defizit bei den Betriebskosten von 7,8 Millionen Euro pro Jahr. Es sollen Gespräche mit den Nachbargemeinden geführt werden um diese Lücke zu schließen.
Die Stadt Viersen muß nun im nächsten Schritt nachweisen, welchen höheren volkswirtschaftlichen Nutzen das Konzept gegenüber den Kosten bringen würde.
Abschließend wertete Klages das Projekt mit den Worten: „ Aufgrund der Kosten hätten wir in Mönchengladbach ein solches Projekt seitens der Verwaltung schon eingestellt. Der Kreis Viersen hat jedoch beschlossen, dass es weitergeführt werden soll.“
Lothar Beine zog für die SPD das Fazit, es gebe für Mönchengladbach als Oberzentrum nur Nachteile, außerdem gebe es das Prinzip, wer die Musik bestellt der bezahlt sie auch.
Beine kann sich keine Beteiligung der Stadt Mönchengladbach vorstellen. Für ihn bringt es verkehrspolitisch keine Vorteile für Mönchengladbach.
Hajo Siemes erklärte für Bündnis 90/Grüne, das Projekt sei nicht so zu realisieren wie bisher vorgestellt. Seine Partei wolle sich aber noch nicht endgültig festlegen, sie hofften auf weitere Alternativen. Es müsse weiter geprüft werden. Mönchengladbach solle die Verlagerung von Verkehren auf die Schiene ernst nehmen.
Die FWG, Bernd Püllen, fragt die Verwaltung: „ Herr Clages, was tun wir denn jetzt, was schlagen sie uns vor?“ Dieser, als Vertreter der Verwaltung, rät dazu noch abzuwarten wie der Kreis Viersen tatsächlich weiter vorgeht.
Herr Schmitz, FDP, regte an, die BV solle eine Meinungsäußerung abgeben die dem Rat zur Kenntnis gebracht werden solle.
An dieser Stelle griff der Bezirksvorsteher in die Diskussion ein: „Wir sind eine Bezirksvertretung, zu unseren Aufgaben gehört mitnichten die grundsätzliche strategische Ausrichtung des ÖPNV am linken Niederrhein und darüber hinaus, dies alles muß im Rat behandelt werden.“
Dieter Breymann, CDU, gab Krichel-Mäurer ausdrücklich recht, er möchte nicht bereits jetzt ein Denkverbot durch die Bezirksvertretung postulieren.
Er warb darum keinen Beschluß zu fassen, sondern das Thema in den Parteien zu beraten und in den entsprechenden Gremien der Stadt, Verkehrsausschuß und Stadtrat darüber zu beschließen.
Tenor der Debatte: es gibt eine breite Front der Ablehnung, klar dazu zu stehen, das trauen sich nur wenige.