Barrierefreie Stadtrundfahrten: VdK auf „Pilottour“ – bald auch mit rollstuhlgerechtem Bus?
Red. Gesundheit & Soziales [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
„Da lebe ich schon von klein auf in Gladbach, aber das hab ich nicht gewusst…“, solche und ähnlich überraschte Aussagen hörte Bernhard Wilms, Kreisverbandsvorsitzender des VdK, bei seiner Umfrage unter den Teilnehmern nach einer Stadtrundfahrt der besonderen Art.
Wenn Rollstuhlfahrer, Rollatornutzer, Senioren und Menschen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen eine Bustour mit Partnern und Freunden unternehmen, darf man schon von einer Fahrt der „besonderen Art und Weise“ sprechen:
Eine Rampe hilft beim Einstieg in den Bus, Rollstühle und Rollatoren sind während der Fahrt zu sichern und der Busfahrer muss sich auf eine behutsamere Fahrweise einstellen.
Gehen die Planungen gar dahin, dass ein Restaurant aufgesucht wird, dann muss dieses gut erreichbar sein und über eine Behindertentoilette verfügen.
So ging der Sozialverband VdK gemeinsam mit MGMG an die Planungen zu der stattgefundenen Pilottour am 29.07.2011 durch Mönchengladbach, Rheydt und Wickrath.
Neben engagierten Vorstandsmitgliedern verschiedener VdK-Ortsverbände waren natürlich auch Mitglieder des VdK-Aktionskreises „NULL Barrieren in Mönchengladbach“, sowie Udo Jansen, bei MGMG für Tourismus und Veranstaltungen zuständig, mit seiner Kollegin Oberlack an Bord.
Mit Charme und Witz würzte MGMG-Reiseleiter Steffens Informationen zum Nordpark, erzählte Anekdoten zum Wickrather Schloss und sparte auch nicht mit Rheydter und Gladbacher Geschichte und Geschicht’chen; Frotzleien über das Zusammenfinden von Rheydter und Gladbachern durften natürlich auch nicht fehlen.
Beim abschließenden Aufenthalt im Restaurant der Kaiser-Friedrich-Halle stellte Steffens Unterschiede zu anderen Stadtrundfahrten fest und überlegte gleich, wo und wie man solche Fahrten noch anbieten kann.
Eine gemischte Reisegruppe aus behinderten und nicht behinderten Menschen stellt besondere Ansprüche, wird allerdings auch von den Teilnehmern als besonders wertvoll empfunden.
Das gemeinsame Erleben, die „bunten“ Gespräche, das Verständnis für besondere Lebenssituationen rücken bei solch einer gemischten Reisegruppe in den Blick aller Teilnehmer.
Vor diesem Hintergrund wunderte sich niemand über den allgemeinen Tenor zu dieser VdK-Tour: Prädikat besonders wertvoll, Wiederholung mit weiteren Routen erwünscht.
Gemeinsam soll nun diese Pilottour ausgewertet und weitere senioren- und behindertengerechte Stadttouren erarbeitet werden.
„Mittelfristig sollte es möglich sein, beispielsweise einen ausrangierten Linienbus für solche Fahrten herzurichten und den dann allen Sozialorganisationen der Stadt zur Verfügung zu stellen“, schließt Bernhard Wilms aus einer ersten Auswertung. „Technisch ist das kein Problem. Die Finanzierung wird natürlich eine besondere Herausforderung.“ [PM VdK MG]