Werke von Frank Kupka: Vier Geschichten über Weiß und Schwarz
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Frank Kupka (1871-1957) zählt zu den großen Wegbereitern der Moderne zu Beginn des 20. Jahrhunderts, dessen Leistung jedoch erst spät erkannt wurde und noch heute eine eher unzureichende Würdigung erfährt. Der gebürtige Tscheche Kupka studierte an den Akademien in Prag und Wien und lebte seit 1896 in Frankreich.
Das Museum Abteiberg zeigt seit Sonntag, 27. April bis 1. Juni eine Folge von Holzschnitten aus der Sammlung Etzold. Das 1926 entstandene faszinierende Album Kupka´s umfasst 24 schwarz-weiß Holzschnitte, die „Quatre Histoires de blanc et noir“.
Kupka ließ diese Holzschnitte auf eigene Kosten in Paris drucken. Diesen Druckgraphiken maß er eine so große Bedeutung innerhalb seines gesamten künstlerischen – in erster Linie malerischen – Oeuvres bei, dass er ihnen ein manifestartiges Vorwort voranstellte. Vier künstlerische Motive werden jeweils in einer Sequenz von sechs Blättern variiert. Diese „Vier Geschichten über Weiß und Schwarz“ sind zwischen den beiden Polen einer ornamental geprägten und einer konstruktivistisch orientierten Formensprache angesiedelt.
Viele der graphischen Formen finden sich in Gemälden des Künstlers wieder.
Die Verwandtschaft insbesondere der letzten Sequenz der Holzschnitte mit dem Gemälde „Panneau décoratif“ (1926), das sich seit 1987 als Leihgabe der Mönchengladbacher Sparkassenstiftung im Museum Abteiberg befindet, ist unverkennbar. Die Ausstellung macht deutlich, dass Kupka die ablehnende Haltung vieler Künstler dem dekorativen Ornament gegenüber nicht teilte. Das Meisterwerk der Druckgraphik wurde zuletzt 1992 im Graphischen Kabinett des Museum Abteiberg gezeigt.