Die Geschichte der „Comedian Harmonists“
Red. Kunst & Kultur [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Sie waren die erste Boy-Group Deutschlands, ihr Name „Die Comedian Harmonists“. Und natürlich stand auch bei ihnen zu Beginn ihrer legendären Weltkarriere ein Casting. Aufgerufen dazu hatte der Schauspielschüler Harry Frommermann, denn er schaltete 1927 in einer Berliner Zeitung eine ungewöhnliche Annonce: In ihr suchte er zur Gründung eines „einzig dastehendes Ensembles“ Tenöre und Bässe.
Nach dem Vorbild des amerikanischen Gesangsquartetts „The Revelers“ wollte der von notorischer Geldnot geplagte Harry seine Idee von einer Barbershop-Gruppe in die Tat umsetzen und zu internationalem Ruhm gelangen. Tatsächlich fand er auch die geeigneten Sänger und den Pianisten, und aus einem träumerischen Hirngespinst wurde Schritt für Schritt schönste Wirklichkeit.
Doch gerade als sich die „Comedian Harmonists“ mit Hits wie „Veronika, der Lenz ist da“, „Mein kleiner grüner Kaktus“, „Ein Freund, ein guter Freund“ oder „Liebling, mein Herz lässt dich grüßen“ auf dem Höhepunkt ihrer Karriere wähnten, zerstörte die rassistische Ideologie der Nationalsozialisten diesen Traum jäh und holte die Künstler auf den Boden der grausamen politischen Realität zurück.
Am Ende stand die Auflösung der Gruppe, und den nicht-arischen Künstlern blieb nur noch der beschwerliche Weg ins Exil.
Gottfried von Greiffenhagen und Franz Wittenbrink haben die reale Geschichte dieses unvergleichlichen Männergesangsquintetts für die Bühne adaptiert; am Sonntag, dem 18. April feiern „Die Comedian Harmonists“ im Mönchengladbacher Theater im Nordpark TiN Premiere (bereits ausverkauft!).
Einen inhaltlichen wie musikalischen Vorgeschmack gibt’s bereits bei der Matinee am Sonntag, dem 11. April ab 11.15 Uhr im Kleinen Saal des TiN.
Regisseur Reinhardt Friese und Dramaturgin Ulrike Aistleitner stellen gemeinsam mit dem Musikalischen Leiter Philip van Buren und Ausstatterin Annette Mahlendorf das Stück und die Inszenierung vor.
Die gesanglichen Kostproben steuert das komplette „Harmonists“-Ensemble bestehend aus Hayk Dèinyan, Christoph Erpenbeck, Markus Heinrich, Tobias Scharfenberger und Frank Valentin bei.
2.
omega schrieb am 20.03.2012 um 12:32 Uhr:
Für alle Interessenten:
Die COMEDIAN HARMONISTS treten noch einmal auf im Theater Krefeld am 17.06.2012 um 18:00 Uhr!
1.
D. Pardon schrieb am 4.03.2012 um 19:49 Uhr:
Kaum zu glauben, dass diese alten Musikstücke die Leute noch vom Hocker reißen. Doch genau das geschah in der heutigen Nachmittagsvorstellung im Rheydter Opernhaus.
Die Gesangsgruppe nannte sich wohl nicht nur wegen ihrer witzig, für die damalige Zeit auch frech-anzüglichen Liedtexte so, sondern sie brachten ihren Gesang dem Stück zufolge wohl auch komödiantisch dar.
Ein Bühnenstück, das mit nur 6 schauspielernden Sängern auskommt, wurde zum Konzert mit Rahmenprogramm der Geschichte dieses Ensembles.
Der Lohn des Publikums: Schokohäschen wurden den Darstellern aus der vorderen Reihe überreicht, Zugabe über Zugabe, stehenden Ovationen.
Zum Schluss rhythmisches Mit-Klatschen zur Zugabe. Was war geplante Zugabe, was nicht? Unwichtig. Der Funke sprang jedenfalls mächtig auf das Publikum über.
Eine klasse Vorstellung. Hätte ich das vorher gewußt, ich hätte Rosen mitgemacht und sie auf die Bühne geworfen.