„Ya Basta“ von Jorge Angeles, Uraufführung im Stadttheater
Red. Theater [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Ein zwiespältiger Abend wars im ausverkauften Studio des Stadttheaters. Wenn man gedacht hatte, in eine Mischung aus Schauspiel, Tanz, Deklamation zu gehen, irrte man sich gewaltig.
Der sehr beeindruckende Abend wurde getragen von den Leistungen der drei Schauspieler, die fast übermenschliches zu leisten hatten, und dieses auch konnten.
Wer gedacht hatte, in der Handlung rückblickend auf Zeiten der Maya sehen zu können, die damals üblichen Tanzfiguren, die doch alles ausdrückten, die Musik aus dieser Zeit auf den entsprechenden Instrumenten und Gesang hören zu können, irrte sich weitgehend. Auch der Glaube, sei es an die alten Götter, die Verehrung der Erde, der Natur, kam nicht wirklich rüber.
Ein politisches Stück ist es, was wir erlebten, die Geschichte dreier Menschen, die nach einer globalen Katastrophe zusammentreffen, der deutsche Akademiker (Cornelius Gebert), der deutschstämmige Immigrant ( Felix Banholzer), die Mexikanerin indianischer Herkunft (Helen Wendt).
Der Austausch der verschiedenen Auffassungen soll lt. Regisseur nicht nur durch die Sprache, sondern auch oder hauptsächlich durch eine Körpersprache ausgedrückt werden, die unserem Empfinden recht schwer fällt und kaum zu verstehen ist.
Das Verhalten das uns gezeigt wurde, würde heute zur Einweisung in entsprechende Häuser führen.
Das ist durchaus eine Schwäche der Regiearbeit, die doch in vielen Dingen sehr überzeugte.
Auch bei den Dialogstellen haperte es manchmal sehr an der Möglichkeit, sie innerhalb der Handlung zu verstehen.
Man hätte getrost die Spielzeit um 30 Minuten verkürzen können. Einiges wurde sehr oft, zu oft wiederholt.
Was unsere Schauspieler aber zu leisten hatten und auch leisteten, war einfach überwältigend.
Voran Cornelius Gebert. Aber auch Felix Banholzer als Gegenspieler oder auch nicht, in einem geringeren Maße Helen Wendt.
Eine solche körperliche Präsenz über 100 Minuten durchzuhalten, dazu noch mimisch und darstellerisch zu agieren ist eine fast übermenschliche Leistung.
Die akrobatischen Körperbewegungen, das Stottern, Kreischen und Brüllen, der reine Wahnsinn.
Das was Jorge Angeles vermitteln wollte, war nicht ganz zu verstehen.
Für Menschen, die sich ein Endzeitszenario anschauen und mitleiden wollen, genau das Richtige.
Aus dem Publikum wurde lebhafte Zustimmung laut.
Herbert Rommerskirchen