>Rusalka<, Märchenoper im Stadttheater: Zweite Premiere mit anderen Darstellern
Red. Theater [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Nach der ersten Premiere der Märchenoper „Die kleine Seejungfrau Rusalka“ nach der so wunderbaren Musik von Antonin Dvorak, nunmehr die zweite Premiere in etwas anderer Besetzung.
Zum Werk als solchem schreibe ich hier nicht, das ist in der Kritik zur ersten Premiere, auch da, in einer Kurzfassung dargestellt worden.
Es war wieder sehr spannend, das Mitgehen der Kinder und Jugendlichen mitzuerleben.
Ein Beweis auch für die nicht nur guten Sänger, sondern auch für deren schauspielerische Fähigkeiten. Exzellent!
Auf der Bühne war es noch besser als in der ersten Vorstellung, man spielte vielleicht nicht so direkt die Kinder an, sondern auch für Kinder die handelnden Personen.
In dem einfach wunderbaren Bühnenbild mit Schloß, Park und Teich, in dem sich die Nixen tummeln und ihren Schabernack treiben, Rusalka sieht zum Beispiel einen Lampenschirm als Hut an, der Prinz, der nicht, schwimmen kann, ins Wasser segelt, von der Seejungfrau Rusalka auf den Landesteg gehievt wird, der Küchenjunge, der auch nicht schwimmen kann ihn aber retten will, mit einer Schwimmente kommt.
Eine nette Situationskomik jagt die andere.
Natürlich bombastisch der Auftritt der bösen Waldhexe, die in einer schweren Staatskarosse auftaucht, Rusalkas Wunsch nach Beinen erfüllt und von ihr für einen Tag ihre Stimme verlangt, da der Prinz ein Liebhaber schöner Stimmen ist.
Er hat sich bei seiner Rettung aus dem Wasser in die wunderbare Stimme Rusalkas verliebt. Wenn er Rusalka nicht innerhalb von 24 Stunden küsst, wird sie ihn und ihre Stimme an die böse Waldhexe verlieren.
Durch die lautstarke Mithilfe der Kinder im Publikum wird sie vor diesem Schicksal bewahrt. Die Hexe wird vom Wassermann verjagt. Der Prinz kriegt die Wasserprinzessin Rusalka.
Den ausgesprochen schönen Stimmen der Sängerinnen und Sänger zu lauschen, war eine wahre Freude.
Einfach wunderbar sang die Darstellerin der Rusalka, Lisa Zimmermann.
So glaubhaft, wie sie die Rusalka verkörperte, gestaltete sie auch den gesanglichen Teil. Eine junge, hervorragend geführte Stimme, mit berührenden Silbertönen in der Höhe. Hier hätte man das „Mondlied“, mit dem sie doch den Prinzen betört, gerne in voller Länge gehört. Sie erinnerte mich sehr an die junge Hildegard Behrens.
Auch Monika Rydzkowsky, in einer Doppelrolle als Nixenschwester und Zofe gefiel stimmlich und darstellerisch.
Gabriela Kuhn legte den Küchenjungen etwas weicher an als die Premierenbesetzung, aber genauso glaubhaft.
Als Wassermann und Koch war Artur Grywatzik zu hören und zu sehen.
Als Prinz gab der junge Sänger Andrey Nevyantsev sein Debut in deutscher Sprache, fast akzentfrei, sang klangschön und temperamentvoll die nicht einfache Partie. Leider konnte er in den kurzen Phrasen sein Metall nicht zeigen.
Schauspielerisch war er der junge Prinz.
Zuletzt zum Darsteller derWasserhexe, Thomas Peter.
Es stimmte aber auch alles. Perfektes Spiel, eine sehr gute Artikulation und Diktion. Er war so richtig herrlich fies. Die Knusperhexe ließ grüßen.
Dass er am Ende des Werks Buhstürme der Kinder erhielt, macht seine Leistung deutlich.
Großer, verdienter Beifall für alle Mitwirkenden.
Allen Eltern, deren Kinder nicht in die Schulvorstellungen gehen, sei dieses Märchen herzlich empfohlen. Der Besuch lohnt sich!
Herbert Rommerskirchen