Riesiger Erfolg für „Doppelfehler“ von Barry Creyton in der Komödie in der Steinstrasse zu Düsseldorf [mit Video]
Red. Theater [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Wenn man lachen will, sich von des Tages Müh´, Plag´ und Ärger befreien will, herzlich lachen und auch mal grinsen oder lächeln, sich an der spontanen Reaktion des Publikums erfreuen, der sollte sich umgehend um Karten für die Vorstellungen der Komödie „Doppelfehler“ bemühen.
Eine Belastung und Training für das Zwerchfell, großes Amüsement sind beim Besuch so groß, dass man sich eine körperliche Trainingseinheit sparen und vom ersparten Geld nochmals hingehen kann.
Eine Komödie ist es im wahrsten Sinn des Wortes, Situationen, die zwar nicht ganz dem täglichen Leben entsprechen, aber doch täglich passieren könnten.
Alexandra und George treffen sich fünf Jahre nach einer Scheidung, die einen zehn Jahre dauernden Ehekrieg beendete, zufällig in einem Restaurant. Sie ist wieder verheiratet, er tobt sich (Sofern es ihm noch möglich ist) mit sehr viel jüngeren Damen aus.
Sie wehren sich gegen wieder aufkommende Gefühle, gehen immer wieder auf die gegenseitig beigebrachten Wunden ein und versuchen es letztendlich doch noch einmal miteinander, im Resultat jedoch öfter gegeneinander.
Der große Reiz des Stückes liegt in den witzigen und würzigen Wortgefechten, die die Beiden sich fast ständig, nur zuweilen unterbrochen, liefern.
Da geht es manchmal elegant wie mit einem Florett, manchmal derb wie mit einem schweren Kavalleriesäbel zu, man bleibt sich nichts schuldig.
Aber es gibt auch Momente, die doppelt wirken, wenn die ständigen Bonmots in ein Hineinschauen in sich selbst wechseln.
Barry Creyton schrieb ein Stück mit groteskem Humor, einer Slapstickkomödie ähnlich, das den Nerv des Publikums genau trifft.
Beste Unterhaltung, vor allem, wenn sie so wie in der Komödie in der Steinstrasse dargeboten wurde.
In dem von Bodo Wallerath und Helmuth Fuschl entworfenen Einheits- Bühnenbild, in den einfach tollen Kostümen von Sabine Weber-Schallauer tobten sich in der wunderbaren Regie von Helmuth Fuschl die beiden Darsteller aus. So sollte man Komödie machen.
Mirja Boes, Alexandra und Jörg Schüttauf, George, die durch den Auftrittsapplaus schon angewärmt begannen, gaben ihrem Affen Zucker, wo sie nur konnten.
Was da passierte, in der tatsächlichen Zeit oder im wunderbar gebrachten Rückblick, brachte die Zuschauer zu ständigem Szenenapplaus.
Die Dialoge, immer mit einem Augenzwinkern, die Szenen im Himmelbett vor der Venus in der Muschel (Heute vermutet man, es sei eine Grünlippenmuschel), welche Dinge, die nicht ausgesprochen wurden, konnte man nicht nur erahnen.
Das Zusammenspiel, das Setzen der Pointen, es war eine Wonne.
Wenn zwei so tolle Komödianten, die in Viersen geborene Mirja Boes und Jörg Schüttauf, beide in Film- und Fernsehen, in unzähligen Auftritten geschult, unter einer guten Regie auspacken können, entstehen große Momente.
Das Publikum dankte mit Riesenapplaus, unzähligen Bravi und Standing – Ovations.
Auch das Regieteam wurde gefeiert,
Die Künstler standen, wie mir schien, diesem Beifallsorkan fast fassungslos gegenüber.
Jedem, der ein Abschalten sucht, sei der Besuch der Vorstellungen sehr empfohlen!
Herbert Rommerskirchen