„Junge Solisten in Szene gesetzt“ im Opernstudio des Stadttheaters

Red. Theater [ - Uhr]

Im Konzert der „Jungen Solisten“ präsentierten sich drei vielversprechende Talente nicht im Konzert,sondern einmal in Maske und Kostüm, von der Regie geführt, im markierten Bühnenbild. 

Inhaltlich ging es kunterbunt durch die Landschaft. Von Mozart über Leoncavallo zu Puccini. Nach der Pause gab es Nicolai, nochmals Mozart, Donizetti, Offenbach, Gershwin, Loewe, Bernstein und Verdi. 

Mit Mozart gings los, „Cosi fan tutte“ wurde in Ausschnitten geboten.

Wunderbar das Zusammensingen und Zusammenspiel von Lisa Katarina Zimmermann und Charlotte Reese in den Duetten der Schwestern Fiordiligi und Dorabella.

Hier kam, von jungen, schönen Stimmen musikalisch gesungen, der Übermut der jungen Frauen perfekt über die nicht vorhandene Rampe.

Die Arie „Come scoglio“ (Wie der Felsen) gesungen von Lisa Zimmermann wurde mit Bravos und anhaltendem Beifall belohnt.

Andrey Nevyantsev, Tenor, wurde die Arie „Un aura amorosa“ zugeteilt. Diese Arie wird im Opernbetrieb einem „Tenore di Grazia“ zugeteilt. Wie erwartet wurde Nevyantsev damit nicht fertig.  Schade. 

Dann ging es zu Leoncavallo, „La Bohème“, nicht zu verwechseln mit Puccini, mit dem es dann weiterging. Charlotte Reese gestaltete die Arie der Musetta, die hier die Hauptrolle hat, mit ihrer klangvollen Stimme sehr schön.

Weiter dann mit Puccinis wunderbaren Musik zu „La Bohème“ . Es gab das komplette Finale des 1. Aktes. Hier waren dann Anna Katarina Zimmermann und Andrey Nevyantsev das Liebespaar.

Es war leider zu bemerken, dass das nicht gut gehen konnte. Tenöre neigen hier zum Forcieren, was auch hier geschah. Der Tenor verwechselte die Liebesmusik mit einem Wettkampf.

Mit Lautstärke, nicht aber mit Gestaltung und Gefühl besiegte er die wunderschön, mit großer Beseelung singende Sopranistin.  Das „C“ in seiner Arie konnte nicht kommen, obwohl die B ´s da waren. Er sang geschickt die Fassung, die nur bis zum „As“ führt. 

Nach der Pause gab es das leider stark gekürzte Duett Anna – Fenton aus Nicolai´s  Oper „Die lustigen Weiber von Windsor“, das von Lisa Katarina Zimmermann mit wunderbaren empfindsamen Tönen und  auch Spiel gesungen wurde. Andrey Nevyantsev drosselte hier seine Lautstärke, was dem Duett gut bekam. 

Zurück zu Mozart.

Aus seiner Oper „Le nozze di Figaro“ sang Charlotte Reese einen famosen Cherubin.

Absolut glaubhaft kam hier der pubertierende Bub stimmlich und schauspielerisch fabelhaft rüber aufs Publikum. Frau Cheryl  Studers Arbeit war klar erkennbar. 

Wieder nach Italien gings mit zwei Szenen aus „L`Elisir d`amore „, dem Liebestrank von Gaetano Donizetti. Andrey Nevyantsev sang die Arie „Quanto è bella“ aus dem 1. Akt, dann gab es das große Duett Adina  – Nemorino, in dem Adina von Lisa Katarina Zimmermann verkörpert wurde.

Es war einfach schön, obwohl die Tenorpartie auch hier von einer lyrischen Stimme gesungen werden sollte. 

Das am meisten bejubelte Stück war die Arie der Périchole aus der der gleichnamigen Operette von Jaques Offenbach. Hier zeigte Frau Reese, was ein echtes „Bühnentier“ ist. Was sie hier an Tönen, an schauspielerischen Details brachte, war einfach umwerfend.

Ganz großer Beifall!

Sie wiederholte diese Leistung noch mit dem Lied der Eliza „Warts nur ab, Henry Higgins“ aus My fair Lady von Frederick Loewe. Auch hier überbordendes Temperament in Stimme und Spiel.

Summertime wurde von Lisa Katarina Zimmermann mit blühender Höhe szenengerecht interpretiert.

Das Duett Tonight aus West Side Story konnte mir nicht so gut gefallen.

 Zum Schluss gab es das unvermeidliche „Brindisi“, das Trinklied aus  Verdi´s  LaTraviata.

Muss das sein? 

Fazit: 

Ein sehr schönes Darbieten der jungen Künstler, die, bestens geführt in der Regie von Brigitte Lenz und Ulrich Proschka, agierten, begleitet von Bob Pazur.

Rosemarie Weber sprach kultiviert und witzig die verbindenden  Texte. 

Lisa Katarina Zimmermann berechtigt zu großen Hoffnungen, hier blüht eine lyrische, farblich wunderbar differenzierende Sängerin heran, die auf der Bühne das vermitteln kann, was sie singt. 

Charlotte Reese ist, wie Frau Cheryl Studer ihr sagte, ein Edel-Mezzo, hier wächst ein Rofrano im Rosenkavalier heran.

Andrey Nevyantsev wurde weitestgehend falsch besetzt. Er hat eine große, starke Stimme, die nicht zu den ihm hier anvertrauten Partien passt. Ein tolles Material. Das leichte Heldenfach wäre ihm schon heute gemäßer gewesen. An den musikalischen Dingen muss er arbeiten, immer laut wird für den Hörer leicht langweilig.

Hier braucht es einen sehr guten Stimmpädagogen und Korrepetitor.

Wenn er arbeitet, würde ich ihm beim ewigen Tenormangel  eine schöne Karriere voraussagen, zumal er sich auf der Bühne wie auch die beiden Damen sehr gut bewegt und beste Ausstrahlung hat.

Ein netter Abend

Herbert Rommerskirchen

3 Kommentare zu “„Junge Solisten in Szene gesetzt“ im Opernstudio des Stadttheaters”
  1. Kritik kann konstruktiv und destruktiv empfunden werden.

    Die Deutung kommt auf den „Sender“ und den „Empfänger“ an.

    Den Schuh, der mir nicht paßt, den ziehe ich auch nicht an.

  2. Ist da jemand, warum auch immer, eingeschnappt oder neidisch?

    Erinnert an die eingeschnappte Kritik von schnappi_das_theater_krokodil zu der Kritik von Herrn Rommerskirchen zum „Don Carlos“. Der/die Kommentator(in) fragte damals, warum auch immer, ebenfalls:

    „Kann sich eine Bürgerzeitung solch eine Kritik erlauben?“

    http://www.bz-mg.de/kunst-kultur-musik-literatur/musiktheater-theater-ballet/don-carlo-von-verdi-eine-grosartige-oper-die-man-so-nicht-auffuhren-sollte.html

    Ja, kann sie! Zum Glück. Danke dafür!

    Ich lese die Kritiken von Herrn Rommerskirchen immer und sehr gerne.

    Auch diese. Da ich mich in guter Gesellschaft und keineswegs allein weiß, stört mich deshalb auch nicht, dass ich mich nun wohl in die Riege der Fünftklässler einreihen muss.

    Denn nicht anders ist zu erklären, dass ich diese „ach so schlecht“ geschriebene Kritik trotzdem verstanden habe und nichts Schlechtes an ihr finden konnte.

    Aber, jedem das Seine!

  3. [10.06.2013]

    Ich habe selten einen so schlechten Artikel gelesen.

    Die Sprache kann im besten Fall holprig genannt werden, es gibt grammatische und orthografische Fehler und der Schreibstil ist der eines Fünfklässlers. Ich möchte hier gerne den Autor zitieren: „Hier braucht es einen sehr guten Stimmpädagogen und Korrepetitor“

    Hier braucht es einen sehr guten Sprachpädagogen, dann kann der Autor vielleicht noch lernen, wie eine gute Kritik geschrieben wird.“

    Besonders peinlich ist die Bewertung der Sänger.

    Kritik sollte immer sachlich begründet sein, Ratschläge für die Weiterentwicklung eines Künstlers sind in der Kritik fehl am Platz und peinlich.

    Gibt es denn bei der Bürgerzeitung niemanden, der fähig ist, eine fundierte, stilistisch gute und inhaltlich korrekte Kritik zu schreiben?

    —————
    [14.06.2013]

    Anonym nahm jemand Stellung zu meiner Kritik “Junge Solisten in Szene gesetzt“.

    Es ist das gute Recht jedes Lesers, zu einer Kritik, die ihm nicht gefällt, eine Stellungnahme zur Veröffentlichung an die BürgerZeitung zu senden. Anders als bei manch anderen Medien sogar unter Pseudonym.

    Hierzu meine Stellungnahme:

    Was der Schreiber von meiner Ausdrucksweise hält, ist Geschmack(s)sache, andere Leser denken anders.

    Zu grammatischen und orthografischen Fehlern verweise ich darauf, dass jeder Artikel über die Rechtschreibprüfung des Computers läuft. Reklamationen dann bitte direkt an Microsoft. 😉

    Den Ausdruck „Fünfklässler“ bitte ich zu überprüfen, kenne ich nicht, meinte „weissefremde“ vielleicht „Fünftklässler“ ? Soviel zur Rechtschreibung!

    Der Rezensent sollte keine philosophischen Ergüsse oder ausführliche Inhaltsangaben von sich geben, sondern gezielt etwas beschreiben, was im Fall einer Theaterkritik heißt, dass der Inhalt eines Werkes zwar im Abriss geschildert wird, die Hauptaussage aber auf die Leistung der Ausführenden gerichtet sein soll.

    Bei der von „weissefremde“ bemängelten Kritik habe ich sachlich geschrieben, jeden einzelnen Kritikpunkt erläutert. Eine Kritik soll für den „Betroffenen“ konstruktiv sein.

    Dies kann man bei vielen großen Künstlern nachlesen … wenn man sich die Mühe macht.

    Die Kritik an Denen, die dem, durchaus mit einer Bombenstimme begabten Tenor, Andrey Nevyantsev, die Partien zuteilten, ist durchaus berechtigt.

    Ich erinnere hier an die Unterrichtsstunde bei der großen Sängerin Cheryl Studer!

    Zum letzten Absatz der Zuschrift von „weissefremde“ stellt sich natürlich die Frage, wer sich hier betroffen fühlt?

    Die Sänger gewiß nicht.

    Hier das Angebot an „weissefremde“ zu einer persönlichen Diskussion.

    Meine Kontaktdaten sind über die Redaktion zu erhalten.

    Herbert Rommerskirchen

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