Joseph Süß, Oper von Detlev Glanert, HEUTE, 16.4.2011, Premiere im TiN
Red. Theater [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Der historische Inhalt dieses Werkes zeigt wieder einmal das Thema der Judenverfolgung auf. Wenn man aber genauer hinsieht, ist es doch mehr der Neid auf den Bessergestellten, der hier bis zum Mord an Joseph Süß führt.
Durch seine Begabung im Finanzwesen brachte er dem katholischen Erzherzog Karl Alexander von Württemberg eine Menge Geld in die Kassen und stieg trotz seiner jüdischen Herkunft zum Finanzberater des Herzogs auf.
Er war so unklug, sich die Rechte der nichtjüdischen Adligen und Großbürger zu nehmen. Er führte ein großes Haus, hatte angeblich Christinnen als Mätressen, eine Sache, die bei Todesstrafe verboten war.
Nach dem plötzlichen Tod des Herzogs wurde er wegen Hochverrat und vieler anderer Verbrechen angeklagt und am 4. Februar 1738 am Galgen gehenkt.
Diese Geschichte des Juden Oppenheimer, genannt Süß , wurde in Novellen wie von Wilhelm Hauff, im Roman von Lion Feuchtwanger und nicht zuletzt im Film von Veit Harlan verwendet.
Erst 2010 gab es einen neuen Film zu diesem Thema, Oskar Roehlers Film „Jud Süß – Film ohne Gewissen „ , der sich mit der Entstehung des Films von Veit Harlan auseinandersetzt.
Ein ideales Thema für eine Oper also, das nur durch die enorme Vielfalt der Handlung erschwert wird.
Der Komponist Detlev Glanert, der auch hier nicht unbekannt ist, immerhin wurden zwei seiner Opern bei uns aufgeführt, vertonte das nun am Samstag zu erlebende Werk.
Der Besuch sei herzlich empfohlen.
Herbert Rommerskirchen