Luis Lay, grossartiger Sänger, Tänzer und Schauspieler
Red. Theater [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Er repräsentiert eine Gattung Künstler, die heute leider fast ausgestorben scheint: Luis Lay. Wir erinnern uns an einen, in der Publikumsgunst ganz hoch stehenden Sänger, Tänzer und Schauspieler, der darüber hinaus auch noch Betriebswirtschaft studiert hat.
Wir erlebten ihn als herrlich bösartigen Monostatos in der Zauberflöte, als köstlich stotternden Wenzel in der Verkauften Braut, als Roderich im Vetter aus Dingsda, als Schwan in Carmina Burana, um nur einige seiner Rollen zu nennen.
Als besondere Leistung, die auch seine Vielseitigkeit zeigt, sei hier erwähnt:
Seine Darstellung und sängerische Leistung als Jan In der Ballettproduktion von Janaceks „Tagebuch eines Verschollenen“. Hier musste er nicht nur den schwierigen, großen Tenorpart singen (Man höre hier einmal die etwas knabenhafte Darstellung von Peter Schreier oder die zu intellektuelle von Nicolai Gedda, die beide weder den Duktus der mährischen Musik erfassen, noch stimmlich alles bewältigen), sondern tanzte auch noch große Passagen im Ballett. Eine Riesenleistung!
Eine große Leistung auch der Iwanov in Zar und Zimmermann. Hier deklassierte er den Sänger des Chateauneuf. Luis Lay hätte ich mir in dieser Partie eher vorstellen können.
Dann kam ein Riesenerfolg für ihn, der nur infolge einer sehr guten Ausbildung möglich wurde. Es war im Musical „Me and my Girl“ von Bill Snibson, in dem er die Titelrolle sang, spielte und tanzte.
Alles so perfekt, dass er das Publikum zu Beifallsstürmen hinriss. Auch die Presse, sogar die große internationale, würdigte diese Leistung.
Nun zu etwas ganz anderem, der Almaviva in der Kinderoper „Der kleine Barbier“ nach Rossini.
Eine schwierige Partie für einen „Tenore di Grazia“, die er mit allen Koloraturen, warmer, runder Stimmgebung zum Entzücken des kleinen und großen Publikums sang und spielte. Eigentlich war er doch als Spieltenor engagiert!
Jetzt singt er zum Ärger und zu unserem Bedauern in Trier. Wir missgönnen dieser herrlichen Stadt diesen tollen Künstler etwas, freuen uns aber sehr über Lays Gastspiele im Musical „Me and my Girl“
In Krefeld. Seinetwegen werden wahrscheinlich viele Mönchengladbacher nach Krefeld pilgern, um seine Leistung dort noch einmal zu erleben.
Im Moment gastierte er in „Pique Dame“ von Tschaikowski in Graz in russischer Sprache, im Sommer wird er bei den Seefestspielen in Eutin in der Operette „Die Blume von Hawai“ zu erleben sein.
Wir wünschen Luis Lay für seine Zukunft alles Gute, künstlerische Erfolge, Gesundheit und stets gute Laune und uns, ihn hier wenigstens in Gastspielen wiederzusehen.
Herbert Rommerskirchen