„Diskretion Ehrensache“ in der Komödie zu Düsseldorf
Red. Theater [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Dieser „Schwank“ zieht sich über zwei Stunden, als Motto „Diskretion Ehrensache“ über eine fast nicht vorhandene Handlung hin, das heißt: ein schlechtes Libretto.
Trotz aller Bemühungen der Regie, Helmuth Fuschl, des Bühnenbildners, Bodo Wallerath, der Kostümbildnerin Sabine Weber-Schollauer, der wie immer mit totalem Einsatz spielenden Akteure, blieb das Publikum so kühl, wie ich es in der Komödie noch nicht erlebt habe.
In der dürftigen Handlung der beiden Erfinder Lewinsky und Ostermann jagt zwar ein „Gag“ den anderen, aber packen tut es selten.
Die Geschichte eines hohen Politikers, der gerne und ständig eine Domina aufsucht, um sich mal demütigen und prügeln zu lassen. Kalle Pohl in einem dreifachen Einsatz: als Ministerialrat, als Kellner und als Hund. Wie immer umwerfend. Ein großer Komödiant.
Ständiger Wechsel zwischen den Personen, ermöglicht durch fabelhafte Regie und das praktische Bühnenbild. (Den Balkon kennt man ja nun schon).
Als Hotelier, der für alle Vorlieben der Gäste Verständnis hat, wenn die Kasse stimmt, war der wie immer vorzügliche Thorsten Ham(m)er zu sehen und mit „Diskretion Ehrensache“ sehr oft zu hören.
Wunderbar Katrin Filzen, Tierpflegerin, die hier die erkrankte Schwester als Domina vertritt. Es kommt dann zu Verwicklungen, die ihren Höhepunkt erreichen, wenn sie als Domina, in schwarzes Leder gekleidet, den Ministerialrat in Leder als Hund behandeln muss.
Da konnte man dem Affen dann richtig Zucker geben.
Als Zwischenhandlung dann eine Bestechungsaffaire, die nicht fehlen darf.
Der Koffer mit viel Geld, der zu einem Grundstücksdeal verwendet werden soll, letzten Endes aber zum Happy-End zwischen Tierpflegerin und Kellner führt.
In kleineren Rollen, durchaus den Leistungsstandart der anderen Schauspieler erreichend, Claudia van Veen als Journalistin, Sylvia Schlunk als fromme Gattin des Ministerialdirektors, Roland Jankowsky als russischer Geschäftsmann, Patrick Michel als im Kostüm des Politiker steckenden Vertreter Kalle Pohls .
Facit: eine nette, nicht anstrengende Unterhaltung.
Herbert Rommerskirchen