„Das zweite Kapitel“ von Neil Simon in der Komödie in der Steinstraße zu Düsseldorf
Red. Theater [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Das zweite Kapitel? Oder war es das xxxxx-te Kapitel? Auf der Bühne sah es so aus, als ob alle vier Darsteller die Liebe in bereits sehr vielen Kapiteln kennengelernt hätten.
Die frisch geschiedene Filmschauspielerin Jennie, wie viele Scheidungen waren denn vorher schon, der Witwer George, gerade erst aus seiner Erstarrung nach dem Ableben seiner Frau erwacht, beschließen beide, mit Partnerschaft und Liebe nichts mehr im Sinn haben zu wollen.
Natürlich,denn sonst käme es ja nicht zu dieser Komödie, treten gleich zwei Vermittler auf den Plan, Jennies Freundin Faye und Georges Bruder Leo.
Beide versuchen sich als Kuppelschwestern, was ihnen nach mancherlei Anstrengungen gelingt. Nach einer 5 Minuten-„Musterung“ kommen Jennie und George zur „Liebe“.
Dass zwischen den Vermittlern der Sex (Beide sind anderweitig verheiratet) nicht zu kurz kommt, ist wohl selbstverständlich.
Aus dieser Geschichte hat der Amerikaner Neil Simon eine vom Wortwitz lebende Komödie geschrieben.
Was er mit wenigen Worten ausdrückt, ist einfach Klasse.
Im ersten Teil gab es absolutes Mitgehen des Publikums. Nach der Pause gab es Stillstand des Geschehens und leichte Langeweile.
Hier wäre der Regisseur und gleichzeitig Hauptdarsteller besser beraten gewesen, Straffungen und Kürzungen vorzunehmen.
Generell wird zu viel telefoniert und über Ehe (Vergangene? ) und Seitensprünge diskutiert.
Herbert Herrmann als Regisseur und Hauptdarsteller hat die Aufführung fast ganz auf sich abgestellt,
macht es zwar gut als etwas abgewirtschafteter, leicht schizophrener Typ, lässt sich aber von der Darstellerin der Jennie, Nora von Collande, sehr oft die Schau stehlen.
Sie hat die Fäden in der Hand, spielt sehr überzeugend.
Leo, der Bruder, Stefan Schneider, hat zwar die kleinere, weniger bedachte Rolle, versteht es aber glänzend, den von einer Blüte zur anderen Schwirrenden über die Rampe zu bringen.
Ihm bestens zur Seite die Faye von Yuri Beckers, famos die Freundin und gleichzeitig die Liebespartnerin von Leo darstellend.
Die Kostüme von Frau Collande passen ihr sehr gut, die Kostüme der anderen Darsteller sind weniger gut (schmeichelhaft).
Die Bühne von Anja Wegener ist praktikabel und verwendbar.
Ein Abend, der eigentlich nicht ganz dem Niveau der Komödie an der Steinstrasse Düsseldorf entsprach.
Herbert Rommerskirchen