Begeisterungsstürme bei „Männer gesucht“ in der Komödie zu Düsseldorf
Red. Theater [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Da war wieder einmal richtig was los in der Komödie, in einem Popkonzert oder bei der Rocky Horror Show hätte es bestimmt nicht weniger Beifall, Lachen, Mitgehen des Publikums gegeben.
Der Inhalt dieser Komödie, dieses Musicals und dieses Tanztheaters ist leicht zu schildern:
Eine etwas gelangweilte Frau eröffnet ein Partnerinstitut mit dem zugkräftigen Namen „Fit for Love“.
Sie beantwortet gemeinsam mit Ihrem Partner und Ehemann Rüdiger die Fragen: Wie finde ich den idealen Partner und, wie werde ich mit diesem glücklich. Auch die Frage: Warum passen Männer und Frauen nicht zusammen – außer in der Mitte?. Auch Kurse zur Entspannung und „Spannung“ werden angeboten!
Da bringt es der Autor des Werkes, selbst Schauspieler, Regisseur etc. fertig, mit einem kongenialen Regisseur, Frank-Lorenz Engel, mit einem eigentlich dürftigen, abgedroschenen Thema das Publikum zwei volle Stunden, ohne Erlahmen der Begeisterung, ohne Schwinden des Mitgehens zu fesseln!
Maßgeblich beteiligt natürlich auch Bart de Clercq, Choreographie, Bodo Wallerath mit einem wie immer vorzüglichen Bühnenbild, Kiki de Kock mit phantasievollen Kostümen, und allen Anderen, die am Gelingen beteiligt waren.
Auch zu dem, was die unglaublich geforderten Mitwirkenden, sollte man sie nun als tolle Schauspieler, als erstklassige Sänger (Ein a` capella Quartett der Damen, das frenetisch gefeiert wurde), als fabelhafte Tänzer oder einfach nur als Allround-Künstler bezeichnen, boten, kann man nur ins Schwärmen geraten.
Perfekteste Teamarbeit.
Natürlich waren, wie immer in der Komödie, Superleute verpflichtet worden.
Jeder Charakter, jede Erscheinung stimmig besetzt. Anders geht es hier offensichtlich nicht.
Schreiben wir deshalb in der Reihenfolge des Programmheftes.
April Hailer bezauberte als Chefin des Partnerinstituts durch Noblesse der Erscheinung und Ihrer
fabelhaften Gesangsdarbietung, wie auch durch die toll choreographierten Tänze.
Andrea Spatzek war in jeder Minute die biedere Hausfrau Ursela, die pendelschwingend, Erdströme messend, aus der unbefriedigenden Ehe ausbrechen will, und es auch schafft. Die Wandlung zur freien Frau – großartig.
Als Franziska umwerfend blasiert und trotzdem sehr diesseitig auf Männer fixiert, Anna Montanaro,ihre Verführungskünste waren einfach authentisch, eine tolle Darstellung dieser Rolle.
Last, not least bei den Damen: die Desirée der Tanja Bahmani.
Wie sie die frustrierte Schuhverkäuferin, die Institutsgläubige Männersuchende spielt, die dann doch,nach Absolvieren des Kurses, bei einer Frau, der eigentlichen Spießerin Ursela landet, ist atemberaubend. Trude Herr ließ grüßen!
Auch die beiden Herren schlossen sich in diesen erlauchten Kreis ein.
Rüdiger, von Mark Kuhn als Macho? , nein, als Mann dargestellt, dürfte nicht nur die Herzen der Damen auf der Bühne, sondern auch des Publikums gebrochen haben.
Und das Tollste!
Thomas – Erich Killinger, der nicht nur für die famose Zusammenstellung der Musik verantwortlich war, sondern auch als Schauspieler und mit unglaublicher Hingabe sein Instrument, in unzähligen Farben und dynamischen Differenzierungen spielte, begleitete und animierte.
So etwas habe ich noch nicht gehört.
Ein Abend, wie man ihn sich wünscht! Begeisternd!
Das Publikum in der ausverkauften Komödie tobte vor Beifallslust. Standing Ovations.
Die Künstler konnten sich nur mit mehreren Zugaben retten, sonst hätte der nicht endenwollende Beifall noch länger gedauert.
Unbedingt die Vorstellungen besuchen.
Herbert Rommerskirchen