Lukas Cranach im Museum Kunstpalast [mit Video]
Andreas Rüdig [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Das Museum Kunstpalast ist ein prominentes Kunstmuseum in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt Düsseldorf. Er liegt am Ehrenhof nördlich der Altstadt.
Der Sammlungsbestand hat seine Wurzeln in der Gemäldesammlung des Kurfürsten Johann Wilhelm von Pfalz-Neuburg (im Volksmund nur „Jan Wellem“ genannt) und seiner Ehefrau Anna Maria Luisa de Medici.
Die Geschichte der Sammlung ist in der Folgezeit sehr wechselhaft. Im Jahre 1902 wird der Kunstpalast anläßlich der Großen Industrie-, Gewerbe und Kunstausstellung gebaut und regelmäßig erweitert. Die Städtischen Kunstsammlungen werden 1913 gegründet.
Seit dem Jahre 2001 wird das Museum von einer Stiftung betrieben. Diese Stiftung wurde im Rahmen einer public-private-partnership von der Stadt Düsseldorf und privaten Unternehmen ins Leben gerufen.
Der Gebäudekomplex hat heute die Gestalt eines U, dessen beiden Flügel parallel zum Rhein verlaufen.
Der historische Gebäudeteil beherbergt die Dauerausstellung. Die Gemäldegalerei zeigt italienische, flämische, niederländische und deutsche Malerei von der Renaissance bis zum Klassizismus sowie europäische Malerei des 19. und frühen 20. Jahrhunderts.
Die Abteilung für Moderne Kunst mit ihrer Gegenwartskunst sowie die Abteilung für Skulptur und Angewandte Kunst (Skulptur, zeitgenössisches Design, außereuropäische Kunst und Kusnthandwerk) sind hier vertreten.
Im Erdgeschosse gibt es die Graphische Sammlung sowie das Glasmuseum Hentrich. Das Glasmuseum hat seine Wurzeln in der Mustersammlung des Kunstgewerbemuseums, das 1883 – 1927 in Düsseldorf angesiedelt war. Sein Bestand wurde 1927 in das Kunstmuseum der Stadt Düsseldorg überführt.
Der Düsseldorfer Architekt Prof. Dr. Helmut Hentrich (1905 – 2001) übertrug ab 1961 seine Glas-Sammlung aus Jugendstilgläsern sowie antiken Gläsern in jährlichen Schenkungen an das Kunstmuseum. Ihm zu Ehren wurde die Sammlung 1990 in „Glausmuseum Hentrich“ umgetauft.
Vasen gibt es hier genauso zu sehen wie beispielsweise Parfumflakons, Bildfenster, Objekte, Schalen, Zierpokale, Stempelgläser, Deckeldosen, Ziergläser oder künstlerisch gestaltete Glaskunst. Diese Ausstellung ist als umfangreicher Rundgang von der Antike bis zur Moderne angelegt.
Im gegenüberliegenden, dem Rhein abgewandten Gebäudeteil liegen die Räumlichkeiten für die Wechselausstellungen. Die Ausstellung Cranach Meister – Marke – Moderne ist hier noch bis zum 3. Juli 2017 zu den gewohnten Öffnungszeiten zu sehen. Porträtmalerei und biblische Themen gibt es zu bewundern, Druckgrafik und Malerei.
Die Ausstellung ist dabei dreigeteilt. Das erste Drittel stellt den Künstler anhand seiner Werke und eines einführenden Filmes vor.
Das zweite Drittel geht dann detailliert auf die Reformation sowie diejenigen Kunstwerke ein, die sich detailliert mit ihr beschäftigen.
Das letzte Drittel fragt danach, wie sich Künstler heute mit Cranach beschäftigen.
Es ist auf jeden Fall sinnvoll, beim Rundgang einen Audioguide dabei zu haben; er ist an der Garderobe erhältlich. So sind bei den Bildern zusätzliche Informationen verfügbar; sie bieten einen kurzen, tieferen Einblick in den Inhalt des Gemäldes und ermöglichen es, das Werk (auch innerhalb der Ausstellung) einzuordnen.
Die Ausstellung gefällt. Und das nicht nur hinsichtlich der porträtierten meisterhaften Werke.
Die Kunstvermittlung hat sich erfolgreich Mühe gegeben, den Zusammenhang von Politik, Religion, Kunst / Kunstproduktion, Medien und Öffentlichkeitsarbeit aufzuzeigen.
Es kommt nicht von ungefähr, daß die Ausstellung gerade heute gezeigt wird. Sie ist eine Reminiszenz an das gerade laufende Luther-Jahr.
Luther und Cranach waren miteinander befreundet.
Als Künstler hat sich Cranach mit biblischen Themen auseinandergesetzt und die Bibel illustriert. Rund 5.000 Werke hat er hinterlassen – Cranach ist also ein sehr produktiver Künstler.
Er ist auch als Grafiker aktiv gewesen. Hochkarätige und selten gezeigte Werke erfreuen hier den Kunstliebhaber.