„Sting und die Ausrottung der Nachbarschaft“ • Ein nicht gewöhnlicher Krimi
Andreas Rüdig [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Alfons Friedrichsberg, Jupp Straaten und Willi Dahl sind das kriminalistische Altherren-Trio vom Niederrhein. Eigentlich möchten Sie nur den Sommer gemeinsam auf dem Balkon genießen. Können sie aber nicht.
Schließlich fallen mehrere Leichen in kürzester Zeit in unmittelbarer Nachbarschaft an. Schallplatten und Blumentöpfe sind die einzigsten Indizien.
Sting – nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen englischen Sänger – ist Jahrgang 1958.
Er schreibt Kabarettprogramme (mit denen er auch auf der Bühne auftritt), Kriminalromane, Kurzgeschichten sowie Kolumnen für Zeitungen und Radio. Er ist seit über 20 Jahren erfolgreich aktiv.
Ein Regionalkrimi? Nein, das ist dieser Krimi eindeutig nicht.
An einigen Stellen ist zwar die Duisburger Heimat von Sting zu erkennen (z. B. eine Kneipe in der Altstadt nahe dem Innenhafen); die Handlung könnte aber auch woanders spielen.
Deutlichere Bezüge zum Niederrhein wären schon schön gewesen. Klassisch ist hier die Konzentration auf einige wenige Orte und Personen.
Literarische Anleihen bei Gisbert Haefs (siehe dessen Kurzgeschichten um das Triumvirat) sowie Agatha Christie (siehe deren Roman „Wiedersehen mit Mrs. Oliver“) sind nicht zu übersehen.
Der kriminalliterarische Dreisprung Aufgabenstellung – Ermittlungsarbeit – Präsentation der Lösung ist zumindest ansatzweise vorhanden.
Ansatzweise ist auch Humor zu entdecken, wenn es beispielsweise um die Erlebnisse der Familie Preibisch vor deren Ermordung geht.
Gleichzeitig weist die Geschichte aber auch Längen auf. Ganze Kapitel hätten ersatzlos weggelassen werden können, ohne daß es dem Verständnis oder Lesefluß einen Abbruch getan hätte.
Nun aber genug gemeckert. Das Buch ist durchaus eine lesenswerte Alternative zu den „normalen“, gewöhnlichen Kriminalromanen.
Kai Magnus Sting: Die Ausrottung der Nachbarschaft; KBV- Verlag Hillesheim 2016; 309 Seiten; ISBN: 978-3-95441-298-3