Renate Ufermann: Du bist dran!
Andreas Rüdig [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
In Moers wird eine Geschäftsfrau angeschossen, in Wesel ein Zahnarzt im Ruhestand erschlagen aufgefunden. Polizei-Kommissar Erich Breitfeld bekommt Arbeit zusätzlich zu den Ermittlungen, die die Einbruchsserie vor Ort am Niederrhein.
Das Buch ist formal ein Kriminalroman. Schließlich geht das darum, verschiedene Gewaltdelikte und andere Straftaten aufzuklären. Ungewöhnlich dabei ist, daß ein Mordfall nicht als solcher erkannt und dementsprechend nicht verfolgt wird.
Ein wenig Liebesgeschichte ist auch vorhanden. Ungewöhnlich hierbei: Es betrifft den ermittelnden Polizeikommissar und die verletzte Immobilienmaklerin. Wäre so etwas in der Realität möglich? Oder müßte ein wirklich existierender Polizist im Zweifelsfall nicht den Fall wegen Befangenheit abgeben?
Außerdem wird ein verkorkstes Familienleben beschrieben. Und damit ist nicht etwa die Charakterisierung von Breitfeld als Mamasöhnchen gemeint. In der Familie Kloppert gibt es einen unzufriedenen Großvater, eine überforderte Mutter, einen verbitterten Vater, dessen Firma gerade Pleite macht und einen pubertierenden Punk als Tochter – häßliche Gewalt nicht ausgeschlossen.
Der Krimi ist sehr gründlich und bodenständig, ja fast schon umständlich und behäbig geschrieben. Ob das Familienleben der Klopperts wirklich in seiner epischen Breite erzählt werden muß, sei einmal dahingestellt – über weite Strecken trägt es nichts zur Handlung bei und zeigt erst am Ende dramatische und spannende Züge.
Schlecht ist das Buch nicht. Es bietet gute literarische Hausmannskost.
Renate Ufermann: Du bist dran! Niederrhein-Krimi; Hermann-Josef Emons Verlag Köln 2004; 223 Seiten; ISBN: 3-89705-358-6