„MK Bökelberg“ • Krimi mit Undurchsichtigkeiten
Andreas Rüdig [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Bei den Abrißarbeiten des legendären Bökelberg-Stadions in Mönchengladbach wird die skelettierte Leiche eines Kindes gefunden.
Schnell stellt sich heraus, daß es sich um einen Mordfall handelt – schließlich werden auch noch an anderen Stellen Leichen gefunden (oder auch nicht). Geht ein Serienmörder um.
Angesichts der vielen Leichen ist es offensichtlich, daß es sich bei diesem Buch um einen Kriminalroman handelt.
Es handelt sich um reine Fiktion, die keinen realen Fall nacherzählt. Das Ende ist aber unbefriedigend. Es werden nicht alle Verbrechen aufgeklärt.
So bleibt beispielsweise der Mord an Paul Hefter ungesühnt. Der Junge, der auf dem Gelände der britischen Rheinarmee gefunden wird, hat nicht einmal einen Namen bekommen.
Für den wahren Krimi-Fan ist das schon sehr unbefriedigend.
So ganz nebenbei erzählt das Buch auch von dem beruflichen Aus eines Abwehrspielers von Borussia Mönchengladbach. Alexander Rauh ist sein Name. Hier wird Erpressung im Fußball-Bundesliga-Geschäft angedeutet.
Der menschliche, unternehmerische und politische Abstieg eines örtlichen Lokalpolitikers (Daniel C. Hühner) wird sehr ausführlich beschrieben. Liegen hier eindeutige Bezüge zur Mönchengladbacher Lokalpolitik vor? Der örtliche Leser wird es schon wissen.
In diesem Bereich werden politische Intrigen und Wirtschaftskriminalität miteinander vermengt.
Politik ist schließlich ein schmutziges Geschäft. So weiß es schließlich auch Volkes Stimme. In einem Kriminalroman erwartet der Leser schon, daß Übeltäter für ihre Taten zur Rechenschaft gezogen werden und nicht Verbrechen unter den Teppich gekehrt werden.
Figuren wie Rauh und der Politikberater Dirk Feuster tragen nichts wesentliches zur Handlung bei. Sie hätten genauso weggelassen werden können wie die privaten Probleme eines Polizeikommissar Frank Engel oder die Zusammenarbeit der Mönchengladbacher Polizei mit der britischen Rheinarmee. Sie nehmen einen Raum ein, der ihnen nicht gebührt.
Trotz seiner Überlänge ist das Buch gut geschrieben. Wer vom Niederrhein kommt, wird es mögen.
Arnold Küsters: MK Bökelberg; Verlag der Buchhandlung Matussek & Söhne Nettetal 2008; 350 Seiten; ISBN: 978-3-920743639