Christoph Güsken: „Tod an der Niers“
Andreas Rüdig [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
In der Niers wird nach einem heftigen Gewitter eine Tote entdeckt. Für Hauptkommissar Grimme sieht es nach einem ganz gewöhnlichen Mordfall aus.
Doch dies soll sich schlagartig ändern, als ein alter Bekannter von ihm in den Mittelpunkt der Ermittlungen gerät.
Vier Mordfälle, von dem nur ein einziger eindeutig geklärt werden kann, zeichnen das Bild eines perfekten Mörders. Da selbst die Leichen fehlen, dann ihm weder Tat, Motiv noch Gelegenheit nachgewiesen werden.
Güsken braucht dafür 2 Erzählebenen.
Da sind zunächst die Rückblenden. Sie schildern, wie sich eine ursprünglich idealistische Landkommune in Norddeutschland in eine kriminelle Gruppe verwandelt. Ein weibliches Mitglied verschwindet spurlos, ein Nachbar wird ermordet. Ob dieser Handlungsstrang wirklich notwendig gewesen wäre oder die Handlung nur unnötig aufbläht, sei einmal dahingestellt.
Die Gegenwarteshandlung spielt in Mönchengladbach. Der Mord an der Toten in der Niers kann formal faktisch nicht aufgeklärt werden. Das Verschwinden eines vermeintlichen Mordopfers wird am Ende gar nicht erst zu Ende geführt, sprich: von den Kriminalbeamten weiterverfolgt.
Eine kompliziert gestaltete Liebesgeschichte rundet die Handlung ebenso ab wie philosophische Diskussionen über die Bedeutung von Regeln in der Gesellschaft.
Unter kriminalliterarischen Gesichtspunkten ist das Buch unbefriedigend gestaltet. DieFiguren sind zu kompliziert angelegt. Mönchengladbachs Lokalkoloritt kommt hier leider nicht vor. Dem historischen Handlungsstrang wird eine Bedeutung beigemessen, der ihm nicht zusteht.
Daneben gibt es am Ende keine vernünftige Lösung. Ein Motiv für die Motive fehlt genauso wie eine Beschreibung der Tathergänge. Wenn im wirklichen Leben schon Verbrecher ihrer gerechten Strafe zugeführt werden, so hat dies doch bitte schön in der Kriminalliteratur zu geschehen.
Güsken stammt aus Mönchengladbach. Er hat in Köln als Buchhändler gearbeitet und für die Springmaus in Bonn getextet. Seit 1995 lebt er als freier Autor in Münster.
Christoph Güsken: Tod an der Niers Niederrhein Krimi; Emons Verlag Köln 2015; 238 SeiteN; ISBN: 978-3-95451-504-2