Buchbesprechung: Bilal-Moschee Aachen
Andreas Rüdig [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Der Rheinische Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz gibt die Schriftenreihe der „Rheinischen Kunststätten“ heraus; dies hier ist deren Nummer 551.
Die hier besprochene Nummer stellt ein Gotteshaus vor, aber nicht ein christliches, wie man es bei der Kaiserstadt Aachen vermuten könnte. Nein. Es geht hier um ein islamisches Gebäude, die ehemalige Campus-Moschee der RWTH Aachen, die schon 1964 – 1971 gebaut wurde.
Das Werk stellt die Moschee, ihre deutschen, nichtmuslimischen Architekten, die Baugeschichte, heutige Nutzung, Architektur und Innenausstattung vor. Inhaltlich und formal bewegt sich das Heft auf dem Niveau, das wir aus der Schriftenreihe gewohnt sind: Textkörper und (teilweise großformatige) Fotographien ergänzen einander, die Ausführungen bewegen sich auf einem hohen Niveau.
Das Heft fällt insofern aus dem Rahmen, weil mit einer Moschee ein relativ junges und eher zugewandertes Kulturgut vorgestellt wird.
Architektonisch und kulturgeschichtlich mag die Moschee interessant sein.
Es bleibt aber die Frage, ob es nicht besser gewesen wäre, sich auf die eigene, rheinische und eifelbezogene Geschichte zu konzentrieren und abzuwarten, ob und inwieweit sich neuzeitliche Entwicklungen so weit verfestigen, daß sie eines Tages tatsächlich zu uns gehören.
Es ist schon ein wenig enttäuschend, daß es diese Schriftenreihe so lange gibt und trotzdem diverse Themen darin fehlen.
Das Museum Abteiberg in Mönchengladbach, die Skulpturensammlung in Viersen oder der Archäologische Park in Xanten seien als Beispiele für diejenigen Themen, die fehlen und noch bearbeitet werden könnten, nein, besser: müssen, genannt.
Der Niederrhein wird leider immer noch vernachlässigt, was die Veröffentlichungen des Vereins anbelangt.
Julia Maxelon: Die Bilal-Moschee in Aachen; Selbstverlag Köln 2014; 28 Seiten; ISBN: 978-3-86526-101-9